Gestern Nacht rissen in Wippingen – vermutlich - zwei Wölfe eine trächtige Kuh des Milchbauern Johannes Hempen. Hempen hatte die ältere Kuh auf einer Weide direkt südlich des Anwesens auch über Nacht frei laufen lassen.
Die Angriffstaktik der Wölfe bestand darin, dass ein Wolf der Kuh in die Schnauze und den Hals biss, während der andere sich in die rechte Hüfte verbiss und Fleisch heraus riss. Hempen berichtet, dass Teile des Fleisches verstreut in der Weide lagen. Die Bissspuren am Kopf sind deutlich zu sehen. Nach Angaben von Hempen gehe Wolfsberater Wicks, der den Hof heute Mittag besucht habe, von einem Wolfsangriff aus. Dies müsse aber erst durch Auswertung von Proben gesichert werden, bevor geklärt werden könne, ob es eine Entschädigung gebe.
Berichte von Rissen solcher großen Tiere sind eher selten. Besorgnis erregt auch, dass die Wölfe so nah an der Wohnbebauung auf Jagd gehen. Gestern beobachteten Jäger nicht weit von Hempens Hof entfernt, wie zwei Wölfe versuchten, drei Pferde auf einer Weide auf dem Harpel anzugreifen, aber von diesen vertrieben wurden.
Wicks und auch einige Jäger gehen davon aus, dass es sich gestern Nacht um dieselben Wölfe handelte, die auch in den letzten Wochen in Wippingen mehrfach gesichtet wurden.
Hempen: „Die Wölfe wissen jetzt, wie leicht sie hier an Beute kommen. Die kommen wieder.“ Jetzt könnten nicht nur die Tiere nicht mehr auf die Weide. „Auch unsere Kinder und wir selbst gehen doch jetzt nicht mehr im Dunkeln raus.“ Wichtig sei es, dass Wölfe vergrämt würden, damit sie sich nicht in die Nähe von Menschen trauten.
Kathrin Hempen, die Ehefrau von Johannes Hempen, weist in Sorge um ihre Kinder darauf hin, dass es wichtig sei, nicht nur im privaten Umkreis im Rahmen von WhatsApp auf die Sichtung von Wölfen hinzuweisen, sondern diese Beobachtungen auch auf der Homepage des Wolfsmonitoring zu melden, um den Verantwortlichen die Problematik für die Betroffenen deutlich machen zu können. [jdm]
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hat erneut einen geplanten Transport von 528 Zuchtrindern aus dem Emsland nach Marokko per Erlass untersagt. „Meine Haltung zu dem Thema Tiertransporte ist klar: Aus Niedersachsen soll kein Transport mit tragenden Kühen in unsichere Drittstaaten gehen. Deshalb habe ich den Landkreis angewiesen, dass der für den 25. Mai geplante Transport nach Marokko nicht abgefertigt wird,“ erklärte die Ministerin laut einer Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums.
In dem aktuellen Erlass wird das Verbot der Abfertigung damit begründet, dass damit künftige tierschutzrechtliche Verstöße verhindert werden sollen: „Aufgrund der geografischen sowie klimatischen Verhältnisse in Marokko und der insbesondere damit einhergehenden landwirtschaftlichen Strukturen ist davon auszugehen, dass die deutschen Rinder, die auf Hochmilchleistung gezüchtet sind, dort nicht entsprechend dem nationalen Tierschutzstandard gehalten werden können.“
Das Tierschutzgesetz fordert in § 2 eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung aller vom Menschen gehaltenen Tiere. Konkretisierte Anforderungen zu den genannten elementaren Bedürfnissen von Rindern und explizit für die Rasse Deutsche Holstein sind in den „Niedersächsischen Tierschutzleitlinien zur Milchkuhhaltung“ genannt.
Im Falle des Transports der Rinder nach Marokko sei zudem in überschaubarer Zukunft damit zu rechnen, dass der weit überwiegende Teil der Rinder entsprechend der dortigen Rechtslage betäubungslos geschlachtet (geschächtet) wird. Dieses sei grundsätzlich nicht mit dem nationalen Tierschutzrecht vereinbar und stellt insofern eine konkrete Gefahr im Rechtssinne dar.
Zuletzt hatte Niedersachsen am 7. Mai 2021 einen Transport von 270 Rindern aus Aurich nach Marokko untersagt. Das Verwaltungsgericht Oldenburg kippte allerdings den Erlass. In Kenntnis der rechtlichen Entscheidung des Verwaltungsgerichts ist es Ministerin Barbara Otte-Kinast außerordentlich wichtig, im Sinne des Tierschutzes erneut EU und Bund auf den Änderungsbedarf hinzuweisen: „Wir brauchen national und auf EU-Ebene eine Liste der Drittländer, in die keine Lebendtiertransporte mehr erfolgen dürfen.“ [PM Nds. Landwirtschaftsministerium]
Die Bundesregierung will den Rechtsschutz bei Atommüll-Zwischenlagern aushebeln, um ein zweites Brunsbüttel zu verhindern. BUND und ausgestrahlt fordern Streichung der geplanten Atomgesetz-Änderung. [PM ausgestrahlt]
Auf der Wippinger Dever wurden diese farbenfrohen exotischen Einwanderer entdeckt. Mandarinenten leben eigentlich in Ostasien. Hier eingeführt wurden sie als Ziergeflügel und die Tiere in der freien Wildbahn sind Gefangenschaftsflüchtlinge, die sich weiter vermehrt haben. Mandarinenten haben - anders als die meisten Entenarten - einen ausgeprägt spitzen Schnabel. Nur die Erpel haben das bunte Federkleid. Beachten Sie auf dem rechten Foto das Weibchen, dass bei oberflächlicher Betrachtung des Fotos wegen des schlichten Federkleides kaum zu sehen ist. [jdm/Fotos: HM]
Update 10.05.2021: Ein Mandarinerpel hat eine Albino-Frau gefunden:
Dieser Wolf wurde an der Straße von Neudörpen nach Neubörger bei Wiebezieks Kiosk gesichtet. Auch im ehemaligen Wippinger Moorgebiet wurde ein Wolf (vielleicht derselbe) gesichtet, der sich durch in der Nähe arbeitende Trecker nicht weiter gestört fühlte und sich auf dem Acker ausruhte. Er verschwand erst gemächlich, als sich der Trecker direkt näherte. [jdm/Klaus Lübken]
Jetzt hat sich laut einem Bericht der Ems-Zeitung der Samtgemeinderat der Samtgemeinde Lathen in einer Resolution gegen ein Atommülllager in den emsländischen Salzstöcken ausgesprochen. Damit setzt sich die Kampagne fort, die die drei Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinden Sögel, Lathen und Dörpen Mitte April mit ihrer gemeinsamen Erklärung begonnen haben. Dass diese Aktivitäten nicht zu früh kommen, zeigt ein Blick auf andere Regionen.
Entgegen der verkündeten Absicht des Standortauswahlgesetzes, nur nach wissenschaftlichen Kriterien einen Standort auszuwählen, zeichnet sich aber deutlich ab, dass es letztlich eine politische Entscheidung sein wird. Deshalb haben sich in Oberfranken schon die Kommunen zu einer Lobbygruppe zusammengeschlossen. Jetzt ist dies auch in der Oberpfalz, in der sich auch die Gemeinde Wackersdorf befindet, passiert. Die Landräte dieses Regierungsbezirkes im Osten Bayern haben sich auf einer Videokonferenz zu einer Abwehrfront zusammengeschlossen.
“ausgestrahlt“ startet im Vorfeld zur zweiten Veranstaltung der Teilgebietekonferenz einen neuen Anlauf, um die Menschen in den betroffenen Gebieten zu informieren. Für Niedersachsen und Bremen findet am, Montag, den 03. Mai um 18.30 Uhr eine Informationsveranstaltung statt. .ausgestrahlt beschreibt, was in der Öffentlichkeitsarbeit staatlicher Stellen nicht zur Sprache kommt.
Hier ein kleiner Tipp auf NDR-Online zur vielseitigen Verwendung von Kaffeesatz. Mit Kaffeesatz lässt sich der Grillrost vom eingebrannten Fett reinigen, indem der Kaffeesatz als Schmirgel verwendet wird. Schmirgeln kann man nach Zugabe von Öl damit auch die Haut im Sinne eines Peelings. Und Kaffeesatz ist ein Dünger und Bodenverbesserer. Ameisen und Schnecken werden damit vom Beet fern gehalten. Und Kaffeesatz kann wegen seiner Struktur auch Mief im Kühlschrank aufsaugen. [Klaus Lübken/ Foto: jdm]
Jahrelang haben sich die Grünen klar gegen das Handelsabkommen CETA ausgesprochen. Im Entwurf des Wahlprogramms für die Bundestagswahl 2021 ist davon nicht mehr die Rede. Stattdessen befürwortet das Programm nun plötzlich die vorläufige Anwendung von CETA.
Das Problem: Auch die vorläufige Anwendung schafft Fakten und umgeht die parlamentarische Kontrolle. Schon jetzt tagen sogenannte CETA-Vertragskomitees unter Ausschluss der Öffentlichkeit, die weitreichende Entscheidungen über Gesundheits-, Umwelt- und Verbraucherstandards treffen können. Wird aus der Partei mit Kanzlerambitionen nicht nur eine Aufrüstungspartei, sondern auch noch eine Anti-Verbraucherschutz- und Anti-Demokratie-Partei?
Das Abbauunternehmen Smals IKW B.V., Keersluisweg 9, 5433 NM Cuijk (NL) hat die Durchführung eines Planfestellungsverfahrens nach § 68 Wasserhaushaltsgesetz zur Änderung und Erweiterung eines Gewässers dritter Ordnung als Folge der Sandgewinnung in den Gemeinden Wippingen und Renkenberge beantragt. Hallo-Wippingen berichtete am 27.05.2020 über die Pläne von Smals.
Die Antragsunterlagen liegen in der Zeit vom 03.05.2021 bis zum 02.06.2021 zur Einsichtnahme öffentlich in den Rathäusern der Samtgemeinden Dörpen und Lathen, sowie beim Landkreis, aus. Mehr in der Bekanntmachung. [jdm]
In einem Flyer der Jäger der Wippinger Reviere werden die Landwirte gebeten, bei der Wiesenmahd auf die Schutzmaßnahmen für Kitze, Junghasen und Gelege zu achten. Eine der Maßnahmen, die die Jäger durchführen können, wenn sie über den Zeitpunkt der Mahd informiert wurden, ist das Absuchen des Feldes mit einer Drohne mit Wärmebildkamera.
Heute fand auf Einladung der Wippinger Jäger eine Vorführung von mit Wärmebildkamera ausgestatteten Drohnen statt. Helmut Felthaus aus Lathen zeigte, was er und sein Verein Tierrettung-Emsland e. V. mit diesem Gerät leisten können.
Die Erntezeit ist für Jungtiere, wie Rehkitze, Hasen oder Gelege eine gefährliche Zeit. Denn wenn die Riesenmaschinen über die Wiese zur Grasmahd fahren, haben die Jungtiere keine Chance, sich in Sicherheit zu bringen. Kitze sind darauf programmiert, auf jeden Fall liegen zu bleiben (Drückinstinkt). Denn so sind sie vor Raubtieren wie Wölfen oder Hunden am sichersten. Auch den Hasen hat die Evolution beigebracht, sich zu ducken und still zu halten. Und die Fasanenhenne kann sich vor der Maschine vielleicht noch selbst retten, aber ihre Eier nicht mitnehmen. Die Jungtiere laufen auch bei großer Gefahr nicht weg. Zusätzlich fahren Maschinen mit einer Arbeitsbreite bis zu 14 Metern mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Kilometern pro Stunde über die Felder. Selbst ältere Tiere haben oftmals keine Chance mehr und werden vom Mähwerk erfasst.
An die Bauern ergeht deshalb die Bitte, von innen nach außen zu mähen, die Schnitthöhe anzuheben und das Tempo zu drosseln. Ohne Vorwarnungen darf keine Wiese und kein Getreidefeld, wo man Wildtiere vermutet, gemäht werden, weil dies ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz wäre. Neben dem Leid der Tiere spielt für die Landwirte auch der hygienische Aspekt eine Rolle. Denn das zerkleinerte Fleisch oder der verweste Kadaver können auf diese Weise mit Erregern ins Grünfutter gelangen und bei Nutztieren kostspielige und tödliche Krankheiten auslösen.
Die Jägerschaft ruft die Bauern jährlich dazu auf, ihnen den Zeitpunkt der Ernte mitzuteilen, damit die Tiere kurz vor dem Maschineneinsatz gerettet werden können. Traditionell werden dazu die Felder in mehreren Reihen mit Hundbegleitung begangen. Oder das Feld wird von einer erhöhten Position mit Wärmebildkameras abgesucht. Akustische Signalgeber sollen das Wild vergraulen und verhindern, dass es auf die abgesuchte Fläche zurückkehrt. Diese Methoden sind aufwendig und nicht immer erfolgreich.
Heute stellten Helmut Felthaus vom Tierrettung-Emsland e.V. und seine Mitstreiter Tobias Kemper, sowie Carsten de Boer, eine High-Tech-Variante der Wildrettung vor. Mit Hexa- und Quadrokopter, auch Drohnen genannt, werden die für die Mahd vorgesehenen Flächen einige Stunden vorher abgeflogen. Es kann auch am Computer eine feste Flugroute für das Feld erzeugt werden. Mit Wärmebildkameras wird die Fläche dabei gescannt. Der Copterflieger kann das Bild der Copterkamera auf einem Bildschirm am Boden verfolgen. Das Bild ist in schwarz-weiß zu sehen, wobei die helleren Flächen die wärmeren Flächen darstellen. Besonders warme Stellen können auch mit rot dargestellt werden. Auf einem kalten morgendlichen Feld sind die Kontraste deutlicher zu sehen, als auf einem nachmittäglich aufgeheizten Feld.
Die im Feld versteckten Tiere strahlen Wärme ab und erscheinen auf dem Monitor als weiße Flecken. Der Copterflieger kann diese Stellen zoomen und auf Klarbild umschalten. Die Kameraauflösungen lassen es zu, dass die Tiere dann trotz einer Flughöhe von 50 Metern erkannt werden können. Helfer des Copterfliegers werden dann per Funkgerät zu dem Tier gelotst. Rehkitze werden vom Helfer in eine Kiste gepackt und am Feldrand im Schatten abgelegt. Gelege werden entnommen und in einem Brutkasten weiter bebrütet. Manche Tiere flüchten. Die in Kisten abgelegten Tiere werden nach der Mahd wieder freigelassen und finden ihre Muttertiere wieder.
Helmut Kuper, der diese Vorführung organisiert hatte, und die anderen anwesenden Jäger zeigten sich begeistert von dieser Möglichkeit. Kuper versprach, sich jeweils sofort um den Einsatz der Copter der Tierrettung zu bemühen, wenn er von einem Landwirt einen Zeitpunkt und Ort für einen Ernteeinsatz gemeldet bekomme.
Felthaus berichtet, dass die Tierrettung-Emsland zurzeit 8 Copter und auch acht ausgebildete Copterflieger habe. Copterflieger müssen einen Führerschein machen; die Copter bekommen Registrierungsnummern. Ein Copter der neuesten Generation koste bis zu 6000 €. Mit einem Akku kann ungefähr eine halbe Stunde geflogen werden; die maximal erlaubte Höhe beträgt 120 Meter. Geflogen wird bis zur Windstärke 5; bei Regen ist der Einsatz nicht möglich.
Im Jahr 2020 hat der Verein 95 Kitze mit dem Copter vor dem Mähtod gerettet. Mit der Werbung für den Einsatz der Copter hofft Felthaus in Zukunft deutlich mehr Tiere retten zu können. Der Verein arbeitet ehrenamtlich. Für Einsätze wird kein Geld verlangt, auch wenn man natürlich auf Spenden hofft, um das teure Equipement pflegen und erweitern zu können. [jdm]
Mit verschiedenen Labeln wie „Bio“, „Initiative Tierwohl“ oder „FairMast“ wollen die sechs Großkonzerne, die den Markt für Geflügelfleisch und Eier beherrschen, das Gewissen von Verbrauchern, denen Tierwohl am Herzen liegt, beruhigen. Die Tierschutzorganisation Peta spricht von mafiaähnlichen Strukturen, die das tierausbeuterische System schützen. In einer Pressemitteilung gibt die Organisation einen Überblick über unangenehme Tatsachen in der Hühner- und Putenhaltung, sowie die Strukturen der Geflügelmafia. [jdm/HM]
Auch in diesem Jahr werden viele Blaumeisen gemeldet, die krank wirken und schnell sterben. Verantwortlich ist das Bakterium Suttonella ornithocola. Wenn im Garten verendete Blaumeisen gefunden werden, empfiehlt der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auf Hygiene bei der Vogelfütterung zu achten, bzw. die vorhandene Futterstelle nicht mehr zu bestücken, um eine Verbreitung der Krankheit zu vermeiden. Außerdem ruft der Nabu dazu auf, verendete Vögel zu melden.
Das nebenstehende Foto einer verstorbenen Blaumeise wurde beim Buswartehäuschen im Wippinger Ortskern gemacht. [jdm/ Foto Birgit Kuper-Gerdes]
Die Erklärung, die zum großen Teil nur das Verfahren zum Endlagersuchverfahren darstellt, nennt im Schlussabsatz drei Argumente: 1. seien Salzstöcke grundsätzlich nicht geeignet, 2. seien die Gemeinden durch verschiedene Projekte mit "unbequemen Aufgaben", wie Stromtrassen oder der Teststrecke für die Magnetschwebebahn belastet (gewesen) und 3. sei die WTD 91 ein Hindernis für ein Atommüll-Endlager.
v.l. Helmut Wilkens (Lathen), Günter Wigbers (Sögel) und Hermann Wocken (Dörpen)
Die SG-Bürgermeister Helmut Wilkens (Lathen), Günter Wigbers (Sögel) und Hermann Wocken (Dörpen) unterstützen ausdrücklich die Bemühungen des Landkreises Emsland, der mit der Einrichtung des Begleitforums den Austausch und die Bündelung der regionalen Kräfte betreibe.
Am 08.04.2021 wurde im Deutschlandfunk die Frage "Wohin mit dem Atommüll? – Öffentlichkeitsbeteiligung bei der Endlagersuche" dikutiert. Die Gäste waren Wolfram König, Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), Steffen Kanitz, Geschäftsführer, Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE), Jochen Stay, Sprecher von ausgestrahlt, Olaf Lies, Umweltminister Niedersachsen und Marion Durst, Bürgervertreterin im nationalen Begleitgremium. Die Sendung, die von Britta Fecke moderiert wurde, kann im Podcast nachgehört werden. [jdm]
Das Prion-Protein war ab 2000 für die Erkrankung von Schafen (Scrapie) und Rindern (BSE/ Rinderwahn) verantwortlich. Seit 1960 trat bei Hirschartigen in Nordamerika die Krankheit Chronic Wasting Disease (CWD, Chronische Auszehrungskrankheit) auf. Sie wurde 1978 als Transmissible spongiforme Enzephalopathie (TSE) klassifiziert, also der Rinder-BSE und dem Schafe-Scrapie vergleichbar. Seit 2016 tritt die Erkrankung auch bei Elchen in Norwegen auf.
Die Verbreitung der Krankheit hängt davon ab, wieviele Tiere genetisch für diese Erkrankung empfänglich sind. Damhirsche zum Beispiel scheinen eine natürliche Resistenz zu besitzen. Das Programm des FLI soll helfen, abzuschätzen, wie bedrohlich diese Erkrankung tatsächlich für die heimischen Populationen ist. Die Jäger sind aufgefordert, jeweils etwa 1 kg Fleisch, bzw. Innerereien an das FLI zu senden. Als Service – aber auch als Teil der Forschungen - wird den Jägern dafür angeboten, dass die eingesandten Proben (vom Hirn) auf das Vorliegen der Erkrankung CWD überprüft werden. [jdm/HMFoto: Wikipedia/Traroth]
Das Bienensterben ist ein Thema, von dem alle schon gehört haben. Auch die niedersächsischen Landtagsfraktionen der CDU und der SPD. Und sie haben festgestellt, dass die Ursache in einer mangelnden Reglementierung der Hobbyimkerei liegt. Wenn man den Antrag der beiden Fraktionen vom 3.3.2021 liest, gewinnt man den Eindruck, dass es die Politiker fassungslos macht, dass hier ein Lebensbereich noch nicht vollkommen eingeschränkt ist: "... ist die Imkerei aber kaum geregelt und durch wenige Gesetze bestimmt. Jeder kann sich ein Bienenvolk kaufen und in den Garten stellen. Der Hobbyimker benötigt keinerlei Genehmigung, um Bienenstöcke auf seinem Grund aufzustellen, ...".
Deshalb sprechen sich die beiden Fraktionen für die Einführung eines Imkerscheins aus. Angeblich verbreiten die Hobbyimker unwissend für die Tiere gefährliche Krankheiten. Dass die Insekten- und auch die Honigbienen - eher unter der ausgeräumten Landschaft und unter der Verwendung von Pestiziden leiden, taucht im CDU/SPD-Antrag nicht auf. Die Landtagsgrünen weisen in einer Landtagsanfrage darauf hin, dass Ende 2020 Niedersachsen und sechs weitere Bundesländer Notfallzulassungen für den Neonicotinoideinsatz bei Zuckerrüben beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) beantragten. In der Folge wurde die Zulassung für gut 1/3 der niedersächsischen Gesamtanbaufläche von rund 100.000 ha erteilt. Dabei hatte der niedersächsische Landtag erst am 01.07.2020 beschlossen, "dass die wettbewerbsverzerrenden Notfallzulassungen für Neonicotinoide innerhalb der EU zeitnah untersagt werden" sollten.
Miriam Staudte, Grünen-MdL, sagte in Ihrer Rede zum Imkerschein: "Die Imkerei muss unterstützt statt bürokratisiert und reglementiert werden. Wir lassen Ihnen hier nicht durchgehen, dass Sie den Eindruck erwecken wollen, Bienenvölker sterben, weil die Imker keine Ahnung haben. Bienenvölker sterben, weil die Landschaft ausgeräumt ist, ... und weil Pflanzenschutzmittel zu viel und falsch angewendet werden. Auch deswegen sind sie geschwächt im Kampf gegen Parasiten wie die Varroa-Milbe." Sie vermutete, dass es "ja einigen ein Dorn im Auge (sei), dass sich plötzlich so viele Menschen gegen den Einsatz von Pestiziden und gegen Monokulturen einsetzen?" Es gebe überhaupt keinen Handlungsbedarf, denn die Imkerverbände, die Volkshochschulen – alle würden seit einigen Jahren überrannt bei ihren Imker-Kursen. [jdm/HM/Foto: Kandereit/Wikipedia]
Bei dem gestrigen Großbrand in einer Schweinezuchtanlage in Alt Tellin in Mecklenburg-Vorpommern sind Zehntausende Schweine qualvoll in den Flammen gestorben. Nur etwa 1.500 der insgesamt circa 59.000 Tiere konnten gerettet werden. Die Brandursache ist laut einem Medienbericht bislang noch unklar. Dies ist nicht der erste Vorfall in dem Betrieb: Schon 2019 kamen dort etwa Tausend Schweine wegen einer defekten Lüftungsanlage ums Leben. PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg Strafanzeige gegen die Betreiber erstattet: Aufgrund mutmaßlich unzureichender Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Schweine qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen.
Jährlich sterben mehrere Zehntausend Tiere bei Stallbränden, weil die gesetzlichen Vorgaben unzureichend sind. PETA kritisierte die bestehenden Brandschutzverordnungen in der Vergangenheit schon mehrfach, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Zudem werden in der Praxis meist selbst diese minimalen Schutzmaßnahmen nicht umgesetzt. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung kommt es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die die Rettung der Tiere verhindern. Es ist noch zu ermitteln, ob dies auch beim aktuellen Einsatz der Fall war.
In den Brandschutzkonzepten von Neuanlagen heißt es z. B. lapidar: „Die brennbaren Stoffe am Boden können sich nicht entzünden, da hier die Zündquellen fehlen.“ oder „Durch die geringen Spannungen ist eine Zündung der festen Stoffe nur mit heißen Oberflächen möglich, die durch die elektrischen Anlagen nur schwer bis gar nicht zu erzeugen sind.“ Demnach dürften in den Stallanlagen Brände gar nicht passieren.
Aber sie passieren dennoch ständig, wie z. B. 2018 in Neudörpen, wo 460 Schweine verendet sind. Oder in Garrel 2018 wo 2300 Schweine verbrannten oder in Recke 840 Tiere verreckten. Dabei wird in der Öffentlichkeit mit zweierlei Maß gemessen. Misshandlungen von Hunden und Katzen erzeugen Protest; die unheimlich grausame Todesart für die Nutztiere bei Stallbränden erzeugt eher den Reflex, den Schaden für den Stallbetreiber zu berechnen. Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, gelten als reine Produktionsgüter. Verbrennen oder ersticken sie bei einem Stallbrand, wird ausschließlich der entstandene Sachschaden berechnet. Die Massentierhaltung nimmt das Verbrennen von lebendigen Tieren als üblichen Betriebsunfall einfach in Kauf; die Stallkonzepte lassen ein Retten der Tiere gar nicht zu. [jdm/ PM Peta]
Die Zwiebeln der Kaiserkrone treiben schon aus. Die übel riechenden Zwiebeln sollen Wühlmaus und Maulwurf auf Abstand halten. Die imposanten Blütenglocken dagegen verschönern eindeutig den Garten. [Klaus Lübken]
Der Eichenprozessionsspinner soll in Wippingen jetzt in publikumsintensiven Bereichen der Gemeinde mit dem Biozid NeemProtect bekämpft werden. Dazu zählen der Heimathof, der Schulhof, der Sportplatz und der Niederkasseler Weg. Das kündigte Bürgermeister Gerdes auf der letzten Gemeinderatssitzung an.
Die bisher praktizierte Methode der Absaugung der Gespinste sei sehr aufwendig und sehr teuer. Die Gemeinde Wippingen schließe sich jetzt der bereits von einigen Gemeinden der Samtgemeinde Dörpen praktizierten Bekämpfung mit dem Biozid an, weil diese gute Erfahrungen damit gemacht hätten. Laut Wikipedia handelt es sich bei NeemProtect um einen auch für den biologischen Landbau zugelassenen Extrakt aus Bestandteilen des Neembaumes. Das Pflanzenschutzgift wird mit einer Sprühkanone in die Kronen von befallenen Bäumen gesprüht. Der Bereich, der vom Sprühnebel betroffen sein kann, muss während der Aktion gesperrt werden, kann aber sofort danach frei gegeben werden. Eine Abdrift des Sprühnebels soll verhindert werden; es gelten deshalb mehrere Vorschriften für den Zeitpunkt der Ausbringung.
Die Aussage auf der Gemeinderatssitzung, es handele sich beim Besprühen der Bäume um eine vorbeugende Maßnahme, stimmt nicht überein mit der Aussage im Produktbeschreibungsblatt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. Dort heißt es: "Eine vorsorgliche Ausbringung des Biozidprodukts ohne einen zuvor festgestellten Befall auf Grundlage von Monitoringdaten ist nicht zulässig." Damit das Gift wirksam ist, muss es während des ersten und zweiten Larvenstadiums direkt nach dem Massenschlupf der EPS-Larven von April bis Mai ausgebracht werden.
Der Bärlauch treibt jetzt schon als Frühlingsbote aus. Das mit dem Knoblauch verwandte Gewächs kann man leicht mit dem giftigen Maiglöckchen verwechseln. Das Wildgemüse schmeckt köstlich als Bärlauch-Butter zubereitet. In den Wäldern riecht man ihn schon vom weitem. [Klaus Lübken]
Die GRÜNEN in Emsland Nord rufen zur Teilnahme an der vom NABU organisierten Protestveranstaltung am Sonntag um 11 Uhr für 30-60 min in der Bahnhofstraße vorm Stellwerk (Caritas), gegenüber der LKW-Parkfläche BUNTE auf: "Wir sollten nichts unversucht lassen, der Lust am Sägen endlich Einhalt zu gebieten." Dort hat die Stadt Papenburg mehrere hundert Bäume für ein künftiges Gebäude der Kolping Werkstatt auf einem Gewerbegebiet rechtmäßig fällen lassen. [PM Die Grünen Emsland Nord]
Update: Aktion fand nicht statt: "...unsere Aktion am Sonntag muß leider abgesagt werden. Die Resonanz ist für die jetzige Corona-Landschaft zu groß geworden. Es wird aber weiter gehen..." schreibt der Nabu.
Während in der Ems-Zeitung das neue
Personenbeförderungsgesetz gescholten wurde, weil es den internationale
Plattformen wie Uber noch Regeln auferlegt, zeigte sich der Bundesverband Taxi
erleichtert, dass zumindest die Rückkehrpflicht der Mietwagen – und damit auch
für die Uber-Fahrzeuge – beibehalten wurde.
Eine klare Trennung zwischen Taxi und Mietwagen müsse beibehalten
werden, da beide Verkehrsformen unterschiedliche Funktionen und Pflichten
hätten. Es gelte dringend zu vermeiden, dass Taxis mit ihren ÖPNV-Pflichten und
unregulierte Mietwagen das gleiche Marktsegment bedienen.
Die Kommunen können Mindestfahrpreise festsetzen, um die
Busse und Bahnen nicht zu unterbieten. Das hilft den Taxi-Unternehmen nicht,
wohl aber die Möglichkeit der Kommunen für bestimmte gefragte Ziele feste Streckenpreise
festlegen zu können.
Der Taxi-Verband fasst seine Position so zusammen: „Die
Bundesregierung hat an wichtigen Stellen nachgebessert. Das ist gut.
Insbesondere die einheitliche Fahrer-Qualifikation ist zu begrüßen. Aber diese
Verbesserungen ändern am Grundproblem nichts: Der Wettbewerb der
Taxiunternehmen mit internationalen Plattformen ist ein Kampf David gegen
Goliath, und an einer entscheidenden Stelle hat die Bundesregierung
entschieden, dass die Regeln für Goliath nicht gelten.“
Andreas Scheuer hat mit diesem Gesetz wieder eine Form der
öffentlichen Daseinsvorsorge den Konzernen übergeben. Die Folge werden nicht
nur die Verbraucher spüren, sondern vor allem die Beschäftigten im Taxigewerbe.
Es wird zu Lohnsenkungen führen und dem Aufbau einer breiten Schicht von nicht
versicherten und unterbezahlten Uber-Sklaven, die mit ihrem eigenen Auto für
die neoliberalen Träume von Scheuer büßen müssen.
Dass die Grünen dem Gesetz zustimmte, weil die möglichen Sammelangebote ökologisch seien, ist schon jämmerlich. Das Gesetz sieht ja neben der Taxiregulierung auch eine Zulassung von privaten Busunternehmen wie Netflix als Konkurrenz zur Bahn vor. Dabei sollen diese Busunternehmen gegenüber der Bahn, die Streckenentgelte zahlen muss, bevorzugt werden, in dem sie von der Autobahnmaut befreit werden sollen. Auch hier folgen die Grünen dem neoliberalen Mantra, dass Konkurrenz alles besser mache.
Die Ems-Zeitung berichtete heute über den Wolf, der am Freitagmorgen bei Kluse überfahren wurde. Es handele sich um eins von 124 Wölfen in Niedersachsen, die ums Leben gekommen seien. Das nebenstehende Foto davon kursierte in den sozialen Medien. [jdm]
Die gesamte Auftaktveranstaltung des Begleitforums, die am 26.01.2021als Onlineveranstaltung stattgefunden hat, ist hier öffentlich als Video verfügbar. Enthalten ist neben der Einführung in das Thema durch Kreisbaurat Dirk Kopmeyer auch die vollständigen Ausführungen von Steffen Kanitz (BGE) aus dem Umweltauschuss sowie ein Statement und Erläuterungen durch Dr. Saleem Chaudry (Öko-Institut e.V.). [jdm]
Der Grauschnäpper kommt im April aus seinem Winterquartier in Afrika zurück und nistet hier gerne in Blumenampeln, was in der Regel nicht erwünscht ist.
Die Weidennisthilfe für den Müggenfanger bietet eine Alternative. Müggenfanger ist nicht nur der plattdeutsche Name, sondern es gibt tatsächlich eine Vogelfamilie der Fliegenschnäpper aus der Ordnung der Sperlingsvögel. [Klaus Lübken]
Die aktuelle Podcast-Folge „Leben mit dem Super-GAU“ handelt von Fukushima. "Ausgestrahlt"-Mitarbeiterin Bettina Ackermann hat sich dazu mit dem Arzt und Fukushima-Experten Dr. Alex Rosen unterhalten. Alex Rosen ist Co-Vorsitzender der deutschen Sektion der IPPNW und leitet als Oberarzt die Kindernotaufnahme der Charité. In den vergangenen Jahren hat Rosen verschiedene Publikationen zur Situation in Fukushima verfasst. Im Interview berichtet er unter anderem über die gesundheitlichen Folgen der Katastrophe. [jdm/PM ausgestrahlt]
In der Nacht auf den 11. Februar wurde im Emsland ein Wolf mit Genehmigung des Landes getötet. Das dort ansässige sogenannte Herzlaker Wolfsrudel soll Umweltminister Olaf Lies zufolge über längere Zeit Schafe gerissen haben. Bei dem erschossenen Tier handelt es sich um eine Wölfin. Die Ausnahmegenehmigung bezog sich jedoch auf ein männliches Tier. PETA hat Ende vergangener Woche bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg Strafanzeige gegen die Verantwortlichen – darunter der unbekannte Jäger sowie Behördenmitarbeiter – erstattet. Neben der aktuellen Tötung der Wölfin ohne konkrete Erlaubnis kritisiert die Tierrechtsorganisation Wolfsabschüsse grundsätzlich, weil dadurch ausschließlich die wirtschaftlichen Interessen der Schafhalter geschützt werden. (mehr …)