Pfarrgartenfrauen seit 10 Jahren ehrenamtlich tätig
Am 16.11.2021 feierten die Pfarrgartenfrauen ihr 10-jähriges Jubiläum. Sie waren die Ersten, die für ihre Veranstaltung das umgebaute Heimathaus nutzen konnten.
Das passt natürlich auch gut, weil der Pfarrgarten zum Ensemble des Heimathofes gehört und weil viele Besucher des Heimathauses – sei es zum Kaffeetrinken oder als auswärtige Besuchergruppe, die sich durch die Mühle führen lässt – den gepflegten Pfarrgarten lobend erwähnen. Denn für unsere kleine Gemeinde ist es nicht selbstverständlich, ein solches Kleinod im Ortszentrum erhalten zu können. Dies ist nur durch das ehrenamtliche Engagement der Gartengruppe möglich geworden.
Das zeigte sich auch wieder in den letzten Wochen, als der Pfarrgarten winterfest gemacht wurde und mit Hilfe von Alex Ganseforth neue Bäume und Büsche angepflanzt wurden. Die geschädigte Buchsbaumhecke wurde zum Teil neu angepflanzt.
Über die Pflege, die der Pfarrgarten erfordert, wurde schon auf der Gemeindeversammlung am 22.05.2002 diskutiert, als die Planung für die Gestaltung des Areals rund um das Pfarrer-Schniers-Haus vorgestellt wurde. Die Pflegekosten des Parks seien nur durch Mitarbeit aus der Gemeinde begrenzbar. Hermann Haasken erläuterte, dass der Kirchenvorstand sich vorstelle, dass einzelne Gruppen einzelne Beete des Pfarrgartens in Pflege nähmen. Gedacht sei an Firmgruppen, die Schule, Frauengruppen und alle anderen Interessierten. Natürlich käme die Ernte (des Obstes) diesen Helfern zu Gute. Auch im Infobrief an die Gemeinde vom 10.07.2002 hieß es: „Das Bewirtschaftungskonzept für den Bauerngarten (im ehemaligen Pfarrgarten) sieht vor, die Nutzung komplett in die Hände von Privatpersonen zu geben. Interessierte Gruppen und Einzelpersonen sind hiermit herzlich eingeladen, sich die Planungen einmal näher erläutern zu lassen, um dann zu entscheiden. ob sie sich engagieren wollen.“
Die Suche nach diesen Privatpersonen und Gruppen verlief dann doch zäh. Zwar pflanzten am 23.04.2003 zur Amtseinführung von Pastor Bolmer die Wippinger Vereine (Heimatverein, Sportverein, Schützenverein, Schießverein) einen Walnussbaum, den sie ihm geschenkt hatten. Bei der Übergabe hatte man ganz schlau dem Pastor auch gleich einen Standortvorschlag gemacht. Mit diesem Walnussbaum knüpfte man daran an, dass an der Südseite des Pfarrhauses lange Zeit ein Walnussbaum seine Früchte auf den Weg zur Mühle abwarf.
Danach aber kümmerte sich die Grundschule zumindest um zwei Beete im Garten und legte einen Schulgarten an. Im Herbst 2003 konnten die Kinder ihre Kartoffeln, Bohnen und Sonnenblumenkerne ernten. Nachdem es 2007 Probleme mit Vandalismus gab und auch in der Schule die Schwerpunkte geändert wurden, gab es niemanden, außer den Gemeindearbeitern, der sich um den Pfarrgarten kümmerte.
Am 20. Juli 2011 trafen sich schließlich einige Wippingerinnen, um eine Arbeitsgruppe zur Pflege des Pfarrgartens ins Leben zu rufen. Erklärtes Ziel der Gruppe war, den Pfarrgarten zu einer Visitenkarte der Gemeinde werden zu lassen. Leni Johanning, Margret Kimmann, Anni Schmitz, Josefine Düttmann, Claudia Timmer, Johanna Gerdes und etwas später Sabine Sabelhaus nahmen den Garten unter ihre Fittiche. Am 30. Juli trafen sie sich zu ihrem ersten Arbeitseinsatz.
Im September 2011 hatte die Gruppe einen Pflanzplan aufgestellt und Pflanzen gekauft. Um diese große Pflanzaktion bewältigen zu können, ließen sie sich ausnahmsweise von den Heimatfreunden, einer Gruppe von Senioren, die sich im übrigen Gemeindegebiet ehrenamtlich nützlich machen, helfen.
Der Pfarrgarten heißt übrigens jetzt so, aber früher war er Pastors Garten. Das Gelände gehörte zum alten 1876 erbauten Pastorat. Pastors Garten wurde schon immer durch eine Buchenhecke von der Straße abgegrenzt. Nach dem Abbruch des Pastorats und dem Neubau des Pfarrer-Schniers-Hauses im November 2001 wurde von der Kirchengemeinde etwas Acker östlich des Geländes zugekauft, um den Park mit den Obstbäumen anlegen zu können. [jdm/Fotos: jdm/Heinz Schulte/Josef Kimmann/Heinz Kossen]