Auf der Generalversammlung des Vereins „Kein Atommüllendlager im Emsland e.V.“ am 27.8.2024 setzte sich der Verein dafür ein, dass der Landkreis Emsland eine Studie in Auftrag geben möge, um die Geeignetheit emsländischer Standorte einzuschätzen. Anlass war damals, dass die Presse über eine ähnliche Studie im Landkreis Osnabrück berichtet hatte.
Gestern teilte der Landkreis Emsland in einer Pressemitteilung mit, dass er das Öko-Institut damit beauftragt hat, sich die verbleibenden Untersuchungsräume näher anzuschauen und die Einordnung der BGE auf Nachvollziehbarkeit hin zu überprüfen. „Ziel der Beauftragung ist nicht nur, eine fachliche Einschätzung zu erhalten, sondern wir haben dies im Rahmen eines Begleitforums umgesetzt, mit dem wir regionale Kräfte bündeln. Das Verfahren der Endlagersuche für den Landkreis Emsland wird durch die wissenschaftliche Begleitung transparent und nachvollziehbar. Wir können Argumente sammeln, sind damit handlungsfähig und können uns in den geeigneten Verfahrensschritten rechtzeitig einbringen“, so Burgdorf weiter.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hat am vergangenen Montag (4. November) ihren aktuellen Arbeitsstand dargestellt und die Untersuchungsräume, die wegen Ungeeignetheit aus dem Verfahren ausgeschieden sind, bekannt gegeben. Für den Landkreis Emsland zeigt der BGE Endlagersuche Navigator an, dass aus den bisher untersuchten Teilgebieten noch keine Untersuchungsräume als ungeeignet oder gering geeignet eingestuft wurden und damit aus dem weiteren Verfahren zur Endlagersuche herausfallen. Eine Einordnung ist bislang nicht erfolgt. Alle Untersuchungsräume innerhalb der Teilgebiete in Steinsalz und Tongestein werden weiter auf ihre Eignung als möglicher Standort hin überprüft.
Der Landkreis Emsland hatte schon 2022 das Öko-Institut beauftragt, die Endlagersuche fachlich zu begleiten. Am 28. Februar 2022 hatte Dr. Saleem Chaudry im Kreistag einige Einschätzungen zum Suchverfahren gegeben. [jdm]
Deutschland benötigt ein Endlager für seine hochradioaktiven Abfälle. Doch, wie soll der künftige Standort gefunden werden? Und wie kann sich die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligen? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten Sie am 6. November in der Veranstaltungsreihe „Mitgestalter:innen gesucht: Basics zur Endlagersuche“.
Die Veranstaltungsreihe des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) richtet sich an alle interessierten Bürger*innen. Sie ermöglicht einen Einstieg in das Thema „Endlagersuche“ und einen Einblick in den aktuellen Stand des Verfahrens.
Das BASE beaufsichtigt die Endlagersuche und beteiligt die Öffentlichkeit. Die Teilnehmenden erfahren, wie der Endlagerstandort schrittweise gefunden werden soll und wie sie sich an der Suche beteiligen können.
Die BGE ist das mit der Endlagersuche beauftragte Unternehmen. Sie wird über den Sachstand und das weitere Vorgehen berichten sowie über die Arbeitsstände, die am Montag, den 4.11.2024, bekannt gegeben werden sollen – aktuell befinden sich noch 54 Prozent der Fläche Deutschlands im Suchverfahren.
Termindetails:Datum: Mittwoch, 06.11.2024, Uhrzeit: 17:00 Uhr - 18:30 Uhr. Den Zugangslink zur Veranstaltung finden Sie hier. Für die Veranstaltung ist keine vorherige Anmeldung notwendig. [Newsletter Base]
Ein schwedisches Umweltgericht hat am letzten Donnerstag nach Pressemeldungen den Bau eines Atommüllendlagers genehmigt. Etwa 6.000 Kapseln mit rund 12.000 Tonnen Atommüll dürfen in 500 Meter Tiefe für bis zu 100.000 Jahre gelagert werden. Das Atommülllager befindet sich circa 130 Kilometer nördlich von Stockholm in Forsmark, einem der drei schwedischen Atomkraftwerksstandorte. In Forsmark stehen 3 Siedewasserreaktoren. Ein ähnliches Endlager hat bisher nur Finnland.
Jeweils zwei Tonnen abgebrannte Brennstäbe sollen in einem 25 Tonnen schweren kupferbeschichteten Kanister entsorgt werden. Nach Angaben der NZZ befindet sich in Forsmark ein 1,9 Milliarden Jahre alter Felsen und vor allem eine Bevölkerung, die bereits gewohnt war, neben einem Atomkraftwerk zu leben. Die in 500 Meter Tiefe gebauten Tunnel sollen nach der Einlagerung der Atommüllbehälter mit einer Masse aus Bentonit aufgefüllt werden, um zu verhindern, dass bei Wassereinfluss oder Erdbeben Radioaktivität austreten kann.
Die schwedische Regierung plant den Ausbau der Atomkraft. Deshalb wird schon jetzt für die weitere Entsorgung von Atommüll ein Lager in Oskarshamn in Südschweden geplant. Dort wird Im Äspö-Labor das Verfahren seit 1995 erprobt. In Oskarshamn stehen zwei abgeschaltete Reaktorblöcke und ein aktives Kraftwerk. Auf dem Gelände der Anlage liegt auch CLAB, das zentrale Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente aus allen schwedischen Reaktoren.
Das Gericht erlaubte der Abfallentsorgungsgesellschaft der schwedischen Atomenergieproduzenten SKB, mit den Bauarbeiten für das Endlager zu beginnen, obwohl die Entscheidung noch angefochten werden kann. [jdm]
Die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle ist eines der bedeutendsten Umweltprojekte der kommenden Jahrzehnte. Alle Interessierten können sich an diesem generationenübergreifenden Projekt beteiligen. Das Forum Endlagersuche (FE) ist in der aktuellen Phase das zentrale Beteiligungsformat. Es besteht aus verschiedenen Veranstaltungen, die vom Planungsteam Forum Endlagersuche (PFE) geplant und umgesetzt werden.
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung lädt ein zum 3. Forum Endlagersuche am 22. und 23. November 2024 im Vogel Convention Center (VCC) in Würzburg und digital. Die Antragsberatung erfolgt am 5. Dezember 2024 als digitale Veranstaltung.
Am Vorabend zum 3. Forum Endlagersuche, am 21. November 2024, ab 19 Uhr, lädt die Vorsitzende der BGE-Geschäftsführung Iris Graffunder die Teilnehmenden zu einem Empfang ein. Dort findet ein informelles Kennenlernen der Teilnehmenden und des Planungsteams Forum Endlagersuche zum Austauschen und Vernetzen in Würzburg statt. Mehr Informationen im Flyer des BASE oder auf https://www.endlagersuche-infoplattform.de. [PM/jdm]
Diese Frage stand im Mittelpunkt der Diskussion auf der Generalversammlung des Vereins „Kein Atommüllendlager im Emsland e.V.“ am 27.8.2024 in Lathen-Wahn. Laut einer Regierungsstudie vom Februar 2024 verzögert sich die Suche nach einem Atommüllendlager weiter. Im ursprünglichen Endlagersuchgesetz sollte bis 2031 ein Standort für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland gefunden werden. Die Studie spricht nun von einer Verzögerung von 2068 bis 2074.
Ende dieses Jahres will die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) eine bereinigte Liste veröffentlichen, auf der alle bisher genannten Standorte in die Kategorien A bis D eingeteilt werden; Standorte der Kategorie C und D fallen dann weg.
Eine solche Verzögerung birgt verschiedene Gefahren. Der Atommüll lagert derzeit in den Zwischenlagern, deren Genehmigungen zwischen 2036 bis 2047 auslaufen. Zudem gilt für die Transportbehälter (Castoren) eine auf 40 Jahre begrenzte Zulassung. Es stellt sich somit die Sicherheitsfrage für die Zwischenlagerung. Die Castoren müssen dann umgepackt werden, um wieder in einem Zwischenlager geparkt zu werden. Hierfür benötigt man „die heiße Zelle“; eine solche Anlage für hochradioaktiven Müll gibt es in Deutschland jedoch nicht.
Außerdem besteht die Gefahr, dass bei einer solchen langen Wartezeit bis zur Realisierung der Endlagerung das Know-How zur Behandlung von Atommüll verloren geht und keine Spezialisten mehr nachwachsen.
Trotz des ungelösten Problems mit dem Atommüll erleben wir, dass abenteuerliche Planspiele über neue Atomkraftanlagen propagiert werden. Es ist vom Recycling von Atommüll oder von Miniatomkraftwerken die Rede. Hierfür gibt bis heute keine realistischen Konzepte oder Anlagen, die in der Lage sind, Atomkraft bzw. Atommüll sinnvoll zu verwerten. Auch in den USA werden Ansätze dieser Technologie gerade wieder eingestampft, weil es keine finanziell realisierbare Technik gibt.
Im Emsland werden trotz des Atomausstiegs in Lingen immer noch Brennstäbe hergestellt und somit wird weiterer Müll produziert. Auch das Lingener Zwischenlager ist von beträchtlichen Risiken betroffen. Wenn Castorbehälter umgepackt werden müssen, dann wird dafür keine technische Einrichtung vorgehalten. Wenn Atommüll in ein anderes Zwischenlager transportiert wird, entstehen beträchtliche Risiken.
Diese Risiken ähneln denen beim Betrieb eines Endlagers, wie es in den Salzstöcken im nördlichen Emsland betrieben werden könnte. Denn auch da müssten die angelieferten Castoren erst in einer „heißen Zelle“ für ein Endlager (1.000.000 Jahre!) in neue Behälter übertägig umgepackt werden.
Die Versammlung beschloss deshalb, die Aufklärung über die Gefahren eines Endlagers mit der Forderung für ein sicheres Zwischenlager und ein Ende der Brennelementeproduktion zu verbinden. Der Vorstand wird demnächst einen Aktionsplan dafür erarbeiten.
Bei der Vorstandswahl wurden der 1. Vorsitzende Hermann-Josef Pieper, Schriftführer Norbert Holtermann und Kassenwart Clemens Becker in ihren Ämtern bestätigt. Klaus Brands schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Für ihn wurde Jürgen Brettschneider zum 2. Vorsitzenden gewählt. [PM KAiEL]
Eine Veranstaltungsreihe des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) richtet sich an alle interessierten Bürger*innen. Sie soll einen Einstieg in das Thema „Endlagersuche“ und einen Einblick in den aktuellen Stand des Verfahrens ermöglichen.
Deutschland benötigt ein Endlager für seine hochradioaktiven Abfälle. Doch, wie soll der künftige Standort gefunden werden? Und wie kann sich die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligen? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten Sie am 4. September 2024 von 17:00 Uhr - 18:30 Uhr in der Veranstaltungsreihe „Mitgestalter:innen gesucht: Basics zur Endlagersuche“.
Das BASE beaufsichtigt die Endlagersuche und beteiligt die Öffentlichkeit. Die Teilnehmenden erfahren, wie der Endlagerstandort schrittweise gefunden werden soll und wie sie sich an der Suche beteiligen können.
Die BGE ist das mit der Endlagersuche beauftragte Unternehmen. Sie wird über den Sachstand und das weitere Vorgehen berichten sowie über die Arbeitsstände, die im Herbst 2024 bekannt gegeben werden sollen – aktuell befinden sich noch 54 Prozent der Fläche Deutschlands im Suchverfahren.
Den Zugangslink zur Veranstaltung finden Sie hier. Für die Veranstaltung ist keine vorherige Anmeldung notwendig. Diese Infoveranstaltung ist Teil einer Veranstaltungsreihe und findet alle zwei Monatestatt, das nächste Mal am Mittwoch, den 6.11.2024. [PM BASE]
Der Verein „Kein Atommüllendlager im Emsland e.V.“ lädt zur Jahreshauptversammlung am Dienstag, den 27. August 2024, um 19.00 Uhr, in der Gaststätte „Am Wahner Eck“ in Lathen-Wahn (Wahner Straße 1, 49762 Lathen) ein.
Auf der Tagesordnung stehen die üblichen Regularien, sowie die Diskkusson über Planungen, Projekte und Perspektiven. Näheres entnehmen Sie bitte dem Flyer. [Hermann-Josef Pieper]
Am Mittwoch, den 03.07.2024, findet von 17:00 Uhr - 18:30 Uhr die digitale Infoveranstaltung „Mitgestalter:innen gesucht: Basics zur Endlagersuche“ des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) statt. In der anderthalbstündigen Veranstaltung erhalten Sie grundlegende Informationen zur Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle und lernen die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten kennen.
Eingeladen zu der Veranstaltung ist auch das mit der Endlagersuche beauftrage Unternehmen, die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE). Das Unternehmen wird über seine bisherigen Aktivitäten informieren, über das weitere Vorgehen und die neuen Arbeitsstände, die im Herbst dieses Jahres bekannt gegeben werden sollen – aktuell befinden sich noch 54 Prozent der Fläche Deutschlands im Suchverfahren.
Auf Antrag der CDU beschäftigte sich der Umweltausschuss des Bundestages mit der Endlagerung von Atommüll. Die CDU stellte in ihrem Antrag angesichts der im Jahr 2034 auslaufenden Genehmigung für das Brennelemente-Zwischenlager Gorleben (BZG) einen Zeitdruck fest. Dem stünden Schätzungen für die Dauer der Suche nach einem bestmöglichen Standort von dem ursprünglich geplanten Jahr 2031 bis in die Jahre 2046 oder sogar 2068 gegenüber.
Außerdem stellt die CDU fest, dass die Suche nach einem Endlager die Nutzung von Geothermie behindere, weil hier eine konkurrierende Bodennutzung stattfinde. Außerdem befürchtet die CDU, dass das Geld, das die Energiekonzerne in den Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO) eingezahlt haben, schon für den Suchprozess und die Zwischenlagerung verbraucht werden könnte.
Die Stellungnahmen der Fachleute in der Anhörung ließen erkennen, dass viele ebenfalls einen Zeitdruck erkennen und begrüßen würden, wenn ein Beschleunigungspotential im Rahmen des Standortauswahlgesetzes identifiziert werden könne. Allerdings wurden die Schlussfolgerungen der CDU nicht unbedingt geteilt.
Die CDU fordert, von Finnland und der Schweiz zu lernen und daraus neue Möglichkeiten der Verfahrensbeschleunigung zu gewinnen. Dr. Tim Vietor, von der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) in der Schweiz berichtete, dass man sich dort von der Einlagerung in Granit verabschiedet habe und sich für ein Tongestein entschieden habe und die Barrierewirkung des Gesteins durch bauliche Ergänzungen sichern wolle. Man müsse nicht unbedingt auf einem Bein stehen.
Die CDU fordert. die Definition verschiedener Wirtsgesteine gemäß dem Standortauswahlgesetz so eng wie fachlich möglich zu fassen, um die Zahl der möglichen Standorte zu verringern. Dem widersprachen die anderen Fachleute. Sie verwiesen darauf, dass das Standortauswahlverfahren in Deutschland wissenschaftsbasiert sein solle und die Wirtsgesteine nicht von Politikern bestimmt werden sollten. Das bedeute, man solle die Arbeiten der BGE über die Standorte bis 2027 abwarten. Der Vertreter des Bundesverbandes Geothermie e. V. sprach sich dafür aus, bewohnte Gebiete generell auszunehmen, damit Geothermie möglich werde.
Der Sachverständige Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig von der Technischen Universität Clausthal sprach sich dafür aus, 2027 aus diesen Untersuchungen heraus, die Geeignetheit von Wirtsgesteinen allgemein festzustellen und nicht jeweils singulär für jeden einzelnen Standort. Ein Beschleunigungspotential sahen mehrere Fachleute darin, nicht mehr alle Standorte in den Fokus zu nehmen, sondern diejenigen, über die wenig geologische Informationen bestehen, aus der Suche auszuschließen.
Eine Absage erteilten alle Fachleute der Idee der CDU, sich mit neuen Technologien, wie z. B. der Transmutation, auseinanderzusetzen. Hier ist gemeint, dass man den Atommüll eventuell als Ressource nutzen könne oder ihn durch eine Behandlung verringern könnte. Einer solchen Idee stimmte nur der von der AFD geladene Sachverständige zu, der im Atommüll geradezu phantastische Potentiale für die Energiegewinnung sah. Alle anderen Fachleute sahen solche Potentiale nicht. Die vage Hoffnung auf die Transmutation dürfe nicht verschleiern, dass es zur sicheren Entsorgung hochradioaktiver Abfälle dringend nötig sei, einen geeigneten, gesellschaftlich akzeptierten Standort für ein Endlager zu finden, befand Dr. Friederike Frieß von der Universität für Bodenkultur Wien. Bisher gebe es kein schlüssiges technologisches Konzept für die neuartigen Wiederaufarbeitungstechnologien für die Partitionierung, die neuartigen Brennstoffe und die neuartigen Reaktorsysteme und ihre jeweilige Kombination. Keine der notwendigen Verfahren und Technologien seien heute großtechnisch einsatzfähig.
Ursula Schönberger vom Fachportal Atommüllreport sprach sich für ein weiteres Standortsuchgesetz speziell für schwach- und mittelradioktiven Müll aus. Angesichts des Desasters in der Asse müsse für diesen Müll eine akzeptable Lösung gefunden werden. Die derzeitigen gesetzlichen Anforderungen aus den 80er Jahren erlaubten eine höhere Strahlenbelastung der Bevölkerung durch schwach- und mittelradioaktiven Müll, als aus hochradioaktivem Müll.
Möglicherweise zeigt insbesondere die Forderung, geeignete Wirtsgesteine generell zu benennen und Standorte, für die zu wenig Daten vorhanden sind, aus die Suche auszuschließen, dass die Befürchtungen zum Beispiel der „Interessengemeinschaft Atommüllendlager im Emsland“ KAI-EL berechtigt waren, dass sich schnell auf bereits bekannte Standorte eingeschossen wird. Andererseits besteht tatsächlich wegen der Zwischenlagerproblematik ein Zeitdruck. Und auch der Verlust von Expertise stellt langfristig ein Problem dar. Wo keine Atomkraftwerke mehr betrieben werden, gibt es auf Dauer auch immer weniger Experten, die wissen, wie mit dem Atommüll umzugehen ist. [jdm]
Am 21. Februar 2024 findet in der Zeit von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr die nächste öffentliche Sitzung des Planungsteams Forum Endlagersuche (PFE) statt. Weitere Informationen, das vorläufige Programm sowie die Anmeldemodalitäten (Zoom-Einwahldaten) werden im Vorfeld der Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegegen.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) verantwortet operativ die Suche nach dem Endlagerstandort und baut das Endlager. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) beaufsichtigt das Verfahren und organisiert die Öffentlichkeitsbeteiligung. Das Nationale Begleitgremium (NBG) vermittelt zwischen Öffentlichkeit und den Akteuren im Verfahren.
Im Jahr 2020 hat die BGE einen ersten Zwischenstand ihrer Arbeit veröffentlicht. Das Zwischenergebnis hat die Öffentlichkeit im Rahmen der Fachkonferenz Teilgebiete diskutiert und viele fachliche Hinweise und Empfehlungen erarbeitet. Neben Hinweisen zur Arbeit der BGE hat die Fachkonferenz Teilgebiete auch Vorschläge zur weiteren Beteiligung entwickelt. In einem gemeinsamen Gestaltungsprozess haben ehemalige Teilnehmer:innen der Fachkonferenz Teilgebiete mit dem BASE und der BGE Prototypen neuer Formate (Forum Endlagersuche und das Planungsteam) auf den Weg gebracht. [jdm]
Am Mittwoch, den 7.Februar, findet von 17:00 Uhr - 18:30 Uhr die digitale Infoveranstaltung „Mitgestalter:innen gesucht: Basics zur Endlagersuche“ des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) statt. In der eineinhalbstündigen Veranstaltung erhalten Sie grundlegende Informationen zur Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle, lernen die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten kennen und haben die Möglichkeit, mit den Vertreter:innen des BASE ins Gespräch zu kommen.
Den Zugangslink zur Veranstaltung finden Sie ab eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn hier. Für die Veranstaltung ist keine vorherige Anmeldung notwendig. Hinweis: Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt. Teilnehmende müssen die App auf ihrem Endgerät installieren; den Download-Link finden Sie hier.
Diese Infoveranstaltung ist Teil einer Veranstaltungsreihe und findet jeweils am ersten Mittwoch im Monat statt. [PM BASE]
Wo steht das Standortauswahlverfahren gerade? Wofür brauchen wir überhaupt ein Endlager? Und wie kann ich mich beteiligen? Antworten auf diese und viele weitere Fragen gibt das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) bei der digitalen Veranstaltungsreihe „Mitgestalter:innen gesucht: Basics zur Endlagersuche“.
Der nächste Termin ist am Mittwoch, den 6. Dezember. In der eineinhalbstündigen Veranstaltung erhalten Sie grundlegende Informationen zur Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle, lernen die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten kennen und haben die Möglichkeit, mit den Vertreter:innen des BASE ins Gespräch zu kommen.
Die Veranstaltung findet von 17:00 Uhr - 18:30 Uhr statt. Den Zugangslink zur Veranstaltung finden Sie ab eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn hier. Für die Veranstaltung ist keine vorherige Anmeldung notwendig.
Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt. Teilnehmende müssen die App auf ihrem Endgerät installieren; den Download-Link finden Sie hier. Diese Infoveranstaltung ist Teil einer Veranstaltungsreihe und findet jeweils am ersten Mittwoch im Monat statt. [jdm]
Eine Studie der Bundesgesellschaft für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) lässt vermuten, dass viele für eine Atommüll-Endlagerung als möglich betrachtete Standorte nicht in Frage kommen. Für die Salzstöcke im nördlichen Emsland trifft das nicht zu; hier wird die Wahrscheinlichkeit, ausgewählt zu werden, dadurch höher.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), die die Suche nach einem Atommüllendlager technisch durchführt, hat als eine Voraussetzung für ein Atommülllager festgelegt, dass oberhalb des Lagergesteins ein Deckgebirge von 300 Metern sein muss. Damit soll eine sichere Barriere zwischen Lagerplatz und der oberirdischen Atmosphäre geschaffen werden. Denn immerhin soll der Müll eine Million Jahre sicher lagern können. In einer Million Jahren wird es voraussichtlich zu etwa 10 Eiszeiten kommen. Auch dann soll der Atommüll unten sicher schlummern können.
Die Studie der BGR hat die Erosion während möglicher zukünftiger Vergletscherungen untersucht. Insbesondere der Einschnitt tiefer Tunneltäler stellt eine große Herausforderung für die langfristige Sicherheit eines Endlagers für radioaktive Abfälle dar. Wenn ein solches Tunneltal sehr tief reicht, ist der Abstand von 300 Metern zur Oberfläche nicht mehr gewährleistet. Ein solches Tunneltal kann Oberflächenwasser direkt zum Salzstock leiten und damit die Sicherheit des Endlagers gefährden.
Tunneltäler sind ein häufiges Merkmal ehemals vergletscherter Sedimentbecken. Sie entstanden, als das Schmelzwasser der Gletscher am Ende der Eiszeiten sich Wege zum Abfluss suchte. Diese Tunneltäler sind heute unterirdisch und als solche kaum zu erkennen. Die Linie der Kiesgruben in Wippingen könnte ein solches Tunneltal sein, das dann mit dem Geröll des Gletschers gefüllt wurde. Das erklärt auch, warum es direkt neben einer abbaubaren Kiesschicht keinen Kies mehr gibt: Das mehr oder weniger schmale Tal hat dort seinen Rand erreicht.
Die Wissenschaftler listen viele verschiedene Erklärungen auf, warum die Tunneltäler mal tiefer und mal nicht so tief sind. Neben der Wassermenge und der Größe des Gletschers spielte auch die Zusammensetzung des Untergrundes eine Rolle. Felsige Böden setzten dem Wasser und dem reibenden Geröll mehr Widerstand entgegen, als z. B. sandige Böden. Im Ergebnis scheinen die Tunneltäler dort tiefer ausgefallen zu sein, wo sich die Hauptmassen der Gletscher befanden.
Was in zukünftigen Eiszeiten passiert können die Geologen nicht voraussagen. Sie gehen deshalb einfach davon aus, dass das, was jetzt mehrfach bei den letzten Eiszeiten passiert ist, mit großer Wahrscheinlichkeit auch in zukünftigen Eiszeiten passiert.
Eine Karte der Studie (Abbildung 3 auf Seite 120) zeigt, wie tief die Tunneltäler der letzten Eiszeiten waren. Und diese Karte zeigt, dass es im nördlichen Emsland keine Tunneltäler gibt, die tiefer als 100 Meter sind. Fast das gesamte Gebiet nördlich des Emslandes weist tiefere Tunneltäler auf.
Sollte diese Studie für die Standortauswahl tatsächlich eine entscheidende Rolle spielen, fallen damit fast alle Salzstöcke Norddeutschlands – außer den emsländischen - als Standort für ein Atommülllager aus. [jdm]
„Das Standortsuchverfahren für ein Atommüll-Lager ist den gesetzlichen Ansprüchen bisher zu keinem Zeitpunkt gerecht geworden.“ Das ist das Fazit, das Helge Bauer, von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, in einem Newsletter zum zehnten Jahrestag der Verabschiedung des Standortauswahlgesetzes durch den deutschen Bundestag am 23. Juli 2013 zieht.
Das Standortsuchgesetz definiert die Suche nach einem tiefengeologischen Atommüll-Lager für die bei der Atomkraftnutzung angefallenen hochradioaktiven Abfälle. Es sollte aus den Fehlern und Erfahrungen von Gorleben lernen, Wissenschaftlichkeit in den Vordergrund stellen, von Beginn an Transparenz über die Auswahlschritte herstellen und die Bürgerinnen wirksam beteiligen.
Nach Ansicht von Bauer scheitern das Atommüll-Bundesamt BASE und die mit der Standortsuche beauftragte Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) an diesen Herausforderungen bis heute. Das von ihnen in Gang gesetzte Verfahren missachte wissenschaftliche Anforderungen, finde zu großen Teilen ohne wirksame öffentliche Kontrolle statt und speise selbst interessierte Bürgerinnen mit Schein-Beteiligungs-Formaten ab. Die staatlichen Akteure verspielten damit das Vertrauen, dass der Standort, der am Ende herauskomme, tatsächlich der am wenigsten ungeeignete Standort ist.
Die Entscheidungen der BGE zum Ausschluss oder Nicht-Ausschluss von Regionen seien bis heute nicht unabhängig nachprüfbar, weil Teile der Daten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich seien.
Der im September 2020 von der BGE vorgelegte „Zwischenbericht Teilgebiete“ weise Gebiete als mögliche Standorte aus, in deren Untergrund die benötigten Gesteinstypen nachweislich gar nicht vorhanden seien. Andererseits blieben möglicherweise gut geeignete Standorte unberücksichtigt, weil die BGE in Gebieten, für die keine Daten vorliegen, mit Phantasie-Annahmen zum Untergrund operiere.
Ein Großteil der ursprünglich interessierten ehrenamtlich Aktiven, der Umweltverbände und Bürgerinitiativen sowie der Engagierten aus den Fachverbänden für Mediation hätten den Schein-Beteiligungs-Angeboten des Atommüll-Bundesamts frustriert den Rücken zugekehrt. Selbst ein Großteil der Eingaben des Nationalen Begleitgremiums (NBG) verstaube unberücksichtigt in den Schubladen des BASE.
Hinter der Fassade von Hochglanzbroschüren finde man beim BASE kein Interesse an einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Vorschläge zur Verbesserung des Verfahrens sehe es als Angriff auf die eigene Arbeit statt als hilfreiches Korrektiv. Und die BGE habe ihre Ergebnisse bisher nicht für Laien leicht verständlich aufbereitet. Dies wäre aber bitter nötig, um Transparenz herzustellen.
So werde die Suche erneut vor die Wand gefahren, weil es abermals massive Proteste gegen das Atommüll-Lager geben werde. Wackersdorf und Gorleben hätten gezeigt, dass sich gegen die Bürger*innen keine Atommüll-Fabrik und kein Atommüll-Endlager durchsetzen lasse. [jdm]
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) tourt zurzeit mit einem Info-Mobil durch Deutschland. Es handelt sich um ein mobiles Ausstellungs- und Informationsangebot des BASE, bei dem Mitarbeiter:innen für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.
Nun ist es also auch von Seiten der BGE klargestellt worden, dass der Zeitplan zur Endlagersuche bis 2031 nicht haltbar ist! Die Endlagersuche dauert noch mindesten bis 2045 – wohin mit neuen Zwischenlagern für hochradioaktiven Atommüll?
Das kann man auch als Erfolg der Proteste überall im Land zum Verfahren und Verlauf der Endlagersuche verbuchen. Bei den leider meist online abgehaltenen Foren zur Beteiligung der Bürger im Endlagersuchprozess ist durch massive Kritik und Anträge an der Öffentlichkeitsarbeit erreicht worden, dass nun mit offenen Karten gespielt wird. In der Diskussion um mögliche Methoden zur Endlagersuche sind auch von Seiten der Wissenschaftler immer wieder Fragezeichen aufgetaucht. Für eine fundierte sachliche Betrachtung möglicher Standorte sind oft nur wenige, meist veraltete Daten, über die Beschaffenheit der Suchhorizonte vorhanden. Allein um diese Datenlücken zu schließen benötigt man noch Jahre. Dazu kommt, dass die personelle Ausstattung, um solche Messungen und letztlich auch Beprobungen der Untergründe bis 1000 m durchzuführen, bei weitem nicht vorhanden ist. Somit ist es jetzt die logische Konsequenz der BGE, diesen Sachverhalt öffentlich zu machen. Die Abschätzungen, dass die Suche noch mindestens bis 2045, oder sogar noch 20 Jahre länger dauert, beweist, dass eine verantwortliche Endlagerung hochradioaktiver Abfälle nach heutigem Wissensstand nicht möglich ist.
Das nächste große Problem was jetzt ansteht ist die oberirdische Zwischenlagerung. Bekanntlich laufen viele Genehmigungen hier 2040 aus. Was dann? Einfach weiterlagern und wie lange? Sinnvoll wäre es Lagerstätten zu errichten, die wenigstens für 100 Jahre Sicherheit bieten. Leider übertragen wir damit auch die Verantwortung auf die nächsten Generationen, ohne dass sie Nutzen davon hätten. Und sehr klar ist nun, dass ein Weiterbetrieb von Atomkraftwerken allein schon aus diesen Gründen unverantwortlich ist! Es gibt genügend regenerative Energie auf unserem Planeten die nutzbar wäre, wir müssen es nur tun! Wenn wir ähnliche Kraftanstrengungen und Mittel in die Entwicklung regenerativer Energienutzung stecken wie damals in die Atomenergie, ist das überall in der Welt möglich. Und wir könnten endlich durch nachhaltige Nutzung von Ressourcen eine intakte Welt an die folgenden Generationen übergeben.
Was diese Situation nun für das Emsland bedeutet, wird sich zeigen. Auch wenn in naher Zukunft kein Standort für das Endlager benannt werden kann, wird man Standorte für die Zwischenlagerung bauen müssen. Und da rückt natürlich das AKW Emsland in den Fokus. [PM Kai-EL/Hermann-Josef Pieper]
Im Rahmen des Suchverfahrens für ein Atommüll-Endlager fand am 20. und 21. Mai 2022 das 1. Forum Endlagersuche in Mainz und online statt. Das Forum Endlagersuche war eine Veranstaltung des Planungsteams. Im Planungsteam Forum Endlagersuche arbeiten Vertreter:innen aus Kommunen, gesellschaftlichen Organisationen, der Wissenschaft sowie Bürger:innen zusammen mit Vertreter:innen der BGE mbH, des BASE und des NBG.
Das BASE hat jetzt die Dokumentation des 1. Forums Endlagersuche veröffentlicht. Sie umfasst in chronologischer Reihenfolge alle Programmpunkte und Diskussionen sowie die Berichte der Arbeitsgruppen und Vortragsfolien der Veranstaltung. Sie kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden. [PM/jdm]
Der Ev.-luth. Kirchenkreis Emsland-Bentheim hat sich in einer Resolution zur Suche eines Atommüllendlagers geäußert. Anlass ist die Tatsache, dass auch Bereiche in unserer Region in eine erste engere Wahl bei der Standortsuche aufgenommen worden sind. Die Ems-Zeitung berichtete heute darüber.
In der einstimmig angenommenen Resolution heißt es, dass die Notwendigkeit zur Bestimmung eines Endlagers in möglichst kurzer Frist gegeben ist. Der eigene Atommüll müsse in Deutschland kontrolliert entsorgt werden. Eine generelle Ablehnung oder Verschiebung eines gewählten Standortes zu Lasten anderer Regionen innerhalb Deutschlands könne nicht als zielführend und sinnvoll sein. Standort-Entscheidungen, die auf fundierten geologischen und anderen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhten, sollten angenommen werden.
Der Atommüll müsse rückholbar gelagert werden, um auf Unvorhergesehenes und spätere Forschungsergebnisse reagieren zu können. Es müsse wahrheitsgemäß und vorbehaltlos über alle Kriterien und Entscheidungen sowie ihre Begründungen in Bezug auf die Standortwahl informiert werden.
Die Kirche erkenne die Bedenken und Ängste der Bevölkerung um ihre Gesundheit, den Werterhalt ihrer Immobilien und die Lebensqualität im familiären und beruflichen Umfeld an. Die zu erwartende Last für die von der Entscheidung betroffene ortsnahe Bevölkerung sei auf das kleinstmögliche Maß zu reduzieren. Angemessene Entschädigungen müssten in den Planungen vertraglich zugesichert werden; bei ungünstigen Entwicklungen seien eventuell graduelle Nachsteuerungen vorzunehmen. Hier geht es zur vollständigen Resolution... . [jdm]
Am Mittwoch, den 18.5.2022, trafen sich 25 Teilnehmer aus Lathen, Lathen Wahn, Renkenberge, Wippingen, Börger, Sögel, Papenburg und Werpeloh und gründeten den Verein „Kein Atommüll-Endlager im Emsland“. Ziel der Vereinsgründung ist es, den Kampf der Emsländer gegen ein Atommüllendlager zu unterstützen. Die "Interessengemeinschaft Kein Atommüll Endlager im Emsland" soll dabei in ihrer Arbeit unterstützt werden und nicht ersetzt werden.
Julian Gering, als Ehrenamtsbeauftragter „Fachmann“ für Vereinsgründungen, führte durch die Versammlung und erläuterte die Satzung. In vorbereitenden Treffen der IG waren die Inhalte zum Zweck des Vereins und der Zielsetzung beraten worden. So konnte die Satzung nach kurzer Beratung einstimmig beschlossen werden. Bei den Wahlen zum Vorstand wurde der geschäftsführende Vorstand im Team gewählt. Den Vorsitz übernimmt Hermann-Josef Pieper aus Wippingen, den zweiten Vorsitz Klaus Brands aus Renkenberge, Kassenwart wird Clemens Becker aus Börger und Schriftführer Norbert Holtermann aus Lathen-Wahn.
Auf Beisitzer wird bewusst verzichtet,weil die vorhandenen Strukturen der seit einem Jahr arbeitenden Interessengemeinschaft als Kern des Widerstandes erhalten bleiben. Die eigentliche Arbeit und das Engagement findet in den Ortsgruppen und der Steuerungsgruppe der IG statt. Diese Gruppe trifft sich ca. alle zwei Monate jeweils in einem anderen Ort, um das weitere Vorgehen zu erörtern. Eingeladen sind aber in jedem Fall alle, die sich von der geplanten Atommüllendlagerung betroffen fühlen, unabhängig von der Vereinsmitgliedschaft.
Im Oktober 2021 fand bereits die erste größere Infoveranstaltung mit Jochen Stay vom Verein „ausgestrahlt.e.V.“ in Renkenberge statt. Dort wurde deutlich, dass die Suche nach dem Endlager jeden Standort in Deutschland treffen könnte, der günstige Voraussetzungen mitbringt. Auch die Salzstöcke unter Wahn, Lathen und Börger kommen in den Fokus.
Die endgültigen Entscheidungen werden auf politischer Ebene gefällt. Die Wissenschaft gibt lediglich Empfehlungen ab. Und genau hier liegt auch das Problem. Der Prozess der Endlagersuche folgt dem dazu gehörigem Gesetz und das sieht vor, dass bei jeder Phase der Suche, d.h. Festlegung auf mögliche Standorte, der Bundestag zustimmen muss.
Zudem gibt es nur noch wenige unabhängige Wissenschaftler die sich umfassend mit dem Thema befassen. „Wir müssen hier sehr wachsam sein, bevor die Weichen für einen Standort gestellt sind. Am Ende von Phase 1 des Endlagersuchgesetzes könnte es schon zu spät sein. Und das ist schon sehr bald!“ stellte ein Teilnehmer fest.
Wir brauchen also neben einem mitgliederstarken Verein vor allem aktive Menschen, um breit aufgestellt Einfluss zu nehmen. Erklärtes Ziel ist es eine Endlagerung von hochradioaktivem Müll zu verhindern. Die Lasten sind für kommende Generationen unermesslich, auch finanziell betrachtet.
Mit der Suche nach einer endgültigen Lösung für den Atommüll wird der „billige“ Atomstrom der Vergangenheit und auch der Gegenwart unkalkulierbar kostspielig. Somit ist auch die Diskussion um eine weitere Nutzung des Atomstroms absurd. Im Sinne der Verantwortung für unsere Nachkommen können nur regenerative Energienutzung als wirtschaftlich sinnvoll und somit nachhaltig betrachtet werden. [PM]
Deutschland sucht einen Endlagerstandort für den hochradioaktiven Abfall aus der Atomenergienutzung. Dazu haben der Bundestag und der Bundesrat 2017 das Standortauswahlgesetz verabschiedet, das die Grundlage für ein wissenschaftsbasiertes, ergebnisoffenes und transparentes Suchverfahren unter Beteiligung der Öffentlichkeit bilden soll. Bei entscheidenden Schritten im Verfahren entscheidet der Deutsche Bundestag per Gesetz.
Im vergangenen Jahr gab es zu diesem Suchprozess einen ersten Zwischenstand auf der Fachkonferenz Teilgebiete. Angesichts des wenig differenzierten Zwischenstandes wurde die Forderung erhoben, auch das weitere Verfahren müsse im Licht der Öffentlichkeit geführt werden. Ein Ergebnis dieser Forderungen ist das Beteiligungskonzept, das das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) gemeinsam mit Vertreter:innen verschiedener Gruppen der Zivilgesellschaft (Kommunen, gesellschaftliche Organisationen, Bürger:innen, Wissenschaftler:innen, Menschen unter 30 Jahren) entwickelt hat und sich Forum Endlagersuche nennt.
Das 1. Forum Endlagersuche findet am Freitag, den 20.05.2022, 13:00 - 21:30 Uhr und Samstag, den 21.05.2022, 09:00 Uhr - 18:00 Uhr, in der Halle 45 (Mainz) und online statt.
Im Mittelpunkt der Diskussionen stehen Methoden zu Sicherheitsuntersuchungen, die die BGE mbH entwickelt hat. Ebenfalls Thema wird die Öffentlichkeitsbeteiligung sein, die eine tragende Säule der Endlagersuche bildet.
Der Termin ist als Hybrid-Veranstaltung geplant – Sie können vor Ort in Mainz teilnehmen oder auch online mitdiskutieren. Zur Teilnahme an der Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich. Für eine Teilnahme in Präsenz vor Ort in Mainz ist der Anmeldeschluss der 16. Mai 2022. Für die Online-Teilnahme ist eine Anmeldung jederzeit bis zum Beginn der Veranstaltung möglich. Hier geht’s zur Anmeldung. [Einladung BASE/jdm]
Dr. Saleem Chaudry vom Öko-Institut e.V. aus Freiburg war am Nachmittag zu Gast im Kreistagsausschuss für Umwelt und Natur und hat am Abend im Rahmen eines Online-Termins des Begleitforums Endlagersuche gemeinsam mit Kreisbaurat Dirk Kopmeyer die aktuellen Entwicklungen und den Stand des Bundesverfahrens zur Endlagersuche erläutert. Dr. Chaudry wurde vom Landkreis beauftragt, die Endlagersuche fachlich zu begleiten.
Aktuell befindet sich das Suchverfahren noch in der 1. Phase, die mit der Benennung von Standorten für eine übertägige Erkundung beendet werden soll. Weil die Fachkonferenz bereits beendet ist und die Auswertung der Daten zu möglichen Standorten auf ca. 50% des Gebietes der Bundesrepublik weiterläuft, bestand die Gefahr, dass das weitere Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit ablaufen würde.
Auch auf Antrag des Landkreises auf der Fachkonferenz wurde zur Schließung dieser Beteiligungslücke ein Fachforum Teilgebiete beschlossen, dessen erste Sitzung am 20.05.2022 stattfinden wird. Ein solches Beteiligungsformat ist wichtig, weil, wie Kreisbaurat Kopmeyer sich ausdrückte, „wir nicht überrascht werden wollen“.
Ebenso auf Antrag des Landkreises wurde beschlossen, dass während aller weiteren Arbeitsschritte des Standortauswahlverfahrens grundsätzlich alle zur Verfügung stehenden Daten zur Entscheidungsfindung genutzt werden. Kopmeyer erläuterte, das man nicht erwarte, dass für die Hälfte der Bundesrepublik überall gleiche Daten zur Verfügung stünden. Aber man erwarte, dass die vorhandenen Daten genutzt würden und nicht willkürlich davon Gebrauch gemacht würden. Außerdem muss nachvollziehbar gemacht werden, warum Standorte ausgesiebt werden.
Es wurden von der BGE Modellregionen festgelegt, um die Methoden zur Auswahl zu testen. Die Ergebnisse dieser Methodenentwicklung sollen am 29.03.2022 vorgestellt werden.
Zur Frage, ob Blindgänger im Schießgebiet ein Ausschlusskriterium für ein Endlager im Salzstock Wahn sein könnten, verwies Dr. Chaudry darauf, dass derlei Fragen erst viel später im Verfahren abgewogen würden, wenn die so genannten „planungswissenschaftlichen“ Kriterien, wie Wirtschaft oder Siedlungsgegebenheiten, eine Rolle spielen. Allerdings glaube er kaum, dass solche oberirdischen Explosionen eine Auswirkung auf den Salzstock tief in der Erde haben könnten Auch die Existenz des Wasserschutzgebietes über dem Salzstock Börger spielt erst später eine Rolle. Aber da man grundsätzlich davon ausgehe, dass ein Salzstock keine Verbindung zu Wasser führenden Schichten habe, seien ein Wasserschutzgebiet und ein Endlager nebeneinander vorstellbar.
Der in einem Diskussionsbeitrag geäußerten Aussage, dass durch eine Wiederaufbereitung von Atommüll die Menge des Atommülls drastisch reduziert werden könne, widersprach Dr. Chaudry. Es sei im Gegenteil wegen der dann erfolgenden Wiederverwendung von dem gewonnenen spaltbaren Material eher von einer Vergrößerung der Atommüllmenge auszugehen.
Geplant ist, die Veranstaltung aufzuzeichnen und zu Dokumentationszwecken öffentlich im Internet verfügbar zu machen. [jdm]
Der Kreistag des Landkreises Emsland hatte ja beschlossen, den Prozess der Atom-Endlagersuche mit einem öffentlichen Forum kritisch zu begleiten. Ziel sind der Austausch und die Bündelung der regionalen Kräfte.
Im Rahmen diese Forums findet am 28. Februar 2022 um 19 Uhr eine Online-Veranstaltung statt. Der Experte Dr. Saleem Chaudry vom Öko-Institut e.V. aus Freiburg ist am Nachmittag im Ausschuss für Umwelt und Natur zu Gast und wird abends im Rahmen der Online-Veranstaltung gemeinsam mit Kreisbaurat Dirk Kopmeyer den aktuellen Stand des Verfahrens und die Ansatzpunkte des Landkreises erläutern.
Interessierte, die bis dato nicht im Begleitforum registriert sind und an der Veranstaltung am 28. Februar 2021 um 19 Uhr teilnehmen möchten, senden ihre Anmeldung per E-Mail an bf-endlagersuche@emsland.de und erhalten dann kurzfristig die entsprechenden Zugangsdaten. [Landkreis Emsland]
In der Online-Veranstaltungsreihe „Endlagersuche – wie geht das?“ informieren Expert*innen der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) jeweils am zweiten Dienstag im Monat über das Standortauswahlverfahren und bringen die teilweise komplexen Zusammenhänge verständlich näher. Die Veranstaltungsreihe „Endlagersuche – wie geht das?“ richtet sich damit an interessierte Bürger*innen, die einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema „Standortauswahlverfahren“ suchen.
Mit dem digitalen Konferenz-Tool „Zoom“ haben Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich an der Veranstaltung zu beteiligen und Fragen zu stellen. Den Link zum Zoom-Meeting finden Sie jeweils am Veranstaltungstag auf der Startseite der BGE. Die Veranstaltung wird zudem auf Youtube im Livestream (externer Link) übertragen.
In der nächsten Zeit sind Veranstaltungen an folgenden Terminen geplant: 11. Januar 2022, 18:00 - 19:30 Uhr; 8. Februar 2022, 18:00 - 19:30 Uhr; 8. März 2022, 18:00 - 19:30 Uhr. [jdm/BGE]
Am Mittwochabend trafen sich in der Schützenhalle ca. 40 WippingerInnen, um sich über die Planungen für ein Atommüll-Endlager auszutauschen. Für viele war es die erste Auseinandersetzung mit dem Thema. Es wurde Kritik am Suchverfahren laut, weil im offiziellen Verfahren die Öffentlichkeitsbeteiligung erst mal beendet ist, bis durch Benennung von möglichen Standorten neue Fakten geschaffen werden.
Alle waren sich einig, dass die Bevölkerung am Ball bleiben muss, wenn nicht über die Köpfe hinweg entschieden werden soll.
Am Samstag, den 16.10.2021, treffen sich die Wippinger um 14 Uhr auf dem Schützenplatz, um gemeinsam per Fahrrad nach Renkenberge zu fahren, wo die "Interessengemeinschaft Kein Atommüll-Endlager im Emsland" auf dem Schützenplatz eine öffentliche Veranstaltung mit dem Sprecher von "ausgestrahlt" Jochen Stay durchführt. Einlass ist in Renkenberge ab 14.30 Uhr. Bei der Vorbereitung und Durchführung sind alle Renkenberger Vereine dabei. Die Besucher werden bis zum Beginn der Rede mit Musik von "Querbeet" unterhalten. Die KLJB grillt Würstchen und niemand muss dursten. [jdm]
Am 6. Oktober findet um 19.30 Uhr eine offene Gesprächsrunde zum Thema "Kein Atommüllendlager im Emsland" im Schützenhaus statt. Als Ortsgruppe Wippingen innerhalb der Interessengemeinschaft "Kein Atommüllendlager im Emsland" wollen wir uns zahlreich, kreativ und sachlich im Protest zeigen. Jeder Wippinger soll gut über dieses Thema informiert sein und sich nach seinem Belieben einbringen.
Wir freuen uns auf einen guten Austausch mit vielen Wippingern, auf geistreiche Einfälle und optimistische Impulse für die Zukunft unserer Heimat - ohne Endlager.
P.S.: Es gibt bereits eine WhatsApp-Gruppe zum Austausch und Bekanntgeben von Terminen. Willst du Teil dieser Gruppe werden ist es am einfachsten, du kommst zum Treffen am Mittwoch. Im Schützenhaus gilt die 3G-Regelung. [Jonas Schwering]
Die Samtgemeinden Lathen, Dörpen und Sögel laden zum Expertenvortrag von Herrn Dr. Saleem Chaudry (Öko-Institut e.V.) zum Thema „Standortauswahlverfahren für ein Endlager / Ergebnisse der fachlichen Beratung des Landkreises Emsland“ ein.
Der Vortrag inklusive anschließender Diskussion/Fragerunde wird am 05. Oktober 2021 um 17 Uhr im „Markt 7“ (Marktstraße 7, 49762 Lathen) stattfinden.
Wohin mit dem Atommüll? Diesmal begibt sich Geowissenschaftlerin Thora Schubert für Terra Xplore auf Spurensuche und besucht in Nordbayern einen möglichen Standort für ein Endlager - im harten Granitgestein des Fichtelgebirges.: Kann das radioaktive Zeug wirklich sicher vergraben werden? Das Video ist in der ZDF-Mediathek verfügbar. [jdm]
Montagabend traf sich die Interessengemeinschaft Kein Atommüll-Endlager im Emsland im Wahner Eck in Lathen-Wahn. Fast 100 Menschen hatten sich eingefunden, um über die nächsten Schritte zu diskutieren.
Und damit ist eigentlich schon das erste Thema angesprochen. Denn Diskussionen und die Einbeziehung aller in einem solchen großen Rahmen sind schwer möglich. Der Vorschlag, sich in Ortsgruppen und thematischen Arbeitsgruppen zu treffen und mittels eines Steuerkreises und Plenumssitzungen diese Strukturen zu vernetzen, wurde angenommen. In der Begründung hieß es auch, man müsse in dieser Auseinandersetzung einen langen Atem haben und dürfe sich selbst nicht überfordern. Neben den bekannten sechs Ortsgruppen haben sich jetzt auch in Werpeloh und Spahnharrenstätte Ortgruppen gebildet.
Die AG Online war schon aktiv und hat eine Internetseite vorbereitet, die demnächst unter der Adresse www.kai-el.de zentrales Medium der Interessengemeinschaft werden soll. Ein Flyer ist jetzt gedruckt und wurde zur Verteilung in den Gemeinden ausgegeben.
Am 16.10.2021 organisiert die Interessengemeinschaft ihre erste öffentliche Veranstaltung. Der Sprecher der Anti-Atom-Initiative „ausgestrahlt“ Jochen Stay wird am 16.10.2021 um 15 Uhr in Renkenberge auf dem Schützenplatz über die Atommüll-Lager-Suche informieren. Die Veranstaltung wird draußen stattfinden, um die Durchführung auch bei verschärften coronabedingten Auflagen durchführen zu können.
Die Bundestagskandidaten wurden zu ihrer Meinung zur Problematik befragt. Die Antworten sollen jetzt veröffentlicht werden.
Michael Kirchner von der Stabsstelle im Büro des Samtgemeindebürgermeisters von Lathen berichtete von der Kommunalinitiative der politischen (Samt-) Gemeinden Lathen, Dörpen, Sögel und Werlte, der sich jetzt auch niederländische Gemeinden anschließen wollen. Man wolle den Widerstand deutlich machen, die Auseinandersetzung politisch begleiten und zur fachlichen Argumentation beitragen. Dazu habe man den bereits vom Landkreis engagierten Gutachter Dr. Chaudry zu einem Vortrag am 5.10.2021 nach Lathen ins Markt 7 eingeladen. [jdm]
In den Ortschaften rund um die drei Salzstöcke in den Samtgemeinden Lathen, Sögel und Dörpen, die für ein Atommüll-Endlager benannt wurden, sammelt sich der Widerstand.
Mittlerweile haben sich ausgehend von einem Treffen in Wippingen am 16. Juni mit Bürgern aus Lathen-Wahn, Renkenberge und Wippingen gestern in Börger schon 25 Menschen getroffen, um eine Interessengemeinschaft „Kein Atommüll-Endlager im Emsland“ (IG) zu gründen.
Auf dem Treffen wurde klar, dass jetzt der Start für den Gang an die breite Öffentlichkeit gekommen ist. Das Thema Endlager sei noch nicht in den Köpfen der Menschen in unserer Region angekommen. Die Salzstöcke im Bereich Wippingen, Renkenberge, Lathen und Börger könnten in die engere Auswahl geraten.
Mit Stellschildern in Renkenberge und Lathen-Wahn wurde bereits auf die Problematik aufmerksam gemacht. In Börger wurde jetzt beschlossen, mit einem Flyer, mit einer Homepage und einem Social-Media-Auftritt, sowie mit dem Vortrag eines Fachreferenten die Öffentlichkeit zu suchen. Möglichst noch im September soll die Veranstaltung - wegen Corona in Form einer Open-Air-Veranstaltung - in Renkenberge stattfinden. Im Vorfeld der Bundestagswahl sollen die Bundestagskandidaten zu ihrem Standpunkt bei der Endlagersuche befragt werden.
Intern gliedert sich die Interessengemeinschaft in die Gruppen der einzelnen Orte, um so auch lokal die Menschen zu erreichen. Es wurden folgende Ansprechpartner benannt: Börger: Britta Speller; Renkenberge: Kathrin Niehoff; Lathen-Wahn: Norbert Fischer; Sögel: Andreas Perkmeyer; Papenburg: Jürgen Bretschneider; Wippingen: Hermann-Josef Pieper.
Die Interessengemeinschaft trifft sich das nächste Mal am Montag, den 13.09.2021 um 19.30 Uhr im Wahner Eck in Lathen-Wahn. Alle Interessierten sind dazu herzlich willkommen; die IG hofft, dass sich Gruppen in weiteren Orten bilden und in der IG mitmachen.
Hintergrund dieser Bildung der IG sind die bundesweiten Bestrebungen, für den hochradioaktiven Atommüll ein unterirdisches Endlager zu finden. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hält grundsätzlich 90 Standorte, so genannte Teilgebiete, für geeignet. Es kommen Gebiete mit Granitgestein im Untergrund, Tongestein und Salzformationen in Frage. Bei Renkenberge, Lathen und Börger befinden sich drei Salzstöcke, die in der Liste der BGE auftauchen.
In der Diskussion der IG wurde geäußert, dass jedem sein klar müsse, dass wir über ein Endlager für 1.000.000 Jahre reden, bis der hochradioaktive Müll endlich unschädlich geworden ist. Es müsse eine bessere Methode geben, um den Atommüll unschädlich zu machen. Das Vergraben berge durch die enorme Lagerzeit viele unbekannte Risiken für nachfolgende Generationen. Der Zeitplan sei eng gesteckt: bis 2031 sollen Standorte für die Endlagerung benannt und erkundet werden, nur 20 Jahre später soll mit der Einlagerung begonnen werden. Wir bräuchten viel mehr Zeit, um eine vernünftige Methode zu entwickeln, den Atommüll sicher unschädlich zu machen. [PM IG]