„Die Idioten bauen immer noch F-35 Jets“ – Elon Musk

Der Leiter der Behörde für effizientes Regieren in der zukünftigen Trump-Regierung erregte mit seinem neuesten Statement die Gemüter des zivilen und militärischen Rüstungsestablishments. Er begründete sie mit mit der Fähigkeit von Kampfdrohnen. Sie würden Kampfjets wie die F35 überflüssig machen. Als ehemaliger Pilot solcher Flugzeuge und NATO-Luftkriegsplaner kann ich ihm nur beipflichten. Im folgenden Artikel, der meinem neuesten Buch „Krieg“ entnommen ist, begründe ich „aus dem Nähkästchen“ warum.  

„Toys for the Boys“, nannte sie mein US-Airforce Fluglehrer und Vietnamveteran. Der Eurofighter hätte eigentlich das letzte Kampfflugzeug der Luftwaffe sein müssen. Davon war ich fest überzeugt. Die Geschichte des Luftkrieges lässt keinen anderen Schluss zu. Nun ist man doch wieder dem alten Denkmuster gefolgt und beschafft als Nachfolger für die Tornado die F18. Flugzeug- und Waffen-technisch der Tornado weit überlegen stand sie in Konkurrenz zu einer Fortentwicklung des Eurofighter und zur teuren F35, die seit dem Ukraine-Krieg wieder als mögliche Option gehandelt wird. Auswahlkriterien sind in der Hauptsache Vergleiche mit Leistungsdaten anderer Neu-Entwicklungen, wie der französischen Rafale, der schwedischen Gripen und natürlich der russische SU 35. Man könnte den Beschaffungsprozess in der Luftwaffe fast mit dem Spielen eines Flugzeug-Quartetts vergleichen. Das gilt übrigens auch für alle anderen technischen Systeme beim Heer (z.B. Panzer) und bei der Marine (z.B. Korvetten). Mit einem Unterschied. Im Vergleich zu allen anderen Waffensystemen können Kampfjets auf Grund ihrer inhärenten Fähigkeiten (Geschwindigkeit, Reichweite, Präzision und Waffenwirkung) in allen Ebenen der Kriegsführung (taktisch, operativ und strategisch) gleichzeitig wirken.

Luftkrieg, eine Wissenschaft

Feind in Ziele-System aus 5 Ringen

Diese weit über das Technische hinausgehende doktrinäre Betrachtungsweise des Luftkrieges verdanken wir Luftkriegsvisionären wie Billie Mitchell, Weltkrieg I Pilot und einer der geistigen Väter des strategischen Luftkrieges im 2. Weltkrieg. Seine Vision: Air Power allein kann Kriege gewinnen. Der militärische Durchbruch dieser Idee gelang erst 1991 im 2. Golfkrieg gegen den Irak (Desert Storm). Im Geiste Billie Mitchells hatte US Air Force Colonel John A. Warden eine neue Doktrin entwickelt. Sie basiert auf der politischen Zielsetzung von Krieg nach Clausewitz und konstruiert den Feind in ein Ziele-System aus 5 Ringen (siehe Grafik).

Es gilt, bestimmte Ziele in den verschiedenen Bereichen (Ringen) so auszuwählen und “abzuarbeiten”, dass der Gegner sich dem eigenen Willen unterwirft. Der KO-Schlag ist der, wenn man es schafft, die Führung zu „enthaupten“. (to decapitate ist der Fachausdruck in US-Doktrin Papieren). Nach diesem System wurden die Luftkriege gegen den Irak 1991 und 2003 geplant und durchgeführt. Den Krieg hatte man so gewonnen. Ein politisches Ziel, hat man jedoch nicht erreicht. Und man blieb lernresistent, wie der NATO-Luftkrieg gegen Libyen (2011), die US Luftkriege gegen die Taliban in Afghanistan (2001 bis 2021), gegen den IS (2014 bis heute) und nicht zuletzt die seit Jahrzehnten andauernden israelischen Luftschläge gegen die Palästinenser beweisen. Trotzdem spukt der Kernsatz der Mitchell-Doktrin unbeirrt in den Köpfen von Luftwaffen-Generalen, Politikern und Fachleuten weiter herum.

Luftwaffen können Kriege gewinnen

Als Begründung bemüht man schon lange nicht mehr die Mitchell-Doktrin des Kriege-Gewinnens, sondern argumentiert bei der Entwicklung und Beschaffung von Kampfflugzeugen mit Bedrohungen (Terrorismus, Schurkenstaaten, Russland) und dem Vergleichen von Leistungsparametern anderer Kampfflugzeuge. Man begreift nicht, dass man auf diese Weise das Lieblingskind jeder Luftwaffe, den Kampfjet, grundsätzlich in Frage stellt. Denn …

Terroristen 

lassen sich nämlich nicht über das Warden-Modell „abarbeiten“. Die einzigen Ziele sind die Kämpfer selbst einschließlich deren Führungspersonen. Sie bewegen sich in der Bevölkerung wie Fische in einem Schwarm, so dass es fast unmöglich ist, sie aus der Luft auszumachen. Jeder Luft-Angriff auf sie ist mit großem Aufwand verbunden. Dabei spielt der Selbstschutz eine immer größere Rolle. Man greift nur noch aus mittleren und großen Höhen an, um nicht zu riskieren, im Tiefflug abgeschossen zu werden. Die Bomben treffen mit Präzision und manchmal auch Terroristen, all zu oft aber auch unschuldige Zivilisten.

Schurkenstaaten 

kann man mit Kampfjets über das Warden-Modell zwar „abarbeiten“, wie die Beispiele Irak und Libyen gezeigt haben. Es ist aber vergebliche Mühe, wenn kein politisches Ziel dahintersteht bzw. dieses mit Luftkrieg nicht zu erreichen ist. Westliche Politiker greifen dennoch gern zu diesem „letzten“ Mittel, um Menschen vor Diktatoren zu schützen, wie sie sagen. Diktatorische Regime hat man auf diese Weise stürzen können, wie obige Beispiele belegen. Menschen wurden aber nicht geschützt. Durch das Machtvakuum hat man Bürgerkriege entfacht, die vielen Menschen das Leben gekostet hat bzw. zu Flüchtlingen gemacht hat. Man könnte sagen, dass die Flüchtlingswellen nach Europa u.a. durch den Einsatz von Kampfjets ausgelöst wurden. In diesem Sinne sind Kampfjets nicht nur in ihrer militärischen Wirkung gefährlich, sondern noch viel mehr in den Auswirkungen ihres Einsatzes, für die Menschen in der Einsatzregion und für uns. Diese Bewertung passt im Übrigen auch auf den Ukraine-Krieg. Die Ukraine ist zwar kein Schurkenstaat aber ein „symmetrischer“ Gegner und wird von den russischen Streitkräften gem. Warden-Modell „abgearbeitet“. Wie zu erwarten war, haben die Bombardierungen, die sicherlich die ukrainischen Streitkräfte zum Ziel hatten, Flüchtlingswellen erzeugt. Auch hier muss bezweifelt werden, ob der Einsatz von hochmodernen Kampfjets im Sinne des politischen Zieles (Verhinderung des ukrainischen NATO-Beitritts) erfolgreich sein kann. Wir werden sehen.

Russland 

in einem Krieg über das Warden-Modell „abarbeiten“ zu wollen, wäre ein gefährliches Unterfangen. Die Russen würden gegen die NATO-Länder eine ähnliche Strategie verfolgen. Das Ergebnis wäre ein katastrophaler Abnutzungskrieg, an dessen Ende entweder Verhandlungen stehen oder der nukleare Weltuntergang.

Für mich sind die Argumente überwältigend. Kampfjets sind senil, überflüssig und damit gefährlich. Der Aufwand, den man betreiben muss, um sie irgendwie effektiv zu machen und gegen die gegnerische Luftverteidigung zu schützen, steht in keinem Verhältnis mehr zu ihrer Wirkung. In diesem Sinne sind Kampfjets sind senil geworden. Die Gefährlichkeit besteht nicht in ihren Fähigkeiten, sondern in den katastrophalen politischen und menschlichen Auswirkungen, die mit einem Luftkrieg einhergehen. Die nüchterne Bewertung der Geschichte des Luftkrieges lässt keinen anderen Schluss zu. Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass wir eine Luftwaffe brauchen, nicht um Kriege zu gewinnen oder Bedrohungen abzuschrecken oder zu bekämpfen, sondern um klar formulierte politische Ziele in der Außenpolitik zu unterstützen. Wie Luftwaffen dazu beitragen können, darüber gibt es Beispiele aus der Geschichte. Aber das soll Thema eines anderen Artikels sein. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrich’s Newsletter, Foto pixabay]

Medien- und Techniklotsen ermöglichen digitale Teilhabe – Ansprechpartner für ältere Menschen

Acht neue Medien- und Techniklotsende warten auf ihren Einsatz: Wilhelm Titze, Walchum, Karl-Heinz Kassens, Walchum, Simone Wagner, Dörpen, Franz-Josef Göcke, Lingen (Ems), Sabine Aisch, Papenburg, Sabine Broos, Rhede (Ems), Monika Sandmann, Dörpen, und Stefan Varel von der KEB Aschendorf-Hümmling versammeln sich zusammen mit Daniela Fischer und Kerstin Knoll (vorne Mitte, v. l.) vom Landkreis Emsland, sowie Dozent Werner Heyart. (r.) zum Gruppenfoto. (Foto: Landkreis Emsland)
Wilhelm Titze, Walchum, Karl-Heinz Kassens, Walchum, Simone Wagner, Dörpen, Franz-Josef Göcke, Lingen (Ems), Sabine Aisch, Papenburg, Sabine Broos, Rhede (Ems), Monika Sandmann, Dörpen, und Stefan Varel von der KEB Aschendorf-Hümmling zusammen mit Daniela Fischer und Kerstin Knoll (vorne Mitte, v. l.) vom Landkreis Emsland, sowie Dozent Werner Heyart. (r.)

Digitalisierung kann älteren Menschen zu einem selbstbestimmten Leben verhelfen. In einer Fortbildung, die im Auftrag des Seniorenstützpunktes Emsland (SPN) von der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) Aschendorf-Hümmling e. V. durchgeführt wurde, haben sich in Dörpen acht Teilnehmende zu ehrenamtlichen Medien- und Techniklotsinnen und -lotsen fortbilden lassen. Diese stehen nun Seniorinnen und Senioren im Umgang mit Smartphone und Tablet zur Seite.

Die ehrenamtlichen Medien- und Techniklotsenden begleiten ältere Menschen im Umgang mit der digitalen Alltagswelt und ermöglichen ihnen dadurch digitale Teilhabe.

In 24 Unterrichtseinheiten haben sich die Teilnehmenden kompakt und fachlich auf ihren Einsatz vorbereitet. Im Kursus beschäftigten sie sich unter der Leitung von Dozent Werner Heyart unter anderem mit der Einrichtung von Tablet und Smartphone, Internetverbindungen zuhause und unterwegs, der Installation und Einrichtung von Apps sowie mit Browsern und Suchmaschinen. Darüber hinaus wurden sowohl die Betriebssysteme (Android und iOS) als auch die Nutzung einer Sprachsteuerung thematisiert.

Der Fokus beim Vermitteln des technischen Wissens sollte auf einer einfachen Wortwahl liegen. Die Seniorinnen und Senioren sollen dort abgeholt werden, wo sie stehen. Seniorinnen und Senioren würden durch die Unterstützung der Lotsinnen und Lotsen sicherer im Umgang mit der Technik und verlören dadurch die Hemmschwelle bei der Nutzung der Geräte.

Der Landkreis Emsland organisiert regelmäßig stattfindende Netzwerktreffen der mittlerweile insgesamt 40 aktiven Medien- und Techniklotsenden im Kreisgebiet. Die Vermittlung von Lotsinnen und Lotsen übernimmt der Landkreis Emsland, Ansprechpartnerinnen Daniela Fischer (Telefon: 05931/44-2263, E-Mail: daniela.fischer@emsland.de) und Kerstin Knoll (Tel. 05931/44-1267, E-Mail: seniorenstuetzpunkt@emsland.de). Weitere Informationen sind auch hier erhältlich. [PM, Foto: Landkreis Emsland]

Erörterungstermin zum Ausbau der Brennelementefabrik Lingen

Am Mittwoch, den 20. November findet in den Emslandhallen, Lindenstraße 24a, Lingen, um 10 Uhr die Erörterung zum geplanten Ausbau der Atomfabrik und Einstieg der russischen Atombehörde Rosatom in die Brennelementeproduktion in Lingen statt. Diese Veranstaltung bietet allen Einwender*innen die Möglichkeit, ihre Bedenken zu dem riskanten Vorhaben direkt mit der Genehmigungsbehörde zu besprechen. Die Anti-Atom-Organisation ausgestrahlt wird mit Sachverständigen gegen das Vorhaben streiten und zugleich mit Aktionen den breiten Protest dagegen sichtbar machen. Ab 8:00 Uhr gibt es vor der Halle eine Mahnwache.

Der Termin dient der mündlichen Erörterung der Einwendungen gegen den Ausbau der Atomfabrik Lingen. Alle Einwender*innen und Unterzeichner*innen der Sammeleinwendung dürfen ohne Anmeldung am Erörterungstermin teilnehmen.

Wer keine Einwendung oder Sammeleinwendung erhoben hast, kann sich von anderen Einwender*innen bevollmächtigen lassen. Bei Interesse kann man sich an die E-Mail-Adresse vollmacht@ausgestrahlt.de. wenden. Ausgestrahlt geht davon aus, dass auch Zuhörer*innen in den Saal dürfen. [PM/jdm]

Einladung zur Digitalen Infoveranstaltung zur Endlagersuche am 4. September

Eine Veranstaltungsreihe des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) und der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) richtet sich an alle interessierten Bürger*innen. Sie soll einen Einstieg in das Thema „Endlagersuche“ und einen Einblick in den aktuellen Stand des Verfahrens ermöglichen.

Deutschland benötigt ein Endlager für seine hochradioaktiven Abfälle. Doch, wie soll der künftige Standort gefunden werden? Und wie kann sich die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligen? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten Sie am 4. September 2024 von 17:00 Uhr - 18:30 Uhr in der Veranstaltungsreihe „Mitgestalter:innen gesucht: Basics zur Endlagersuche“.

Das BASE beaufsichtigt die Endlagersuche und beteiligt die Öffentlichkeit. Die Teilnehmenden erfahren, wie der Endlagerstandort schrittweise gefunden werden soll und wie sie sich an der Suche beteiligen können.

Die BGE ist das mit der Endlagersuche beauftragte Unternehmen. Sie wird über den Sachstand und das weitere Vorgehen berichten sowie über die Arbeitsstände, die im Herbst 2024 bekannt gegeben werden sollen – aktuell befinden sich noch 54 Prozent der Fläche Deutschlands im Suchverfahren.

Den Zugangslink zur Veranstaltung finden Sie hier. Für die Veranstaltung ist keine vorherige Anmeldung notwendig. Diese Infoveranstaltung ist Teil einer Veranstaltungsreihe und findet alle zwei Monate statt, das nächste Mal am Mittwoch, den 6.11.2024. [PM BASE]

Chinas Dominanz in grüner Technologie: Segen oder Fluch?

Ob Solar-Anlagen, Windturbinen, Elektro-Autos oder Elektrolyseure für die Wasserstoffproduktion: China ist inzwischen größter und kostengünstigster Produzent für sogenannte „saubere Technologien“. Chinesische Firmen dominieren die Weltmärkte mit guter Qualität zu sehr günstigen Preisen. Die USA werfen China vor, es habe durch Subventionen „Überkapazitäten“ aufgebaut und reagiert mit massiven Zöllen. Auch Europa hat Zölle gegen chinesische Elektro-Autos beschlossen.

Doch sind günstige, saubere Technologien nicht genau das, was es in Anbetracht der Klimakrise im großen Maß braucht? Adam Tooze definiert in einem Podcast der Heinrich-Böll-Stiftung die Bedeutung des Begriffs „Überkapazität“ und stellt in Frage, ob der Begriff hier überhaupt richtig gewählt ist. Chinas Exporterfolge ähnelten der deutschen Politik des Außenhandelsüberschusses und er fragt sich, wieso ausgerechnet die Deutschen Chinas Politik kritisieren, wo sie ihre eigene Politik immer gegen Kritik verteidigt haben. Die Verkaufserfolge Chinas bei der Photovoltaik sieht er als Chance für das Klima und insbesondere in Afrika als Chance, an billige Energie für eine eigene wirtschaftliche Entwicklung zu kommen.

Adam Tooze lehrt an der Columbia University in New York, zuvor lehrte er in Yale und Cambridge. 2019 zeichnete ihn das Foreign Policy Magazine als einen der 10 bedeutendsten Wirtschaftsdenker des Jahrzehnts aus. Das Gespräch mit Tooze führen Jörg Haas und Sarah Ribbert, Referat Globalisierung und Transformation, Heinrich-Böll-Stiftung. [jdm/Screenshot Heinrich Böll Stiftung]

5 G-Netze: Chinesische Firmen verdrängen auf Wunsch der USA?

Die Bundesregierung und die Mobilfunknetzbetreiber haben sich laut Medienberichten grundsätzlich darauf verständigt, bis 2029 für kritische Komponenten der Funknetze keine Technik der chinesischen Firmen Huawei oder ZTE mehr einzusetzen.

Das deutsche Außenministerium, das Wirtschaftsministerium, das Innenministerium und das Kanzleramt versuchen schon seit Jahren, Huawei aus den deutschen Mobilfunknetzen zu verdrängen - angeblich aus Sorge, dass China Zugriff auf deutsche Handynetze bekommen könnte.

Die deutschen Telekommunikationsfirmen wollten eigentlich bei der Technik von Huawei, dem hauptsächlichen Entwickler von 5G, bleiben, weil sie technische Schwierigkeiten fürchten. Auch sahen sie die von der Bundesregierung behaupteten Gefahren nicht. Huawei und ZTE weisen die unbewiesenen Behauptungen der Bundesregierung zurück.

Für den IT-Blogger Fefe steht fest, dass die Mobilfunkfirmen ohne den technischen Support von Huawei ihr Tagesgeschäft kaum am Leben halten können. Mit dem Rausschmiss der beiden chinesischen Firmen wird wohl die schwedische Firma Ericsson die Netzbetreuung übernehmen. Fefe sagt eine schlechtere Qualität und höhere Kosten voraus. Fefe schließt dies aus den Erfahrungen, die bereits in Großbritannien mit der Umstellung gesammelt wurden.

Er geht davon aus, dass es bei diesem China-Bashing nur darum geht, die amerikanischen Wünsche zu erfüllen. Dort setzt man auf die Open RAN-Technologie mit offenen Schnittstellen. Dabei sind Hardware und Software nicht mehr gekoppelt. [jdm]

Transrapid – eine Technik, die immer noch begeistert

v. l.: Bea Hagenguth, Lea Ropohl

Mittlerweile über 55.000 Menschen haben eine von David Harder initiierte Petition unterstützt, die fordert, dass der Transrapid, eine Magnetschwebebahn, in Deutschland eingesetzt wird. Harder ist somit nicht allein mit seiner Begeisterung für diese technische Entwicklung, die von 1983 bis 2011 auf der Versuchsanlage im Emsland entwickelt und erprobt wurde.

In Lathen bemüht sich seit November 2021 der Förderverein Transrapid Emsland e.V. die Erinnerung an diese Technik aufrecht zu erhalten. Die Mitglieder treibt dabei weniger Nostalgie an, als die Überzeugung, dass hier eine Technik vorhanden ist, die viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen Eisenbahn hat. Schon im Flyer des Besucherzentrums, das vom Förderverein in Lathen betrieben wird, heißt es, dass der Transrapid bei 350 Km/h einen 40% geringeren Energiebedarf als der ICE habe und 70 % geringeren Wartungsaufwand als beim ICE verursache.

Bea Hagenguth

Um den Transrapid mit den Tragmagneten anzuheben, werde weniger Strom verbraucht, als durch die Klimaanlage, verweist auch Lea Ropohl bei der Führung im Besucherzentrum auf den geringen Energieverbrauch als eines der wichtigsten Argumente für den Transrapid. Die Duisburgerin verbringt dieses Wochenende in Lathen, um bei der optischen Restaurierung des TR07 zu helfen.

Frontpartie des TR07
Frontpartie mit neu lackierter Außenhaut

Zusammen mit Bea Hagenguth, ebenfalls aus Duisburg, ist sie dabei, die Folie, die auf die Außenhaut des Transrapid geklebt war und früher mal gut aussah, mit speziellen Mitteln und mit Wasser und Drahtschwamm abzulösen. Danach soll die Außenhaut neu lackiert werden, wie das bisher nur an der Frontpartie versuchsweise gemacht wurde. Perspektivisch ist geplant, das ganze Fahrzeug, das vor dem Betriebsgelände an der Hermann-Kemper-Straße 23 steht, mit einer Dachkonstruktion vor den Einflüssen des Wetters zu schützen.

Ropohl und Hagenguth zeigen im Inneren die Roststellen, die eine Folge von Wassereinbruch an verschiedenen Stellen sind. Es gibt also noch viel zu tun. Wenn diese Grundlagen erledigt sind, soll im Fahrzeug die zugrunde liegende Technik dargestellt werden. Im Moment sieht man nur einen leeren Raum. Lediglich der Führerstand und eine Sitzreihe sind erhalten.

Der TR07 war der schnellste Transrapid, der auf der TVE fuhr. 1993 erreichte er die Höchstgeschwindigkeit von 450 km/h. Mehr als 577.000 km legte das Fahrzeug innerhalb nur 10 Jahren auf der 31,5 km langen Teststrecke zurück.

Der Vorgängerzug TR06 befindet sich im Besitz der Gemeinde Lathen und ist derzeit nicht zugänglich. Der Unglückszug TR08 steht noch auf dem Betriebsgelände. Und die letzte Entwicklung, der TR09 steht auf dem Firmengelände der Fleischwarenfabrik Kemper Wurstwaren in Nortrup. Der Ingenieur und Erfinder der Magnetschwebebahn Hermann Kemper entstammte der Nortruper Unternehmerfamilie.

Die beiden Duisburgerinnen gehören zu den Mitgliedern des Fördervereins. Wie wir erfahren kommt die Minderheit der Mitglieder aus der direkten Umgebung von Lathen. Die beiden Frauen haben bei ihrer Arbeit die Ruhe weg. Es handelt sich hier um ein Hobby; es gibt keinen Plan, sondern wenn es fertig ist, ist es fertig.

Hagenguth und Ropohl sind Vermessungstechnikerinnen und haben sich noch ein besonderes Projekt vorgenommen. Sie wollen ein digitales 3D-Modell von dem TR07 erstellen. Beide nahmen heute mit speziellem Equipement Messungen vor. Dass sie dabei neueste Technik verwenden, wurde von einer Besucherin – zufällig auch eine Vermessungstechnikerin – mit großer Anerkennung wahrgenommen.

Das Besucherzentrum ist jeden Samstag und Sonntag von 11 bis 13 Uhr geöffnet. [jdm]

Wunsch nach Beschleunigung der Endlagersuche für Atommüll lässt sich nicht einfach realisieren

Screenshot der Anhörung des Umweltausschusses des Bundestages vom 05.06.2024
Umweltausschuss des Bundestages

Auf Antrag der CDU beschäftigte sich der Umweltausschuss des Bundestages mit der Endlagerung von Atommüll. Die CDU stellte in ihrem Antrag angesichts der im Jahr 2034 auslaufenden Genehmigung für das Brennelemente-Zwischenlager Gorleben (BZG) einen  Zeitdruck fest. Dem stünden Schätzungen für die Dauer der Suche nach einem bestmöglichen Standort von dem ursprünglich geplanten Jahr 2031 bis in die Jahre 2046 oder sogar 2068 gegenüber.

Außerdem stellt die CDU fest, dass die Suche nach einem Endlager die Nutzung von Geothermie behindere, weil hier eine konkurrierende Bodennutzung stattfinde. Außerdem befürchtet die CDU, dass das Geld, das die Energiekonzerne in den Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO) eingezahlt haben, schon für den Suchprozess und die Zwischenlagerung verbraucht werden könnte.

Die Stellungnahmen der Fachleute in der Anhörung ließen erkennen, dass viele ebenfalls einen Zeitdruck erkennen und begrüßen würden, wenn ein Beschleunigungspotential im Rahmen des Standortauswahlgesetzes identifiziert werden könne. Allerdings wurden die Schlussfolgerungen der CDU nicht unbedingt geteilt.

Die CDU fordert, von Finnland und der Schweiz zu lernen und daraus neue Möglichkeiten der Verfahrensbeschleunigung zu gewinnen. Dr. Tim Vietor, von der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) in der Schweiz berichtete, dass man sich dort von der Einlagerung in Granit verabschiedet habe und sich für ein Tongestein entschieden habe und die Barrierewirkung des Gesteins durch bauliche Ergänzungen sichern wolle. Man müsse nicht unbedingt auf einem Bein stehen.

Die CDU fordert. die Definition verschiedener Wirtsgesteine gemäß dem Standortauswahlgesetz so eng wie fachlich möglich zu fassen, um die Zahl der möglichen Standorte zu verringern. Dem widersprachen die anderen Fachleute. Sie verwiesen darauf, dass das Standortauswahlverfahren in Deutschland wissenschaftsbasiert sein solle und die Wirtsgesteine nicht von Politikern bestimmt werden sollten. Das bedeute, man solle die Arbeiten der BGE über die Standorte bis 2027 abwarten. Der Vertreter des Bundesverbandes Geothermie e. V. sprach sich dafür aus, bewohnte Gebiete generell auszunehmen, damit Geothermie möglich werde.

Der Sachverständige Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig von der Technischen Universität Clausthal sprach sich dafür aus, 2027 aus diesen Untersuchungen heraus, die Geeignetheit von Wirtsgesteinen allgemein festzustellen und nicht jeweils singulär für jeden einzelnen Standort. Ein Beschleunigungspotential sahen mehrere Fachleute darin, nicht mehr alle Standorte in den Fokus zu nehmen, sondern diejenigen, über die wenig geologische Informationen bestehen, aus der Suche auszuschließen.

Eine Absage erteilten alle Fachleute der Idee der CDU, sich mit neuen Technologien, wie z. B. der Transmutation, auseinanderzusetzen. Hier ist gemeint, dass man den Atommüll eventuell als Ressource nutzen könne oder ihn durch eine Behandlung verringern könnte. Einer solchen Idee stimmte nur der von der AFD geladene Sachverständige zu, der im Atommüll geradezu phantastische Potentiale für die Energiegewinnung sah. Alle anderen Fachleute sahen solche Potentiale nicht. Die vage Hoffnung auf die Transmutation dürfe nicht verschleiern, dass es zur sicheren Entsorgung hochradioaktiver Abfälle dringend nötig sei, einen geeigneten, gesellschaftlich akzeptierten Standort für ein Endlager zu finden, befand Dr. Friederike Frieß von der Universität für Bodenkultur Wien. Bisher gebe es kein schlüssiges technologisches Konzept für die neuartigen Wiederaufarbeitungstechnologien für die Partitionierung, die neuartigen Brennstoffe und die neuartigen Reaktorsysteme und ihre jeweilige Kombination. Keine der notwendigen Verfahren und Technologien seien heute großtechnisch einsatzfähig.

Ursula Schönberger vom Fachportal Atommüllreport sprach sich für ein weiteres Standortsuchgesetz speziell für schwach- und mittelradioktiven Müll aus. Angesichts des Desasters in der Asse müsse für diesen Müll eine akzeptable Lösung gefunden werden. Die derzeitigen gesetzlichen Anforderungen aus den 80er Jahren erlaubten eine höhere Strahlenbelastung der Bevölkerung durch schwach- und mittelradioaktiven Müll, als aus hochradioaktivem Müll.

Möglicherweise zeigt insbesondere die Forderung, geeignete Wirtsgesteine generell zu benennen und Standorte, für die zu wenig Daten vorhanden sind, aus die Suche auszuschließen, dass die Befürchtungen zum Beispiel der „Interessengemeinschaft Atommüllendlager im Emsland“ KAI-EL berechtigt waren, dass sich schnell auf bereits bekannte Standorte eingeschossen wird. Andererseits besteht tatsächlich wegen der Zwischenlagerproblematik ein Zeitdruck. Und auch der Verlust von Expertise stellt langfristig ein Problem dar. Wo keine Atomkraftwerke mehr betrieben werden, gibt es auf Dauer auch immer weniger Experten, die wissen, wie mit dem Atommüll umzugehen ist. [jdm]

DWD Wetterstation Dörpen liefert regionale Wetterdaten

Fährt man von Dörpen über die Ahlener Straße in südliche Richtung, so sieht man im Bereich Dörpen-Müll links eine kleine eingezäunte Fläche mit technischen Geräten. Hierbei handelt es sich um eine nebenamtliche Wetterstation des Deutschen Wetterdienstes. Wir haben beim DWD nachgefragt, welche Daten die Station mit welchen Geräten erfasst. In einem Foto hat der DWD die Positionen der Messgeräte markiert und dazu folgende Erläuterungen übermittelt:

 1. In zwei Metern Höhe über Grund und im Schatten werden die Lufttemperatur und die -feuchte gemessen. Dazu befinden sich zwei Temperatursensoren vom Typ „PT100“ und ein Feuchtesensor vom Typ „EE33“ im Inneren der mit Lamellen luftdurchlässigen „Strahlenschutzhütte“. Damit sich in der Hütte, bei windschwachen Lagen kein Luftstau ausbilden kann, wird diese mittels eines elektrischen Lüfters belüftet.
2. Im „Erdbodenmessfeld“, welches unbewachsen und mit dem Boden der Umgebung ausgefüllt ist, befinden sich fünf Temperatursensoren in 5, 10, 20, 50 und 100 Zentimetern Tiefe, zur Ermittlung der Erdbodentemperaturen. Sowie ein Temperatursensor in 5 Zentimeter über Grund. Die dort ermittelten Daten sind vor allem im Winter von großer Bedeutung, geben Sie unter anderem doch darüber Auskunft, ob bodennahe Kaltluft vorhanden ist, bzw. wie tief der Frost in den Boden eingedrungen ist. Dies hilft unter anderem bei der Erstellung von Glättewarnungen in der Region.
Um Wühlmäuse und Maulwürfe aus dem Messfeld fernzuhalten, befindet sich am Rand ein entsprechendes Gerät (Zu erkennen am grünen Kopf).
3. In einem Meter über Grund und mit einer Auffangfläche von 200 cm² wird die Niederschlagsmenge gemessen. Der gefallene Niederschlag läuft über einen Trichter im Inneren des Gerätes, vom Typ „Lambrecht RAINe“, auf eine Wippe. Diese schlägt nach einer Menge von umgerechnet 0,1 Liter pro Quadratmeter um. Das Gerät ist am oberen Rand und im Innern, je nach Außentemperatur, beheizt, damit das Gerät auch im Winter funktionstüchtig ist.
4. Auf der Spitze des kippbaren Mastes wird in zehn Metern über Grund die Windrichtung und -geschwindigkeit mit einem Ultraschallanemometer vom Typ „Thies 2D compact“ gemessen. Diese Messung ist an so genannten nebenamtlichen Wetterstationen diesen Typs nicht üblich. Somit ist der Standort Dörpen etwas Besonderes im Messnetz des DWD. Für die Windmessung bedarf es einer „Hindernisfreiheit“, die vorschreibt, dass Hindernisse wenigstens soweit von dem Sensor entfernt sein müssen, wie diese hoch sind.
5. Auf dem zweiten Kippmast befindet sich zur Bestimmung der Sonnenscheindauer ein Sonnenenergie-Senso vom Typ „SONIe e3“. Auch diese Messung ist für eine nebenamtliche Station unüblich und in Dörpen etwas Besonderes. Die in an dieser Station verwendeten Sensoren entsprechen dem Stand der aktuellen Technik und werden vom DWD regelmäßig gewartet bzw. ausgetauscht. Wöchentlich wird die Station von einem ehrenamtlichen Betreuer aufgesucht, um Sichtkontrollen und Reinigungsarbeiten zu übernehmen. [HM/Foto DWD/Dieser Artikel wurde erstveröffentlicht auf https://gruenealternative.de/forum-d/]

Telekom-Mast für Wippingen ist zurzeit defekt

Wippinger Bürger stellten fest, dass seit kurz vor Weihnachten der Handyempfang wieder deutlich schlechter geworden zu sein schien. Dies sollte alle im Telekom-Netz betreffen, was ja in Wippingen das einzige flächendeckende Netz ist.

Wir baten Heinz-Hermann Lager von der Samtgemeinde Dörpen, seine Kontakte zur Telekom für eine Aufklärung zu nutzen. Lager berichtete, dass die Telekom betätigt habe, dass die Mobilfunkanlage in Wippingen vorübergehend ausgefallen sei. Die Mobilfunkfunkanlage sei über eine Richtfunkstrecke ans Netz angebunden. Das Richtfunkelement an der Mobilfunkanlage sei defekt und müsse ausgetauscht werden. Die Telekom bemühe sich um eine möglichst schnelle Reparatur. [jdm]

Starlink kolonisiert den Weltraum weiter

Heute Morgen hat Elon Musks Firma SpaceX weitere 22 Starlink-Satelliten ins All gebracht. Damit steigt die Zahl der Satelliten des Starlink-Netzes auf 5514. Insgesamt gibt es ca. 8800 aktive Satelliten im Erdorbit.

2018 hat die Europäische Weltraumorganisation ESA im Rahmen eines Forschungsprojektes den Wettersatelliten Aeolus im Wert von etwa 400 Mio € in das All geschickt. Im August 2019 wurde die ESA vom Weltraumkommando der US-Luftwaffe darauf hingewiesen, dass eine große Wahrscheinlichkeit für eine Kollision mit einem Starlink-Satelliten bestehe. In der Regel wird ein Ausweichmanöver durchgeführt, wenn die Kollisionswahrscheinlichkeit bei 1 zu 10.000 liegt. Die ESA nahm mit SpaceX Kontakt auf, um ein Ausweichmanöver zu vereinbaren. Aber Elon Musks Firma reagierte überhaupt nicht, so dass sich die ESA schließlich gezwungen sah, das Manöver allein durchzuführen, weil die Wahrscheinlichkeit mittlerweile auf 1: 1000 gestiegen war.

Elon Musks Firma will im Endstadium 46.000 Satelliten für sein weltweites Internet im All platzieren. Schon jetzt gibt es für die Raumfahrt, aber auch für die Astronomie durch die Lichtverschmutzung große Probleme wegen der vielen unkoordinierten Satelliten. Die Gefahr von Zusammenstößen steigt mit jedem einzelnen künstlichen Himmelskörper. Bei solchen Zusammenstößen wird dann eine große Menge unkontrollierter Schrottteile erzeugt, die dann wiederum eine erneute Gefahr darstellen. Kritiker befürchten, dass eine bemannte Raumfahrt irgendwann nicht mehr möglich ist.

Für das All gibt es keine internationalen Regelungen. Und wie es aussieht maßt sich Musk an, mit seiner Firma den unregulierten Raum einfach zu besetzen.

Laut der ESA können die Kollisionen auf Dauer nicht mehr durch manuelle Eingriffe verhindert werden. Sie bereitet deshalb KI-basierte automatische Anti-Kollisionsprogramme vor. Außerdem sollen die eigenen Satelliten und Raketen so gebaut werden, dass kein Schrott im All bleibt und dass ausgediente Satelliten kontrolliert zum Absturz auf die Erde gebracht werden können, wie in diesem Jahr der oben genannte Satellit Aeolus. Dabei sollen alle Teile so dimensioniert werden, dass sie in der Atmosphäre verdampfen und nicht als Festkörper auf der Erdoberfläche landen. 

Die ESA schlägt im Rahmen des ESA- Programms für Weltraumsicherheit eine Initiative zur automatisierten Risikoabschätzung und -minderung vor. Dies ist dringend erforderlich, um die wichtige Weltrauminfrastruktur zu schützen.

Der Deutschlandfunk berichtete heute in der Sendung „Forschung aktuell“ über dieses Problem. [jdm]

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Elon Musks nächstes Verbrechen: Starlink

Thomas Freese: Wasserstoff einsetzen, wo es Sinn ergibt

Thomas Freese

Grüner Wasserstoff ist ein wichtiger Teil der Energiewende, aber nur für bestimmte Anwendungsgebiete. Das ist das Fazit von Thomas Freeses Vortrag über „Nachhaltige Chemie und Wasserstoff“ bei der Mitgliederversammlung der Grünen Emsland-Nord.

Insbesondere beeindruckte seine Präsentationsfolie, die verglich, welchen Energieeinsatz man benötige, wenn man Großbritannien (genauer das Vereinigte Königreich) mit Wärmepumpen oder mit Wasserstoff heizen würde. Hier würde Wasserstoff einen Energieeinsatz von 143 GW bedeuten, aber der Einsatz von Heizungen mit Wärmepumpe lediglich 26 GW. Diese Rechnung geht deswegen auf, weil bei der Erzeugung von Wasserstoff mit Hilfe von Strom nur ein Wirkungsgrad von 70% erreicht wird und beim Transport des Wasserstoffs und bei der Umwandlung in die Heizungswärme weitere Energieverluste auftreten. Bei der Wärmepumpe wird die Energie direkter in Heizungswärme umgesetzt, so dass für dieselbe Heizungsenergie viel weniger Primärenergie eingesetzt werden muss.

Für den Vergleich des Elektroautos mit einem Dieselfahrzeug stellte er eine ähnliche Rechnung auf. Zwar gebe es bei der Produktion der für das E-Fahrzeug erforderlichen Batterien einen deutlich höheren Energieeinsatz und damit erhöhte CO2-Produktion gegenüber dem Diesel-Fahrzeug. Aber ab einer Fahrleistung von 21.000 km drehe sich das Verhältnis um.

Warum war Freese trotz dieser Beispiele von seinem Thema Wasserstoff so begeistert und warum ist Wasserstoff ein Teil der Energiewende?

Freese begann seinen Vortrag sehr grundsätzlich. Alles, was uns umgebe, angefangen von  Artikeln zur Körperpflege, der Nahrung, Medikamenten, Düngemitteln, Fahrzeugen in allen Einzelteilen, Bekleidung, Verpackungen und den darin enthaltenen Beschichtungen in der Brötchentüte, der Aluminiumdose bis hin zu den Schutzanstrichen von Maschinen, Häusern und Möbeln, seien chemische Stoffe, die von Chemikern ersonnen und dann produziert würden. Und fast alle diese Stoffe würden aus Öl hergestellt.

Eine nachhaltige Chemie – und heute würden fast alle Chemiker in diese Richtung forschen – müsse das Öl durch bio-basierte Rohstoffe ersetzen. In der Regel bedeute dies, die Stoffe aus Holzabfällen aller Art, Spänen oder Nussschalen zu erzeugen. Sein Doktorvater Ben Feringa habe den Nobelpreis für Chemie für das Design und die Synthese von molekularen Maschinen erhalten. Freese habe an der Weiter-Entwicklung dieser molekularen Maschinen auf Biobasis mitgearbeitet. Dafür gebe es keine Anwendung und man müsse jetzt nicht verstehen, was diese „molekularen Maschinen“ seien, aber das sei sehr cool gewesen.

Es gebe 12 Prinzipien der grünen Chemie, zu denen  die Verwendung erneuerbarer Rohstoffe, die Abfallvermeidung und das Design für eine biologische Abbaubarkeit gehören. Um diese Prinzipien durchzusetzen brauche man eine Energiewende, eine Rohstoffwende (Verwendung grüner Rohstoffe, Holz statt Öl) und eine Materialwende (alles muss recyclebar sei, keine Gemische).

Wasserstoff werde zum Teil als Allheilmittel für die Energiewende verkauft. Es gelte aber Wasserstoff dort zu verwenden, wo er tatsächlich benötigt werde. Zunächst einmal müsse man sich darauf verständigen Grünen Wasserstoff zu verwenden. Aktuell werden nur 4% des Wasserstoffs klimaneutral erzeugt. 96 % des Wasserstoffs sind grauer (aus Öl oder Erdgas hergestellt), blauer (aus Erdgas hergestellt, bei Weiterverwendung des CO2) oder türkiser (aus Methan hergestellt mit Ablagerung von festem Kohlenstoff) Wasserstoff.

Wasserstoff wird am einfachsten aus der Elektrolyse von Wasser hergestellt. Dabei wird Wasser durch Stromzufuhr in seine beiden Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. Wird dabei Strom aus erneuerbaren Energiequellen (Sonne, Wind, Biogas) genutzt spricht man von grünem Wasserstoff.

Wasserstoff wird in vielen chemischen Prozessen gebraucht. Der heute meist genutzte Wasserstoff wird aus Öl oder Erdgas produziert, wobei neben dem Wasserstoff auch CO2 produziert wird. Wenn man über die Nutzung von Wasserstoff als Mittel gegen die Klimaveränderung spricht, geht es nur um den grünen Wasserstoff.

In der Brennstoffzelle können Wasserstoff und Sauerstoff wieder zusammengeführt werden, um den umgekehrten Prozess in Gang zu bringen und Strom zu erzeugen. Da bei der Produktion von Wasserstoff mittels (grünem) Strom bereits ein Verlust von 30 % zu verzeichnen ist, ist die Verwendung von Wasserstoff nur dort angezeigt, wo es keine Alternativen gibt oder wo er wirtschaftlich von Vorteil ist. Dies ist nach Auffassung von Freese vor allem bei vielen chemischen Prozessen, z. B. der Düngemittelherstellung, der Fall, wo es keine Alternativen gibt. In Stahlwerken ist Wasserstoff wirtschaftlich. Der Einsatz von Grünem Wasserstoff bedeute hier eine erhebliche CO2-Einsparung. Auch sei Wasserstoff für den Netzausgleich, der heute mit Gas- und Kohlekraftwerken passiert, sinnvoll einzusetzen. Im Transportwesen sei Wasserstoff bei der Schifffahrt und bei Flugzeugen sinnvoll, weil hier Strommotoren auf Langstrecken kaum denkbar sind. Im Individualverkehr halte er Wasserstoff für falsch. Hier führte er den eingangs erwähnten Vergleich des Elektromotors mit dem Diesel ein. In Dänemark sei man der Entwicklung etwas voraus. Hier würden Wasserstofftankstellen bereits abgebaut, während man in Deutschland noch über die Einführung nachdenke.

Das Niedersächsische Wasserstoffnetzwerk habe als Abnehmer des Wasserstoffs keineswegs den Privatkunden mit seiner Heizung oder dem Auto im Blick, sondern es gehe um die Belieferung der Chemieindustrie mit dem Rohstoff Wasserstoff.

Der Energiewende stünden seiner Meinung nach manchmal seltsame Mythen entgegen. So habe eine Studie gezeigt, dass übertriebene Bedenken wegen der Giftigkeit von ausgemusterten Photovoltaik-Anlagen ein Hindernis für den Ausbau der Photovoltaik darstellten. Freese beeindruckte mit einer Folie, auf der verschiedene Abfallarten nebeneinander gestellt wurden. Die Menge der Abfälle aus Photovoltaikanlagen stellten dabei einen verschwindend geringen Anteil dar.

Die Lagerung von Wasserstoff stelle eine technische Herausforderung dar.  Am besten werde Wasserstoff durch Kühlung mit Stickstoff verflüssigt und als Flüssigkeit gelagert. Wasserstoff als kleinstes Atom könne alle Wandungen durchdringen. In Chemiewerken sei die Anwendung von Wasserstoff wegen der kurzen Wege auch mit den wenigsten Verlusten verbunden. Er sei allerdings kein Chemieingenieur und könne hier keine besseren Auskünfte geben. Aus dem Publikum kam die Information, dass die EWE Netz PE-Rohre als wasserstofftauglich einstufe. Freese dazu: „Cool“.

Zu dem Vortrag hatten sich in Papenburg einige Wippinger eingefunden. Sie erlebten einen begeistert Vortragenden, der in der Lage war, die komplizierten Zusammenhänge sehr einfach zu erklären, ohne das Thema zu verflachen oder in die Versuchung zu kommen, Allheilmittel anzubieten. Für Freese war es der erste Fach-Vortrag, den er auf Deutsch hielt. Der Moderator hob hervor, dass Freese sich offensichtlich schon einen leichten holländischen Akzent erworben hatte. Freese arbeitet zurzeit als Doktorand an der Universität Groningen und forscht an Möglichkeiten, die Elektrolyse ohne Zufuhr von elektrischer Energie allein durch Einsatz eines Katalysators und Licht in Gang zu setzen. Als mögliche Zielanwendungen stellt er sich vor, so z. B. die Abwasserklärung durch eine Wasserstofferzeugung zu ergänzen. [jdm]

Thomas Freese referiert in Papenburg

Thomas Freese

Am Dienstag, den 21. November 2023, ab 19.00 Uhr hält der Wippinger Thomas Freese, Universität Groningen, in der Alten Drostei, Hauptkanal Rechts 13, Papenburg (Nähe Bahnhof) um 19.00 Uhr den Vortrag „Nachhaltige Chemie und Wasserstoff als Energieträger der Zukunft" auf einer Veranstaltung der Grünen des nördlichen Emslandes.

Nach Angaben von Dr. Johann Müller sind Nichtmitglieder und natürlich Interessierte aus Wippingen herzlich willkommen. [jdm/Foto University of Groningen]

Bundesweiter Warntag am 14. September ab 11 Uhr

Am Donnerstag, 14. September, findet der nächste bundesweite Warntag statt. Dazu werden in ganz Deutschland, und somit auch im Landkreis Emsland, sämtliche Warnmittel erprobt. Pünktlich um 11 Uhr werden zeitgleich in allen Ländern, Landkreisen und Kommunen mit einem Probealarm beispielsweise Sirenen aktiviert. Die Entwarnung ist für 11.45 Uhr vorgesehen.

Alle an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossenen Warnmittel sowie Warnmultiplikatoren werden vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ausgelöst. Dies umfasst insbesondere die Warn-Apps NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App), das Warn- und Informationssystem KATWARN sowie BIWAPP (Bürger Info & Warn App). Auch Warnmittel wie Fernsehen, Radio und Smartphones können die Warnmeldung über MoWaS erhalten.

Zudem geht über MoWaS eine Probewarnung über den Warnkanal Cell Broadcast heraus. Damit kann eine Push-Nachricht auf Handys verschickt werden. 2022 wurde das System erstmals getestet. Parallel dazu soll über die rund 90 gemeindlichen und kreiseigenen analogen Sirenen eine Warnung für einen Feueralarm ertönen. Es handelt sich um einen einminütigen Dauerton mit zwei Unterbrechungen.

Aktuell wird im Landkreis Emsland die bestehende Sireneninfrastruktur für insgesamt über 6,6 Mio. Euro ertüchtigt, davon etwa 3,4 Mio. Euro Förderung von Bund und Land, etwa 2,1 Mio. Euro von den Kommunen und rund 1,1 Mio. Euro vom Landkreis Emsland. Insgesamt 270 digitale Sirenen sollen in den emsländischen Städten und Gemeinden in den kommenden zwei Jahren errichtet werden, die nach den neuesten Standards bei Gefahr die Bevölkerung alarmieren können. Nach derzeitigem Stand sollen Ende des Jahres rund 100 digitale Sirenen neu errichtet worden sein, sodass sie künftig am Warntag ausgelöst werden können. [Landkreis Emsland]

Vor 30 Jahren Rekordfahrt der Transrapid

Transrapid-Weiche bei Lathen
Transrapid-Weiche bei Lathen

Vor 30 Jahren, am 10.06.1993, erreichte der Transrapid 07 auf der Transrapid Versuchsanlage Emsland mit 450 km/h eine neue Rekordgeschwindigkeit. Der gerade Streckenabschnitt der Transrapid-Versuchsanlage ist zwölf Kilometer lang und war für Hochgeschwindigkeitsfahrten geeignet.

Ein paar Tage zuvor hatte der Transrapid 07 mit 1654 Kilometern seine längste Nonstop-Fahrt absolviert. Schon am 15. August 1990 hatte er mit 2476 Kilometern die höchste Tagesfahrleistung erreicht. 258.100 Fahrgäste konnten von 1989 bis 1999 eine Fahrt mit dem Transrapid 07 erleben.

Das Nachfolgefahrzeug Transrapid 08 verunglückte schließlich am September 2006, was für den Testbetrieb das Ende bedeutete. Aus dem Transrapid 08 wurde das Fahrzeug für den Transrapid in Shanghai entwickelt. Auf der 30 km langen Teststrecke in Shanghai wurde ein neuer Geschwindigkeitsrekord von 501 km/h als schnellste kommerzielle Magnetbahn erreicht. [jdm]

Update vom 11.06.2023, Leserzuschrift von Martin Düttmann: in dem Artikel wird fälschlicherweise behauptet, dass der Unfall für den Testbetrieb das Ende bedeutete. Diese Aussage stimmt nicht, da das Folgefahrzeug Transrapid TR09 noch weiter auf der Strecke erprobt wurde. Der Testbetrieb mit Magnetbahnfahrzeugen wurde Ende 2011 eingestellt.

Bundesweiter Warntag am 8. Dezember ab 11 Uhr

Am Donnerstag, 8. Dezember, findet der nächste bundesweite Warntag statt. Pünktlich um 11 Uhr werden zeitgleich in allen 16 Ländern, in den Landkreisen und in den Kommunen mit einem Probealarm Warnmittel aktiviert, beispielsweise Sirenen, Lautsprecherwagen oder auch Mitteilungen auf Handys. Die Entwarnung ist für 11.45 Uhr vorgesehen. Weitere Informationen unter https://www.bundesweiter-warntag.de und https://www.bbk.bund.de.

Der Probealarm kann auch ohne installierte Warn-App direkt auf dem Handy erfolgen. Sie können dann erkennen, ob Ihr Mobilfunk-Gerät öffentliche Warnungen über drohende oder sich ausbreitende größere Notfälle und Katastrophen (z. B. Unwetter, Überschwemmungen) empfangen kann, wenn Sie sich in einem betroffenen Gebiet aufhalten.

Diese Funktion hat nichts mit Ihrem Handyanbieter zu tun. Voraussetzung für den Erhalt dieser Benachrichtigungen ist ein empfangsbereites Mobilfunk-Gerät, das öffentliche Warnungen über Cell Broadcast unterstützt. Für iOS benötigen Sie dafür mindestens Version 15.6.1 und für Android Version 11. Bei anderen Betriebssystemen und älteren Versionen schauen Sie in die gerätespezifischen Einstellungen. Unter Umständen muss der Dienst manuell aktiviert werden. [jdm/Landkreis Emsland]

Neue Studie von Bahn für Alle

Kurzstudie von Bahn für Alle über die Harmonisierung der europäischen Eisenbahnsysteme

Die technische Vereinheitlichung der europäischen Bahnsysteme ist eine wichtige Grundlage, damit Fernreise-, Nacht- und Güterzuge flexibel und kostengünstig durch ganz Europa fahren können. Eine von Bahn für Alle vorgelegte Kurzstudie analysiert vier für die Vereinheitlichung wesentliche Parameter.

Deutschland schneidet vor allem beim Elektrifizierungssystem und bei den Bahnsteighöhen schlecht ab. Auch der Ausbau der digitalen Zugsicherungstechnik läuft zu langsam.

Da Deutschland, in der Mitte Europas gelegen, für ein flächendeckendes europäisches Zugnetz eine Schlüsselrolle spielt, ist die Anpassung an die internationalen Standards besonders wichtig. [PM Bahn für alle]

Laufzeitverlängerung für AKW Lingen: Einstieg in den Wiedereinstieg?

Die Entscheidung, dass das Atomkraftwerk in Lingen jetzt auch in den Streckbetrieb gehen soll, ergibt eigentlich keinen Sinn. Der NDR zitierte Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD), dass das Atomkraftwerk in Lingen zur Lösung der aktuellen Herausforderung keinen wirklichen Beitrag leisten werde. „Wir haben im Norden nicht den Bedarf und schon jetzt sind die Brennstäbe im Wesentlichen aufgebraucht und die Leistung wird runtergefahren“, sagte Lies. Auch mit einer Neukonfiguration der vorhandenen Brennstäbe werde nur eine begrenzte Leistung des Kraftwerks möglich sein.

Laut dem Beschluss der Bundesregierung sollen keine neuen Brennstäbe angeschafft werden. Aber hier liegt der Hase im Pfeffer: Mit der Laufzeitverlängerung ist der erste Schritt getan, jetzt kann leicht der nächste Schritt erfolgen, der dann lautet: jetzt läuft das Ding zwar, aber wir haben keinen Brennstoff. Holen wir doch etwas. Und das würde sich nur finanziell lohnen, wenn das Kraftwerk weitere Jahre laufen würde.

Das AKW Lingen wurde beim Anfahren nach der letzten Revision schon kritisiert wegen der Alterungserscheinungen durch Korrosion und Lochfraß in den Dampferzeugerheizrohren (DEHR) des AKW. Die DEHR wurden bei der vergangenen Revision jedoch nicht mehr auf Schäden überprüft. [jdm]

Gesamtdokumentation 1. Forum Endlagersuche

Dokumentation zum 1. Forum Endlagersuche

Im Rahmen des Suchverfahrens für ein Atommüll-Endlager fand am 20. und 21. Mai 2022 das 1. Forum Endlagersuche in Mainz und online statt. Das Forum Endlagersuche war eine Veranstaltung des Planungsteams. Im Planungsteam Forum Endlagersuche arbeiten Vertreter:innen aus Kommunen, gesellschaftlichen Organisationen, der Wissenschaft sowie Bürger:innen zusammen mit Vertreter:innen der BGE mbH, des BASE und des NBG.

Das BASE hat jetzt die Dokumentation des 1. Forums Endlagersuche veröffentlicht. Sie umfasst in chronologischer Reihenfolge alle Programmpunkte und Diskussionen sowie die Berichte der Arbeitsgruppen und Vortragsfolien der Veranstaltung. Sie kann als PDF-Datei hier heruntergeladen werden. [PM/jdm]

Publikation „Wohnen und Leben mit Holz“

Broschüre Wohnen und Leben mit Holz

In immer energieeffizienteren Gebäuden nimmt die durchschnittliche Luftwechselrate ab, wodurch sich gasförmige Stoffe aus Möbeln oder Wänden anreichern können. Diese Gase sind flüchtige organische Verbindungen und werden als VOC (Volatile Organic Compounds) bezeichnet. In einer Broschüre der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. werden die Emissionen aus Holz und Holzprodukten unter die Lupe genommen. Dabei wurden die Ergebnisse von 12 Forschungsprojekten zusammengefasst.

Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass eine Gefährdung des Menschen durch Freisetzung von Emissionen aus Holz und Holzprodukten in die Raumluft bei praxisüblicher und sachgerechter Verbauung von Hölzern und Holzprodukten nicht zu erkennen sei. Die Broschüre, die kostenfrei zum Download bereit steht, enthält nähere Informationen, um praxisüblich und sachgerecht vorgehen zu können. [jdm/PM FNR e.V.]

Soziale Medien: Was geht uns Eltern das an?

Unter dem Titel „WhatsApp, Instagram und TikTok: Was geht uns Eltern das an?“ findet am Montag, 22. November, von 19 bis etwa 20.30 Uhr eine Online-Informationsveranstaltung statt. Das Angebot wird vom Landkreis Emsland in Zusammenarbeit mit dem Verein zur Förderung der Medienkompetenz „smiley“ aus Hannover durchgeführt. In der digitalen Veranstaltung stellt der Referent Moritz Becker, Sozialpädagoge, Eltern-Medien-Trainer, Lehrbeauftragter an der Universität Hannover und selbst Vater, die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen dar und gibt Hilfestellungen in der (Medien-)Erziehung und Argumente für Zuhause mit auf den Weg.

Anmeldungen sind beim Landkreis Emsland, Ansprechpartnerin Kerstin Vogt, unter der E-Mail-Adresse  kerstin.vogt@emsland.de möglich. Auch Fragen rund um das Thema digitale Medien können hier gestellt werden. Die Veranstaltung ist kostenfrei. [Landkreis Emsland]

Interessengemeinschaft „Kein Atommüll-Endlager im Emsland“ gegründet

In den Ortschaften rund um die drei Salzstöcke in den Samtgemeinden Lathen, Sögel und Dörpen, die für ein Atommüll-Endlager benannt wurden, sammelt sich der Widerstand.

Mittlerweile haben sich ausgehend von einem Treffen in Wippingen am 16. Juni mit Bürgern aus Lathen-Wahn, Renkenberge und Wippingen gestern in Börger schon 25 Menschen getroffen, um eine Interessengemeinschaft „Kein Atommüll-Endlager im Emsland“ (IG) zu gründen.

Auf dem Treffen wurde klar, dass jetzt der Start für den Gang an die breite Öffentlichkeit gekommen ist. Das Thema Endlager sei noch nicht in den Köpfen der Menschen in unserer Region angekommen. Die Salzstöcke im Bereich Wippingen, Renkenberge, Lathen und Börger könnten in die engere Auswahl geraten.

Mit Stellschildern in Renkenberge und Lathen-Wahn wurde bereits auf die Problematik aufmerksam gemacht. In Börger wurde jetzt beschlossen, mit einem Flyer, mit einer Homepage und einem Social-Media-Auftritt, sowie mit dem Vortrag eines Fachreferenten die Öffentlichkeit zu suchen. Möglichst noch im September soll die Veranstaltung - wegen Corona in Form einer Open-Air-Veranstaltung - in Renkenberge stattfinden. Im  Vorfeld der Bundestagswahl sollen die Bundestagskandidaten zu ihrem Standpunkt bei der Endlagersuche befragt werden.

Intern gliedert sich die Interessengemeinschaft in die Gruppen der einzelnen Orte, um so auch lokal die Menschen zu erreichen. Es wurden folgende Ansprechpartner benannt: Börger: Britta Speller; Renkenberge: Kathrin Niehoff; Lathen-Wahn: Norbert Fischer; Sögel: Andreas Perkmeyer; Papenburg: Jürgen Bretschneider; Wippingen: Hermann-Josef Pieper.

Die Interessengemeinschaft trifft sich das nächste Mal am Montag, den 13.09.2021 um 19.30 Uhr im Wahner Eck in Lathen-Wahn. Alle Interessierten sind dazu herzlich willkommen; die IG hofft, dass sich Gruppen in weiteren Orten bilden und in der IG mitmachen.

Hintergrund dieser Bildung der IG sind die bundesweiten Bestrebungen, für den hochradioaktiven Atommüll ein unterirdisches Endlager zu finden. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hält grundsätzlich 90 Standorte, so genannte Teilgebiete, für geeignet. Es kommen Gebiete mit Granitgestein im Untergrund, Tongestein und Salzformationen in Frage. Bei Renkenberge, Lathen und Börger befinden sich drei Salzstöcke, die in der Liste der BGE auftauchen.

In der Diskussion der IG wurde geäußert, dass jedem sein klar müsse, dass wir über ein Endlager für 1.000.000 Jahre reden, bis der hochradioaktive Müll endlich unschädlich geworden ist. Es müsse eine bessere Methode geben, um den Atommüll unschädlich zu machen. Das Vergraben berge durch die enorme Lagerzeit viele unbekannte Risiken für nachfolgende Generationen. Der Zeitplan sei eng gesteckt: bis 2031 sollen Standorte für die Endlagerung benannt und erkundet werden, nur 20 Jahre später soll mit der Einlagerung begonnen werden. Wir bräuchten viel mehr Zeit, um eine vernünftige Methode zu entwickeln, den Atommüll sicher unschädlich zu machen. [PM IG]

Ernährung der Zukunft: Eiweiß aus Mikroben

Kritikern der Tierhaltung und Verganern wird gern entgegen gehalten, dass der Mensch für seine Gesundheit Eiweiß (Proteine) braucht und dieses nicht allein über pflanzliche Nahrung sichergestellt werden kann. Die Erzeugung von Fleisch und auch von pflanzlichem Eiweiß verbraucht viel Land, Wasser und belastet die Umwelt durch Pflanzenschutzmittel. Heute berichtete der Deutschlandfunk in seiner Sendung "Forschung aktuell" in einem Interview über eine Alternative zur Landwirtschaft, die deutlich weniger Ressourcen verbraucht: Die Erzeugung von Proteinen aus Einzellern mit Hilfe der Photovoltaik.

Dabei werden die Mikroorganismen angeregt sich zu vermehren und werden dann als Proteinpulver geerntet. Die Einzeller müssen zuvor gefüttert werden. Normalerweise ernähren sich Lebewesen mit Kohlehydraten, also Zucker aus Pflanzen. Die Forscher füttern die Mikroben mit dem Kohlenstoff aus der Luft. Denn in Form des CO2 ist genug davon vorhanden. Aber CO2 ist extrem energiearm. Deshalb wird das CO2 elektrisch gespalten und den Mikroben in Bioreaktortanks (wie beim Bierbrauen) als energiereiches Futter angeboten (siehe auch Bericht Tech & Nature). Diese Technik wird schon länger erprobt; aber damit wird der Energiebedarf wieder erhöht. Forscher des israelischen Weizmann-Institutes und des Max-Planck-Institutes haben jetzt eine Kombination mit Solarpanelen erforscht. [jdm]

Stallbrände: Grüne legen Brandschutzkonzept vor

Immer wieder kommt es zu dramatischen Stallbränden mit hunderten oder gar tausenden von toten Tieren. Auch im Agrarland Niedersachsen mussten allein in den letzten zwei Jahren etliche Stallbrände von den freiwilligen Feuerwehren gelöscht werden. Eine Rettung der Tiere war aufgrund der räumlichen Bedingungen in der Regel nicht möglich. Eine offizielle Statistik, die das Problem erfasst gibt es nicht. Die Grünen listen in ihrer Pressemitteilung folgende Brände auf: Essen (Landkreis Oldenburg) Mai 2019 1.500 Schweine, Neuenkirchen-Vörden (LK Vechta) Juli 2019 86.500 Legehennen, Nordholz (LK Cuxhaven) Januar 2020 5.000 Hühner, Gemeinde Hesel (Landkreis Leer) August 2020 50 Rinder, Versuchsgut der Universität Göttingen (Landkreis Northeim) August 2020 1.200 Schweine, Friesoythe (LK Cloppenburg) September 2020 900 Schweine, Lutter (LK Goslar) November 2020 Brand auf Hühnerfarm. Die Liste ließe sich verlängern um weitere länger zurückliegende Brände: 2018 in Neudörpen, 460 Schweine oder in Garrel 2018, 2300 Schweine.

Nun haben die GRÜNEN einen Antrag in den Agrarausschuss des Landtags eingebracht, in dem sie selbst Eckpunkte für ein Brandschutzkonzept vorlegen. Dieses enthält für alle neuen großen Tierhaltungsanlagen schärfere Mindestanforderungen an den Brandschutz , wie z. B. automatische Brandmeldeanlagen mit direkter Rufweiterleitung an die entsprechende Einsatzleitstelle, eine gesicherte Löschwasserversorgung, eine Feuerwiderstandsdauer für alle tragenden und aussteifenden Bauteile einschließlich des Dachtragwerks sowie von Innenverkleidungen und abgehängten Decken von mindestens F 30, automatisch auslösende Rauch- und Wärmeabzugsanlagen, automatisch auslösende, breite Fluchttüren mit einem maximalen Abstand von 25 Metern und vieles mehr. [jdm]

IT-Sicherheit: „Wir tun viel dafür, die Einfallstore möglichst gering zu halten“

Mindestens 100 deutsche Ämter, Regierungsstellen, landeseigene Kliniken, Stadtverwaltungen und Gerichte sind in den vergangenen sechs Jahren von Ransomware-Banden attackiert worden. In den meisten Fällen ist es den Tätern dabei gelungen, in die IT-Systeme der Institutionen und öffentlichen Einrichtungen einzudringen und Daten zu verschlüsseln, sodass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen keinen Zugriff mehr darauf hatten. Die kriminellen Banden versuchen so von den Geschädigten Lösegelder zu erpressen.

Die Stadt Angermünde mit 13.000 Einwohnern war Opfer eines solchen Angriffs und musste sich die Hilfe selbst zusammensuchen und aus eigenen Mitteln finanzieren. Die komplette Computerinfrastruktur musste neu aufgebaut werden.

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld wurde im Juli komplett für zwei Wochen lahm gelegt. Sozialleistungen und Unterhaltsleistungen an die Einwohner konnten nicht mehr ausgezahlt werden. Und dieser Ausfall der Hilfe kann für die Leistungsempfänger dann existenzielle Ausmaße annehmen, weil sie in der Regel nicht über einen Puffer verfügen, mit dem eine solche Durststrecke überwunden werden kann. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld rief den Katastrophenfall aus, um schneller reagieren zu können.

Die Frage der Cybersicherheit ist also nicht einfach eine Frage von wirtschaftlichen Verlusten und Schäden, sondern ist für das Leben der Menschen insgesamt von Bedeutung, vor allem wenn auch noch Krankenhäuser durch solche Angriffe arbeitsunfähig gemacht werden. IT-Experten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schätzen ein, dass ca. 15 Prozent der IT-Investitionen in die IT-Sicherheit gehen müssten.

Der IT-Fachmann der Samtgemeinde Dörpen Michael Soring und Kämmerer Heinz-Hermann Lager beantworten die Frage, ob die Samtgemeinde von so einem Angriff getroffen werden könnte, „leider zunächst mal mit einem Ja“, weil es bei aller Vorsorge immer Schwachstellen gebe, die ausgenutzt werden könnten.

„Wir tun aber sehr viel dafür, die Einfallstore für Schadsoftware, möglichst gering zu halten. … Um einen Schadsoftwarebefall über Webseiten zu vermeiden, haben wir eine zentrale Firewall im Einsatz, welche in Zusammenarbeit mit einem aktiven Virenschutz auf den Arbeitsplatz-PCs versucht, problematische Webseiten zu blockieren. Eingehende E-Mails werden über unseren Dienstleister gescannt und gefiltert, sodass ein Großteil problematischer E-Mails das Netzwerk der Samtgemeinde Dörpen gar nicht erst erreicht. Sollten doch E-Mails in die Postfächer der Mitarbeiter gelangen, werden diese, falls möglich, als Spam markiert um die Mitarbeiter auf eine potentiell problematische E-Mail hinzuweisen.

Ein Zugriff auf das Netzwerk der Samtgemeinde Dörpen ist von extern lediglich über abgesicherte Wege möglich. Einerseits kann für einzelne Mitarbeiter der Samtgemeinde ein verschlüsselter Tunnel aufgebaut werden, welcher nur von verwaltungseigenen mobilen Arbeitsgeräten zugänglich ist. Jede andere externe Kommunikation in das Netzwerk der Samtgemeinde ist ausschließlich über das kommunale Rechenzentrum möglich, welches seinerseits diverse Sicherheitstechnologien einsetzt, um einen Schaden für alle angebundenen Kommunen zu vermeiden. So werden beispielsweise Anträge über das OpenR@thaus im Rechenzentrum des kommunalen Dienstleisters entgegen genommen und über eine sicheren Kommunikationsweg in das Fachverfahren oder den digitalen Posteingang der jeweiligen Fachbereiche übermittelt.“

Vor ca. 2 Jahren habe man das Arbeitsplatz-Schutzkonzept angepasst und neben zentralen Sicherheitsvorgaben den Mitarbeitern administrative Rechte entzogen, um die versehentliche Installation von Schadsoftware zu vermeiden. Bei allem Einsatz technischer Mittel sei der Mitarbeiter ein sehr wichtiger Bestandteil des Sicherheitskonzeptes. Nur wenn die Mitarbeiter sensibilisiert seien und bei fragwürdigen E-Mails, Dateien oder Webseiten skeptisch blieben, habe man eine Chance, einen Angriff zu vermeiden oder den Schaden zumindest in Grenzen zu halten. Ganz aktuell habe man die Mitarbeiter über den Angriff im Landkreis Anhalt-Bitterfeld informiert.

Der finanzielle Einsatz der Samtgemeinde für die IT ist inzwischen erheblich und zudem eine der größten Wachstumspositionen im Haushalt überhaupt. Im Jahr 2020 hat die Samtgemeinde Dörpen rund 330.000 € als laufende Kosten (ohne Investitionen) für IT aufgewendet. Für dieses Jahr sind 392.000 € veranschlagt. Der Anteil davon für IT-Sicherheit wird nicht getrennt erfasst und lässt sich zumindest nicht so einfach herausfiltern.

In der Samtgemeinde sei in den letzten Jahren das Thema Digitalisierung der Verwaltung sehr intensiv bearbeitet worden und inzwischen auch sehr weit fortgeschritten. Vor zwei Jahren wurde das Rechnungswesen vollständig digitalisiert und ein digitaler Rechnungsworkflow eingeführt. Viele Rechnungen werden seitdem bereits in elektronischer Form eingereicht. Andere Rechnungen werden eingescannt und anschließend digital weiterverarbeitet. Im letzten Jahr hat die Samtgemeindeverwaltung die Digitalisierung der gesamten Schriftgutverwaltung (digitale Akten) eingeführt. Grundsätzlich werden alle Akten jetzt in digitaler Form geführt und bearbeitet. Das habe in der Pandemiephase schon viele Vorteile gebracht. Jeder Mitarbeiter war im Prinzip in der Lage, auch von zu Hause zu arbeiten. Bei der Schaffung von digitalen Dienstleistungsangeboten für die Bürger unter dem Stichwort „OpenR@thaus“ sei man noch am Anfang der Entwicklung.

Auch Udo Mäsker, Sprecher des Landkreises Emsland, ist der Meinung, dass eine Notfallsituation auch bei bester Vorbereitung niemals komplett ausgeschlossen werden könne. Der Landkreis könne im Bereich der IT-Sicherheit nur nach einem höchstmöglichen Sicherheitsniveau streben, um das Verwaltungsnetz selber, genau wie die gespeicherten Daten, zu schützen.

Im Jahr 2021 betrug der Haushaltsansatz für die EDV-Abteilung ca. 2,4 Mio. €. Dabei können auch hier die Kosten für IT-Sicherheit nicht gesondert ausgewiesen werden, da diese Grenzen nicht eindeutig zu bestimmen seien. Aus Sicherheitsgründen könne man keine konkreten Aussagen über die getroffenen Maßnahmen machen, selbstverständlich würden aber Schutzmaßnahmen gegen die typischen Bedrohungen getroffen: Schutz einzelner Rechner durch Antivirenprogramme/Berechtigungsstufen/Laufwerkskontrollen, zentralisierte Internetzugänge mit Schutzapplikationen/Firewalls/VPN-Technologien usw. Es sei ein Informationssicherheitsbeauftragter eingesetzt, der die Schulung/Sensibilisierung der Mitarbeitenden, die Erstellung entsprechender Dienstanweisungen und Kontrollfunktionen sicherstelle. [jdm]

Edward Snowden fordert angesichts der Pegasus-Enthüllungen ein Handelsverbot für Spyware

Zum Interviwe mit Edward Snowdon in The Guardian

In einem Interview mit der englischen Zeitung „The Guardian“ hat Edward Snowdon gefordert, die Regierungen müssten ein globales Moratorium für den internationalen Handel mit Spyware verhängen oder sich einer Welt stellen, in der kein Mobiltelefon vor staatlich geförderten Hackern sicher ist. Snowden, der 2013 Abhörtechniken des US-Geheimdienstes NSA aufgedeckt hatte, äußerte sich im Zuge der Enthüllungen über die Kunden der NSO Group aus Israel, die ihre Hackersoftware – legal – an verschiedene Staaten, u. a. Spanien, Ungarn, Vereinigte Arabische Emirate, Aserbaidschan und Saudi-Arabien, verkauft hatte.

Die NSO Group sagt, sie nehme ethische Überlegungen ernst, unterliege den Exportkontrollregimen von Israel, Zypern und Bulgarien und verkaufe nur an überprüfte Regierungskunden.

Für traditionelle Polizeieinsätze mit der Platzierung von Wanzen müssten die Strafverfolgungsbehörden "in das Haus von jemandem einbrechen, oder zu seinem Auto gehen, oder in sein Büro gehen, und wir würden gerne glauben, dass sie wahrscheinlich einen Durchsuchungsbefehl bekommen", sagte Snowdon.

Aber kommerzielle Spionageprogramme machten eine gezielte Überwachung von weitaus mehr Menschen kosteneffizient. "Wenn sie dasselbe aus der Ferne tun können, mit geringen Kosten und ohne Risiko, fangen sie an, es ständig zu tun, gegen jeden, der auch nur am Rande von Interesse ist", sagte er.

"Wenn man nichts tut, um den Verkauf dieser Technologie zu stoppen, werden es nicht nur 50.000 Ziele sein. Es werden 50 Millionen Ziele sein, und es wird viel schneller passieren, als irgendjemand von uns erwartet."

Da weltweit die identische Software auf den Handys verwendet würde, könne der, der einen Weg zum Hacken eines Handys gefunden haben, alle Mobiltelefone hacken.

Er verglich Unternehmen, die Schwachstellen in weit verbreiteten Handy-Modellen kommerzialisieren, mit einer Industrie von "Infektiologen", die bewusst versuchen, neue Stämme von Krankheiten zu entwickeln.

"Es ist wie eine Industrie, in der das Einzige, was sie tun, ist, maßgeschneiderte Varianten von Covid zu entwickeln, um Impfstoffe zu umgehen", sagte er. "Ihre einzigen Produkte sind Infektionsmöglichkeiten. Sie sind keine Sicherheitsprodukte. Sie bieten keine Art von Schutz, keine Art von Prophylaxe. Sie stellen keine Impfstoffe her - das einzige, was sie verkaufen, ist der Virus."

Snowden sagte, dass kommerzielle Malware wie Pegasus so mächtig sei, dass normale Menschen faktisch nichts dagegen tun könnten. Auf die Frage, wie man sich schützen könne, antwortete er: "Was können die Menschen tun, um sich vor Atomwaffen zu schützen? Es gibt bestimmte Industrien, bestimmte Sektoren, vor denen man sich nicht schützen kann, und deshalb versuchen wir, die Verbreitung dieser Technologien zu begrenzen. Wir erlauben keinen kommerziellen Markt für Atomwaffen."

Der einzige Grund, warum NSO diese Software herstelle und verbreite, sei nicht, die Welt zu retten, sondern um Geld zu verdienen. Ein globales Verbot des Handels mit solcher Spionagesoftware werde den kommerziellen Missbrauch von Sicherheitslücken in Mobiltelefonen verhindern, während es Forschern weiterhin möglich wäre, diese zu identifizieren und zu beheben. [jdm]

Was unsere Baugebiete mit der Klimakrise zu tun haben

Wer derzeit nach NRW und Rheinland-Pfalz zu den Überschwemmungsgebieten schaut, der stellt zwei Dinge fest: 1. Gott sei Dank leben wir im Flachland und haben deren Probleme nicht. 2. Wie kann man auch so eng im Tal bauen; mittlerweile weiß man doch, dass Flüsse Überschwemmungsbereiche haben müssen.

Diese leicht besserwisserische Haltung bemerkend, können wir mal überlegen, ob wir hier wirklich alles besser machen – abgesehen vom Glück, hier zu wohnen, was zweifellos eine gute Wahl ist.

Wippingen beginnt gerade wieder, ein neues Baugebiet zu bebauen. Die bisherigen Baugebiete und auch das an der Sonderburgstraße sind auf Ackerboden entstanden; die Straßen Fichten- und Eichenstraße stehen sogar auf Spitzenackerböden, so genannten Eschböden mit einer Humusschicht von bis zu einem Meter. Das war für den Acker super; für die Gartenbesitzer, deren Flächen durch die Bauphase verdichtet wurden, stellt der verdichtete Boden ein Problem dar. Wippingen ist also dabei, knappen und zum Teil hochwertigen Ackerboden der Nutzung zu entziehen und diesen Boden durch Bauten, Straßen und Pflasterflächen zu versiegeln. Gut ist, dass die anfallenden Wassermengen auf dem Grundstück versickert werden müssen. Flüsse können bei sachgemäßer Durchführung dieser Auflagen nicht anschwellen. Der Tier- und Pflanzenwelt gehen aber große Flächen verloren.

Grund und Boden sind überdies eine begrenzte Ressource; Boden lässt sich nicht vermehren. So wie wir jetzt mit dem Boden umgehen, tun wir aber so, als ob man immer neues beschaffen könnte. Die Gemeinde kauft Grundstücke und verkauft sie wie eh und je an Bauwillige. Das sind wir so gewohnt. Wenn wir aber wollen, das Wippinger auch in Zukunft noch bauen können, müssen wir uns was einfallen lassen, wie wir diese Ressource „Boden“ behalten.

Weil derzeit mit Kapitalvermögen kaum Zinsen erwirtschaftet werden können, stürzen sich alle, die Geld übrig haben – also nicht jedermann – auf die Immobilien und kaufen alles, was sie bekommen können. Es findet also eine Konzentration des Bodenbesitzes in immer weniger Händen statt. Landwirte spüren diese Bodenknappheit schon lange in Form der hohen Boden- und Pachtpreise. Und irgendwann ist die Gemeinde von wenigen Bodenbesitzern abhängig, wenn sie Baugrundstücke zur Verfügung stellen soll. Die Lösung kann also nur sein, dass die Gemeinde keine Baugrundstücke mehr verkauft, sondern nur noch verleiht. Es gibt dafür das alte Mittel der Erbpacht. Grundstücke würden dadurch immer wieder an die Gemeinde zurückfallen und stünden damit auch in Zukunft immer wieder Wippingern zum Hausbauen zur Verfügung. In Städten, die schon keine Baugebiete mehr ausweisen können, können Bauwillige allein wegen der Grundstückpreise ihren Bauwunsch schon nicht mehr realisieren.

Wippingen wird wohl demnächst Waldflächen an das Kieswerk Smals verkaufen, so dass dort Kies und Sand für die Betonherstellung gewonnen werden kann. Hier gehen also Waldflächen verloren; nach Ende des Kiesabbaus soll der entstandene See der Natur überlassen werden, was nach Ansicht des NABU ökologisch den Waldflächen sogar überlegen sein soll.

Aber der knappe Rohstoff Kies und Sand ist damit für immer verloren. Die jetzige Generation verbraucht also auch diese Ressource, ohne zukünftigen Generationen etwas übrig zu lassen.

Mit der Herstellung von Beton für die Baugebiete sind wir direkt an der Klimakrise beteiligt. Die Zementherstellung verursacht jüngsten Schätzungen zufolge acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Beton ist ein nicht recyclebarer Werkstoff. Nach dem Abbruch eines Hauses nach seiner durchschnittlichen Laufzeit von 50 Jahren, kann man etwa 50 % des Betons neuem Beton beimischen, der Rest landet als Schotter auf Verkehrswegen und im Müll. Fachleute sprechen bei diesen Nutzungen nicht von Recycling, sondern von Downcycling. Bei Recycling können die Wertstoffe in gleicher Qualität erneut verwendet werden, wie das beim Metall der Fall ist: Aus einem Stahlträger kann nach dem Einschmelzen erneut ein hochwertiges Metallprodukt entstehen; das geht bei Beton nicht. Auch bei Holz ist ein Recycling auf dieselbe Qualitätsebene möglich.

Prof. Annette Hillebrandt

Im Bauwesen gilt deshalb das Urban Mining als der Zukunftstrend. Dies meint, dass nur Baustoffe verwendet werden, die vollständig wieder verwendet werden können oder nach einem Recycling wieder zur Verfügung stehen. Häuser sollten nicht aus Beton und Steinen bestehen, weil dies den Klimawandel beschleunigt und neu gewonnene Rohstoffe unwiederbringlich zerstört werden. Auch ein Naturstein ist nach dem Abbruch nur noch Schrott und steht zukünftigen Generationen nicht zur Verfügung. Dämmstoffe sollten nie aus fossilen Stoffen, also Erdöl oder Kohle, hergestellt sein, sondern aus nachwachsenden Rohstoffen. Alle Werkstoffe müssen so verbaut werden, dass sie auch erkennbar (z. B. durch Dokumentation) recyclingfähig bleiben, also dürfen keine Verbundstoffe verwendet werden.

Urban Mining im Bauwesen meint auch verschiedene Techniken, die Umbauten und veränderte Nutzungen möglich machen, so dass statt eines Abbruches nur Anpassungen stattfinden müssen. Auf der Internetseite https://www.urban-mining-design.de/ gibt es einen Leitfaden mit vielen Details zum urban-mining-gerechten Bauen.

Prof. Annette Hillebrandt ist Professorin des Lehrstuhls für Baukonstruktion, Entwurf und Materialkunde an der Bergischen Universität in Wuppertal. Die Zukunft wird sich für Bauherren nach ihrer Ansicht radikal verändern. Das macht sie vor allem an den Materialien fest, die verbaut werden. „Eine Immobilie stellt nicht automatisch einen Wert dar“, sagt Hillebrandt. „Wenn sie in 30 bis 40 Jahren ein Haus vererben, vererben sie entweder einen Haufen Müll oder Wertstoffe“, so die Architektin. (Quelle) Auf Youtube finden sie ein Interview mit ihr auf dem Jung&Naiv-Kanal.

Also auch wir in Wippingen verbrauchen – nicht nachhaltig – Boden, nicht wiederherstellbare Bodenschätze, vernichten Naturräume, versiegeln Boden und tragen direkt zur Klimakrise bei. [jdm]

Elon Musks nächstes Verbrechen: Starlink

Dr. Peter Kroll von der Sternwarte Sonneberg beim Vortrag über Starlink

„Wenn sich Milliardäre messen, sind schnelle Autos und tolle Anwesen manchmal einfach zu wenig: Richard Branson und Jeff Bezos liefern sich einen Wettlauf um ihren ersten Flug in den Weltraum. … Ziel der beiden steinreichen Männer – und auch von SpaceX-Milliardär Elon Musk – ist es, ins Geschäft mit dem Weltraumtourismus einzusteigen. Die Firma von Tesla-Chef Musk will bis Ende des Jahres einen ersten Flug mit Weltraumtouristen starten. „Ich bin immer ein Träumer gewesen“, schrieb Branson auf Twitter.“ So berichtete die Ems-Zeitung am letzten Samstag, den 3.07.2021.

Und das ist der Tenor, mit dem Presse weltweit über die gefährlichen Pläne von privaten Konzernen berichtet, die in mehrfacher Weise gefährlich sind. Die Starlink-Pläne von Elon Musk führen, wenn es schlecht läuft dazu, dass in 20 bis 30 Jahren eine Raumfahrt nicht mehr möglich ist. Das Versprechen eines noch schnelleren Internet wird der Tesla-Chef vorher auf begrenzte Zeit wahr machen können. Vor allem aber wird das US-Militär in die Lage versetzt, seine Drohnenmorde weltweit in Echtzeit von den USA aus steuern zu können, ohne auf Relaisstationen, wie in Ramstein in der Eifel, angewiesen zu sein.

Starlink heißt das Satellitennetzwerk, das Musks Firma SpaceX in der erdnahen Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 500 km errichten will. Das Netzwerk soll von 42.000 Satelliten gebildet werden; derzeit sind schon 500 Satelliten im All. Diese Satelliten haben eine Lebenszeit von etwa 5 bis 10 Jahren. Sie werden dann ausgemustert, das heißt sie sacken ab in Richtung Erde und verglühen, wobei sie Aluminium freisetzen. Wissenschaftler befürchten, dass die Erdatmosphäre dadurch nachhaltig geändert werden könnte.

Angesichts des jetzt schon vorhandenen Weltraumschrotts und der jetzt schon vorhandenen Satelliten, sind Zusammenstöße von ca. 10 Satelliten pro Jahr mit anderen Körpern statistisch hoch wahrscheinlich. Letztlich führt dies dazu, dass ganze Schrottwolken, die Erde umrunden und eine Raumfahrt nicht– eine bemannte schon gar nicht – mehr möglich machen.

Nicht nur SpaceX hegt solche Pläne, sondern auch das britische Unternehmen OneWeb plant 6.000 Satelliten zu stationieren. Auch Samsung, Amazon und China planen (kleinere) Satellitennetzwerke.

Astronomen beklagen jetzt schon, dass ihre teuren Weltraumteleskope nur eingeschränkt arbeiten können, weil ganze Armadas von Starlink-Satelliten über den Himmel ziehen und dabei stärker leuchten, als der hellste Stern Sirius. Nach einer Studie der Slowakischen Akademie der Wissenschaften wird der Nachthimmel schon heute durch die vorhandenen Satelliten um zehn Prozent aufgehellt. Dabei sollen es nach den Plänen von SpaceX noch 83mal mehr Satelliten werden, als jetzt im Weltraum sind.

Einmal mehr kann das Kapital eine Ressource – in diesem Fall den Weltraum - , die allen Menschen gehört, ohne Rücksicht auf ihre Erhaltung oder den Nutzen für die Menschheit ausbeuten. Und die Konzernbosse tun es, weil sie es können. Niemand legt diesen reichen Zerstörern einen Stein in den Weg; im Gegenteil, unsere Politiker sonnen sich im Blitzlichtgewitter der Reporterkameras der unkritischen Presse beim Händeschütteln mit solchen Ausbeutern wie Musk, Bezos oder Branson.

Und die Monströsität der Pläne wird hinter dem Abenteuerflair und dem breiten Grinsen der Frontleute versteckt.

Über die astronomischen Aspekte des Starlink-Programms klärt ein Videovortrag von Dr. Peter Kroll von der Sternwarte Sonneberg verständlich und informativ auf. [jdm]

China-Bashing in der Ems-Zeitung

Statt einer in der Überschrift genannten Analyse von Herrn Thomas Ludwig in der heutigen Ems-Zeitung zum 100. Geburtstag der Kommunistischen Partei Chinas findet sich im Artikel nur das derzeit übliche China-Bashing. Statt sich zu freuen, dass es einen Staat gibt, der sich nach einer Geschichte von kolonialer Ausbeutung und der brutalen Besetzung durch Japan im 2. Weltkrieg heute zu einem Staat entwickelt hat, der nicht nur eine Wirtschaftsmacht darstellt, sondern auch im Inneren die absolute Armut abgeschafft hat und sich das Ziel gesetzt  hat, zum 2. Hundert-Jahres-Jubiläum 2049 auch die relative Armut abgeschafft zu haben, fallen Herrn Ludwig nur Krisen in der Geschichte des Landes ein, die seiner Meinung nach nicht gebührend benannt werden.

Vor allem in den letzten 40 Jahren wurde aus einem bitterarmen Land ein Staat, der alle Bürger ernähren und kleiden kann, ihnen Wohnung, Bildung und medizinische Versorgung sichern kann. Direkt in der Nachbarschaft Chinas gibt es ein Land mit einer Bevölkerungszahl von 1,3 Mrd. Menschen: Indien. Dieses Land ist somit direkt vergleichbar. Es hat den westlichen Entwicklungsweg des neoliberalen Kapitalismus gewählt. Und hier ist das Elend in seinen schlimmsten Formen zu Hause. Während in China im letzten Bergdorf ein stabiles Internetnetz existiert, warten in Deutschland mit seinen drei konkurrierenden Telekom-Konzernen viele Menschen und Firmen immer noch auf eine Netzverbindung, die ein wirtschaftliches Arbeiten erlaubt.

Chinas erfolgreicher Kampf gegen das Coronavirus wird in Herrn Ludwigs Artikel nur zu einem Vorwand der Kommunisten für Repressionen. Und China die Große Hungersnot von 1958 bis 1962 vorzuwerfen, ist schon etwas seltsam: Sicher war hier eine verfehlte Politik mitursächlich. Aber China ging es damals darum, die Boykottmaßnahmen des Westens und den Abbruch der Hilfe durch die Sowjetunion durch die schnelle Entwicklung einer eigenen Industrie auszugleichen. Hilfe des Westens beim Wissens- und Technologietransfer hätte hier helfen können; stattdessen gab es schon damals aggressive Behinderung.

Ludwig schreibt, die EU versuche China zu mehr Fairness in der Wettbewerbs- und Handelspolitik zu bewegen. Die EU, die mit Hilfe von Freihandelsverträgen in Afrika praktisch jedes Land in die Insolvenz getrieben hat, fordert ausgerechnet Fairness. Freihandelsverträge, die China nach den Opiumkriegen (1839-1842 und 1856-1860) aufgezwungen wurden, waren das Mittel, mit denen die Kolonialmächte im 19. Jahrhundert die chinesische Wirtschaft und den Staat in den Ruin trieben. Freihandelsverträge sorgen immer dafür, dass der wirtschaftlich mächtigere Partner die Wirtschaft des schwächeren Vertragspartners dominiert und letztlich ausblutet. China hat sich aus der Erfahrung der eigenen Geschichte keinen Freihandelsverträgen mehr untergeordnet, sondern im Gegenteil auch durch den Schutz der eigenen Währung die eigene Wirtschaft entwickelt.

Chinas Volkswirtschaft ist übrigens nicht mehr die zweitgrößte der Welt, sondern die größte. Die USA sind nur noch dann größer, wenn ihre Wirtschaftskraft in Relation zur Bevölkerungszahl gesetzt wird. Und China ist der größte Gläubiger der USA. Was übrigens sehr gut ist. Diese Abhängigkeit bremst die USA in ihrer Aggression und es bremst China gegenüber den USA, wenn es nicht seine Kredite verloren geben will und die Weltwirtschaft ins Chaos führen will.

Das Land wolle militärisch die Nummer eins werden, behauptet Herr Ludwig. Das ist nicht der Fall. Die Militärausgaben Chinas betragen nur ein Viertel der USA, ihre Soldatenanzahl ist mit 2,1 Millionen ein Drittel größer als die der USA (1,4 Mio.) oder Westeuropas (1,4 Mio.), aber die Nato hat mindestens 3,353 Millionen Soldaten. US- und Europäische Kriegsschiffe kreuzen im Südchinesischen Meer, aber chinesische Schiffe kreuzen nicht im Golf von Mexiko oder in der Nordsee.

Statt einer rassistischen Angst vor der „gelben Gefahr“ das Wort zu reden, wäre es vielleicht sinnvoll, zu einer Politik der echten Partnerschaft zu kommen. Sicher ist, dass die Erdbevölkerung weder einen atomaren Krieg, noch einen durch Konkurrenz getriebenen Raubbau an den natürlichen Ressourcen überleben wird. [jdm]

Kostenfreie Fortbildung für Vereine „Online Präsenzen“

Die kostenfreie Fortbildungsreihe „Digital im Verein und Ehrenamt“ der Servicestelle Ehrenamt in Zusammenarbeit mit der VHS geht turnusgemäß am letzten Mittwoch im Monat, somit am 26.05.2021, um 19.00 Uhr, weiter.

Das Seminarthema heißt „Online Präsenzen“. Es geht darum, online erfolgreich zu sein und auch zu bleiben. Dazu braucht man mittlerweile eine starke Website und Social Media Auftritte. Passend zum Thema (und natürlich wegen Corona) findet die Veranstaltung online statt.

Bitte richten Sie Ihre Anmeldung an die Servicestelle Ehrenamt per E-Mail: servicestelle-ehrenamt@doerpen.de.
Personen, die sich bereits für die komplette Schulungsreihe „Digital im Verein und Ehrenamt“ angemeldet haben, müssen sich nicht erneut anmelden. Nach erfolgter Anmeldung wird Ihnen der Link zum Onlinestream übersandt, sobald er uns von der VHS Papenburg zur Verfügung gestellt wird. [PM SG Dörpen/jdm]