Jetzt zeigt Josef Schmunkamp Fotos aus der Schützenvereinsgeschichte. [jdm]
Erinnerung: Heute Generalversammlung des Schützenvereins
Heute abend findet um 20 Uhr die Generalversammlung des Wippinger Schützenvereins in der Mehrzweckhalle statt. [Marco Westhoff]
Leistungen von Physician Assistants werden nicht gesondert abgerechnet
Dr. Eissing setzt laut Zeitungsberichten für seine Zweig-MVZ in Rhede und Dörpen vor allem auf den Einsatz von Physician Assistants (PA). Physician Assistant ist die Bezeichnung für einen hochschulisch qualifizierten Gesundheitsberuf (Bachelorniveau), der vom Arzt delegierte Aufgaben übernimmt. Er soll Ärzte in enger Zusammenarbeit mit diesen unterstützen und entlasten.
Dieser medizinische Assistenzberuf ist seit längerem vor allem in den USA und seit etwa 20 Jahren auch in den Niederlanden etabliert. PAs übernehmen laut Bundesärztekammer aufgrund ihrer hochschulischen Ausbildung die Begleitung komplexer Dokumentations- und Managementprozesse und organisatorischer Verfahren, können solche aber auch im Auftrag der ärztlichen Leitung mit entwickeln.
Sie sind in der Lage, Ärzte in verschiedenen Tätigkeitsbereichen flexibel immer dann zu entlasten, wenn es sich nicht um höchstpersönlich vom Arzt zu erbringende Leistungen handelt. Das Gespräch mit dem Patienten über seine Beschwerden könnte eine solche typische Aufgabe sein, aber auch Infektsprechstunden, Hausbesuche, Wundversorgung, Hyposensibilisierungen, Impfungen, Langzeit-EKG, vorbereitende Sonographien, Aufklärungsgespräche oder die Sichtung von Laborbefunden sind delegierbare Leistungen.
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) teilte uns auf Anfrage mit, dass die Abrechnung von PA-Leistungen in Deutschland nicht abschließend geklärt sei. Bisher dürfen die Ärztinnen und Ärzte auf PA bestimmte Leistungen delegieren, die dann über den Arzt abgerechnet werden.
Da viele ärztliche Leistungen einer Budgetierung unterliegen, lohnt sich derzeit die Anstellung eines PA vor allem im entbudgetiertem Bereich der Praxistätigkeit, wo man durch Ausweitung der Patientenzahlen durch PA auch mehr Umsatz generieren kann.
Grundsätzlich muss sich laut KVN eine Praxis entscheiden, ob sich der Einsatz von PA wirtschaftlich trage. Der PA sei Angestellter der Praxis mit einem Gehalt. Dieses Gehalt müsse er durch die Erbringung delegierbarer Leistungen refinanzieren. Ob und wie sich dies wirtschaftlich trage liege in der Entscheidung des Praxisinhabers. [jdm]
CDU/SPD/Grüne planen Grundgesetzänderung für unbegrenzte Aufrüstung, aber Investitionen auf Sparflamme
Die Kriegsparteien CDU/SPD/Grüne sprechen derzeit darüber, gegen jede demokratische Spielregel in Rekordtempo den bereits abgewählten Bundestag über Verfassungsänderungen abstimmen zu lassen. Die Verfassung, die durch die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat vor kurzfristigen tagesaktuellen Änderungswünschen geschützt ist, soll eine dauerhafte Grundlage für unser Gemeinwesen darstellen.
Die CDU/SPD/Grünen pfeifen darauf. Sie verkaufen ihre Verfassungsänderungen als nötig, um angeblich Geld für die deutsche Infrastruktur zu mobilisieren. Aber genau darum geht es nicht; das ist nur ein Feigenblatt, das den wahren Grund verstecken soll.
Die Schuldenbremse, die die Neuverschuldung des Staates verhindern soll, wird nämlich nicht abgeschafft. Es wird nur in das Grundgesetz hineingeschrieben, dass für die Rüstung unbegrenzt Schulden gemacht werden dürfen.
Das Sondervermögen für die Infrastruktur soll als einmalige Sache im Grundgesetz verankert werden. Die Schuldenbremse soll aber erhalten bleiben. Bei 400 Mrd. €, die in 10 Jahren ausgegeben werden sollen, sieht die Sache mit 40 Mrd. € pro Jahr schon gar nicht mehr so pompös aus. Der Bundeshaushalt enthält sowieso normalerweise ca. 70 Mrd. € für Investitionen. Möglicherweise plant die CDU mit diesem Coup nicht die Investitionen zu steigern, sondern unter Verweis auf das Sondervermögen zu senken.
Wer also dem Sondervermögen Infrastruktur zustimmt und von Brücken träumt, die repariert werden, wird vielleicht enttäuscht, weil die CDU plant, viel weniger zu investieren. Es gibt in den Absprachen der Kriegsparteien keine Hinweise darauf, dass dies nicht passieren kann.
Mit Zweidrittel-Mehrheit will also der alte abgewählte Bundestag dem neuen Bundestag Ketten anlegen, wie er in den nächsten Jahren haushalten soll: Das Geld des Staates und damit der Bürger – die Milliardäre zahlen ja keine Steuern – soll unbegrenzt für Waffen ausgegeben werden. Aber Geld für Schulen, Straßen oder Krankenhäuser wird unter Verweis auf die Schuldenbremse und das Sondervermögen Infrastruktur nicht bereit gestellt.
Die wahnwitzige Aufrüstung ist übrigens keine Investition im volkswirtschaftlichen Sinn, sondern volkswirtschaftlich so sinnvoll, als wenn der Staat das ganze Geld in Luxusyachten investieren würde. Aber die hohe Kreditaufnahme wird eine Erhöhung des Zinsniveaus nach sich ziehen. Und damit vermutlich das Aus für viele Menschen bedeuten, die davon träumen, ein eigenes Haus zu bauen.
Die AFD und die Linken prüfen aus völlig unterschiedlichen Gründen Klagen gegen das undemokratische Vorgehen von CDU/SPD/Grüne. Aber bis darüber entschieden wurde, sind vermutlich längst die Fakten geschaffen worden.
Die derzeitigen Töne aus den Kriegsparteien, dass aus ihren Reihen die Zustimmung zu diesem Vorgehen fehlen könnte, sind reine Show. Einige glauben wohl tatsächlich, es sei z. B. für die Länder etwas zu gewinnen; doch den meisten Politikern der Kriegsparteien CDU/SPD/Grüne geht es nur um etwas Theaterdonner.
Für die SPD, deren Mitglieder an der Basis immer noch auf das sozialpolitische Gewissen der „Arbeiterpartei“ vertrauen, wird es in der neuen Koalition nichts mehr geben, was sie gestalten könnte. Mit den beiden Klauseln (Verschuldung nur für Aufrüstung und Sondervermögen Infrastruktur) hat sie der CDU alle Macht gegeben, ihre neoliberale Zerstörungspolitik à la Milei und Trump durchzuziehen. [jdm]
Imkern für Anfänger – Kurs für absolute Neueinsteiger
Ab dem 23. März startet in Heede ein Kurs für bieneninteressierte Menschen. Der Kurs wird vom Kreisimkerverband Aschendorf-Hümmling organisiert und beinhaltet 11 Termine. Dabei werden die Bienen durch das ganze Jahr begleitet und das sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Weitere infos oder Anmeldung unter der Festnetz-Nr. 04963 4406, Mobil oder WhatsApp 0174 8977711 oder per E-Mail an Imkerschulung@e.mail.de. [jdm]
Ehrentunschere für Zintus

In diesem Jahr hat der Heimatverein Wippingen seine Ehrentunschere an Hyazinth Sievering vergeben. Bei der Übergabe am 5. Januar 2025 bedankte sich der Vorsitzende Klaus Abeln herzlich für die tolle Arbeit, die Hyazinth im Vorstand geleistet hat.
Eine kleine Abordnung aus dem Heimatverein machte sich auf den Weg, um die Tunschere zu überbringen, und der Abend war wirklich gesellig. Besonders gewürdigt wurden auch Hyazinths Bemühungen um die plattdeutsche Sprache. Er gibt unter anderem Kurse an der Volkshochschule Meppen und setzt sich dafür ein, dass diese schöne Sprache nicht in Vergessenheit gerät.
Mit dieser Ehrung zeigt der Heimatverein Wippingen, wie wichtig ihm die Arbeit seiner Mitglieder ist und wie sehr er die plattdeutsche Kultur schätzt. [Stefan Kellner]
Ein europäisches Märchen – Sieben auf einen Streich – Wenn die Klugschnacker in der Verteidigungspolitik Primaten wären …
… dann würden sie wissen, dass sie kämpfen müssten, wenn Drohen keine Wirkung zeigt. Genau das tun Gorillas. Wenn eine fremde Sippe ihnen ihre Futtergründe oder Weibchen streitig macht, richten sich die Männchen der heimischen Sippe auf und trommeln mit den Fäusten auf die Brust. Sie drohen. Wagt es nicht, sonst gibt es blutige Köpfe.
In zwischenstaatlichen Beziehungen nennt man das Abschreckung. Genau die predigen gerade Klugschnacker wie Herr Merz, Frau von der Leyen und so mancher Chefredakteur der Mainstream-Medien. Sogar Generäle sind dabei. Es scheinen dieselben zu sein, die Politiker und Journalisten beraten. Eigentlich sollte ein Militär es besser wissen. Noch mehr Milliarden für den Verteidigungshaushalt, noch mehr Soldaten, noch mehr von den besten Panzern und noch mehr von den besten Kampfflugzeugen, für die Rüstungsindustrie und die Bundeswehr würden goldene Zeiten anbrechen. Sicherheit und Frieden werden sie uns nicht bringen. Eher das Gegenteil.
Wer glaubhaft abschrecken will, muss nämlich auch bereit und fähig sein, den Krieg zu führen. Primaten wie Gorillas sind bereit dazu. Am Ende ihres Revierkampfes gibt es einen Sieger und ein paar tote Tiere. Ein Krieg in Europa würde Länder verwüsten, Millionen von Opfer fordern und im schlimmsten Fall sogar den Untergang der Menschheit zur Folge haben. Wären die Klugschnacker der Abschreckung bei uns bereit, diesen Preis zu zahlen? – Ich mache es ein bisschen billiger. Nehmen wir einmal an, dass die Abschreckung, was den Einsatz von Nuklearwaffen angeht, funktioniert. Wäre NATO-Europa, mit oder ohne die USA, bereit und fähig, einen großen konventionellen Krieg in Europa zu führen? -
Stell dir vor, es wäre Krieg
Eine Panzer-Division (15 000 Soldaten) benötigt im Einsatz pro Tag ca. 4500 Tonnen Verbrauchsgüter (Treibstoff, Munition und Wasser). Die Bereitstellung, das heißt Heranschaffung und Lagerung in Depots sowie der Transport zu den Verbänden im Kampfeinsatz müsste im 24/7 Takt sichergestellt sein. Die Transportmittel wären Güterzüge der Deutschen Bahn und LKW. Geht man von einem maximal Bruttogewicht eines Güterzuges von 1600 Tonnen aus (Quelle: Forschungs-Informations-System) und stellt in Rechnung, dass in Mitteleuropa auf NATO-Seite ca. 30 Divisionen (450 000 Soldaten) im Einsatz sein werden, wird sehr schnell klar, dass schon ohne gezielte Luftangriffe des Gegners die Deutsche Bahn an ihre Grenzen kommt. Der Straßentransport per LKW würde sehr schnell durch Millionen von Privat-PKW behindert werden, in denen sich die Bevölkerung aus den Kriegsgebieten (Polen, Baltische Staaten, Tschechien, Slowakei, Ungarn) in Sicherheit bringen will. Das zu erwartende Verkehrschaos wäre weder vom Militär und schon gar nicht von der Polizei zu beherrschen.
Hinzu kämen kollaterale Waffenwirkungen, die vor allen Dingen die Zivilbevölkerung treffen würde. Deren Opferzahlen würden in die Hunderttausende gehen, sollte eine Seite taktische Nuklearwaffen einsetzen. Das zivile Rettungs- und Krankenhaussystem, das schon in Friedenszeiten an seine Grenzen kommt, würde zusammenbrechen. Um solchen Kriegsszenarien Rechnung zu tragen, haben Länder sogenannte „Total Defense Concepts“ geschaffen. Bei uns in Deutschland heißt es „Gesamtverteidigung“. In ihr sind alle militärischen und zivilen Verteidigungs-Maßnahmen integriert - zumindest auf dem Papier. Es werden zwar regelmäßig Übungen durchgeführt, in denen zivile und militärische Stäbe Kommunikationsverfahren und Zusammenarbeit praktizieren. Das Chaos und die Not einer realen Kriegswelt reduzieren sich jedoch auf Lagebeschreibungen im Übungsordner. Reaktionen werden „gespielt“. In der tatsächlichen Welt wird nicht gehandelt. –
Bedrohungen - gefährlich und irrational
Man muss davon ausgehen, dass die verantwortlichen Politiker, Militärs und Experten der europäischen NATO-Länder das alles wissen. Trotzdem beharren sie darauf, dass Russland für Europa als Bedrohung anzusehen ist und setzen auf die Abschreckungskarte. Damit machen sie Krieg zur Bedrohung. Wie gefährlich und irrational ist das?! - Sie halten die von US-Präsident Trump eingeleitete Russland-Politik für gefährlich und irrational.
Der übernimmt jetzt die Argumentation von Herrn Putin von vor dem Krieg. Eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine verletzt vitale Sicherheitsinteressen Russlands. Nimmt man die Geschichte der NATO hinzu, die einmal als westliches Militärbündnis gegen Russland gegründet wurde und sich nach Ende der Ost-West-Konfrontation immer weiter nach Osten Richtung russische Grenze ausgedehnt hat, dann ist die russische Befindlichkeit auf Bestrebungen des Westens, die Ukraine in die NATO zu holen, überhaupt nicht irrational. Da fragt sich, welche Haltung gefährlich und irrational ist. Russland als Bedrohung für Europa hinzustellen und massiv aufzurüsten oder Russlands Sicherheitsinteressen zu respektieren?
Die Bedrohungsversion beinhaltet Krieg als Option und schließt gute Nachbarschaft und Handel aus. Das Berücksichtigen von Sicherheitsinteressen Russlands würde eine Sicherheitsarchitektur mit den NATO-Staaten möglich machen und könnte in der Folge den Handel mit Europa wieder in Gang bringen. Nutznießer wären vor Allem die Staaten Osteuropas, allen voran die Ukraine. Wenn die Europäer das begriffen, das Märchen vom tapferen Schneiderlein würde neu erzählt werden.
Sieben auf einen Streich
Der Krieg in der Ukraine könnte einvernehmlich beendet werden. Die Bedrohung durch Russland wäre verschwunden. Man bräuchten nicht zu rüsten. Ein großer Krieg in Europa wäre abgewendet, Die atlantische Harmonie wäre um eine kontinentale erweitert. Die Einflussnahme auf US-Präsident Trump wäre möglich. Ein europäisches Märchen könnte wahr werden. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrichs Newsletter]
Hey deutsche Regierung, wie blöd ist das denn?
Erst erklärte der US-Präsident in Gegenwart des deutschen Bundeskanzlers, dass er die Eröffnung von Nord Stream II verhindern werde und der deutsche Kanzler Scholz wagte es nicht, dem Präsidenten zu sagen, dass es sich um ein deutsches Industrieobjekt handelte, von dem er sich fern halten sollte.
Dann ließen die USA die Pipeline sprengen und die deutsche Regierung wagte es nicht, den Sabotageakt zu untersuchen und beschuldigte – um die USA nicht nennen zu müssen – wahlweise die russische Regierung oder ukrainische Hobbytaucher.
Ergebnis der Sprengung war die Verschlechterung der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen und eine Energiepreiskrise, die die deutsche Exportbranche lähmte und derzeit wegen der hohen Energiepreise zu einer schleichenden Deindustrialisierung Deutschlands führt. Deutschland kauft jetzt teures Frackinggas aus den USA, baute einen Gasterminal für Flüssiggas und verabschiedete sich von moderaten Energiepreisen und von bisher geltenden Umweltstandards einschließlich der Klimaziele.
Und jetzt schreibt die Financial Times darüber, dass ein Konsortium unter Führung von amerikanischen Unternehmen versucht, die Pipeline wieder in Betrieb zu nehmen. Demnach plant das Konsortium eine Vereinbarung mit Gazprom nach einem Wegfallen von Sanktionen gegen das staatliche russische Unternehmen. Es gehe darum ein Ende des Krieges in der Ukraine zu vermitteln und gleichzeitig die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland zu vertiefen.
Danach wollen die US-Amerikaner Deutschland mit russischem Gas versorgen. Damit wäre dann die Energieversorgung in Europa in den Händen der Amerikaner, die dabei natürlich auch ihren Schnitt machen würden. Laut der Zeitung „Bild am Sonntag“ reiste Trumps Botschafter für Sonderaufgaben, Richard Grenell, mehrmals zu Geheimgesprächen in die Schweiz. Am Sitz der Betreibergesellschaft von Nord Stream 2 im Kanton Zug soll er die Möglichkeit einer russisch-amerikanischen Vereinbarung ausgelotet haben.
Die Reparaturkosten werden auf 500 Millionen Euro geschätzt, was im Vergleich zu den acht Milliarden Euro Baukosten von Nord Stream 2 kaum der Rede wert ist.
Diese Berichte sind zwar alle noch nicht offiziell bestätigt, aber es sieht so aus, dass Deutschland sich von den USA seine Gasversorgung hat sprengen lassen, damit die USA sie übernehmen, um das Gas mit einem Aufschlag nach Deutschland verkaufen können.
Vermutlich war das nicht anders möglich: Denn wir wissen ja, dass der Engel Aloisius, vormals Gepäckträger Alois, seinen Auftrag, der Regierung einen Brief mit der göttlichen Eingebung zu bringen, bis heute nicht ausgeführt hat, weil er „allein, nach seiner alten Gewohnheit … mit dem Brief zuerst ins Hofbräuhaus (ging), wo er noch sitzt.“ [jdm]
Vor 80 Jahren – März/April 1945: Räumung, Befreiung und Massenmord – Das Ende der Emslandlager – Vortrag von Kurt Buck
Im April 1945 befreiten britische, kanadische und polnische Einheiten u.a. mehrere Kriegsgefangenenlager in der Grafschaft Bentheim und im Emsland. Sowohl die Soldaten wie auch die Kriegsgefangenen dokumentierten die letzten Kriegstage und die ersten Tage und Wochen in Freiheit, sei es in Tagebüchern, filmisch oder in späteren Erinnerungsberichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Während andere Lager aufgelöst und die Gefangenen auf Märsche geschickt wurden, übernahm im Strafgefangenenlager Aschendorfermoor der angebliche Hauptmann Willi Herold das Kommando und richtete in den letzten Kriegstagen ein Massaker an.
In einer Veranstaltung der VHS Papenburg in Kooperation mit Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager berichtet Kurt Buck in einem Vortrag über die Zeit "Vor 80 Jahren - März/April 1945: Räumung, Befreiung und Massenmord - Das Ende der Emslandlager".
Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 6. März 2025, um 19:30 Uhr in der Volkshochschule Papenburg, Hauptkanal rechts 72, 26871 Papenburg, Raum V 1.06, Saal (barrierefrei), statt.
Um Anmeldung wird gebeten unter 04961/9223-17. Den Betrag von 10 EURO zahlen Sie bitte an der Eintrittskasse, die um 19 Uhr öffnet. [jdm/Grafik: lizenzfrei]
CDU/Grüne/SPD: Für Rüstungsmilliarden den Wähler austricksen
Die Schuldenbremse, die der Bundestag am 29. Mai 2009 mit Zweidrittelmehrheit in die Verfassung geschrieben hat, war ein Sieg des Neoliberalismus. Gerade waren die Banken nach der Weltfinanzkrise von 2007–2008 mit Hunderten von Milliarden Euro vom Staat gerettet worden. Die Schuldenbremse sollte verhindern, dass eventuell auch die Arbeiterklasse auf die Idee kommen könnte, der Staat könne sich mal für bessere Schulen, bessere Infrastruktur oder soziale Sicherheit oder Wohnungen verschulden.
CDU und FDP als Haupttreiber dieser Entwicklung beharren auf der Schuldenbremse, weil sie Ansprüche der Bürger immer noch abwehren wollen. Jetzt aber möchten die Europäer den Befehlen der USA gehorchen, noch mehr für die Rüstung auszugeben, wobei bis zu 6% des Bruttosozialproduktes im Gespräch sind. Von den Rüstungsausgaben Europas profitiert vor allem die US-Rüstungsindustrie, aber auch die deutsche, wie Rheinmetall, das ein Allzeithoch an der Börse zu verzeichnen hat. Frankreich wirbt dafür, eine europäische Atomstreitmacht aufzubauen.
Kein Mensch glaubt ernstlich, dass Russland die Nato angreifen würde. Russland ist nicht in der Lage, die Ukraine zu „besiegen“, warum also sollte das Land auf die Idee kommen, die Nato anzugreifen. Erklärtes Ziel des Angriffs auf die Ukraine war es immer, sich die Nato vom Leib zu halten. Aber Rüstungsmilliarden versprechen einfach Superprofite, die nirgendwo anders realisiert werden können.
Bei der Aufrüstung fällt den Kriegstreibern von der CDU/SPD/Grünen ihr neoliberales Credo zur Schuldenbremse auf die Füße. Die CDU möchte am liebsten einfach ein neues Sondervermögen – also ein ausgelagertes Schuldenkonto – auflegen, das nur für die Rüstung verwendet wird. Grüne und SPD haben die Nase voll davon, immer wieder mit den Gesetzen zu jonglieren und möchten die Schuldenbremse teilweise aufheben. Die Bundesbank soll dafür Vorschläge machen.
Weil im neuen Bundestag keine verfassungsändernde Mehrheit mehr durch die Kriegsparteien vorhanden ist, planen die Kriegsparteien einen gesetzlich zwar möglichen, aber gegen den Geist der Demokratie verstoßenden Coup. Sie wollen mit der Zweidrittelmehrheit des alten Bundestags, der sich eigentlich schon in der Auflösung befindet, die Verfassung für ihre Form der Staatsverschuldung für die Rüstung ändern.
Und weil sie schon mal dabei sind, sollen die neuen Schulden für die Aufrüstung 400 Mrd. € betragen. Zur Gesichtswahrung wird auch über ein „Sondervermögen“ für die Infrastruktur in etwa gleicher Höhe gesprochen.
Die Linken haben angekündigt, dass sie kein zusätzliches Sondervermögen für die Bundeswehr, möglicherweise aber eine Lockerung der Schuldenbremse für Investitionen mittragen wollen. Damit signalisieren sie, dass auch im neuen Bundestag eine Änderung der Schuldenbremse möglich ist. Da die CDU und die Grünen sich vor allem für die Beschaffung von Waffen interessieren, könnte es spannend werden, ob die Linken bei ihrer Ablehnung weiterer Rüstungsmilliarden bleiben oder mit der Begründung, Geld für Investitionen locker zu machen, kompromisslerisch bei einem Rüstungsdeal mitmachen. [jdm]
Ukraine: Die USA haben vom Krieg profitiert – EU nur darin einig, dass das Töten weiter gehen soll
Der Versuch der Nato, seine Truppen und Raketen durch Einbeziehung der Ukraine in die Nato an Russlands Grenzen zu stationieren wurde durch den Einmarsch der russischen Armee am 24. Februar 2022 in die Ukraine vereitelt. Die Nato verlegte sich dann darauf, die Ukraine als ihren Rammbock auszurüsten, um Russland zu besiegen. Russland, das vermutlich der Nato durch den Einmarsch nur ein deutliches Zeichen für das Ende der als bedrohlich empfundenen Aufrüstung geben wollte, musste durch diese unerwartete Reaktion der Nato den Krieg deutlich ausgeweiteter führen als es wohl geplant war.
Doch schon am 29.März 2022 kamen die Delegationen Russlands und der Ukraine unter türkischer Vermittlung in Istanbul zusammen. Dort legte die ukrainische Seite das »Istanbuler Kommuniqué« vor, das in zehn Punkten die Bedingungen für einen Waffenstillstand, dauerhafte ukrainische Neutralität und internationale Sicherheitsgarantien skizzierte. Um den Status der Krim zu klären, wurde ein Zeitraum von 15 Jahren vorgeschlagen. Weitere strittige Punkte sollten bei einem Treffen der Präsidenten Selenskyj und Putin aus der Welt geschafft werden.
Doch bevor es zu diesem Friedensschluss kommen konnte, wurde der britische Premierminister Boris Johnson von den USA nach Kiew geschickt, um Selenskyj diesen Friedensschluss zu verbieten. Geboten wurde ihm dafür die Zusage von unbegrenzten Waffenlieferungen.
Schnell wurde allerdings klar, dass es der Ukraine nicht möglich sein wird, Russland zu besiegen. Trotzdem unterstützten Deutschland und die EU-Nato-Staaten eine militärische Eskalation des Kriegs und zerstörten durch eine verschärfte Sanktionspolitik die Beziehungen zu Russland. Das Kalkül der USA war es, Russland zu schwächen und sich danach gegen China zu wenden. Die USA finanzierten ihre Waffenlieferungen durch Darlehen, die sie der Ukraine gewährten. Damit war quasi automatisch gesichert, dass ihnen alles, was an der Ukraine ökonomisch interessant ist, eines Tages zufällt. Wenn Trump jetzt in völliger Skrupellosigkeit die Rohstoffe der Ukraine für die USA fordert, dann ist das von Biden vorbereitet worden.
Die Sanktionspolitik der europäischen Staaten, insbesondere das Ende der Gaslieferungen durch Russland, schwächten die deutsche Exportwirtschaft so erheblich, dass die EU heute in erhöhter Abhängigkeit von den USA leben.
Obwohl kein Sieg in Aussicht war, und obwohl die eigene Wirtschaft durch Sanktionen und Bereitstellung von Geld für Waffenlieferungen an die Ukraine geschwächt wurde, und obwohl Hunderttausende in der Ukraine getötet, verstümmelt, traumatisiert und vertrieben wurden, sind die EU-Europäer immer noch nicht bereit, das Ende des Tötens zu unterstützen.
Die USA unter Trump sehen ein, dass Russland nicht entscheidend geschwächt werden konnte und orientieren sich deshalb um. Sie begnügen sich mit der Ausbeutung der Ukraine (28 Prozent der Fläche der Ukraine sind bereits US-amerikanisches Eigentum) und der neuen Abhängigkeit Europas von den USA. Um den Krieg am Kochen zu halten sind die europäischen Nato-Staaten auf die Idee verfallen, sie müssten unbedingt eine Friedenstruppe in der Ukraine stellen. Bisher haben sie sich nicht getraut, Truppen in die Ukraine zu entsenden, weil dies den Beginn eines Atomkriegs bedeuten würde. Jetzt wollen sie das mit Zustimmung Russlands erreichen. Russlands Außenminister Lawrow hat logischerweise schon eine Absage erteilt. Wenn die EU-Nato-Politiker weiter auf dieser Idee herumreiten, kann der Grund nur darin liegen, dass sie das Töten und Zerstören in der Ukraine auf keinen Fall beendet sehen wollen.
Der Eklat bei der Pressekonferenz mit Selenskyj und Trump erinnert fatal an die Pressekonferenz vom 7.2.2022, als Biden das Ende der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 erklärte und Scholz nur dümmlich grinsend dabei saß. Da zeigte Selenskyj jetzt schon deutlich mehr Eier, aber das hilft der Ukraine auch nichts, weil das Land jetzt zerstört ist und die Ukrainer sich daran gewöhnen müssen, dass sie mit den USA einen neuen Kolonialherren haben. [jdm]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 03.03.2025: Esterwegen
Dienstag, 04.03.2025: Fehndorf
Mittwoch, 05.03.2025: Twist
Donnerstag, 06.03.2025: Schwefingen
Freitag, 07.03.2025: Werlte
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Sperrungen Schießgebiet
Die WTD 91 meldet für die Woche vom 03.03.2025 bis 07.03.2025 außer auf dem Schlagbrückener Weg keine Sperrungen. [jdm]
Aufruf zur Bürgerbeteiligung – Meinung zum Nahverkehrsangebot zählt
Der Landkreis Emsland stellt in diesem Jahr einen neuen Nahverkehrsplan auf und sammelt vor diesem Hintergrund Verbesserungswünsche der Bürgerinnen und Bürger, die für die neuen Planungen berücksichtigt werden sollen.
Auf einer interaktiven Online-Karte können Emsländerinnen und Emsländer Hinweise zum Nahverkehrsangebot geben. Der so genannte „Wegedetektiv“ ist ab Samstag, 1. März, online. „Mit diesem Angebot läuten wir die Phase der Bürgerbeteiligung beim Aufstellen des neuen Nahverkehrsplans ein. Die Ergebnisse sollen in den Nahverkehrsplan einfließen, der bis zum Ende dieses Jahres fertiggestellt wird und in den kommenden fünf Jahren als Rahmenplan der strategischen Ausrichtung des Öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis Emsland dient“, erläutert Landrat Marc-André Burgdorf. „Eine starke Beteiligung ist wichtig, denn die Meinung der Bürgerinnen und Bürger wird gehört“, ruft der Landrat zur regen Teilnahme auf. [Landkreis Emsland]
Erben und Vererben
Wer nicht möchte, dass die gesetzliche Erbfolge eintritt, sollte mit einem Testament seine Wünsche regeln. Oftmals gibt es gute Gründe, Teile seines Vermögens schon vor dem Tod zu übertragen. Inhalte des Vortrages sind: Gesetzliche Erbfolge, Erbvertrag und Testament sowie dessen Form, Inhalt, Wirkung: Auch das Pflichtteilsrecht und Erbschaftssteuer werden in den Blick genommen.
Referent Dr. Alexander Krause wird am Mittwoch, den 19.03.2025 um 19:30 Uhr im Pfarrer-Schniers-Haus, Schulstraße 5, 26892 Wippingen, im Rahmen des KEB-Kursprogramms über das Thema vortragen. Anmeldungen bei Anita Gerdes 04966 990055. [Anita Gerdes]
Neue Zweigpraxis des MVZ Birkenallee eröffnet am 3. März 25 in Dörpen

Volker Eissing, Petra Göbel, Wilhelm Schomaker von der Schomaker Baugruppe und
Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken (Foto: Daniel Mäß)
In einer Pressemitteilung informierte die Gemeinde Dörpen über die Eröffnung einer neuen Zweigpraxis des MVZ Birkenallee in den Praxisräumen der bisherigen Praxis Dr. Harald Papke in Dörpen an der Hauptstraße 84 am 3. März 2025.
Die hausärztliche Versorgung wird der Allgemeinmediziner Ihor Alexeiev leisten. Die Standortleitung übernimmt Petra Göbel. Sie hat einen Abschluss als Physician Assistant (PA) und absolviert zudem aktuell ein Masterstudium im Bereich Gesundheitsmanagement. Die Praxis ist montags bis freitags von 7:30 Uhr bis 13 Uhr und montags, dienstags und donnerstags zudem von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Patienten können sich unter der Telefonnummer 04963 8878 melden und werden dann mit der digitalen Telefonassistenz „Emma“ in Verbindung gesetzt, die alle Anliegen digital verarbeitet. Wer damit nicht so gut zurechtkommt, hat auch die Möglichkeit einfach seinen Namen sowie Kontaktdaten zu nennen und wird daraufhin vom Praxispersonal zurückgerufen.
Neben der hausärztlichen Versorgung wird auch Diagnostik in zahlreichen Fachdisziplinen wie zum Beispiel Dermatologie, Rheumatologie und Kardiologie sowie perspektivisch Orthopädie durch Physician Assistants der Praxis vorgenommen. Auf Basis der erhobenen Befunde werden die Patienten dann bei Bedarf zur Therapierung an Fachärzte weitervermittelt. Dazu kooperiert das MVZ Birkenallee unter anderem mit dem Universitätsklinikum Münster, dem Rheumazentrum Düsseldorf oder auch der Charité in Berlin.
Harald Papke ist nun beim MVZ Birkenallee angestellt. Er steht in Zukunft jeden Mittwochvormittag in der neuen Dörpener Praxis im Rahmen einer Sprechstunde zur Verfügung.
Die Vorgängerpraxis Papke hatte von der Gemeinde Dörpen Fördergelder für die Anstellung einer Ärztin bekommen, der aber dann gekündigt wurde. Die Gemeinde sah sich dann nicht in der Lage, dieses Fördergeld zurück zu fordern, weil die Förderrichtlinien zu ungenau formuliert waren (wir berichteten). Hallo-Wippingen fragte sowohl Dr. Eissing, als auch die Gemeinde Dörpen schriftlich an, ob für diese neue Praxis wieder Fördergelder gezahlt wurden. Darauf erhielten wir bisher noch keine Antwort. [jdm/(Foto: Daniel Mäß]
Erinnerung: Am Freitag Vortrag über das Moorsoldatenlied
Am Freitag, 28. Februar 2025, um 19:00 Uhr, hält Fietje Ausländer im Stadtmuseum Meppen, An der Koppelschleuse 19 a, in Meppen, einen Vortrag über das Lied der Moorsoldaten. Der Eintritt beträgt 6 €.
Mit vielen Audio- und Videodokumenten, Fotos, Illustrationen und Texten soll an diesem Abend an die faszinierende Geschichte der Lagerhymne aus Börgermoor erinnert werden. Der Referent greift dabei auf die große Sammlung zurück, die zum Lied im Dokumentations- und Informationszentrum Emslandlager in Papenburg aufbewahrt wird.
Bitte melden Sie sich für diese Veranstaltung unter Telefon 05931 153 278, per Email unter s.lorenz@meppen.de oder über das Kontaktformular auf der Website des Museums verbindlich an. [Newsletter DIZ]
Kompetenz = Wissen x Fähigkeit x Erfahrung – Richtig ist, was funktioniert und was nicht umbringt
Kompetenz im Alltag
Die Gleichung im Titel des Artikels ist eine Kurzform des pädagogischen Prinzips, nach dem an unseren Schulen heute unterrichtet wird. Lehren ist nicht mehr nur die Vermittlung von Wissen, dessen Lernen man in einem Test überprüft. Vielmehr geht es darum, das erlernte Wissen zu verstehen. Dazu braucht der Lernende die Fähigkeit, es situationsgerecht anzuwenden. Die wird wiederum durch Wiederholung sichergestellt. Die Erfahrung, dass das eigene Denken richtig ist, führt zu der Erlangung von Kompetenz, die nachhaltig ist. Im Täglichen begegnen wir diesem Prinzip besonders, wenn es um das Umgehen mit technischen Gerät geht.
Ein klassisches Beispiel ist der Erwerb des Führerscheins. Man büffelt die Theorie, die bei der Prüfung in schriftlicher Form abgetestet wird. In Fahrstunden erlernt man die Fähigkeit, die Theorie situationsbezogen anzuwenden. Am Ende steht die Fahrprüfung, die, mit einem bisschen Glück, bestanden wird. Hat man damit die Kompetenz erlangt, ein Auto situationsgerecht zu bewegen? - Natürlich nicht. Es fehlt die Erfahrung. Die bekommt man nur über die Zeit und viel Fahrpraxis. Sind Kompetenzerlangung in der Schule und beim Autofahren vergleichbar? – Auf der untersten Ebene des Formalen, ja. Für das Erlernen und Anwenden von Mathematikregeln wie die Prozentrechnung oder die Grammatik einer Sprache gilt die Kompetenzgleichung genauso wie für das vorschriftsmäßige Führen eines Autos. Die Vergleichbarkeit kommt formal zum Ausdruck, indem Kompetenz und Komponenten als ein Produkt dargestellt werden. Wenn in einer Multiplikation ein Faktor gegen Null geht, geht das Ergebnis gegen Null. Lässt sich die Logik dieser Gleichung auf alle Kompetenzen in der Schule, im Beruf, in der Politik, in der Wirtschaft und in der Gesellschaft anwenden? – Ich meine, Nein.
Die Kompetenzlüge
Trotzdem tut man so, als ob es möglich wäre. Damit suggeriert man, dass es ein objektives Wissen gäbe, ein allgemeingültiges Verständnis desselben und zieht Erfahrungen heran, die es scheinbar bestätigen. In der Wissenschaft nennt man diese Denkweise zirkuläre Schlüsse. Sie gelten als „unanständig“). Man unterschlägt, dass Wissen aus Informationen besteht, deren Auswahl, bei allem Bestreben, objektiv zu sein, wegen der persönlichen und kulturellen Prägungen sowie unterschiedlicher Interessen immer subjektiv ist. Man erklärt diese Informationen zu Fakten und sieht nicht, dass sie allein durch ihre Auswahl dazu gemacht werden (Lat. factum = gemacht). Auf diese Weise kam und kommt es immer wieder zu Bewertungen, die nicht gerechtfertigt sind. Ein Beispiel ist die Kritik an Regierungsmitgliedern der Ampel-Regierung. Man zog ihre Fach-Kompetenz in Zweifel, weil sie ja keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen konnten. Dazu sei bemerkt, dass in jedem Ministerium ein Stab von qualifizierten Mitarbeitern sitzen, die ihren Minister beraten und Entscheidungen vorbereiten.
Die Inkompetenz, die man ihnen vorwerfen muss, ist eine weitverbreitete. Es ist das Blindsein gegenüber der eigenen Blindheit. Sie sehen nicht die Subjektivität ihres eigenen Denkens und noch schlimmer. Sie erklären ihre Sichtweise und damit ihr Handeln als alternativlos. Damit blockt man die demokratische und ergebnisoffene Diskussion um die großen Themen unserer Zeit wie Corona, Klima, Energie, Migration und Krieg. Meinungsfreiheit und nicht zuletzt das Finden des „richtigen“ Weges, der nicht umbringt (physisch, existenziell und geistig), werden dem Dogma der eigenen „Objektivität“ geopfert.
Sie werden jetzt vielleicht einwenden, dass in unserer Gesellschaft die Pluralität von Sichtweisen sehr wohl gepflegt wird. Im Bundestag wird diskutiert. In Polit-Talkshows bieten Medien eine Plattformen für Diskussionen. Lehrer in Schulen bemühen sich, in Unterrichten zu Geschichte, Politik und Gesellschaft Schüler zur Diskussion anzuhalten. Man diskutiert an Stammtischen und in der Familie. Alle diese „Demokratieübungen“ lassen eines außeracht. Das gelernte Dogma im Denken.
Menschenwürdige Kompetenz
Einer der prominentesten Philosophen des 20. Jahrhundert schreibt dazu:
„Aber mein Weltbild habe ich nicht, weil ich mich von seiner Richtigkeit überzeugt habe, auch nicht, weil ich von seiner Richtigkeit überzeugt bin, sondern weil es der überkommende Hintergrund ist, auf welchem ich zwischen wahr und falsch unterscheide.“ Und weiter: „Wir lernen die Praxis des empirischen Urteilen nicht, indem wir Regeln lernen. Es werden uns Urteile beigebracht und ihr Zusammenhang mit anderen Urteilen. Ein Ganzes von Urteilen wird uns plausibel gemacht.“ (Paul Waztlawick „Wirklichkeitsanpassung oder angepasste Wirklichkeit“ aus dem Buch „Einführung in den Konstruktivismus“ Seite 94)
Wittgensteins Beobachtungen werden erschreckend deutlich, wenn sie die Geschichtsbücher unserer Kinder lesen. Als Vertretungslehrer in diesem Fach hatte ich mir vorgenommen, dieses Denkschema aufzubrechen. Die Gelegenheit bot sich, als das Thema Russland war. Als ich die Kinder fragte, was sie über Russland wissen, bekam ich die Stereotype des Zeitgeistes. Putin, der im Wahn eines neuen Zaren, seine Nachbarn überfallen hatte und jetzt uns alle in Europa bedroht. Ich habe ihnen eine Karte von Russland gezeigt, um die Größe des Landes und Entfernungen deutlich zu machen, die von Moskau aus regiert werden muss. Ich habe ihnen die Geschichte des letzten Zaren Nikolaus II erzählt, von den gesellschaftlichen Verhältnissen in Russland, von Lenin und von der Revolution. Bilder von der Ermordung der Zarenfamilie hatte sie sehr bewegt. Ich habe ihnen die Ideen von Marx erklärt, die sie als gerecht empfanden. Zum Schluss habe ich ihnen einen Cartoon-Clip von Peter und der Wolf gezeigt und ihnen den Komponisten Prokofjew vorgestellt, einem Russen, der in der Ukraine geboren wurde. Am Ende der Vorstellung hatte ich ihnen angeboten, anstelle einer verlangten Klausur (wegen der Note) zu zweit eine Präsentation zum Thema Russland zu geben. Zwei Mädchen fragten mich, ob sie über Putin vortragen dürfen. Natürlich durften sie. Der Vortrag zeigte, dass sie Informationen recherchiert hatten, die ein anderes Wissen und eine andere Sichtweise über Putin und Russland erzeugt hatte. Eine Klassenkameradin mit russischen Wurzeln hat sich anschließend bei ihnen bedankt. Sie fühlte sich als Russin verstanden und angenommen. Da ich in der Klasse auch Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Philosophie unterrichtet habe, waren natürlich die aktuellen Ereignisse um den Ukrainekrieg immer wieder ein Thema. Die Diskussionen darüber waren aber nicht mehr dogmatisch, sondern zweifelnd.
Liegt hier nicht die Kompetenz, die einer Demokratie Sinn im Inneren und Einfluss im Äußeren verschafft? – Den Zeitgeist und sich selbst immer wieder zu hinterfragen und seine Handlungen danach auszurichten, ob sie für das Wohl aller „funkionieren“, was ausschließt, dass sie mich und andere umbringen. [Ulrich Scholz]
Heydrichs Befehl wurde offensichtlich in Fullen befolgt

Buch-Autor Günter Kathmann beschäftigt sich weiter damit, Beweise für das Vorhandensein von Erschießungsanlagen bei den emsländischen Kriegsgefangenenlagern in Wesuwe, Fullen und Versen zu finden. Solange es keine Sonden-Messungen an den Erschießungsanlagen gebe, brauche es andere Indizien.
Der Heydrich-Befehl vom 17.07.1941, der festlegte, dass Juden in der Sowjetarmee, aber auch andere Gruppen, ausserhalb der Lager zu erschießen seien, ist nach Kathmann ein solches Indiz. Alle drei hiesigen Erschießungsanlagen befanden sich außerhalb des Lagers.
Am Anfang dieser schlimmen Verletzungen des Völkerrechts stand der sogenannte Kommissarbefehl vom 06. Juni 1941. Dieser Befehl beinhaltete die standrechtliche Erschießung aller Politkommissare der sowjetischen Armee ohne Gerichtsverhandlung.
Das war zwar eine Anweisung an die Wehrmacht. Sie wurde aber mit dem oben genannten Befehl vom 17.07.1941 (Einsatzbefehl Nr. 8) von Reinhard Heydrich auf SD und SS erweitert. Aus allen Gefangenen- und Durchgangslagern seien solche „Elemente“ zu selektieren, die als untragbar anzusehen waren. Darunter fielen russische Volkskommissare, Parteifunktionäre der Sowjetunion, Kommunisten, Juden und unheilbar Kranke. In den besetzten Gebieten war auch die Polizei an den Morden beteiligt. [jdm/Foto: Gemeinfrei, Bundesarchiv, Bild 101I-267-0111-36A / Friedrich / CC-BY-SA 3.0]
Sustrum – Polizei nimmt zwei falsche Polizisten nach versuchtem Betrug fest
Am 24. Februar 2025 wurde eine Frau aus Sustrum nach Angaben der Polizeiinspektion Emsland beinahe Opfer eines dreisten Betrugs. Zwei Tatverdächtige konnten dank des schnellen Einschreitens der Polizei festgenommen werden.
Laut Darstellung der Polizei erhielt die Frau am Vormittag einen Anruf von einem vermeintlichen Polizeibeamten, der sich als "Herr B" ausgab. Der Anrufer täuschte einen dringenden Vorfall vor und forderte sie auf, einen hohen Geldbetrag von ihrer Bank abzuheben und zur angeblichen Sicherstellung bereitzuhalten. Die Frau glaubte zunächst an die Echtheit des Anrufs und machte sich auf den Weg zur Bank.
Auf dem Weg dorthin kam es jedoch zufällig zu einer Kontaktaufnahme mit der Polizei. Die Beamten erkannten den Betrugsversuch sofort und leiteten umgehend Maßnahmen ein, um die Täter zu überführen.
Kurze Zeit später erschien ein Taxi am Wohnhaus der Frau, ein Mann stieg aus und nahm den bereitgelegten Umschlag aus dem Briefkasten. In diesem Moment griffen Zivilkräfte der Polizei zu und nahmen den 35-jährigen Abholer fest. Auch der 34-jährige Taxifahrer wurde vorläufig festgenommen, da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass er in die Tat verwickelt war. Beide Tatverdächtigen wurden zur Polizeidienststelle Meppen gebracht, wo die weiteren Maßnahmen durchgeführt wurden.
Die Polizei warnt erneut vor der Betrugsmasche "Falsche Polizeibeamte". Dieser Fall zeige erneut, wie raffiniert Betrüger vorgingen, um insbesondere ältere Menschen um ihr Vermögen zu bringen. Die Täter gäben sich als Polizeibeamte aus und setzten ihre Opfer mit erfundenen Geschichten unter Druck, um sie zur Übergabe von Bargeld oder Wertsachen zu bewegen.
Die Polizei rät daher dringend, bei Anrufen von angeblichen Polizeibeamten, die Geld oder Wertsachen fordern, misstrauisch zu sein. Solche Gespräche sollten sofort beendet werden und die die Polizei unter der offiziellen Nummer 110 informiert werden. "Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen," rät die Polzei in ihrer Pressemitteilung. [jdm]
Kino in der Kirche am Sonntag, 09.03.2025 um 15:00 Uhr in der Kirche Wippingen
Das Kino In der Kirche zeigt am So.09.03.2025 um 15:00 Uhr in der Kirche Wippingen die Tragikomödie "Greenbook - Eine besondere Freundschaft" .
Der Eintritt ist kostenlos. In der Pause wird ein Steh-Café angeboten.
Wir freuen uns auf euch. Euer Gemeindeteam [Anita Gerdes]
Ergebnisse der Bundestagswahl in Wippingen
So wählten die Wippinger:
SPD | 63 | 11,98 % | |
CDU | 275 | 52,28 % | |
GRÜNE | 30 | 5,70 % | |
FDP | 15 | 2,85 % | |
AfD | 90 | 17,11 % | |
Die Linke | 33 | 6,27 % | |
Tierschutzpartei | 1 | 0,19 % | |
dieBasis | 0 | 0,00 % | |
Die PARTEI | 1 | 0,19 % | |
FREIE WÄHLER | 5 | 0,95 % | |
PIRATEN | 1 | 0,19 % | |
Volt | 0 | 0,00 % | |
PdH | 0 | 0,00 % | |
MLPD | 0 | 0,00 % | |
BÜNDNIS DEUTSCHLAND | 1 | 0,19 % | |
BSW | 11 | 2,09 % |
Wahlberechtigte | 724 | |
Wähler/-innen | 526 | 72,65 % |
ungültige Stimmen | 0 | 0,00 % |
gültige Stimmen | 526 | 100,00 % |
Die Wahlbeteiligung liegt bei: 72,65 %.
[jdm/Quelle]
Heute Bundestagswahl
650.000 Wahlhelfer werden bundesweit für eine Bundestagswahl gebraucht. Sie sorgen für die ordnungsgemäße Durchführung der Wahl. Sie überprüfen die Wahlberechtigung anhand des Wählerverzeichnisses, geben Stimmzettel aus und vermerken die Wahlteilnahme im Wählerverzeichnis. Auch der Einwurf des Stimmzettels ist erst möglich, wenn der Wahlhelfer die Wahlurne für den Einwurf freigegeben hat. Zu guter Letzt unterstützen die Ehrenamtlichen bei der Ermittlung und Feststellung des Wahlergebnisses im Wahlbezirk. Hierzu gehört insbesondere die Auszählung der Stimmzettel.
In Wippingen waren heute in der Nachmittagsschicht tätig: auf dem Foto v. l. : Kordula Johanning, Stefan Haasken, Johannes Grote, Antonius Richert.
Im Treff konnten die Wähler sich nach der Wahl bei einem Kaltgetränk mit anderen austauschen. Ab 18 Uhr werden hier die Ergebnisse auf den Monitor geholt.
Die Wahlergebnisse können ab 18 Uhr eingesehen werden bei https://www.wahlen-im-emsland.de/ oder https://wahlen.statistik.niedersachsen.de/BW2025/ oder auf dieser privaten Seite https://www.wahlrecht.de/news/2025/bundestagswahl-2025.html. [jdm]
Zeitschrift „Ossietzky“ übernimmt Artikel von Hallo-Wippingen
Die Zwei-Wochen-Zeitschrift Ossietzky hat in ihrer Ausgabe 04/2025 unseren Artikel vom 25. Januar 2025 mit dem Titel "ZDF-Fernsehgottesdienst aus Litauen zeigt Einsatzbereitschaft deutscher Panzer an der russischen Grenze" in redaktionell leicht überarbeiteter Fassung übernommen. [jdm]
Wahlprogramme kurzgefasst
SPD: Aussetzen der Schuldenbremse nur für die Aufrüstung, Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland; langfristig die weitere Erhöhung des Rüstungsetats, Unterstützung für Sanktionen gegen Russland, Asylrecht einschränken, Sanktionen für Bürgergeldempfänger, US-Frackinggas statt russischem Erdgas
CDU: Steuersenkungen für Reiche, Aussetzen der Schuldenbremse nur für die Aufrüstung, Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine, Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland; langfristig die Hälfte des Staatsetats für Rüstung ausgeben, Unterstützung für Sanktionen gegen Russland, Wiedereinführung der Wehrpflicht, Krankenkassenleistungen auf Basisleistungen beschränken, Asylrecht fast ganz abschaffen, Bürgergeld abschaffen, Atomkraftwerke wieder anfahren, US-Frackinggas statt russischem Erdgas, Deutsche Bahn zerstückeln
FDP: Steuersenkungen für Reiche, Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine, Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland; langfristig die Hälfte des Staatsetats für Rüstung ausgeben, Unterstützung für Sanktionen gegen Russland, Krankenkassenleistungen einschränken, Rentenabsicherung durch Aktienrente ersetzen, Asylrecht fast ganz abschaffen, Bürgergeld abschaffen, Atomkraftwerke wieder anfahren, US-Frackinggas statt russischem Erdgas, Deutsche Bahn zerstückeln
AFD: Steuersenkungen für Reiche, Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland; langfristig die Hälfte des Staatsetats für Rüstung ausgeben, Wiedereinführung der Wehrpflicht, gegen Sanktionen gegen Russland und für Verhandlungen, Asylrecht abschaffen, Bürgergeld abschaffen und Sanktionen gegen Arbeitslose, Sozialrecht nach völkischen Kriiterien gestalten, Atomkraftwerke wieder anfahren, gegen Mietpreisbremse
Grüne: Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine, Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland; langfristig die Hälfte des Staatsetats für Rüstung ausgeben, Unterstützung für Sanktionen gegen Russland, Asylrecht einschränken, Klimaschutz vor allem durch CO2-Bepreisung, US-Frackinggas statt russischem Erdgas
Linke: Wiedereinführung der Vermögenssteuer und Sondersteuer für Superreiche, Unterstützung für Sanktionen gegen Russland, Zustimmung für Waffen für die Ukraine, Asylrecht vollständig erhalten, Erhöhung des Mindestlohns, Erhöhung des Bürgergelds und von Grundsicherung im Alter, Klimaschutz, Sozialer Wohnungsbau durch den Staat
Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW): Wiedereinführung der Vermögenssteuer und Sondersteuer für Superreiche, gegen Sanktionen gegen Russland und für Verhandlungen, gegen alle Waffenlieferungen, Asylrecht einschränken, Erhöhung des Mindestlohns, Erhöhung des Bürgergelds und von Grundsicherung im Alter, Sozialer Wohnungsbau durch den Staat [jdm]
Förderverein: Jahreshauptversammlung am 19. März
Der Förderverein für die Grundschule und Kita lädt zu seiner Jahreshauptversammlung am 19. März um 19.30 Uhr im Renkenberger Hus in Renkenberge ein. [Birgit Kuper-Gerdes]
Färöer – Wie eine fast ausgestorbene Sprache zu neuer Blüte kam
Die UNESCO hat 1999 den Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“ ausgerufen. Er wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar begangen.
Zahlreiche “kleine” Sprachen sind “gefährdet”, d. h. es besteht die Gefahr, dass sie irgendwann von niemandem mehr gesprochen werden und somit „aussterben“. Oft wird davor gewarnt, dass dieses Schicksal unsere plattdeutsche Muttersprache in den nächsten Jahrzehnten ereilen könnte. Die Herausforderung lautet, sich um Wege und Maßnahmen zu bemühen, diesen Niedergang zu stoppen.
In diesem Zusammenhang lohnt sich der Blick auf eine Sprache, die vor zweihundert Jahren kurz vor dem Aussterben war, sich heute jedoch bester Gesundheit erfreut und von der ihre Sprecher in allen Situationen regen Gebrauch machen. Die Färöer sind ein Bestandteil des Königreichs Dänemark mit politischer und kultureller Selbstverwaltung, eine Inselgruppe gelegen im Nordatlantik mittig zwischen Norwegen, Island und Schottland. Die zirka 55.000 Einwohner sprechen Färöisch, eine dem Altnordischen und dem Isländischen sehr nahestehende Sprache.
Über Jahrhunderte verfolgte Dänemark eine sehr restriktive Kultur- und Sprachpolitik in seinen Besitzungen im Nordatlantik. Ziel war es, den ausschließlichen Gebrauch der dänischen Sprache durchzusetzen. In Schule, Kirche und Verwaltung wurde nur Dänisch gesprochen und geschrieben. Wer Färöisch sprach, hatte dadurch Nachteile zu befürchten. Durch diese repressive Politik gab es gegen Ende des 18. Jahrhunderts kaum noch Menschen, die die Sprache regelmäßig im Alltag gebrauchten. Dass die Sprache trotzdem überlebte, liegt an der uralten und sehr umfangreichen Volkskultur der Färinger. Sagen, Geschichten und Balladen wurden, begleitet von Musik und dem typischen Kettentanz, in Versform vorgetragen – auf Färöisch. In diesen gesungenen Geschichten überlebte die Sprache trotz des Umstands, dass im täglichen Leben meist Dänisch gesprochen wurde.
Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts regte sich auf den Färöern, wie auch in Island ein neues Selbstbewusstsein und Stolz auf die eigene Kultur und Sprache. Beide - das damals ebenfalls zu Dänemark gehörige Island und die Färöer - beanspruchten für sich mehr Autonomie auf politischem und kulturellem Gebiet. In beiden „Kolonien“ wurden Schreibregeln für die jeweilige Sprache festgelegt. Insbesondere auf den Färöern wurde die eigene Sprache fast nur noch zu Hause verwendet und die Bevölkerung hatte eine eher wenig selbstbewusste Haltung zu ihrem sprachlich-kulturellen Erbe. Hinzu kam, dass auf jeder der 17 bewohnten Inseln des Archipels ein anderer Dialekt des Färöischen gesprochen wurde, wenn überhaupt.
Der evangelische Pfarrer und Sprachforscher V. U. Hammershaimb hatte einen deutsch-dänischen Vater und eine färöische Mutter. Nach dem frühen Tod des Vaters zog er mit seiner Mutter in die Hauptstadt Tórshavn und wuchs mit Färöisch als Muttersprache auf. Bereits 1846 erstellte er Schreibregeln für seine Muttersprache. Nach seinem Studium in Kopenhagen kehrte er 1855 auf die Inseln zurück, um eine Stelle als Pfarrer anzunehmen. Neben der seelsorgerischen Arbeit stellte er umfangreiche Forschungen an und zeichnete zahlreiche Dialekte des Färöischen auf. Er sichtete alte Quellen und erstellte von 1886 bis 1891 zusammen mit seinem Kollegen, dem Linguisten Jakob Jakobsen, eine umfangreiche „Sprachlehre“ über seine Muttersprache.
Im 20. Jahrhundert wurde dann aus der dereinst stark bedrohten und kaum noch im täglichen Leben verwendeten Sprache eine Muttersprache für derzeit 55.000 Menschen mit klaren Regeln für die Schreibweise und Grammatik.
Bereits in den 1930er Jahren als Unterrichts- und Kirchensprache eingeführt, wurde das Färöische 1948 auch zur Sprache von Verwaltung und Gerichtsbarkeit, nachdem die Inselgruppe die vollständige Selbstverwaltung erreicht hatte.
Statistisch gesehen erscheint gegenwärtig jedes Jahr ein färöischer Buchtitel pro 325 Einwohner der Inseln – weltweit die höchste Zahl relativ zur Bevölkerung!
Es erscheinen derzeit drei Zeitungen in Färöisch, weitere existieren als Online-Angebot. Es gibt mehrere Radiosender und einen Fernsehsender auf dem Archipel, die ausschließlich in Färöisch senden. An der Universität in Tórshavn werden mittlerweile zahlreiche Studiengänge in Färöisch angeboten. Gegenwärtig ist Färöisch wieder die Erstsprache für 95 Prozent der Bevölkerung.
Die Entschlossenheit der Menschen auf dieser kleinen Inselgruppe im Nordatlantik machte es möglich, dass ihr kaum noch beachtetes sprachliches Kulturgut zu neuem Leben erweckt wurde und mittlerweile wieder ihre hauptsächlich verwendete alltägliche Kommunikationssprache ist. [Hyazinth Sievering]
Kosten deutscher Krankenhäuser sind im internationalen Vergleich niedrig
Deutsche Krankenhäuser verursachen im europäischen Vergleich besonders niedrige Kosten. Die Kosten für die stationäre Patientenbehandlung liegen deutlich unter denen in vergleichbaren westlichen Ländern Europas. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI). Während in Deutschland pro Krankenhausfall nur gut 6.000 Euro an Kosten entstehen, sind es in Dänemark, das wegen seiner zentralisierten Krankenhausstruktur immer als Vorbild hingestellt wird, mehr als 7.000 Euro und in den Niederlanden und der Schweiz sogar über 8.000 Euro.
Mit jeweils drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts weisen Deutschland und die Niederlande den geringsten Anteil der Krankenhauskosten an der gesamten Wirtschaftsleistung der Volkswirtschaften auf. Nur in Norwegen liegt er in der west- und nordeuropäischen Vergleichsgruppe mit 2,6 Prozent noch niedriger, was sich allerdings mit dem sehr hohen BIP des Landes erklärt. Auch ein Blick in die Ausgabenstatistik der Gesetzlichen Krankenversicherung zeigt, dass Krankenhäuser keineswegs die Kostentreiber sind. Der Anteil der Krankenhauskosten an den Gesamtausgaben der GKV ist zwischen 2010 und 2022 sogar von 36 auf 33 Prozent gesunken. Damit leisten sie einen großen Beitrag zur Effizienz der Krankenversicherung und zu stabilen Beiträgen.
„Krankenhäuser sind weder Kostentreiber der Gesundheitsausgaben, noch ist das deutsche Krankenhaussystem besonders teuer. Das Gegenteil ist der Fall, auch wenn Bundesminister Lauterbach und andere diese Legende wider besseres Wissen weiterhin verbreiten. Schon aufgrund der strukturellen Unterfinanzierung sind die deutschen Krankenhäuser dazu gezwungen, außerordentlich effizient zu arbeiten. Den Versicherten sparen sie damit Milliarden, indem ihr Anteil an den Gesamtausgaben der gesetzlichen Kassen kontinuierlich sinkt. Wir sind mittlerweile aber an einem Punkt angekommen, an dem das System beginnt zu kippen. Immer mehr Kliniken, Abteilungen und Stationen drohen aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen zu werden. Es muss jetzt gehandelt werden, wenn es die politisch Verantwortlichen im Bund und den Ländern mit ihrer Verantwortung für die flächendeckende Gesundheitsversorgung ernst meinen. Ansonsten drohen Wartelistenmedizin und weite Wege für die Patientinnen und Patienten auch im Notfall“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß.
Der noch amtierende Gesundheitsminister Lauterbach habe nur noch wenige Wochen Zeit, den von ihm selbst eingeschlagenen Weg der ökonomischen Auszehrung der Krankenhäuser zu beenden. Tue er das nicht, hinterlasse er seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin einen Scherbenhaufen, den er mit seiner immer wieder auf falschen Fakten begründeten Politik verursacht habe.
Noch vor wenigen Wochen behauptete Lauterbach erneut in der Bundestagsdebatte um die Krankenhausreform, dass Deutschland „die teuerste Krankenhausversorgung in Europa“ hätte. „Ein Gesundheitsminister, der auf der Basis falscher Fakten und Behauptungen seine Politik begründet, verspielt das notwendige Vertrauen für seine Arbeit“, erklärt Dr. Gaß.
Die Aktionsgruppe „Schluss mit Kliniksterben in Bayern“ fordert angesichts der Ergebnisse der Studie alle Parteien zur Bundestagswahl 2025 auf, die Unterfinanzierung deutscher und bayerischer Krankenhäuser zu stoppen und das Finanzierungsmodell „Selbstkostendeckung der Krankenhäuser“ einzuführen. [jdm]
Atommüllendlager und Bundeswehrschießgebiet nicht vereinbar?
Hallo-Wippingen meldete am 15.2.25, dass eine Vertreterin der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition in Meppen (WTD 91) in einem Gespräch mit der Wippinger Interessengemeinschaft der Grundbesitzer für einen Windpark die Einschätzung abgegeben habe, dass die Errichtung eines Atommüllendlagers durch den Schießbetrieb – zukünftig auch mit großen Kalibern – in unmittelbarer Nähe zum Schießplatz der WTD 91 „undenkbar“ sei. Sollte diese Aussage die offizielle Position der Bundeswehr darstellen, wäre zu hinterfragen, ob der Salzstock Wahn, aber auch die Salzstöcke Lathen und Börger noch für die Endlagersuche in Frage kommen.
Eine Anfrage bei der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) ergab folgende Auskunft: „Wir als BGE suchen für das tiefengeologische Endlager den Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für eine Million Jahre. Das Endlager wird mindestens 300 Meter unter der Erdoberfläche liegen. Für die Bewertung der Langzeitsicherheit liegt der Fokus daher auf den geologischen Gegebenheiten unter der Erde. Nur wenn Gebiete bezüglich ihrer Geologie gleich gut geeignet sind, können planungswissenschaftliche Abwägungskriterien, also Nutzungskonflikte über der Erde, zum Tragen kommen. Das aber erst dann, wenn die geologische Bewertung abgeschlossen ist.“ Konkret bedeute dies für die Bewertung emsländischer Standorte, dass sich an deren Status nichts geändert habe. Sie seien weiter Teil des Verfahrens, und die BGE werde sie im Rahmen der repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen weiter auf ihre Eignung hin untersuchen. Sie wurden also auch nicht abgestuft.
Die BGE-Antwort überrascht nicht, denn die Endlagersuche ist formal festgezurrt, und davon wird man nicht abweichen, auch wenn „oberirdisch“ schon jetzt ein Atomendlager „undenkbar“ erscheint. Der journalistischen Ordnung halber haben wir auch im Bundesministerium der Verteidigung zu dieser Besprechung nachgefragt.
Die Anfrage wurde an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr weitergeleitet. Von dort erhalten wir die folgende Stellungnahme: „Die von Hallo-Wippingen behauptete Aussage (…) zum Thema Atommüllendlager wurde so nicht getätigt. Bei der Debatte um die Errichtung eines Atommüllendlagers im Landkreis Emsland handelt es sich um eine politische Entscheidung, die weder im Einflussbereich der WTD 91 noch der Bundeswehr liegt. Entsprechend können wir hierzu keine Angaben machen.“
Unsere Einschätzung: Laut Hallo Wippingen will die Vertreterin der WTD 19 einen offenen und ehrlichen Austausch mit den Landwirten und Bürgern pflegen. Das ist natürlich zu begrüßen. Wenn jedoch ein „offener Austausch“ nicht an die Öffentlichkeit kommen darf, sollte dies zu Beginn einer Besprechung klar vereinbart werden. Ob die Aussage zum Atommüllendlager so getroffen wurde, wie von Hallo Wippingen berichtet, können wir nicht überprüfen. Dass eine derartige „Lageeinschätzung“ jedoch nachvollziehbar und logisch ist, dürfte einleuchten, denn Atommülleinlagerung und Schießübungen, insbesondere mit den für die Zukunft erwarteten großen Kalibern, passen nicht zusammen.
Dennoch wird aber die Endlagersuche mit den emsländischen Standorten fortgeführt. Und vielleicht kommt – Eignung vorausgesetzt – doch ein emsländischer Standort in die engere Wahl, wenn oberirdisch Frieden herrscht und der Schießplatz nicht mehr benötigt wird. Man sollte die Hoffnung (auf Frieden) nicht aufgeben – und die Endlagersuche weiter aufmerksam verfolgen. [HM/erstveröffentlicht auf gruenealternative.de/forum-d/]
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