Am 09.12.2009 endete der Kampf gegen den Bau des Kohlekraftwerkes in Dörpen
Am 09.12.2009 wurde von EnBW der Verzicht auf den Bau des Kohlekraftwerkes in Dörpen bekannt gegeben. Damit endete der Kampf gegen ein Dinosaurierprojekt, der mit der Gründung der Bürgerinitiative zweieinhalb Jahr zuvor begonnen hatte.
Die verschiedenen Phasen der Auseinandersetzung haben vielen Menschen gezeigt, wie unsere Gesellschaft funktioniert und welche Rolle die Konzerne spielen können. Dass der Widerstand gegen die Kraftwerksplanungen erfolgreich war, hat auch allgemein Mut gemacht, sich einzumischen – eine wichtige demokratieerhaltende Komponente der Auseinandersetzungen. Die damalige Blockadehaltung der CDU und die jetzige Blockadehaltung der Bundesregierung gegen einen essentiellen Fortschritt beim Klimaschutz sind vergleichbar und nur mit Widerstand zu ertragen. Im Moment zeigt uns die Schülerbewegung Fridays for Future, dass es Grund gibt, nicht zu verzweifeln.
Die BI hatte alle Widerstandsmöglichkeiten genutzt: Mobilisierung durch Unterschriftensammlungen und persönliche Ansprache der Menschen, Nutzung kommunaler Rechte (Einwohneranträge), Besuch von Ratssitzungen und Anhörungen, intensive Pressearbeit, Diskussionsveranstaltungen, Vorträge und Demonstrationen. Die BI zeigte sogar Präsenz bei den Aktionärsversammlungen in der Schweiz und in Karlsruhe. Höhepunkt war sicher die Demonstration mit 5000 Teilnehmern in Dörpen am 1.06.2008.
Übrigens: Um eine solche breite Widerstandsentwicklung bei der demnächst vorgesehenen Festlegung eines Standortes für ein Atommüllendlager zu verhindern, sieht das Standortsuchgesetz eine Baugenehmigung per Gesetz vor, die alle rechtlichen Möglichkeiten gegen das Projekt vorzugehen, abschneidet.
Das Kohlekraftwerk in Dörpen hätte neben der allgemeinen Verschmutzung der Umwelt auch das Problem des Transports des Windstroms in den Süden verschärft und somit nicht nur selbst CO2 erzeugt, sondern den Erneuerbaren Energien zusätzlich als Stolperstein gedient. [jdm]