KLJB-Beachvolleyball-Tunier

Gestern fand das KLJB-Beachvolleyball-Turnier statt. Von insgesamt neun Teams konnte sich Schlecht-Schmetter-Front durchsetzen und somit den Titel verteidigen.

Die Veranstaltung war gut besucht und während des Turniers hatten wir auch Glück mit dem Wetter.

Im nächsten Jahr wird das Turnier vermutlich wieder am ersten Augustwochenende stattfinden. [Jens Gerdes]

Keine Sperrungen im Schießgebiet – Im Moor darf wieder geschossen werden

Die Wehrtechnische Dienststelle 91 (WTD 91) meldet für die nächste Woche keine Sperrungen.

Ab dem 1. August 2024 kann die WTD 91 wieder ihren gesamten Schießplatz, auch das Moorgebiet, nutzen. Nach dem Moorbrand im Jahr 2018 war das 210 Quadratkilometer große Areals des Schieß- und Erprobungsgeländes zunächst gesperrt und dann nur eingeschränkt nutzbar gewesen.

Die Dienststelle in Meppen ist für die Erprobung von Waffen und Munition zuständig. Die Freigabe war an Auflagen zur verbesserten Brandvorbeugung und Brandbkämpfung gekoppelt. Darüber hinaus seien, heißt es auf der WTD-Homepage, durch freiwillige Ergänzung mittlerweile insgesamt 22 sogenannte Löschbrunnen mit Zugang zu Wasser in- und außerhalb des Moors im Betrieb. Moorgängige Spezialgeräte – sogenannte Moorraupen – und zwei zusätzliche Löschraupen wurden beschafft und ein rund um die Uhr erreichbares Lagezentrum für die Leitung von Brandbekämpfungseinsätzen bei Notfällen eingerichtet. Zu allen umliegenden Feuerwehren und Hilfsorganisationen wurden Schnittstellen eingerichtet, um den kontinuierlichen Austausch aufrechtzuerhalten.

Außerdem habe man in einem weltweit für diesen Zweck erstmalig eingesetzten Verfahren begonnen, Munition aus dem Moor zu entfernen. Bei diesem Verfahren fliegt eine Drohne über das entsprechende Gebiet, um das Erdmagnetfeld messen zu können. Über Anomalien können dann Stellen ausgemacht werden, an denen möglicherweise Munition liegt, um diese dann zu bergen. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 05.08.2024: Groß Hesepe
Dienstag, 06.08.2024: Haren
Mittwoch, 07.08.2024: Lingen
Donnerstag, 08.08.2024: Dörpen
Freitag, 09.08.2024: Lehrte
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Biber an der Melstruper Beeke

Renaturierung Melstruper Beeke

Auch an der Melstruper Beeke nordöstlich von Lathen wurden Biber nachgewiesen. Neben den typischen Nagespuren an Bäumen sind hier Dämme und ein Biberbau vorzufinden, teilen uns die Betreiber der Webseite emslandbiber.de mit.

Nach Hinweisen durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Emsland wurde Anfang Juni ein Abschnitt der Melstruper Beeke untersucht und die dabei gefundenen Biberspuren dokumentiert.

Biber an der Melstruper Beeke, Biberbau Foto S. Ramme

Neben einigen Dämmen in den linksseitigen Aufweitungen der Melstruper Beeke wurden dabei in dem untersuchten Abschnitt eine ganze Reihe an Fraßspuren (Nagespuren an größeren Bäumen, Fällungen, Schnitte) sowie ein besetzter Mittelbau gefunden. Diese entstehen, wenn zu dünne Oberschichten von Biberbauten eingebrochen waren, der Bau dann aber von Bibern mit Zweigen abgedeckt wurde und so weiter genutzt werden kann.

Der Anzahl der Spuren nach zu urteilen, handelt es sich an der Melstruper Beeke entweder um ein Einzeltier oder eventuell um ein Biberpaar, so die Einschätzung der Biberexperten. Da auch eine ganze Reihe an älteren Spuren zu finden waren, dürfte dieser Bereich des Gewässers bereits seit längerer Zeit, zumindest seit einem Jahr von Bibern bewohnt sein.

Biber an der Melstruper Beeke,

Das Biberrevier erstreckt sich bachaufwärts z.T. auch noch bis in den Truppenübungsplatz der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD91), und auch in dem rechtsseitig der Melstruper Beeke gelegenen Stillgewässer konnten vornehmlich ältere Spuren erfasst werden; aktuellere Biberspuren wurden dagegen nur an zwei Stellen am Südrand des Stillgewässers gefunden.

Im Altarm Fresenburg und in der Ems (Wehrarm Düthe) sind Spuren von Bibervorkommen seit 2006 bekannt; ab 2009 besteht hier anscheinend ein festes Revier. Es darf also angenommen werden, dass die Tiere über den Dortmund-Ems-Kanal bei Fresenburg in die Beeke gelangt und aufwärts geschwommen sind. Gegebenenfalls kamen sie dabei auch in Bereiche, die über Gräben mit dem Seitenkanal Gleesen-Papenburg verbunden sind. Die älteren Anzeichen für ein Bibervorkommen an der Melstruper Beeke könnten somit auch ein Hinweis darauf sein, dass die Biber von dort in den Seitenkanal bis nach Dörpen gekommen sind. [HM/Foto (1) S. Ramme/Dieser Artikel wurde erstveröffentlicht auf https://gruenealternative.de/forum-d]

Wahlrecht: Absenkung der Fünf-Prozent-Hürde jetzt möglich

Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag (30. Juli 2024) ein historisches Urteil verkündet: Die Fünf-Prozent-Hürde ist in ihrer jetzigen Form verfassungswidrig. Der Weg zu einer Absenkung ist nun frei. Damit hat die von Mehr Demokratie initiierte Bürgerklage alle Ziele erreicht.

„Die Bürgerklage war erfolgreich. 4.242 Bürgerinnen und Bürger klagten gegen eine Norm. Und diese Norm ist die einzige, die das Gericht für verfassungswidrig erklärte. “ Ralf-Uwe Beck, Hauptbeschwerdeführer und Bundessprecher.

Das Beste, was der Bundestag nun tun kann, ist die Absenkung der Fünf-Prozent-Hürde. „Das ist der Königsweg: Die Absenkung passt besser zum Geist der Ampel-Reform des Bundestagswahlrechts. Sie würde nicht nur einer, sondern vielen Parteien nutzen. Sie ist einfach umzusetzen. Und der Weg dorthin ist offen, das hat das Bundesverfassungsgericht betont“, sagt Beck.

Die Grundmandatsklausel gilt nur so lange wieder, bis der Bundestag eine neue Regelung schafft. „Die Rückkehr zur Grundmandatsklausel ist kein Automatismus“, sagt Thorsten Kingreen, Prozessbevollmächtigter der Bürgerklage.

Ein Blick zurück: Die Fünf-Prozent-Hürde wurde mit der Wahlrechtsrefom der Ampel aus dem März 2023 verschärft: Wer einen Wahlkreis gewinnt, kann das Bundestagsmandat nur dann antreten, wenn die Partei die Fünf-Prozent-Hürde überspringt. Abgeschafft wurde zudem die Grundmandatsklausel, über die eine Partei, die mindestens drei Direktmandate gewonnen hatte, in den Bundestag einziehen konnte, auch wenn sie die Fünf-Prozent-Hürde verfehlt hatte. Aus Sicht von Mehr Demokratie war damit die Schwelle zur Verfassungswidrigkeit überschritten. Die Fünf-Prozent-Hürde wird so nun nicht mehr abgefedert und kollidiert noch stärker als zuvor mit dem Grundsatz der Gleichheit der Wahl. (Artikel 38 Grundgesetz) und der Chancengleichheit der Parteien (Artikel 21 Grundgesetz).

An der Fünf-Prozent-Hürde scheitern Millionen von Stimmen der Wählerinnen und Wähler, die dann nicht im Bundestag repräsentiert sind: Bei der Bundestagswahl 2021 waren es vier Millionen Stimmen (8,6 %). Hätte es keine Grundmandatsklausel gegeben, wären die gut 2,2 Millionen Stimmen für Die LINKE noch hinzugekommen. Die CSU hätte nach Ampel-Wahlrecht ebenfalls an der bundesweiten Fünf-Prozent-Hürde scheitern können und wäre dann nicht mehr im Parlament vertreten gewesen. Bei der letzten Bundestagswahl errang sie 2,4 Millionen der Zweitstimmen (entsprach 5,2 Prozent). [Newsletter "Mehr Demokratie"]

NOZ tischt wiederkehrende Lüge zu Bürgergeld auf

"Lohnt Arbeit mit Bürgergeld überhaupt?" lautet eine Frage in einem DPA-Artikel in der heutigen NOZ. Und dann folgt eine Falschantwort, wie sie mittlerweile Standard ist, weil sich weder Journalisten noch Politiker die Mühe machen, das tatsächliche Sozialrecht anzuschauen: beide Gruppen verdienen so viel, dass sie das Bürgergeld aus eigener Anschauung nicht kennen.

"Wenn Bürgergeld, Kinderzuschlag oder Wohngeld zusammenkommen, ... – dann lohnt sich Mehrarbeit oft nicht." Kinderzuschlag wird voll auf das Bürgergeld angerechnet, kann also das Bürgergeld nicht erhöhen. Und der Bezug von Wohngeld und der Bezug von Bürgergeld schließen sich gegenseitig aus - es gibt entweder das eine oder das andere.

Um die Lüge vom Bürgergeldempfänger, der nicht arbeiten will, weil er zu viele kombinierte Sozialleistungen bekommt, immer wieder zu kolportieren, wird die Lüge wie die heutige in der NOZ immer wieder erzählt, aber sie wird dadurch nicht richtiger. [jdm]

Am Sonntag Kaffee und Kuchen im Heimathaus

Am kommenden Sonntag, den 4. August, werden im Heimathaus wieder Kaffee, Tee und Kuchen in der Zeit von 14 bis 17 Uhr angeboten. Organisiert von den Geschwistern Klaas.

Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch. [Gerd Klaas]

Merz und Linnemann (CDU): Mit Populismus für mehr Rüstung

Die CDU hat das Problem, dass sie mit der unsozialen Kriegspolitik der Bundesregierung einverstanden ist, aber doch gerne Kritik üben möchte, um sich die Wählerstimmen zu sichern. Da sie den Kriegskurs nicht kritisieren möchte, und sie als so genannte Volkspartei nicht noch offener als die FDP dafür werben kann, den Reichen die Staatsknete zuzuschustern, zieht sie sich auf bewährte Sozialdemagogie zurück.

Ihr Generalsekretär Carsten Linnemann wollte in einem Interview in der Sendung Lanz Bürgergeldempfängern, die nicht arbeiten, das Bürgergeld ganz entziehen. Damit wollte er dann die Bundeswehr finanzieren. Gefragt, wieviel Geld er denn mit der Bürgergeldkürzung freischaufeln wolle, hatte er keinen blassen Schimmer, um welche Summen es eigentlich geht (ab 8. Minute). Dass es in Deutschland praktisch niemanden gibt, der Bürgergeld bezieht, obwohl er arbeiten könnte, wurde auf Hallo-Wippingen mehrfach thematisiert.

Dass Linnemanns Forderung nach mehreren Verfassungsgerichtsurteilen verfassungswidrig ist, schert Linnemann nicht. Er verfährt nach der populistischen Erfolgsmasche, sich eine wehrlose Gruppe zu suchen, auf die man den Volkszorn lenken kann. Die Nazis haben dies mit den Juden gemacht, die AFD macht dies mit Migranten, Trump genauso. Hinzu kommt, dass die CDU wie die libertären autoritären Gallionsfiguren der Neoliberalen Bolsonaro (Brasilien) und Milei (Argentinien) die Abschaffung des Sozialstaates fordert.

Auch Friedrich Merz hat mehrfach Bürgergeldkürzungen zugunsten des Militärhaushaltes gefordert. Weil ihn sonst fast nichts von der Bundesregierung trennt, nimmt er die neue Cannabisgesetzgebung aufs Korn. Das Gesetz wolle die CDU als erstes abschaffen. Er will sich nicht zuerst um das Wohnungsproblem kümmern, nicht um das marode Straßennetz, das unterfinanzierte Gesundheitssystem, die marode Bahn, das unterfinanzierte Bildungssystem oder den Frieden sichern! Dieser Millionär will sich zuerst um das Cannabisgesetz kümmern! Weil uns allen dieses Gesetz am meisten auf den Nägeln brennt?

Nein, weil er nur populistisch ein Reizthema aufgreift, um sich und die CDU ins Gespräch zu bringen. Aber inhaltlich hat er nichts besseres als die Bundesregierung zu bieten: Sozialabbau, Umverteilung von Arm nach Reich, weiteren Verfall der Infrastruktur und die Steigerung von Rüstung und Kriegsgefahr. [jdm]

Beteiligungsverfahren zur Windenergienutzung im Emsland läuft noch bis 18.08.2024

Windpark Krimpenfort, Wikipedia-Foto von Corradox

Mit dem Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) hat der Bund den Ländern verbindliche Ziele zur Flächenbereitstellung für die Windenergienutzung an Land auferlegt, die in Niedersachsen wiederum vom Land auf die Landkreise und kreisfreien Städte heruntergebrochen worden sind.

Der Landkreis Emsland hat im April das "Sachliche Teilprogramm Windenergie für den Landkreis Emsland 2024" beschlossen. Darin sind für die Nutzung der Windenergie geeignete, raumbedeutsame Standorte als Vorranggebiete Windenergienutzung festgelegt. Für Wippingen wurde eine Fläche von 47 ha an der östlichen Gemeindegrenze ausgewählt. 

Auf der Landkreis-Homepage können Sie Einsicht in die Dokumente des Verfahrens zur Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms nehmen und noch bis zum 18.08.2024 eine Stellungnahme zum gesamten Beteiligungsverfahren oder zu einem Kapitel abgeben. [jdm/Foto Corradox]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 29.07.2024: Papenburg
Dienstag, 30.07.2024: Rhede
Mittwoch, 31.07.2024: Werlte
Donnerstag, 01.08.2024: Langen
Freitag, 02.08.2024: Helte
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 29.07. bis 01.08.2024 von 08:00 – 16:30 Uhr meldet die WTD 91 nur Sperrungen des Schlagbrückener Wegs. [jdm]

Am Sonntag Friedensgebet

Flyer Friedensgebet 28.07.2024

Am Sonntag, den 28.07.2024, findet um 18 Uhr das Friedensgebet im Pfarrer-Schniers-Garten statt. [Tobias Wesseln]

Faesers Verbote: Mir egal was das Grundgesetz sagt?

Deutschland soll kriegstüchtig werden. Und zur Kriegstüchtigkeit gehört auch die Verengung des Meinungskorridors, der vom Staat erlaubt wird. Man könnte auch einfacher formulieren: Der Befehl "Alles hört auf mein Kommando!" wird vorbereitet.

Bundesinnenministerin Faeser befindet sich gerade in einer Verbotsorgie. Dass es gegen ihre verfassungsfeindlichen Aktivitäten derzeit wenig Gegenwehr gibt, liegt daran, dass ihre Verbote immer jemanden treffen, von denen andere glauben, es treffe genau den Richtigen. Wie bei allen undemokratischen Entscheidungen der Regierung darf sie das, weil sie ja eine von den Guten ist. Schwarz-Weiß-Denken vom Besten.

Beginnen wir mit dem Verbot des neofaschistischen Magazins Compact von Jürgen Elsässer. Es handelt sich in der Tat um eine Zeitschrift, der man als Demokrat die Pest an den Hals wünscht. Die Frage ist dennoch, ob dieses Verbot rechtens war, also ob der Rechtsstaat, den Demokraten als wesentliches Element von Demokratie betrachten, hier verletzt wird. Um die Zeitschrift verbieten zu können, wurde auf das Vereinsrecht zurückgegriffen und ein analoges Vorgehen angewandt. Ein Presseorgan wurde somit allein durch die Verwaltung verboten und nicht aufgrund eines Gerichtsurteils, z. B. wegen begangener Straftaten.

Beim Vorgehen des Bundesverfassungsschutzes gegen die linke Tageszeitung "Junge Welt" gibt es nur das Verwaltungshandeln des Bundesverfassungsschutzamtes - dasselbe Amt, das die NPD jahrzehntelang derartig mit V-Leuten durchsetzte, dass das Verfassungsgericht für einen Verbotsantrag schon keinen Unterschied zwischen NPD und Bundesamt erkennen konnte. Einziger Grund für die Beobachtung der "Jungen Welt" durch den Verfassungsschutz ist deren marxistische Gesellschaftsanalyse, die den Kapitalismus nicht als Ende der Geschichte betrachtet, sondern als eine Form der Klassengesellschaft, in der die reale Macht von der herrschenden Klasse der Kapitalisten ausgeübt wird. Die Beobachtung durch den Verfassungsschutz und die jährliche Erwähnung in den Verfassungsschutzberichten führen zur wirtschaftlichen Schädigung des Verlages durch Verlust von Anzeigenkunden, aber auch durch Probleme beim Vertrieb. Den Marxismus als Methode der Gesellschaftsanalyse wird man dadurch nicht aus der Welt schaffen, aber eine oppositionelle Stimme schwächen schon - und das scheint das Ziel der Bundesregierung zu sein.

Das Verbot der schiitischen Vereine und die Schließung der Moschee in Hamburg ist vermutlich ein Verstoß gegen die grundgesetzlich geschützte Religionsausübung. Auch hier wird einfach von einer Behörde ein Verbot ausgesprochen, das sich über das Grundgesetz hinwegsetzt. Begründet wird das Verbot mit Verbindungen zum Iran. Diese wiederum sind unvermeidlich, weil dort die meisten Schiiten leben. Wenn irgendwo die Katholische Kirche verfolgt wird, weil ihre Priester sich von Rom etwas sagen lassen, führt dies selbstverständlich zu Protest. Und hier in diesem Verbotsfall?Natürlich wünscht sich niemand islamistische Propaganda. Hier sind aber Orte der Religionsausübung geschlossen worden, aus deren Umfeld Islamisten stammen. Niemand schließt den Kölner Dom, weil dort der Opus Dei auch aktiv ist.

Bedenklich sind diese Aktivitäten der Innenministerin vor allem, weil sie allein Akte der Verwaltung sind, ohne eine Legitimation durch Gerichte oder Parlamente. Und sie reihen sich ein in die unseligen Angriffe auf Menschen, die die Einschränkungen der Grundrechte durch die Corona-Maßnahmen kritisierten und auf diejenigen, die die massive Aufrüstung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg kritisierten oder Israels Reaktion auf den Hamas-Terror für überzogen hielten. Man schaue sich nur eine Talkshow an, in der Sahra Wagenknecht oder ein anderer Kritiker der Aufrüstungspolitik der Nato im Chor von Regierungspolitikern und Moderatoren niedergeschrieen werden. [jdm]

Der Kampfjet F16 für die Ukraine: Militärisch ein Zwerg – Politisch ein Riese

Ulrich Scholz

Westliche „Thinktanks“ veröffentlichen täglich Zahlen über abgeschossene Kampfflugzeuge, Kampf-Hubschrauber und Drohnen im Ukraine-Krieg. Man kommt immer wieder zu dem Schluss, dass die ukrainische Luftwaffe die russische Luftüberlegenheit über der Ukraine nur mit Kampfflugzeugen vom Typ F16 brechen könnte.

Dieser Unsinn wird von westlichen Militärs brav kolportiert. Warum sie das tun, darüber kann man nur spekulieren. Sicher ist, dass Medien und Öffentlichkeit in dem Glauben bestärkt werden, die Ukraine könnte mit einer F16 - Aufrüstung diesen Krieg gewinnen. Sicher ist auch, dass die Rüstungsindustrie davon profitiert. Interessant sind die politischen Gründe einer solchen Aufrüstung. Sie vollzieht nämlich de facto die Integration der Ukraine in die NATO.

Ulrich Scholz möchte im neuen Blogbeitrag mit ein paar Fakten zum Luftkrieg den Hype um die Wunderwaffe F16 in Politik, Medien und Öffentlichkeit ad absurdum führen. [Ulrich Scholz]

Heimatmuseum: Gewinner des Plattdeutsch-Quiz stehen fest

Chronik Wippingen

Die Gewinner vom Plattdeutsch-Quiz des Heimatmuseums wurden gezogen:

  • Elisabeth Kirchner, Renkenberge
  • Angelika Dreesmann, Grafeld
  • Sandra Baalmann, Wippingen
  • Willi und Helene Terhorst, Walchum
  • Maria Strodtkötter, Haselünne

Und bei den Kindern:

  • Tilda von Hebel, Dörpen
  • Loreen Schön, Leer

Die Gewinner dürfen sich jeweils über ein Buch über Wippingen und eine Einladung zu Kaffee und Kuchen freuen.
Die Kinder bekommen außerdem eine kleine Überraschung. Herzlichen Glückwunsch [Christel Sievers]

Biber am Seitenkanal mögen auch Mais

Im Januar haben wir über ein Bibervorkommen in Dörpen am Seitenkanal Gleesen-Papenburg südlich der Neudörpener Straße berichtet. Bis vor wenigen Tagen waren hier lediglich angenagte oder „gefällte“ Bäume und Sträucher vorzufinden. Nun hat jedoch offenbar auch der Mais auf einem angrenzenden Feld das Interesse der Tiere geweckt. 

Nagespuren an Mais von Bibern in Dörpen 2024

Mehrere Maisstängel liegen hier am Boden, bzw. entlang der Schleifspur zwischen dem Kanal und dem Acker. Zudem wurden direkt neben dem Feld einige Sträucher abgenagt. Von einem wirtschaftlich nennenswerten Schaden kann man hier keineswegs sprechen. In anderen Regionen Deutschlands, z. B. in Bayern, werden Schäden durch Biber an Nutzpflanzen jedoch durchaus diskutiert, weswegen wir beim Landkreis Emsland zu diesem Thema nachgefragt haben.

Nagespuren an Sträuchern von Bibern in Dörpen 2024

In der Antwort wird zunächst eine grundsätzliche Feststellung getroffen:
„Der Biber (Castor fiber) ist eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Tierart, die weder getötet, noch während ihrer Fortpflanzungs-, Wanderungs- und Winterruhezeit gestört werden darf. Ebenso dürfen Lebensstätten von Bibern nicht beschädigt oder zerstört werden.“

Biber seien im Landkreis Emsland sehr weit verbreitet, wird fortgeführt. Die Verbreitungsgebiete erstrecken sich danach unter anderem entlang der Ems und der Hase, wobei der Landkreis Emsland in Niedersachsen eine wichtige Rolle als Biberlebensraum einnehme. Der Biber sei in verschiedenen Schutzgebieten im Landkreis ein besonderes Schutzgut.

Biber gelten zudem als Ökosystem-Ingenieure, da sie durch die Anlage von Biberdämmen und den damit verbundenen Aufstau von Wasser neue Lebensräume schaffen, die dann wieder von anderen Tier- und Pflanzenarten besiedelt werden können, wird weiter erklärt. Dies könne sich auf Flächen auswirken, wenn diese beispielsweise überschwemmt oder am Gewässer wachsendes Weichholz durch den Biber genutzt würden. Auch könne es sein, dass der Biber landwirtschaftliche Kulturpflanzen, wie Mais, als Nahrungsquelle nutze. Grundsätzlich seien die Folgen der Lebensweise des Bibers jedoch als naturgegeben zu dulden.

Im Emsland komme es nur äußerst selten und räumlich begrenzt zu nennenswerten wirtschaftlichen Schäden an Kulturen oder Gehölzbeständen. „Im Falle eines größeren Schadens durch die Aktivitäten des Bibers werden die Flächeneigentümer nach Prüfung und in Abstimmung mit dem Landkreis Emsland (Fachbereich Umwelt) bei der Bewältigung der Schäden unterstützt“, wird weiter mitgeteilt. [HM/Dieser Artikel wurde erstveröffentlicht auf https://gruenealternative.de/forum-d]

Wer hat Fotos gemacht bei Ferienpassaktion am 07.07.2024 auf dem Heimathof?

Der Heimatverein Wippingen möchte von der Ferienpassaktion am 07.07.24 auf dem Heimathof einen Bericht im Samtgemeindeanzeiger veröffentlichen, aber von den Aktiven haben sich alle um die Kinder gekümmert, aber keine Fotos gemacht.

Es werden deshalb die Eltern und Besucher gebeten, einige Fotos für die Veröffentlichung zur Verfügung zu stellen. Die Fotos können an Heinz Schulte per E-Mail oder per WhatsApp (0176 96001129) geschickt werden. [Heinz Schulte]

Erinnerung: Am Montag Blutspendetermin in Renkenberge

Der nächste Blutspendetermin des SV Renkenberge ist am Montag, den 22. Juli 2024 ab 16:30 Uhr im Gemeindehaus.Da die Versorgungslage mit Blutpräparaten immer noch sehr angespannt ist, werden immer noch dringend Blutkonserven benötigt. Wir bitten daher zum zahlreiche Teilnahme. Ab dem 18. Lebensjahr darf jeder Blut spenden. Bitte bringt einen gültigen Personalausweis mit.  

Ein großes Grillbuffet wartet auf euch! Da ein dringender Bedarf an Erstspendern besteht, würden wir uns freuen, wenn wir viele Spender und Erstspender begrüßen können! [Alwin Illenseer]

Krieg gegen Nordkorea? Immer dabei!

Bundeskanzler Scholz hat am 12. Juli Japans Premierminister Kishida empfangen, um mit ihm die militärische Konfrontation mit China zu verabreden. Am morgigen Montag beginnt im Norden von Japan das erste gemeinsame Manöver der deutschen Luftwaffe und der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte. Am Militärflughafen von Chitose auf der Insel Hokkaido werden drei Eurofighter der Deutschen und ein Transportflugzeug vom Typ A400M ankommen.

Japan definiert Nordkorea als Sicherheitsrisiko. Würde ein Regime Change in Nordkorea gelingen, wären die Nato und die USA einer Einkreisung Chinas und Russlands wieder ein Stück näher gekommen.

Japans Premierminister Kishida sagt: „Was heute die Ukraine ist, kann morgen Ostasien sein.“ Damit zeigt er selbst die Parallele auf. Hauptstoßrichtung Japans ist mit Nordkorea das Land, dass es als Kolonialstaat bis aufs Blut ausgeplündert hat.

Deutschland kennt das schon. Es hat im 2. Weltkrieg Russland und die anderen Staaten der Sowjetunion zerstört und Millionen Todesopfer verursacht. Kein Wunder, dass die Chefs der beiden Täternachfolgestaaten, Scholz und Kishida, sich super verstehen und gemeinsame Sache beim Vorbereiten der nächsten Kriege machen.

Die Presse in Deutschland ist Gewehr bei Fuß. Die NOZ brachte am letzten Freitag eine ganze Seite über das „Luxusleben trotz Hungersnot“, in dem das angebliche Luxusleben von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un beschrieben wird. Der ganze Artikel hat nur einen Haken: Er besteht nur aus Mutmaßungen und aus aus Wikipedia Abgeschriebenem. Nichts Genaues weiß man nicht, aber es bleibt bestimmt was hängen, werden sich der Autor und die Redaktion gedacht haben.

Auch die UN ist dabei, mit einem Menschenrechtsbericht einen Teil zum organisierten Bashing beizutragen. Nordkorea wird Sklavenarbeit vorgeworfen. Dabei haben die  Sanktionen, die die UN 2006 gegen Nordkorea verhängt haben und die Wirtschaft Nordkoreas schwer geschädigt haben, mit zu den Verhältnissen geführt, die dann als Mangel kritisiert werden. Liest man sich den Bericht genauer durch, basiert er vor allem auf Aussagen von 183 aus Nordkorea nach Südkorea Geflüchteten der letzten 10 Jahre, deren Objektivität durchaus angezweifelt werden dürfen. Der Rest besteht aus Kritik an der kommunistischen Wirtschaftsverfassung; insbesondere die Kampagnen zur Verbesserung der Produktivität missfallen den Autoren. Kritisiert wird ebenso der Einsatz von Best-Arbeiterbrigaden, die als Schockbrigaden bezeichnet werden.

Es geht hier nicht darum, Nordkoreas innere Verhältnisse zu verteidigen, denn dazu gibt es zu wenig Erkenntnisse und Berichte aus erster Hand. Wer darüber Erkenntnisse hat, kann gern kritisieren. Aber man sollte doch ein waches Auge haben, wenn gegen ein Land vollkommen substanzlose Artikel kampagnenartig aufscheinen und gleichzeitig eine Aufrüstungswelle gegen eben dieses Land von hochgerüsteten reichen Industriestaaten des Westens losgetreten wird. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 22.07.2024: Wippingen
Dienstag, 23.07.2024: Papenburg
Mittwoch, 24.07.2024: Twist
Donnerstag, 25.07.2024: Sögel
Freitag, 21607.2024: Meppen
Samstag, 27.76.2024: Lingen
Sonntag, 28.07.2024: Lathen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Fundsache: Tablet gefunden

Fundsache Tablet

Walter Rosen hat ein Tablet bei der Bushaltestelle Kirche gefunden. Der Besitzer kann es bei Rosen, Schulstraße 9, abholen. [Jonas Schwering]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 22.07. bis 26.07.2024 von 08:00 – 16:30 Uhr meldet die WTD 91 nur Sperrungen des Schlagbrückener Wegs. [jdm]

Kurzführungen auf dem Außengelände der Gedenkstätte Esterwegen

n der Ferienzeit bietet die Gedenkstätte Esterwegen wieder kostenlose Kurzführungen auf dem Außengelände der Gedenkstätte Esterwegen an. Die Führungen von ca. 1 Stunde finden draußen auf dem ehemaligen Lagergelände statt. Bitte beachten Sie, dass keine Sitzgelegenheiten vorhanden sind. Im Anschluss können Sie selbstständig die Ausstellungsräume in der Gedenkstätte erkunden.

Die Gedenkstätte Esterwegen ist ein europäischer Gedenkort, der an alle 15 Emslandlager und ihre Opfer erinnert. Die Führungen solln zeigen, wie die heutige Landschaftsgestaltung die Spuren des früheren Lagers in eine moderne Formensprache übersetzt hat. Dazu gibt es Erläuterungen zum Leben in der Haft, zur Zwangsarbeit und zu Einzelschicksalen von Häftlingen und Gefangenen.

Termine:
Mittwoch, 25. Juli um 15 Uhr
Mittwoch, 1. August um 15 Uhr
Mittwoch, 8. August um 15 Uhr
Mittwoch, 15. August um 15 Uhr
Mittwoch, 22. August um 15 Uhr

Die Teilnahme ist nach telefonischer Anmeldung unter 05955 – 988 950 oder per Email (info@gedenkstaette-esterwegen.de) möglich. [Newsletter Gedenkstätte]

Landwirtschaft: Angebaute Kulturen 2024 im Emsland

Auch in diesem Jahr wirkte sich der Klimawandel auf die Bestellung der Felder im Emsland aus. Die Getreideanbaufläche (Sommergetreide und Wintergetreide) war mit 36.841 ha noch nie so niedrig wie im Erntejahr 2024.

Dies resultiert unter anderem aus den hohen Niederschlagsmengen im Herbst 2023, welche die Aussaat des Öfteren unmöglich machten oder später nach Überschwemmungen teilweise Nach- oder Neuansaaten erforderten.

Diagramm der landwirtschaftskammer über angebaute Kulturen
(Quelle: Stefan Schrader, LWK Niedersachsen)


Aus dem Diagramm kann man die Entwicklung der Anteile einzelner Kulturen im Zeitraum 2011 bis 2024 ersehen. „So dürfte auch der gestiegene Anbau von Mais sowie Mais mit einem Mischpartner, wie beispielsweise Bohne, in diesem Jahr auf die schwierigen Witterungsverhältnisse zurückzuführen sein“, schreibt die Bezirksstelle Emsland auf der Homepage der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. [[HM/Dieser Artikel wurde erstveröffentlicht auf https://gruenealternative.de/forum-d/ Grafik LWK Bezirksstelle Emsland]

KLJB Beachvolleyball-Turnier

Flyer Beachvolleyballturnier 2024

Am 03.08.2024 findet, wie im letzten Jahr auch, das KLJB Beachvolleyball-Turnier auf dem Sportplatz statt.

Es wird natürlich wieder aus Eimern getrunken und auch ansonsten wird es nicht an Verpflegung mangeln.

Meldet euch also bis zum 29.07.2024 mit eurem Teamnamen bei Jens Gerdes an. Genauere Infos findet ihr auf dem Flyer. [Gretel Frericks]

Probealarm am Samstag

Am kommenden Samstag, den 20. Juli wird im Gebiet der Samtgemeinde Dörpen um 12 Uhr ein Probealarm ausgelöst. Dieser dient dazu die Funktionstüchtigkeit bestehender sowie neu installierter Sirenen zu überprüfen.

Um 12 Uhr wird ein Heulton abgespielt, der einen Feueralarm signalisiert. Dazu werden die Sirenen drei Mal für jeweils 18 Sekunden aufheulen.

Es wird darum gebeten diese Information auch an Personen weiterzugeben, die keinen Zugriff auf digitale Medien haben, vielen Dank! [Marlies Berling]

Entwurzelte und Arme vor 200 Jahren

"Wie Fernand einmal überlistet wurde" lautet eine Sage, die in "Der Hümmling - Ein Heimatbuch" aus dem Jahr 1929 zu finden ist. Es geht darum, wie ein Kaufmann auf dem Hümmling von dem "Räuber" Fernand überfallen wurde und diesen durch eine List übertölpelte.

Wie Holger Lemmermann herausfand, gab es für diese sagenhafte Figur ein reales Vorbild, nämlich Ferdinand Wendeln aus der Hümmlinger Vagabundenfamilie. Er wurde am 19.12.1765 in Lorup getauft und starb am 22.01.1838 in Lorup. Zusammen mit seinen Brüdern wurde er weithin gefürchtet, war mehrfach in Haft, allerdings nicht im Zuchthaus. Er war Schwiegervater des ebenso berüchtigten "Bontekoh" genannten Johann Jacobs. In der Erinnerung wurden er und sein Neffe Ferdinand, der am 15.09.1806 in Wippingen getauft wurde, durcheinander gebracht. Der Wippinger Ferdinand war liiert mit einer Elisabeth Müller, die in Leer geboren wurde. 1826 saß er im Zuchthaus Hannover, 1827 im Zuchthaus Celle und 1835 im Zuchthaus Osnabrück. 1835 stellte er den Antrag, nach Amerika auswandern zu dürfen.

Nun war es für die Vagabunden - heute würde man Nichtsesshafte sagen - sehr einfach, im Zuchthaus oder im Gefängnis in Meppen zu landen. Denn die feudale Welt der beginnenden Neuzeit konnte mit Vagabunden nichts anfangen, obwohl sie ein Produkt der neuen Zeit waren. Lemmermann weist nach, dass die Emsländer Vagabunden allesamt Nachfahren von Soldaten waren, die als Söldner in irgendeiner Armee von Preußen bis Frankreich, von Hannover bis Italien, angeworben worden waren. Soldaten verloren mit dem Ausscheiden aus der Armee wegen Alter oder Krankheit ihren Lebensunterhalt für sich und ihre Familie. Und durch das unstete Leben in verschiedenen Ländern und Garnisonen hatten sie auch keinen Lebensmittelpunkt mehr. Viele blieben z. B. in der letzten Garnisonsstadt, wo sie gedient hatten, z. B. auch in der Stadt Meppen.

Andere gingen in ihre Heimat zurück, wo sie aber keine Möglichkeit hatten, sich einzugliedern. In der ständischen Gesellschaft hatte jeder Bauer, Bürger, Handwerker oder Beamter seinen festen Platz. Das Dorf, die Gilde und die Familie boten die soziale Sicherheit. Außerhalb dieser Ordnung war man vogelfrei.

Es gab für die Vagabunden keine Möglichkeit, den Lebensunterhalt zu verdienen, außer durch Betteln. Aber auch das Betteln war nur erlaubt, wenn man im Besitz eines Bettelbriefes war, der meist den eingesessenen Armen vorbehalten war. So war auch das Betteln schon eine kriminelle Handlung. Und in der Verzweiflung wurden auch Diebstähle begangen oder die Bettelei durch Bedrohungen der Seßhaften ertragreicher gemacht.

Die Regierung in Münster ließ zwar in Sögel ein Schloss für die Jagd der Adeligen bauen, hatte aber für die Vagabunden nur Repression im Angebot. Wurde jemand ohne festen Wohnsitz und ohne Pass von der Obrigkeit bzw. speziellen Armenjägern angetroffen, wurden er und seine Familie in Meppen inhaftiert. Dort wurden sie häufig gefoltert. Sie wurden aufgefordert, das Land zu verlassen. Zuvor wurde ihnen ein Ohr geschlitzt oder abgeschnitten, damit man sie wieder erkennen konnte, wenn sie zurückkehren sollten. Vor der Abschiebung wurden sie in der Regel ausgepeitscht.

Überschritten sie dann die Grenze nach Drenthe oder nach Oldenburg, mussten sie sich erneut vor einem Aufgreifen in Acht nehmen. Da war es unter Umständen besser, gleich im dünn besiedelten Emsland zu bleiben, wo die unbewohnten Moorgebiete zumindest etwas Schutz gewährten. Wurden sie erneut aufgegriffen, wurden auch mehrjährige Zuchthausstrafen verhängt.

Zeitweise versuchte man, den Vagabunden die Kinder wegzunehmen, damit sie sich nicht fortpflanzten. Die arenbergsche Verwaltung versuchte auch erfolglos Vagabunden an fremde Heere zu verkaufen. Ferdinand Wendeln, den man auch einem Werbekommando übergeben hatte, kam nach einigen Tagen zurück. Man wollte ihn im Heer nicht haben, weil er einen Leistenbruch hatte und hinkte.

Um 1800 herum wurden Konzessionen für die Scherenschleiferei ausgegeben. Fortan versuchten sich alle Vagabunden - ob mit oder ohne Konzession - als Scherenschleifer und Kesselflicker auszugeben. Im Laufe von drei Generationen betrachtete die emsländische Gesellschaft die Vagabunden schließlich als Einheimische, was ihre Lage juristisch geringfügig verbesserte.

1823 gab es tatsächlich einmal einen Vertrag zwischen dem Kreis Meppen und einem Schustermeister Hermann Beckmeyer, der dafür bezahlt wurde, den 16jährigen Sohn von "Bontekoh" auszubilden.

Erst der arenbergische Regierungsrat Anton Heyl versuchte, den Vagabunden durch feste Bezirke für die Scherenschleiferei ein Einkommen und einen Lebensmittelpunkt zu verschaffen. Das hatte nichts mit einer menschlichen Einstellung gegenüber den Vagabunden zu tun, sondern war allein einer realistischen Einschätzung der Ursachen des Vagabundentums zu verdanken.

In Lemmermanns Verzeichnis der Scherenschleifer und Vagabunden des Emslands können sie selten mit einem Ort verbunden werden. Wegen der fehlenden Papiere konnten sie nicht offiziell heiraten, die Kinder wurden buchstäblich auf der Straße, in Ställen und Schafskoven geboren. Wippingen gehörte damals zu den Kirchspielen Sögel und Steinbild, so dass auch bei Wippingern in den Kirchenbüchern Sögel bzw. Steinbild festgehalten wurde. Bekannt ist, dass die Vagabundin Johanna Lücken, die in Norden geboren wurde, am 14.03.1812 in Wippingen 70jährig verstorben ist.

1810 ging Nicolaus Wendeln von Neurhede nach Holland, um dort mit Scherenschleifen etwas Geld zu verdienen. Seine Frau Elisabeth Wendeln, geb. Klöne (1765 in Berßen) sollte ihm 14 Tage nach Pfingsten folgen. Elisabeth wanderte dann vermutlich bettelnd mit ihren vier Kindern über Neudersum (1. Nacht) , Dersum (2. Nacht), Düthe, wo sie bei Herm Benen übernachtete, nach Wippingen, wo sie sich drei Nächte auf der Sonderburg aufhielt, schließlich nach Neudörpen, wo sie im Haus von Henrich Sassen starb. 3 der Kinder wurden bei ihrer Tante Anna Wendeln in Lorup untergebracht. Mit dieser zogen sie bettelnd herum, wie sie es früher mit ihren Eltern getan hatten. Eins der Kinder wanderte 1844 nach Amerika aus, eine Tochter heiratete den Scherenschleifer Augustin Rast und eine wurde 1866 als Dienstmagd in Brual erwähnt.

Die letzten Scherenschleifer wurden in Wippingen noch in den 1970er Jahren gesichtet. Sie wurden noch immer als "Bädelker" - Bettler, wahrgenommen. Einen Schrecken verbreiteten sie nicht mehr, sondern ihre Dienstleistung wurde gerne angenommen. [jdm/Quelle "Zigeuner und Scherenschleifer im Emsland, Holger Lemmermann 1986]

Konzert „Mühle im Wind“ – Karten im Vorverkauf günstiger

Das Konzert „Mühle im Wind“ findet am Samstag, den 27. Juli 2024, statt. Auf dem Heimathof werden „Indian Summer“ und die Wippinger „New Edition Band“ ab 19.30 Uhr aufspielen..

Die fünfköpfige Band Indian Summer trat auch im letzten Jahr mit ihrer „handgemachten“ Rockmusik und Evergreens in Wippingen auf.

Veranstalter sind der Kulturförderverein der Samtgemeinde Dörpen, der Heimatverein, sowie die Wippinger Geschäfte und die Gemeinde Wippingen.

Mitglieder der beiden Vereine zahlen 2 € weniger für die Karte (10 € statt 12 €), im Vorverkauf spart man 1 € pro Karte (9 bzw. 11 €) und Karten, die als Gruppe im Vorverkauf bei Klaus Abeln (Tel. 277) bestellt werden, kosten 8 € pro Karte. [jdm]

Wer nicht fragt, bleibt dumm … und wird zum willigen Mitläufer in jedes Kriegs-Verbrechen

Welche Fragen sagt uns der Text des wunderbaren Kinderliedes aus der Sesamstraße. „Der, die, das, wer, wie, was, wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm.“ – In Vorbereitung auf einen Krieg tut ein militärischer Planungsstab nichts anderes.

Im neuen Blogbeitrag wendet Ulrich Scholz diese Fragen auf den Ukrainekrieg an. Wer ist der Gegner, was ist seine Absicht, welche militärischen Fähigkeiten hat er, und wie geht er vor? -  Demgegenüber werden die eigenen Fähigkeiten untersucht und Vorgehensweisen abgeleitet. Das Ganze ist ein nüchterner Prozess, der der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Was die wissen soll, wird in dem parallel stattfindenden Information Operations Planungsprozess entschieden. Mehr in Ulrichs Newsletter....