Bei der Bekämpfung des Corona-Virus' gibt es drei Strategien:
Nichtstun: Diese Strategie geht davon aus, es gebe irgendwann eine Herdenimmunität und die Epidemie sei damit beendet. Das war die Strategie in Großbritannien, USA oder Schweden. Sie nimmt in Kauf, dass je nach angenommener Sterblichkeitsrate Hunderttausende sterben; in den USA schwanken die Schätzungen zwischen 500.000 und mehreren Millionen zusätzliche Toten durch die Corona-Epidemie.
Eindämmung (Minderung) der Epidemie durch Aufklärung, Hygieneregeln und Verbot öffentlicher Großveranstaltungen: Das war lange die Strategie in den Staaten Westeuropas, auch in Deutschland. Hier ging man davon aus, man müsse den Höhepunkt der Infiziertenzahl strecken, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und so dafür sorgen, dass alle, die intensivmedizinische Behandlung brauchen, auch einen Platz im Krankenhaus finden. Harald Lesch zeigt anhand der Zunahme-Zahlen deutlich auf, dass diese Strategie eine Illusion ist. Unser Gesundheitssystem hat in etwa 10 Tagen seine Kapazitätsgrenze erreicht.
Unterdrückung der Epidemie: Das war die Strategie der asiatischen Länder. In China gibt es in der Provinz Hubei mit 60 Mio. Menschen jetzt praktisch keine Ansteckungen mehr, in Südkorea und Singapur gibt es keine Einschränkungen der Kontakte. Hier hat man durch massenhafte Tests und Isolierung aller Infizierten verhindert, dass sich andere anstecken und so die Lage unter Kontrolle gebracht. Es gab nicht Hunderttausende oder gar Millionen Tote, sondern nur einige Tausend.Das Argument, die Epidemie könne doch jetzt jederzeit wieder ausbrechen, ist nicht wirklich ein Gegenargument. Denn die Tests und die Maßnahmen laufen auf einem gesellschaftsverträglichen Level weiter, das Gesundheitssystem wird nicht überlastet und die Zeit schreitet fort. Zeit, die genutzt wird für die Beschaffung von Schutzmaterial, für die Erforschung von Impfstoffen und Medikamenten und für die Rekrutierung von Personal. Das geht aber nur wenn man nicht täglich mit katastrophalen Zuständen wie derzeit in Italien, Spanien oder Frankreich konfrontiert wird.
Diese dritte Strategie wird in dem „Hammer and Dance“-Papier des Autors Tomas Pueyo mit vielen Zahlen in einer einfachen für jeden verständlichen Sprache begründet. In Deutschland befinden wir uns auf dem Weg, diese dritte Strategie zur Grundlage zu machen, aber noch nicht in ausreichendem Maße. [jdm/Foto Youtube-Screenshot]