Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 26.06.2023: Emmeln
Dienstag, 27.06.2023: Herbrum
Mittwoch, 28.06.2023: Herzlake
Donnerstag, 29.06.2023: Rhede
Freitag, 30.06.2023: Twist
Samstag, 01.07.2023: Thuine
Sonntag, 02.07.2023: Lorup
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Emsland
Vor neunzig Jahren: DIZ Emslandlager erinnert an den ersten Transport in das KZ Börgermoor
Am 22. Juni 1933 erreichte der erste Transport mit neunzig Schutzhäftlingen das im Aufbau befindliche KZ Börgermoor. Daran erinnert das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager mit zwei Veröffentlichungen.
Druckfrisch liegt die erste Ausgabe der neuen Reihe „Porträts. Häftlinge und Gefangene der Emslandlager“ vor. Sie ist Hanns Kralik gewidmet, einem politischen Künstler, der wegen seiner Arbeit für die KPD im März 1933 verhaftet wurde und von Juli 1933 bis Januar 1934 im KZ Börgermoor inhaftiert war. Mit der Reihe sollen in regelmäßiger Folge einzelne Häftlinge und Gefangene sowie ihre in der Sammlung des DIZ und darüber hinaus überlieferte Selbstzeugnisse gewürdigt werden.
Zudem startet das DIZ einen Blog unter dem Titel „Ankunft“. Darin werden zunächst vor allem zeitgenössische Selbstzeugnisse aus der frühen Phase der Konzentrations- und Strafgefangenenlager im Emsland präsentiert. Der erste Eintrag ist dem Augenzeugenbericht des jüdischen Schutzhäftlings Sally Silbermann gewidmet. Er erschien bereits am 4. Oktober 1933 in der Exilpresse und war zugleich einer der ersten ausführlichen Berichte über die frühen Konzentrationslager. Am 11. November 1933 berichtete der „Manchester Guardian“ ausführlich auf der Basis eines Interviews mit Sally Silbermann. Der Artikel enthält die erste bekannte Veröffentlichung des „Moorsoldatenlieds“.
„Wir möchten mit diesen Veröffentlichungen“, so Prof. Dr. Habbo Knoch, der erste Vorsitzende des Aktionskomitees für ein DIZ Emslandlager e.V., „den Blick auf Zeugnisse der brutalen Gewalt und des erniedrigenden Lagerlebens lenken, die Häftlinge und Gefangene bereits während oder bald nach ihrer Lagerzeit erstellt haben.“ Schnitzereien, Zeichnungen, Briefe oder Tagebücher, oft illegal angefertigt, erlauben ebenso wie erste Berichte, Interviews und längere Darstellungen wie Wolfgang Langhoffs „Die Moorsoldaten“ einen besonders eindringlichen Einblick in die Situation der frühen Verfolgung und ihre Verarbeitung durch die Betroffenen. „Bei allem Leid, das darin dokumentiert wird, zeugen gerade die zeitgenössisch entstandenen Quellen“, so Knoch, oft von einer beeindruckenden Selbstbehauptung.“ [pm]
Landkreis bereitet ordnungsbehördliches Verfahren wegen Kahlschlag im Schießgebiet vor
Am 09.05.2023 hatten wir über Abholzungen der WTD 91 am Fleiereigraben II berichtet. Unsere Anfrage beim Landkreis hatte ergeben, dass eine forstfachliche Einzelbeurteilung unter Mitwirkung der Niedersächsischen Landesforsten als Beratungsforstamt zu den Kahlschlägen am Fleiereigraben II eingeholt werden solle.

Heute teilte die Landkreissprecherin Anja Rohde auf Anfrage mit, dass die Stellungnahme der Niedersächsischen Landesforsten vorliege. Nach Auffassung des Beratungsforstamtes handele es sich bei dem Gehölzbestand nicht um eine Fläche, die dem NWaldLG unterliegt. Nach Recherchen von Hallo-Wippingen.de waren die Abholzungen der WTD 91 somit nicht erlaubt.
Der Landkreis bereite jetzt das ordnungsbehördliche Verfahren gegen die Verantwortlichen bei der WTD 91 vor.
Zwei Fotos vom gestrigen Tag belegen, dass sich zumindest in diesem Frühjahr keine nennenswerte Naturverjüngung ergeben hat, wie sie von der WTD 91 als Begründung für die Art der Kahlschläge prognostiziert wurde. [jdm/HM]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 19. Juni 2023: Papenburg
Dienstag, 20. Juni 2023: Rastdorf
Mittwoch, 21. Juni 2023: Gersten
Donnerstag, 22. Juni 2023: Lingen
Freitag, 23. Juni 2023: Meppen
Samstag, 24. Juni 2023: Heede
Sonntag, 25. Juni 2023: Varenrode
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 19.06. bis 23.06.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Ideen für ein Haus der Erinnerungen
Das Aktionskomitee hat in einer Ideenskizze erste Gedanken zu dem von ihm vorgeschlagenen „Haus der Erinnerungen“ öffentlich gemacht. Dieses Haus der Erinnerungen könnte idealerweise in Kooperation mit der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen in Esterwegen realisiert werden.
Bei diesem Konzept geht es darum, einen angemessenen Umgang mit der vorhandenen Fülle der seit 1933 entstandenen Selbst- und Lebenszeugnisse zu den Häftlingen und Gefangenen der Emslandlager zu finden.
Bisher dient dieses Material vor allem dazu, einen Platz als Exponat in der Dauerausstellung zu finden. Es könnte aber noch erweitert werden und auf andere Weisen erschlossen werden.

Man stelle sich als Wippinger den Umgang mit dem Nachlass des in Dachau verstorbenen Heinrich Schniers vor. In Dachau erfährt man im ausgestellten „Gedenkbuch für die Toten des Konzentrationslagers Dachau“ im Gedenkraum der KZ-Gedenkstätte Dachau die Lebensdaten des dort ermordeten Pfarrers. Aber warum die Nazis ihn dort internierten, wie er dies verkraftet hat bzw. wie es ihn zerbrochen hat oder wie sein Tod auf seine Gemeindemitglieder in Leer und auf die Menschen und Verwandten in seinem Herkunftsort Wippingen gewirkt hat, erfährt man nicht. Schniers wurde als Pfarrer nach dem Krieg sofort als Opfer der Nazis anerkannt. Aber viele überlebende KZ-Insassen wurden nach der Befreiung von der Naziherrschaft noch als Kriminelle stigmatisiert oder wurden wie im Fall der kommunistischen Gefangenen oder im Fall der homosexuellen Naziopfer weiterhin vom jetzt demokratischen Staat verfolgt.
Den Lebensweg von Schniers haben seine beiden Kirchengemeinden in Leer und Lingen schriftlich festgehalten und gelegentlich in Veranstaltungen, Flyern und Ausstellungen den Menschen nahe gebracht. Schniers ist insofern eine Ausnahme.
Für die vielen Opfer der Emslandlager könnte das Haus der Erinnerungen Ähnliches leisten und eigene Vermittlungsformen wie Wechsel- und Wanderausstellungen, Veranstaltungen, Publikationen, Bildungsmaterialien und digitale Anwendungen entwickeln.
Das Aktionskomitee stellt sich das Haus als einen lebendigen, kommunikativen Raum des entdeckenden, vertiefenden Lernens, der Begegnung und des Austauschs vor, der die Begegnung mit Überlebenden und den Angehörigen der Verfolgten ermöglicht.
Die in der Sammlung befindlichen Quellen und Objekte dokumentieren dabei auch, wie von den Verfolgten ihr Schicksal bereits von 1933 an erinnert worden ist – im Lager, im Geheimen oder im Exil (wie Wolfgang Langhoffs „Die Moorsoldaten“), gegen das Beschweigen in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik (etwa mit dem ersten „Moorsoldatentreffen“ 1956) oder als Bestandteil der Arbeit des DIZ durch den intensiven Austausch mit ehemaligen Häftlingen und Gefangenen und bei zahlreichen persönlichen Begegnungen. Mit der Sammlung Volker Schröder gehört nach Angaben des Aktionskomitees neuerdings ein umfassendes Medienarchiv zahlreicher Gespräche und Besuche von Überlebenden und Angehörigen seit den 1990er Jahren zur Sammlung des DIZ. Viele künstlerische und andere Zeugnisse der Auseinandersetzung mit der Geschichte der Emslandlager, die nicht von Verfolgten stammen, ergänzen die Bestände des DIZ.
Die Gedenkstätte Esterwegen ermöglicht derzeit mit der Dauerausstellung und dem Angebot an Veranstaltungen eher einen musealen Zugang zum Thema und weniger zu den Opfern selbst.
Im Konzept heißt es: Angesichts des Verlustes der Stimmen der Zeitzeugen bietet ein „Haus der Erinnerungen“, das sich die Begegnung mit den bereits seit 1933 entstandenen Selbstzeugnissen der Verfolgten zu seiner Kernaufgabe macht, eine herausragende Chance, die Erinnerung an die Verfolgten in herausgehobener und einzigartiger Weise wach zu halten und sichtbar zu machen sowie die Kontakte zu ihren Angehörigen und deren Erinnerungen zu pflegen. In einer solchen Institution würde nicht nur ihr Gedächtnis dauerhaft bewahrt, sondern Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Erinnerung in ihren politischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen vermittelt, diskutiert und reflektiert werden. Das „Haus der Erinnerungen“ soll ein Ort gelebter Demokratie werden, der bewusst macht, woher sie kommt, was sie trägt und wodurch sie gefährdet wird. [jdm]
Info-Mobil des BASE zur Endlagersuche in Lingen
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) tourt zurzeit mit einem Info-Mobil durch Deutschland. Es handelt sich um ein mobiles Ausstellungs- und Informationsangebot des BASE, bei dem Mitarbeiter:innen für Fragen und Gespräche zur Verfügung stehen.
Die Ausstellung ist am 26.6. (von 12.00 bis 19.00 Uhr) und 27.6. (von 10.00 bis 17.00 Uhr) in Lingen (Ems) auf dem Marktplatz zu sehen. [jdm]
Behauptung des Landkreises zeigt „größtmögliche Respektlosigkeit“ gegenüber der jahrzehntelangen Arbeit des DIZ
Schon gestern online und morgen in der gedruckten Ausgabe berichtet die Ems-Zeitung von der Stellungnahme des Landkreises zur letzten Pressemitteilung des Aktionskomitees für ein Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ).
Der Landkreis erklärt sich zwar zu Gesprächen bereit, aber das „aggressive Vorgehen“ des Vereins belaste mögliche Gespräche. Der Landkreis verneint wieder, dass es einen Kooperationsvertrag zwischen Gedenkstätte und DIZ gegeben habe und spricht erneut von nicht praktikablen Parallelstrukturen und dass „das bestehende Hausrecht der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen vollkommen außer Acht gelassen“ worden wäre. Dann behauptet der Landkreis, dass erst mit der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen die wissenschaftliche Arbeit zur Aufarbeitung der Bedeutung der Emslandlager und des Nationalsozialismus in der Region institutionalisiert und professionalisiert worden sei. Was das DIZ in den 25 Jahren davor gemacht hat und woher dessen Sammlung stammt, ist dann etwas rätselhaft. Den Vorschlag, mit einem „Haus der Erinnerung“ eine neue Form der Zusammenarbeit zu finden, lehnt der Landkreis ab; das könne das DIZ gern allein machen.
Das DIZ reagierte mit einer „Richtigstellung“ auf diese Äußerungen des Landkreises. Das Aktionskomitee verwehrt sich gegen den Vorwurf der Aggressivität. Vielmehr reagiere man nur auf das aggressive Vorgehen der Stiftung bzw. des Landkreises durch die Kündigung des letzten Büros in der Gedenkstätte.
Wenn die Stiftung gesprächsbereit sei: Warum wurde dann die Anfrage vom Montag nach einem klärenden Gesprächstermin nicht beantwortet?
Dass das Aktionskomitee oder das DIZ das Hausrecht angeblich nicht beachte, sei eine vollkommen unbegründete üble Nachrede.
Auch dass „der Verein“ nur die „pädagogische Betreuung“ in der Gedenkstätte übernommen habe, sei falsch. Vielmehr habe das DIZ in Trägerschaft des Aktionskomitees und auf ausdrückliche Einladung des Landkreises als DIZ die gesamte inhaltliche operative Arbeit inklusive Sammlung, Forschung, Recherchen, Auskünfte, Kontakte zu Angehörigen eigenständig wahrgenommen.
Die Behauptung, erst durch die Verantwortlichen der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen, die anders als nahezu der gesamte Vorstand des Aktionskomitees, über keine praktische Erfahrung in der Gedenkstättenarbeit verfügen oder verfügt haben, bevor sie die Geschäftsführung übernommen haben, sei Professionalität in die Gedenkstättenarbeit eingezogen, macht das Aktionskomitee fassungslos. Mit dieser infamen Behauptung werde die jahrzehntelange, von allen Seiten regional, national wie international höchst geachtete Professionalität der Arbeit des DIZ unter der Leitung von Kurt Buck, mit der größtmöglichen Respektlosigkeit behandelt. [jdm]
Blutspendetermin in Renkenberge

Der nächste Blutspendetermin des SV Renkenberge ist am Dienstag, den 04. Juli 2023 ab 16:30 Uhr im Gemeindehaus. Mit Typisierung und Grillen nach der Spende!
Da die Versorgungslage mit Blutpräparaten immer noch sehr angespannt ist, werden immer dringend Blutkonserven benötigt. Wir bitten daher zum zahlreiche Teilnahme.
Ab dem 18. Lebensjahr darf jeder Blut spenden. Bitte bringen Sie einen gültigen Personalausweis mit. Wir freuen uns, wenn wir wieder viele Spender begrüßen können! [Alwin Illenseer]
DIZ sieht bundesweite Unterstützung – Stiftung Gedenkstätte pocht einfach auf Hausrecht, statt mit DIZ zu sprechen
Die gegen das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager ausgesprochene Kündigung der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen hat für große Empörung gesorgt und eine breite Welle der Unterstützung ausgelöst. Neben zahlreichen regionalen und niedersächsischen Medien haben unter anderem auch die „Süddeutsche Zeitung“, die „Welt“ und der „Stern“ berichtet und dabei unter anderem die Stellungnahme der „Interessengemeinschaft niedersächsischer Gedenkstätten“ zitiert, die die Kündigung als „Schlag ins Gesicht des zivilgesellschaftlichen Engagements für die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen“ bezeichnet hat.
Innerhalb weniger Tage haben nach Angaben des Vorsitzenden des Aktionskomitees für ein DIZ Emslandlager, Prof. Dr. Habbo Knoch, weit mehr als 700 Angehörige von Verfolgten, zahlreiche Opferverbände und Organisationen, Abgeordnete der Kreis-, Landes- und Bundesebene sowie ein breites, bundesweites und internationales Spektrum an Einzelpersonen aus vielen gesellschaftlichen Bereichen, von Gedenkstätten und Erinnerungskultur, aus der Wissenschaft und der Kulturarbeit den Unterstützungsaufruf des Aktionskomitees für ein DIZ Emslandlager e.V. unterzeichnet. „Die Unterstützung ist überwältigend und eindeutig: Das DIZ muss erhalten bleiben!“, so Prof. Dr. Habbo Knoch. Die Zustimmung zu dem Aufruf reiche damit weit über die mehr als 300 Mitglieder des Vereins hinaus, die zunächst angeschrieben worden seien.
Viele Unterstützer:innen äußerten nach Angaben Knochs ihr Entsetzen darüber, wie die vom Landkreis getragene Stiftung Gedenkstätte Esterwegen mit dem DIZ als einer jahrzehntelang auf höchstem professionellen Niveau arbeitenden Einrichtung umgeht. Die umfangreiche und singuläre Sammlung des DIZ und seine jahrzehntelange Arbeit verkörpere beispielhaft das kulturelle Gedächtnis der Verfolgten.
Zahlreiche Stellungnahmen zeugen von einer tiefen Besorgnis, was das Vorgehen der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen für die Erinnerungskultur der Bundesrepublik bedeuten könnte, wenn aktive Einrichtungen wie das DIZ auf eine solche Weise aus der Arbeit von Gedenkstätten verdrängt werden.
Trotz dieser Wortmeldungen haben sich die Vertreter der Stiftung bisher noch nicht einmal zur Wiederaufnahme von Gesprächen bereit gezeigt. „Die Stiftung pocht weiterhin einfach auf ihr Hausrecht“, so Knoch, „statt konstruktiv und inhaltlich über eine gemeinsame Ausgestaltung der Arbeit der Gedenkstätte zu sprechen.“
Das Aktionskomitee habe wiederholt seine Gesprächsbereitschaft signalisiert. Es könne jetzt nicht allein um die Rücknahme der Kündigung gehen. „Die am Vermächtnis der Verfolgten und ihren Erinnerungen orientierten Werte und Ziele von DIZ und Verein müssen dauerhaft, verlässlich und substantiell in der Gedenkstätte verankert bleiben.“
Dr. Elke Gryglewski, die Geschäftsführerin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten (Celle), habe mit dem „Haus der Erinnerungen“ bereits eine Idee auf den Tisch gebracht. Das Aktionskomitee begrüße diese Idee ausdrücklich. Mit dieser Ergänzung der Gedenkstätte Esterwegen könnte die Kooperation zwischen Stiftung und Aktionskomitee weiterentwickelt und auf eine neue Stufe gehoben werden. „In einem solchen internationalen ‚Haus der Erinnerungen‘, das die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen und das Aktionskomitee DIZ Emslandlager e.V. in gemeinsamer Trägerschaft verantworteten, sollten Zeugnisse des Erinnerns von 1933 bis in die Gegenwart gesammelt und für Bildung und Forschung zugänglich gemacht werden, um die Lagererfahrungen von Häftlingen und Gefangenen, ihre Lebensgeschichten und die Entwicklung des Erinnerns selbst als Akt der Selbstbehauptung zu dokumentieren und aktiv zu erschließen.“
Das Aktionskomitee würde als Ko-Träger seine Sammlung, Kontakte und Expertise einbringen. Weitere Landes- und Bundesmittel dafür zu gewinnen, sei für ein solches bundesweit einzigartiges Projekt überaus realistisch. Aber auch hier weigere sich die Stiftung bisher, in Gespräche einzutreten.
Es sei nun am Landrat, eine solche Chance nicht zu vertun und auf den Verein zuzugehen, die Kündigung zurückzunehmen und für eine wieder belastbare Vertrauensgrundlage durch ein eindeutiges Bekenntnis zu einer institutionellen Mitverantwortung des bürgerschaftlich getragenen DIZ für die Gedenkstätte Esterwegen zu sorgen.
In einer Richtigstellung geht das Aktionskomitee auf die Pressemitteilung des Landkreises vom 07.06.2023 ein.
Es treffe nicht zu, dass das DIZ nach seinem Wechsel in die Gedenkstätte 2011 „vorerst“ und lediglich die „pädagogische Betreuung der Besuchenden“ übernommen habe. Vielmehr habe das DIZ laut Kooperationsvereinbarung und faktisch in umfassender Weise die inhaltlichen Aufgaben der Gedenkstätte mit seinem eigenen Personal, wahrgenommen.
Es treffe nicht zu, dass dem DIZ „weiterhin ein Arbeitsplatz zur Verfügung“ stehen werde. Die dem Verein bisher angebotenen Alternativen in Bibliothek oder Archiv würden den Erfordernissen eines eigenen Büros weder in arbeitsrechtlicher noch fachlicher Sicht gerecht. Im Klartext: Es gehe nicht um die „Kündigung eines Raumes“, wie Hermann Vinke und Gerhard Kromschröder in ihrer Stellungnahme geschrieben hätten, sondern um das letzte verbliebene Büro des DIZ in der Gedenkstätte.
Es sei für den Verein vollkommen unklar, ob und wie zukünftig und dauerhaft der „volle Zugang zur Sammlung des Vereins“ und der „sonstigen Infrastruktur“ gewährleistet werden solle.
Es treffe nicht zu, dass die Auflösung des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ) Emslandlager als eigenständiger und unabhängiger Institution in der Gedenkstätte „zu keinem Zeitpunkt gefordert“ worden sei. Vielmehr sei dies seitens des Stiftungsvorstands und der Geschäftsführung wiederholt schriftlich und mündlich als Voraussetzung für weitere Gespräche gefordert worden.
Das DIZ und der Verein hätten nie die Vorstellung gehabt, „in der Gedenkstätte autonom walten und schalten“ zu wollen. Der Verein habe seit 2011 die Trägerschaft der Stiftung Gedenkstätte Esterwegen anerkannt und immer betont, dass er seine Aufgaben vor Ort in enger Abstimmung mit der Stiftung durchführen wolle. Der Verein habe mit dem DIZ bis heute dafür gesorgt, dass Fördermittel des Landes Niedersachsen und Eigenmittel des Vereins in die Gedenkstätte flossen, die die Unterstützungsleistungen des Landkreises für das DIZ überstiegen. [jdm]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 12. Juni 2023: Schapen
Dienstag, 13. Juni 2023: Lathen
Mittwoch, 14. Juni 2023: Lingen
Donnerstag, 15. Juni 2023: Emsbüren
Freitag, 16. Juni 2023: Klosterholte
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 12.06. bis 16.06.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53) und Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Vor 30 Jahren Rekordfahrt der Transrapid
Vor 30 Jahren, am 10.06.1993, erreichte der Transrapid 07 auf der Transrapid Versuchsanlage Emsland mit 450 km/h eine neue Rekordgeschwindigkeit. Der gerade Streckenabschnitt der Transrapid-Versuchsanlage ist zwölf Kilometer lang und war für Hochgeschwindigkeitsfahrten geeignet.
Ein paar Tage zuvor hatte der Transrapid 07 mit 1654 Kilometern seine längste Nonstop-Fahrt absolviert. Schon am 15. August 1990 hatte er mit 2476 Kilometern die höchste Tagesfahrleistung erreicht. 258.100 Fahrgäste konnten von 1989 bis 1999 eine Fahrt mit dem Transrapid 07 erleben.
Das Nachfolgefahrzeug Transrapid 08 verunglückte schließlich am September 2006, was für den Testbetrieb das Ende bedeutete. Aus dem Transrapid 08 wurde das Fahrzeug für den Transrapid in Shanghai entwickelt. Auf der 30 km langen Teststrecke in Shanghai wurde ein neuer Geschwindigkeitsrekord von 501 km/h als schnellste kommerzielle Magnetbahn erreicht. [jdm]
Update vom 11.06.2023, Leserzuschrift von Martin Düttmann: in dem Artikel wird fälschlicherweise behauptet, dass der Unfall für den Testbetrieb das Ende bedeutete. Diese Aussage stimmt nicht, da das Folgefahrzeug Transrapid TR09 noch weiter auf der Strecke erprobt wurde. Der Testbetrieb mit Magnetbahnfahrzeugen wurde Ende 2011 eingestellt.
Waldbrandgefahr steigt
Der NDR meldet, dass in Teilen von Niedersachsen die Gefahr für Waldbrände weiter steigt. Auf einer interaktiven Karte wird die Waldbrandgefahr für Dörpen für übermorgen höhergestuft von "Mittlere Gefahr" auf die zweithöchste Warnstufe "Hohe Gefahr". Die Karte beruht auf Daten des Deutschen Wetterdienstes. [jdm]
Gedenkstätte Esterwegen kündigt dem DIZ – ein „geschichtspolitischer Skandal“
Die Stiftung Gedenkstätte Esterwegen hat dem seit 1985 bestehenden Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager kurzfristig zum 15. Juni sein Büro in der Gedenkstätte Esterwegen gekündigt. Diese plötzliche Entscheidung wird bundesweit als einmaliger und unfreundlicher Akt gegenüber einem langjährigen Partner in der Gedenkstättenarbeit betrachtet.
Nicht nur die Mitglieder des Trägervereins, dem Aktionskomitee für ein DIZ Emsland, sondern auch Verfolgtenverbände und GedenkstättenvertreterInnen über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus, äußerten ihre Empörung. Hedwig Ahrens berichtete in einem Beitrag bei NDR 1, dass die Journalisten Hermann Vinke und Gerhard Kromschröder, die in den 1960er Jahren zu den ersten Journalisten gehörten, die sich intensiv mit den Emslandlagern – damals als Redakteure der Ems-Zeitung – beschäftigten, die Stiftung Gedenkstätte aufgefordert haben, im Interesse der Gedenkstättenarbeit zu einer Einigung mit dem DIZ zu kommen.
Die Gedenkstätte teilte dem DIZ mit, die Mitarbeiter des DIZ könnten doch wie jeder andere Besucher einfach die Bibliothek der Gedenkstätte für ihre Arbeit nutzen. Laut der Pressemitteilung des Aktionskomitees gibt es auf dem Gedenkstättengelände genug Gebäude, die kurzfristig zu Büroräumen umgestaltet werden könnten.
Offiziell hatte der Landrat Marc-André Burgdorf noch im Dezember 2019 erklärt, dass die „Zusammenarbeit von Stiftung und DIZ, das auch zukünftig mit eigenem Personal die Arbeit der Gedenkstätte mitgestalten wird“ fortgesetzt werden sollte. Die Erklärung wurde nach dem Abschied des langjährigen DIZ-Leiters Kurt Buck abgegeben. Das DIZ hatte bereits 25 Jahre in ihrer Einrichtung in Papenburg Erinnerungsarbeit an die Häftlinge und Gefangenen der Emslandlager gestaltet. Als die Bundeswehr ihre Kaserne auf dem ehemaligen Gelände des Konzentrationslagers Esterwegen aufgab, setzte der damalige Landrat Hermann Bröring sich für den Aufbau einer Gedenkstätte an diesem historischen Ort ein. Bröring gründete dazu die landkreiseigene Stiftung Gedenkstätte Esterwegen. Für die inhaltliche Arbeit holte er das DIZ wegen ihrer ausgewiesenen Expertise dazu ins Boot. Es wurde eine partnerschaftliche Zusammenarbeit vereinbart.
Viele Gedenkstätten können die Gedenkstättenarbeit fast nur auf der Basis der baulichen Überreste der Schreckensorte durchführen. In jahrelanger Forschungsarbeit konnte das DIZ die Opferperspektive in die Gedenkstättenarbeit einbringen. In der Sammlung des DIZ gibt es von über 1000 ehemaligen Häftlingen Informationen, Selbstzeugnisse und andere Exponate , die ihre Erfahrungen vor Ort sichtbar machen. Das DIZ beleuchtete auch die gesellschaftliche Verdrängung der Opfergruppen an den Rand der Gesellschaft, die sowohl die kommunistischen Verfolgten, als auch die jüdischen Verfolgten, Homosexuelle, Zeugen Jehovas oder auch die von den Nazis als Kriminelle bezeichneten Verfolgten, wie z. B. Deserteure, in der jungen Bundesrepublik erlebten. Das führte in den Anfangsjahren des DIZ immer wieder zu Anfeindungen aus der hiesigen Politik.
Die Sammlung des DIZ stellt eine absolute Besonderheit der Gedenkstätte Esterwegen dar. Die Dauerausstellung wurde mindestens zur Hälfte mit Exponaten des DIZ bestückt. So bekommen die Besucher nicht nur einen rein musealen Zugang zum KZ Esterwegen –da war die Wache, da war die Baracke, usw. – sondern über die Lebensgeschichten der Opfer auch einen Sinn dafür, welche Funktion die KZs im Nazistaat hatten. Umso unverständlicher, wenn dieses Potential von der Stiftung Gedenkstätte und vom Landrat Burgdorf einfach missachtet und möglicherweise zerstört wird.
Prof. Dr. Habbo Knoch, Vorsitzender des Aktionskomitees, ist sich sicher, dass die jetzige Kündigung nur dem Ziel dient, dass sich das DIZ selbst auflöst. Burgdorf sei in den letzten zwei Jahren nicht bereit gewesen, mit dem DIZ über die Form der Zusammenarbeit zu sprechen. Stattdessen habe er die Selbstauflösung des DIZ durch das Aktionskomitee gefordert. Wie Knoch gegenüber Hallo-Wippingen berichtete, plane die Gedenkstätte eine Neukonzipierung der Dauerausstellung. Das sei nicht zu beanstanden, aber in diesem Zusammenhang sei auch geäußert worden, man brauche die Exponate des DIZ dafür nicht.
Möglicherweise zeigt das einfach eine gewisse Ignoranz gegenüber der Arbeit des DIZ und soll einfach das DIZ schwächen. Aber es könnte auch bedeuten, dass es dem Landrat und der Gedenkstätte darum geht, genau die Opferperspektive aus der Gedenkstättenarbeit zu verbannen. Möchte der Landrat vielleicht die Gedenkstätte zu einem rein musealen Angebot, das sich für gelegentliche Sonntagsreden eignet, umgestalten und jede gesellschaftliche Relevanz, die sich aus den Geschichten der verschiedenen Opfergruppen herleiten lässt, unterdrücken?
Knoch möchte sich zu solchen Spekulationen nicht verleiten lassen. Er bewertet die Kündigung als eine gravierende Missachtung des Vertrauensschutzes für einen bürgerschaftlichen Verein und einen offensichtlichen Wortbruch durch die kommunalen Verantwortungsträger für die Gedenkstätte und spricht von einem "geschichtspolitischen Skandal". „Jede andere Gedenkstätte hätte sich die Finger geleckt, angesichts eines Vereins, der junge und alte Fachleute in die Gedenkstättenarbeit einbringen will.“ Vom Landrat werde dieses Angebot nicht nur ignoriert, sondern aktiv abgelehnt.
Auch die Frage von Hallo-Wippingen, ob der Landrat mit dieser Kündigung sagen könne, die feindliche Übernahme des DIZ sei erfolgreich abgeschlossen, will Knoch so nicht bejahen. Er habe tatsächlich in der letzten Zeit häufig eine solche Einschätzung gehört, aber zumindest 2011, als mit Landrat Bröring die Zusammenarbeit vereinbart wurde, habe es diesen Übernahmewunsch nicht gegeben, sondern man habe einfach und ehrlich zusammengearbeitet.
Der Landkreis Emsland hat heute auf die Vorwürfe des DIZ mit einer Pressemitteilung reagiert. Darin weist Burgdorf die Vorwürfe des Aktionskomitees zurück. Insbesondere, dass man „das kulturelle Gedächtnis der Opfer der 15 Emslandlager aus der Gedenkstätte und von einem historischen Ort ihres Leidens verweisen“ wolle, sei absurd. In der PM verweist der Landkreis darauf, dass es unnötige Doppelstrukturen in der Gedenkstätte gebe, die eine Belastung darstellten. Habbo Knoch wiederum findet es seltsam, Doppelstrukturen zu beklagen, wenn man gleichzeitig nicht bereit sei, mit dem DIZ über die Arbeit zu sprechen.
Burgdorf unterstellt dem DIZ eine Verweigerungshaltung und äußert seinerseits den Willen zur Zusammenarbeit. Das lässt hoffen; es bleibt dann aber die Frage, warum eine solche kurzfristige Kündigung ausgesprochen wurde.
Und es bleibt die Frage, warum das DIZ als eigenständige Forschungseinrichtung in der Gedenkstätte ein Problem darstellen sollte. Habbo Knoch: „In die Gedenkstätte wurde das Kloster als eigenständige Einrichtung einbezogen, weil man es thematisch an diesem historischen Ort richtig fand. Warum sollte das DIZ als Einrichtung, die sich mit dem Ort und den anderen Emslandlagern beschäftigt, keinen Platz in dieser Einrichtung haben?“ [jdm]
Geführter Rundgang durch das historische Viertel Überwasser in Meppen

Stadtmuseum, Kreisarchiv Emsland und Heimatverein laden dazu ein, abseits touristischer Pfade einen weniger bekannten Teil der „alten“ Stadt Meppen kennenzulernen. Am Dienstag, 13. Juni, ab 18 Uhr wird das Viertel Überwasser, das Areal zwischen Hase-Hubbrücke und Bahnhof, im Fokus eines zweistündigen historischen Stadtrundgangs stehen.
Das Bahnhofsviertel ist reich an historischen Gebäuden, Geschäften, Betrieben, Wohnhäusern, gewerblichen, behördlichen und kirchlichen Einrichtungen, die Spannendes zur Entwicklung der Stadt zu erzählen haben. Manches ist erhalten, an andere Bauwerke oder historische Bauzustände erinnern heute nur noch alte Fotografien oder Erzählungen aus der Erinnerung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
Eine verbindliche Anmeldung unter Telefon 05931/153 410 oder per E-Mail unter info@stadtmuseum-meppen.de ist erforderlich. Treffpunkt ist an der MEP, Eingang Bahnhofstraße (gegenüber der Kneipe „Alte Wäscherei“). Die Gebühr für eine Teilnahme beträgt 3 Euro pro Person. [Landkreis Emsland]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 05.06.2023; Klosterholte
Dienstag, 06.06.2023: Lingen
Mittwoch, 07.06.2023: Adorf
Donnerstag, 08.06.2023: Hilkenbrook
Freitag, 09.06.2023: Apeldorn
Samstag, 10.06.2023: keine Kontrolle angekündigt
Sonntag, 11.06.2023: Langen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 05.06. bis 09.06.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53) und Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 30.05. bis 02.06.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Dienstag, 30.05.2023: Twist
Mittwoch, 31.05.2023: Schapen
Donnerstag, 01.06.2023: Emsbüren
Freitag, 02.06.2023: Lingen
Samstag, 03.06.2023: Rütenbrock
Sonntag, 04.06.2023: Heede
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Das ist Pfingsten los
In Wippingen findet am Pfingstmontag das Frühlingsfest im Rahmen des Deutschen Mühlentags statt.
In Haren ist zum Mühlentag ab 11 Uhr die Mersmühle geöffnet, die Kreutzmanns Mühle in Werlte ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Von Samstag, dem 27.05.2023 bis Pfingstmontag feiert Lathen das Schützenfest.
Bis Pfingstsonntag ist Schützenfest in Ostenwalde, in Lorup am Pfingstsonntag und Pfingstmontag, am Pfingstmontag und – Dienstag in Rhede. In Altenberge feiert der Schützenverein am Pfingstsonntag.
Am Pfingstwochenende von Samstag bis Sonntag findet die Geländewagentrialveranstaltung des Geländewagenclub Werlte/Hümmling e.V. statt.
Am Sonntag, dem 28.05.23 beginnt um 10 Uhr der Pfingsten Frühtanz 2023 inTange:
Im neuen Millenium Event Center (Am Nüttermoorer Sieltief 31, 26789 Leer) sorgen die türkischen Superstars Burak Bulut und Kurtulus Kus, sowie weitere Special guests, für eine atemberaubende Atmosphäre.
In Leer findet Pfingstsonntag von 11:00 - 12:30 Uhr eine Öffentliche Stadtführung, beginnend am Historischen Rathaus Leer (Ostfriesland) (Altstadt) statt.
Pfingstmontag und Dienstag von 11 bis 18 Uhr zeigt die Stadtbibliothek Leer die Ausstellung „HORIZONT - Ausstellung von Renate und Michael Schildmann“.
In Lingen spielt am Samstagabend, 27.05.2023 von 19:00 bis 21:00 Uhr Daria Marshinina im Hauskonzert am Klavier.
Ebenfalls in Lingen spielt Kensington Road ab 20 Uhr im Alten Schlachthof Lingen.
Und Pfingstmontag ab 17 Uhr sitzt der Pianist Johann Blanchard am Klavier und spielt unter dem Titel „"Weltklassik am Klavier - Tombeau de Coupérin - und die letzte Sonate von Schubert!" Werke von Debussy, Ravel und Schubert.
Die Waldbühne Ahmsen zeigt Samstagabend, 27.05.2023, um 19:30 Uhr Les Misérables.
Aladin - Das Familienmusical gibt es am Sonntag, 28.05.2023 um 16:00 Uhr auf der Freilichtbühne Meppen. [jdm]
Clemenswerth: Öffentliche Führung am Sonntag
Am kommenden Sonntag, den 28. Mai, findet um 15 Uhr am Emslandmuseum Schloss Clemenswerth die nächste Sonntags-Führung statt. Bei dem ca. einstündigen Rundgang durch Schloss, Kapelle und Klostergarten wird über die Geschichte des Barockschlosses sowie deren Erbauer Clemens August berichtet.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen, zu eventuellen Anmeldungen und Kosten finden Interessierte unter https://www.clemenswerth.de. [Landkreis Emsland]
Womit Lauterbach nicht recht hat
In der letzten Woche berichtete die Ems-Zeitung über eine Veranstaltung der CDU-Mittelstandsvereinigung , die sich damit beschäftigte, ob die emsländischen Kliniken die Krankenhausreform à la Lauterbach überleben können. Der Referent, Verwaltungsdirektor des Ludmillenstiftes Meppen, Jan-Henning Stoffers, erklärte, es ginge in der Reform darum, welches Haus welche Stationen anbieten dürfe. Dabei sei ein Wettkampf um bestimmte lukrative Abteilungen programmiert.
Krankenhäuser seien Wirtschaftsbetriebe, die Überschüsse erzielen müssten. Deshalb müssten sich gerade kleine Hospitäler von bestimmten Abteilungen trennen: Geburtshilfeabteilungen seien zu teuer und würden geschlossen werden. Außerdem kritisierte er das Land Niedersachsen, weil es statt im Jahr zwei Milliarden Euro in Wirklichkeit nur 150 Millionen Euro investiere. Stoffers lobte die Substanz der emsländischen Krankenhäuser.
Glaubt man dem Bericht der Ems-Zeitung nutzte die Sozialdezernentin des Landkreises, Sigrid Kraujuttis, die letzte Aussage nur, um etwas emsländischen Lokalstolz zu verbreiten und kritisierte dann ein „ruinöses Konkurrenzdenken“: Damit hatte sie das Thema grandios verfehlt und gezeigt, dass sie die Lauterbach-Pläne überhaupt nicht verstanden hat.
Die Lauterbachpläne wurden von den großen Krankenhauskonzernen ausgeheckt gerade damit immer mehr öffentliche Krankenhäuser, die die Grundversorgung abdecken, unter dem Konkurrenzdruck zum Aufgeben bewegt werden.
Burkhard Ewert begründet in seiner Kolumne „Rest der Republik“ in der morgigen NOZ-Ausgabe vom 25.05.2023 seine Unterstützung für Lauterbachs Reformen damit, dass „zahlreiche Eingriffe in Deutschland auch deshalb erfolgen, damit kleine Kliniken halbwegs auskömmliche Einnahmen erzielen, die ihren Bestand sichern sollen“.
Auch er hat offensichtlich nicht verstanden, dass das Fallpauschalensysterm für solche Fehlentwicklungen verantwortlich ist und dass die Kliniken der Grundversorgung gerade nicht davon profitieren, sondern die großen oder kleinen Kliniken der Krankenhauskonzerne, die sich auf teure OPs spezialisieren können, ohne Geld für die Grundversorgung ausgeben zu müssen.
Die Frage ist also nicht, ob das Krankenhaus groß oder klein ist, sondern was wie bezahlt wird. Dass es für spezielle Operationstechniken und Krankheiten Spezialkliniken geben muss, ist unumstritten und wird mit dem System der großen Uni-Kliniken schon lange praktiziert. Bei der Lauterbach-Reform geht es aber gerade nicht darum, die Finanzierung umzustellen auf ein System, dass die nötigen Kosten erstattet, sondern darum, ein System, dass den Krankenhauskonzernen ihre Profite sichert, auszudehnen.
Lauterbach macht nämlich nicht nur die kleinen Krankenhäuser platt, sondern sorgt auch dafür, dass sich Arztpraxen nicht mehr lohnen. Die Medizinischen Versorgungszentren, die die emsländischen Krankenhäuser entwickelt haben, sind eine sinnvolle Ergänzung der ambulanten Versorgung. Aber die Pharmakonzerne und Krankenhauskonzerne greifen derzeit diesen „Markt“ an und übernehmen immer mehr Augenarzt-, Zahnarzt- und Hausarztsitze und fassen diese zu ihren eigenen MVZs zusammen. Bei auf Linsen-OPs spezialisierten Augenarztpraxen ist z. B. viel Geld zu verdienen und wenn die Ärzte dazu verdonnert werden, die Produkte und Verfahren der Besitzer dieser MVZs zu benutzen, ist klar, dass nicht mehr unbedingt das gemacht wird, was für den Patienten das Beste ist.
Wenn Ewert die akuten ortsnahen Not-, Ambulanz- und Unfallpraxen lobt und als interdisziplinäre Einrichtungen, wie seinerzeit in der DDR üblich, lobt, verkennt er, dass die von Lauterbach geplanten MVZ damit nichts zu tun haben.
Die USA haben ein Gesundheitssystem, das vollkommen privatisiert ist und ist mit 10948 Dollar/Jahr und Kopf (2020) das teuerste Gesundheitswesen der Welt. Und trotzdem ist ein großer Teil der Bevölkerung von den Segnungen der Medizin vollkommen ausgeschlossen. In Deutschland haben wir Kosten pro Kopf von 5934 Dollar und stehen damit nach der Schweiz an der dritten Stelle. Noch können in Deutschland im Prinzip alle Bürger auf das Gesundheitssystem zählen. Und Sozialdezernentin Kraujuttis hat recht, wenn sie jetzt noch die emsländischen Kliniken lobt.
Mit den Lauterbachschen Plänen wird das Gesundheitssystem keineswegs billiger, aber das vorhandene Geld fließt in die Kassen der privaten Krankenhauskonzerne und wird der Grundversorgung für die Bevölkerung entzogen. Und für die Patienten wird es deshalb teurer – z. B. durch längere Fahrzeiten zur nächsten Klinik. Und es wird schlechter, eben weil die Grundversorgung nicht mehr gewährleistet ist. [jdm]
Hallenbad Dörpen wird am Freitag wieder eröffnet
Das Dünenbad in Dörpen öffnet ab Freitag, dem 26. Mai 2023 wieder die Tore für seine Badegäste. Rutschen, schwimmen, baden oder doch lieber ausspannen im Whirlpool oder Dampfbad? Das Angebotspaket im Dünenbad ist vielseitig.
Der Eingangsbereich und der Umkleidebereich wurden erweitert und erneuert. Dieser bietet mit seinen Familien-, Einzel- und Sammelumkleiden für jeden die gewünschte Option. Hinzu kommen neben den klassischen Spinden auch weitere Verschlussmöglichkeiten für Kinderwagen und Rollatoren, sodass beim Besuch des Dünenbads alles ordentlich verstaut werden kann. Mehr auf www.doerpen.de ... . [jdm]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 22.05. bis 26.05.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Fleischbeschauer drohen mit Streik – Weniger Schlachtungen bei Weidemark in Sögel führen zu weniger Lohn

Dutzende Fleischbeschauer beim Schweineschlachtbetrieb Weidemark in Sögel, einst mit Abstand die größte Schlachterei in Niedersachsen, drohen mit Streik. „Wenn sich nichts ändert, bleibt uns nur das“, meinten die Beschäftigten in der Fleischuntersuchung bei einer auch von Verdi organisierten Demonstration vor dem Rathaus in Sögel.
Arnd Hertig aus Ahmsen ist einer von ihnen. Einst arbeitete er hier bis zu 180 Stunden in Monat. Jetzt sind es ab und ab nicht mal 25. Zwei Tage fährt er noch ins 50 Kilometer entfernte Badbergen. Dort kommen beim Tönnies-Rinderschlachthof noch ein paar Stunden hinzu. „Davon kann man doch keine Familie ernähren“.
So hat Bürgermeister Frank Klaß, seit zweieinhalb Jahren im Amt, es nicht leicht bei dieser Demo. Sein Vorgänger hat 2007 für die Regelungen gesorgt. Zehn-Stunden-Arbeitsverträge wurden damals durch die Samtgemeinde – in den meisten anderen Schlachtereien stellen die Landkreise die Veterinäre und ihre Helfer - geschaffen. Ein neuer Tarifvertrag schuf günstigere Möglichkeiten für die Schlachtbetriebe. Viele Fleischbeschauer erledigten die Arbeit in Teilzeit oder im Nebenberuf.
Doch der Schlachthof wuchs. 15.000 Schweine pro Tag waren es 2016, als über eine Erhöhung der Kapazitäten auf 18.000 spekuliert wurde. Bis zu 2.000 Beschäftigte hatte die Tönnies-Tochter. Dann kam Corona. Der Landkreis Emsland sperrte den Betrieb; Clemens Tönnies persönlich sprach beim Landrat vor, verhinderte eine Verlängerung der Blockade.
Aber Deutschland baute ab: Weniger Schweinebauern, weniger Sauen, weniger Ferkel, weniger Schlachtschweine. Weil die Nachfrage einbrach. Weil wegen der Afrikanischen Schweinepest die deutschen Schweineexporte – vor allem das „fünfte Viertel“ wie Schnauze, Schwanz, Kopf und Füße – nach China nicht mehr erlaubt waren.
Weidemark reduzierte um mehr als die Hälfte. 800 Mitarbeiter gibt es noch in Sögel. Der Abbau ist relativ einfach, denn die Fluktuation unter den Rumänen, Ungarn und Polen geht schnell. Viele kommen nach Urlaub oder sogar Feiertagen nicht aus ihrer Heimat zurück. Auch stehen Wohnungen leer.
120 Fleischbeschauer aber kommen aus Löningen, Dörpen, Lathen, Meppen, Sögel oder Ahmsen. Für sie reduzierte sich Monat für Monat das Deputat. Manche werden nur noch für zwei Tage in der Woche gerufen.
Daniel Vollbrecht, der Gewerkschaftssekretär, zählt einige Möglichkeiten auf. Er erinnert Bürgermeister Klaß an die Arbeitgeberpflicht. Doch der sieht keine Möglichkeiten. „Das ist ein Gebührenhaushalt; ich kann nur das ausgeben, was ich auch wieder bekomme – oder umgekehrt: Weidemark zahlt nur das, was pflichtgemäß nötig ist“.
Die Fleischbeschauer drohen mit einem Streik; die Kurzarbeit ist ihnen verwehrt. Es sind auch Ehepaare unter den Beschäftigten. „Wie wollen wir davon eine Familie ernähren?“, fragen sie den Bürgermeister. Der kann darauf keine Antwort geben.
In der Schlachtszene wird spekuliert. Es sind in Deutschland Kapazitäten für mehr als 1,2 Millionen Schlachtungen in der Woche vorhanden. Benötigt und geschlachtet werden aber nur 700.000 Schweine. Da vermutet so mancher, dass Schlachtereien gänzlich schließen müssen. Neben VION (Emstek) gerät Weidemark in Sögel so in den Blick. [Hermann Gerdes S]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Am 15.05. und 16.05.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 15.05.2023: Twist
Dienstag, 16.05.2023: Beesten
Mittwoch, 17.05.2023: Herbrum
Freitag, 19.05.2023: Emmeln
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Demonstration am Samstag in Sögel – Beschäftigte der Fleischuntersuchungsstelle wollen Absicherung ihrer Arbeitsbedingungen

Die Gewerkschaft ver.di weist in einer Pressemitteilung auf die geplante Demonstration der Beschäftigten der kommunalen Fleischuntersuchungsstelle Sögel am kommenden Samstag hin. Durch die gesunkenen Schlachtzahlen fürchteten viele Beschäftigte um ihre Existenz. Obwohl die Beschäftigten zum Teil über Jahre 40 Stunden pro Woche gearbeitet haben, wurde in ihren Arbeitsverträgen nur 10 Stunden pro Woche festgelegt.
Das ermögliche der Samtgemeinde Sögel die Arbeitseinsätze zu kürzen und bedeute für die Beschäftigten erheblich weniger Einkommen. Deshalb haben die Beschäftigten zusammen mit ihrer Gewerkschaft ver.di zu einer Demonstration am 13. Mai um 15 Uhr vor dem Rathaus der Samtgemeinde Sögel aufgerufen.
„Wir wollen verhindern, dass die Beschäftigten durch die Absenkung von Arbeitszeit und Entgelt einseitig die Risiken und Lasten aufgebürdet bekommen.“, erläutert Fleischbeschauer und Vorsitzender des Landesverbandes Niedersachsen der amtl. Fachassistenten/lnnen der Fleischhygiene, Wilhelm Fischer. „Der Arbeitgeber muss seiner Verantwortung gerecht werden“, so Fischer weiter.
„Die Beschäftigten benötigen gerade jetzt Planungssicherheit und die Samtgemeinde hat viele Möglichkeiten diese den Beschäftigten zu bieten. Diese soll sie nutzen“, sagt der Gewerkschaftssekretär Daniel Vollbrecht. [PM/jdm]
Landkreis widerspricht Darstellung der WTD 91: Abholzungen im Schießgebiet nicht mit Naturschutzbehörde abgesprochen
Im Schießgebiet bei Wippingen beim Fleiereigraben II wurde eine große Fläche abgeholzt. Da jetzt die Setz- und Brutzeit ist und offensichtlich trotzdem gearbeitet wurde, erschien hier etwas nicht richtig zu sein. Das nicht allein: Der Rückschnitt erfolgte nicht sachgerecht, weil kahlgeschlagen wurde und ebenerdig zurückgeschnitten wurde. Hier hat sich offensichtlich jemand nicht an das Naturschutzgesetz gehalten und auch § 12 des Niedersächsischen Waldgesetzes verletzt.
Hallo-Wippingen hatte bereits Im Januar die Abholzung von Wegrändern durch die WTD 91 für fragwürdig gehalten, was aber von der WTD 91 anders gesehen wurde. Da wir auch hier die WTD 91 als Verantwortlichen vermuteten, erbaten wir erneut von dort eine Stellungnahme.
Laut der Sprecherin der WTD 91, Jennifer Frerichs, führt die WTD 91 als Nutzer der Liegenschaft selbst keine Gelände- oder Abholzarbeiten durch. Die Verwaltung, Pflege und Instandhaltung des Geländes sei Aufgabe des Bundeswehrdienstleistungszentrums (BwDLZ). Der zuständige Ökologe des Geländebetreuungsdienstes (GBD) habe mitgeteilt, dass bereits im September 2022 der GBD des BwDLZ Leer mit der Prüfung und Durchführung von Maßnahmen zur Freistellung von Sichtachsen für den Erprobungsbetrieb der WTD 91 beauftragt wurde.
Zur Gewährleistung der erforderlichen Sichtachsen müssten die Gehölzstreifen in ihrer Höhe beschränkt werden. Sie wurden „auf den Stock gesetzt“, das heiße, die Gehölze werden bis auf wenige Triebe zurückgeschnitten. Diese Vorgehensweise sei laut des Ökologen in der Landschaftspflege üblich.
Bei den von Hallo-Wippingen angesprochenen Flächen handele es sich zum Teil um Wald im Sinne des Gesetzes. Rechtlich unterliege die ordnungsgemäße Waldwirtschaft nicht den Verboten des BNatSchG. Ein Kahlschlag i.S.d § 12 NWaldLG liegt nicht vor.
Diplom-Holzwirt Dr. Hans Müller aus Neudörpen schaute sich die Gehölzstreifen vor Ort an und hat dazu eine andere Sicht: "In einem 20 bis 25 Meter breiten Gehölzstreifen kann sich kein Naturhaushalt mit eigenem Binnenklima entwickeln. Nur dann kann aber von einem Wald im Sinne des Niedersächsischen Waldgesetzes gesprochen werden." Ein Kahlschlag während der Brut- und Setzzeiten wäre bei einem kleinen Wald unter 1 ha, wie am Fleiereigraben II, erlaubt, wenn es sich um Wald handelte. Eine größere Fläche am Fleiereigraben IV dürfte über 1 ha sein. Dort hätte entweder - falls es ein Wald ist - der Kahlschlag laut § 12 Waldgesetz dem Landkreis angezeigt werden müssen oder der Kahlschlag ist - weil der Gehölzstreifen kein Wald ist - während der Brut- und Setzzeiten verboten.
Frerichs äußerte uns gegenüber, dass sämtliche Maßnahmen durch den zuständigen Revierförster in enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Landkreises Emsland durchgeführt worden seien.
Wir fragten den Landkreis, ob das so richtig sei. Anja Rohde, die Sprecherin des Landkreises, teilte mit, dass eine enge Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Emsland nicht erfolgte. Auch liege keine Entscheidung des Landkreises Emsland als Waldbehörde zur Einstufung der Gehölzstreifen als Wald im Sinne des Gesetzes vor. Ob es sich bei dem Gehölzstreifen tatsächlich um Wald im Sinne des Gesetzes handelt, bedürfe einer forstfachlichen Einzelbeurteilung unter Mitwirkung der Niedersächsischen Landesforsten als Beratungsforstamt.
Der Landkreis Emsland prüfe derzeit die Aufnahme eines ordnungsbehördlichen Verfahrens, um zu klären, ob Verstöße gegen die §§ 17 und 39 BNatSchG sowie gegen die Vorgaben der Brut- und Setzzeit vorliegen und diese gegebenenfalls geahndet werden müssen. [jdm]
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