CDU-Mitgliederversammlung Wippingen bestätigt Ortsvorstand – Endlagerstandortsuche, Afrikanische Schweinepest und Corona wichtige Themen
Mit bewährten Kräften geht die CDU Wippingen die Kommunal- und die Bundestagswahl im kommenden Jahr an. So wurden Hermann Gerdes (1. Vorsitzender), Hermann Hackmann (stv. Vorsitzender), Hubert Jansen (stv. Vorsitzender & Schriftführer), Johannes Hempen, Gerd Klaas und Johannes Kuper (Besitzer) sowie Martin Hempen (Mitgliederbeauftragter) allesamt einstimmig bestätigt und gehören
weiterhin dem Ortsvorstand an. Das Amt des Mitgliederbeauftragten wurde dabei erstmals besetzt. Ziel ist, dass die CDU die entscheidende und prägende Kraft in Wippingen bleibt.
So ging Hermann Gerdes, CDU-Ortsvorsitzender und Bürgermeister, auf die Ergebnisse von zehn Jahre Dorferneuerung ein, wozu u. a. der Neubau der Mehrzweckhalle, der verkehrsberuhigte Ausbau der Schulstraße, das neue Volksbankgebäude oder auch der Neubau des Schützenhauses gehören. Aktuell wird die Kindertagesstätte um zwei
Regelgruppen erweitert. Geplant sind die Erweiterung des Heimathofes, der Ausbau des Heimathauses sowie 2021 die Renovierung der Mühle. „Damit haben wir alle öffentlichen Gebäude auf Stand gebracht“, so Gerdes. Nennenswert wäre zudem, dass das Neubaugebiet ‚Sonderburg/ Fleerstraße‘ mit 26 Bauplätzen unmittelbar vor der Fertigstellung stehe.
Nach den Wahlgängen ging der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes ASD-Hümmling, Günter Wigbers, gemeinsam mit Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken auf aktuelle politische Themen ein. Ein wichtiges Datum ist der 28. September 2020 – dann werden in einem Zwischenbericht die Teilgebiete benannt, die geologisch als Endlagerstandort für hochradioaktive Abfälle in Frage kommen sollen. Anzunehmen ist, dass auch Wippingen- Wahn zu den ca. 50-80 potentiellen Standorten gehört, wobei die Position der örtlichen CDU
eindeutig ist: „Wir wollen das nicht“, so die klare Aussage von Hermann Wocken. „Spätestens am 28.09. werden die Leute wach“, prognostiziert Gerdes. Dann gelte es, Dampf zu machen! Wigbers verwies in diesem Zusammenhang auf das Emsland als wichtiger Standort für die
Energiegewinnung (AKW Lingen, Windkraftanlagen) und die damit einhergehenden erheblichen Belastungen, welche von der Bevölkerung getragen werden und die es bei der Standortsuche ins Feld zu führen gelte. „Mehr geht nicht“, so Wigbers.
Das vorherrschende Thema ist natürlich zurzeit die Corona-Krise, wobei lt. Wigbers die Region im Großen und Ganzen noch recht gut durch die Pandemie gekommen sei. So greifen etliche Rettungsschirme und Förderprogramme von Bund & Land, z. B. für die Wirtschaft, Kindergärten oder auch Sportstätten. Alarmierend ist jedoch die Situation für die Meyer-Werft – hier wäre es am Land Niedersachsen, ausreichend Signale zu setzen.
Im ureigenen Interesse der CDU liegen die Belange der Landwirtinnen und Landwirte. So stelle das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland die ohnehin schon arg gebeutelte Landwirtschaft vor weiteren horrenden Herausforderungen. Laut Wigbers wäre es nicht nachvollziehbar, warum Exportbeschränkungen die gesamte Republik betreffen, wenn die ASP bisher doch nur lokal aufgetreten ist. Denkbar seien Ausfuhrzertifikate für unbelastete Regionen, um Absatzmöglichkeiten zu erhalten und damit die dramatischen Folge der Seuche abzumildern.
Nicht nur die Schweinepest, auch das sog. „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ zur Regulierung der Fleischindustrie habe herbe Auswirkungen. So gehe der Gesetzentwurf weit über das Verbot von Werkverträgen hinaus. Das darin enthaltene Verbot unternehmensübergreifender Kooperationen impliziere, dass sämtliches Fleisch nur noch an einer Stelle verarbeitet werden darf. Dies bedeute im Endeffekt, dass nur noch wenigen Großstandorten die gesamte Verarbeitung durchführen müssen und kleinere Spezialanbieter, welche hauptsächlich Nebenprodukte verarbeiten, verdrängt werden. So diene das Gesetz nicht der Gewährleistung von Arbeitnehmerrechten oder dem Tierschutz, sondern befeuere einen Zentralisierungsprozess und somit die Verdrängung der hiesigen fleischverarbeitenden Industrie mit dem Ergebnis, dass zunehmend Fleisch aus dem Ausland verarbeitet werden müsse. Neben dem Wegfall erheblicher Gewerbesteuereinnahmen bedeutet dies ein weiteres Desaster für die Landwirtschaft.
Resümierend herrscht Konsens, dass die CDU bei kommunalen Themen tonangebend bleiben müsse, um das Wohl der Region und der Gemeinde Wippingen zu gewährleisten. So dankte Hermann Gerdes zum Abschluss allen Anwesenden für eine kurzweilige und interessante Diskussion. [PM CDU Wippingen/Hubert Jansen]