Pleite, Pech und Tant Susi

Theatergruppe Wippingen Termine 2024

In der Familie herrscht Krisenstimmung. Der Ehemann hat sich als Anlageberater an der Börse verspekuliert und steuert auf eine riesige Pleite zu. Die Ehefrau und die anspruchsvollen Töchter sind gezwungen, den Gürtel enger zu schnallen. Plötzlich steht Tante Susi in der Tür und fordert die verwalteten Einlagen ihres Vermögens zurück. Sie will eine Insel kaufen. Da ist guter Rat teuer.

Es wird also spannend bei der Aufführung des Theaterstücks "Pleite, Pech und Tant Susi", einer Komödie in drei Akten von Rüdiger Kramer, plattdeutsche Fassung von Heino Buerhoop, das die Wippinger Thatergruppe derzeit einübt. Am 26. Januar ist die Generalprobe. Danach erfolgen vier weitere Aufführungen in der Wippinger Mehrzweckhalle:

  • Freitag 26.01.2024 16:00 Uhr Generalprobe
  • Samstag 27.01.2024 19 Uhr mit anschließender Tanzveranstaltung
  • Sonntag 28.01.2024 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen
  • Samstag 02.02.2024 19 Uhr mit anschließender Tanzveranstaltung
  • Sonntag 04.02.2024 19 Uhr letzte Aufführung [jdm]

Unvorstellbar reich? Versuchen wir, es uns vorzustellen

Unvorstellbar reich! Diesen Ausdruck versucht eine amerikanische Internetseite zu verändern. Natürlich mit einem Diagramm. Üblicherweise wird bei einem Diagramm ein Maßstab gewählt, der es ermöglicht, alle Informationen in dem Diagramm sichtbar zu machen. Und häufig geht genau dabei die Vergleichbarkeit der Daten verloren. "Wir sehen nur selten maßstabsgetreue Darstellungen von Reichtum. Unter anderem deswegen unterschätzen Amerikaner konsequent das relative Vermögen der Superreichen," ist eine Begründung des Autors für das Erstellen seiner Seite.

Reichtum maßstabsgetreu

Die Seite "Reichtum- Maßstabsgetreu" geht etwas anders vor. Ein Bildpunkt (Pixel) auf dem Computerbildschirm stellt 1000 Dollar dar. Und jetzt folgen Vergleiche. Wie sehen in Pixel dargestellt die 63.179 Dollar, die US-Amerikaner im theoretischen Durchschnitt verdienen aus? Wie sehen in Pixel dargestellt 1 Million Dollar aus? Wie sehen 1 Milliarde Dollar aus?

Und danach kommt der Hammer: Wie sieht das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos in Höhe von 139 Mrd. Dollar in Pixel ausgedrückt aus? Die deutsche Variante der Internetseite ist zahlenmäßig etwas veraltet; auf der US-Seite wird Bezos' Vermögen mit 185 Mrd. Dollar beziffert. Um diese Pixel zu sehen, müssen Sie auf dem Computer die rechte Pfeiltaste drücken; auf dem Handy müssen sie wischen, und wischen, und wischen und sie kommen erst mit sehr viel Geduld bis zum Ende der Darstellung des Vermögens von Bezos. An manchen Stellen wird das Vermögen von anderen sehr Reichen, z. B. dem CEO von Apple Tim Cook in Höhe von 625 Million Dollar visualisiert. Sie erscheinen im Vergleich mit Bezos' Vermögen geradezu klein. Der Kommentar dazu lautet: "Diese Menschen sehen sich selbst als märchenhaft reich an und lehnen häufig politische Maßnahmen ab, die auf eine Verringerung der Ungleichheit abzielen."

Gönnen Sie sich die Visualisierung von Reichtum. Beim Scrollen wird irgendwann - um Sie bei Laune zu halten - der Text eingeblendet "Jeff ist so reich, dass es wortwörtlich unvorstellbar ist."

Und nach langem Scrollen heißt es: "Jeff Bezos mag wahnsinnig reich sein, doch im Vergleich zu den kombinierten Vermögen seiner Genossen ist sein Reichtum nur ein Tropfen in einem Ozean. Die 400 reichsten Amerikaner besitzen ungefähr 3 Billionen Dollar, mehr als die ärmsten 60%." Und dann können Sie immer weiter scrollen und die Seite stellt in Stichworten vor, was man alles Sinnvolles mit diesem unvorstellbaren Reichtum machen könnte. [jdm]

Oxfam: Ungleichheit hat extrem zugenommen

Vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos, wo sich die Reichen der Welt mit ihren Lakaien treffen, um die Ausbeutung weltweit zu organisieren, hat Oxfam mit seinem neuen Reichtumsbericht deutlich gemacht, wie Superreiche und Konzerne von Inflation, Kriegen und Pandemie profitieren, während die meisten Menschen unter den Folgen leiden.

Oxfam schlägt als Sofortmaßnahme für eine Vermögenssteuer folgendes Steuer-Modell vor: Zwei Prozent auf Vermögen von über fünf Mio. US-Dollar, drei Prozent auf Vermögen von über 50 Millionen US-Dollar und fünf Prozent für Vermögen, die eine Milliarde US-Dollar übersteigen. Allein in Deutschland könnten so nach Oxfam-Schätzungen 93,6 Milliarden US-Dollar (85,2 Milliarden Euro) pro Jahr generiert werden. In Deutschland müssten nur etwas mehr als 200.000 Menschen die Abgabe entrichten, das sind gerade einmal 0,24 Prozent der Bevölkerung.

Hier einige Ergebnisse der Untersuchung von Oxfam:

  • Die fünf reichsten Männer der Welt haben ihr Vermögen seit 2020 von 405 Milliarden US-Dollar auf 869 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt.
  • Alle Milliardär*innen zusammen sind heute um 3,3 Billionen US-Dollar (34 Prozent) reicher als 2020. Ihr Vermögen wuchs damit dreimal so schnell wie die Inflationsrate.
  • Fast fünf (4,77) Milliarden Menschen, die ärmsten 60 Prozent der Menschheit, haben seit 2020 zusammen 20 Milliarden US-Dollar Vermögen verloren.
  • Das Gesamtvermögen der fünf reichsten Deutschen ist seit 2020 inflationsbereinigt um rund drei Viertel (73,85 Prozent) gewachsen, von etwa 89 auf etwa 155 Milliarden US-Dollar.
  • 2023 haben Konzerne irrwitzige Gewinne angehäuft. 148 der weltweit größten Konzerne haben in den zwölf Monaten bis Juni 2023 insgesamt 1,8 Billionen US-Dollar an Gewinnen eingefahren. Das entspricht einem Anstieg von 52,5 Prozent gegenüber den durchschnittlichen Nettogewinnen im Zeitraum 2018-2021. Ihre Übergewinne, definiert als Gewinne, die den Durchschnitt von 2018-21 um mehr als 20 % übersteigen, stiegen auf fast 700 Milliarden US-Dollar an.
  • Der Aktienbesitz kommt in erster Linie den reichsten Menschen der Welt zugute. Das weltweit reichste Prozent besitzt 43 Prozent des gesamten Finanzvermögens. In Deutschland besitzt das reichste Prozent 41,1 Prozent des gesamten Finanzvermögens. [jdm/Oxfam]

Neuer Bodenatlas erschienen

Titelblatt des Bodenatlas 2024

Mit dem Boden-Atlas will der BUND in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung auf eine Ressource aufmerksam machen, die bei der Bewältigung vieler globaler Krisen eine Schlüsselfunktion inne hat: unsere Böden. Böden sind unsere Lebensgrundlage. Und doch stehen sie selten im Rampenlicht der gesellschaftlichen und politischen Debatte.

Böden sind nicht nur lebenswichtig, sondern auch eine begrenzte Ressource: Durch das Bevölkerungswachstum steht jedem Menschen immer weniger Land zur Verfügung. Böden sind daher vielfach auch umkämpft. Das weltweite Wachstum der Städte führt zu immer mehr Bodenversiegelung. Häufig sind besonders fruchtbare Böden betroffen, da sie der Grund für die ersten menschlichen Ansiedelungen waren.

Investitionen in landwirtschaftliche Böden durch Kapitalgesellschaften erschweren es neuen und kleineren landwirtschaftlichen Betrieben, Land zu erwerben oder zu pachten. In Afrika, Asien und Lateinamerika entwurzelt „Landgrabbing“ lokale Gemeinschaften.

Den Bodenatlas können Sie gedruckt kostenlos beim BUND bestellen oder direkt downloaden. [PM BUND]

Als Kolpingbruder im KZ Esterwegen 1935 – Heinrich Kroes aus Werne

Anfang August 1935 werden im münsterländischen Werne der damals 20-jährige Heinrich Kroes und sechs weitere Mitglieder der örtlichen Kolpinggruppe in sog. „Schutzhaft“ genommen. Der Vorwurf: Sie hätten „Flugblätter verbreitet (…), deren Inhalt geeignet ist, die Bevölkerung gegen Staat und Bewegung aufzuhetzen“. Zwei Monate später werden die Verhafteten aus dem Gefängnis in Recklinghausen in das KZ Esterwegen überführt, aus dem sie erst nach Ostern 1936 entlassen werden.

Im ersten Teil der Veranstaltung der VHS-Veranstaltung am Sonntag, dem 21.01.2024, von 15:00 – 17:15 Uhr, wird Kurt Buck, langjähriger Leiter des Dokumentations- und Informationeszentrums (DIZ) die Geschichte des KZ Esterwegen 1933 bis 1936 und ihrer Häftlinge, unter ihnen Carl von Ossietzky und der Kabarettist Werner Finck, vorgestellen.

Anschließend liest der Sohn von Heinrich Kroes, Michael Kroes, aus dem unmittelbar nach Kriegsende 1945 verfassten Erinnerungsbericht seines Vaters über die Zeit im Lager und berichtet über den Umgang des Vaters mit dieser Geschichte in seiner Familie und der Gesellschaft. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 04961/ 922317. Den Betrag von 10 EUR zahlen Sie bitte an der Eintrittskasse, die um 14:30 Uhr öffnet. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 15.01.2024: Aschendorf
Dienstag, 16.01.2024: Emmeln
Mittwoch, 17.01.2024: Meppen
Donnerstag, 18.01.2024: Emsbüren
Freitag, 19.01.2024: Groß Berßen
Samstag, 20.01.2024: Fresenburg
Sonntag, 21.01.2024: Dohren
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 15.01. bis 19.01.2024 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53) und Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Mehr Profit durch Postreformgesetz

Der Entwurf des Postmodernisierungsgesetzes zielt darauf ab, die Deutsche Post von ihrer Verpflichtung, jeden Bürger mit an ihn gesendete Paket- und Briefsendungen zu beliefern, zu befreien.

Zwar werden im Gesetz genaue Anforderungen an einen Universaldienstleister, den die Post heute ja darstellt, formuliert. So wird festgelegt, dass am vierten Tag 95 % der Briefe zugestellt sein müssen (§ 16). Es wird auch festgelegt, wie viel Postagenturen, Zustellautomaten und Briefkästen pro Quadratkilometer vorhanden sein müssen. Erfüllt ein Universaldienstleister die Aufgaben nicht, kann ihm sogar ein Zwangsgeld auferlegt werden. Also alles in Butter?

Nein, denn ein Logistikkonzern wie die DHL kann seine Sparte, die den Universaldienst leistet, auch einfach auflösen und den Betrieb ohne die Universaldienstleistungen mit einer Neugründung weiterführen. Dann hat der Staat keine Handhabe.

Wenn der Postkonzern es in einem dünn besiedelten Gebiet als unprofitabel empfindet, jedem Einzelhof die Post zuzustellen oder eine Postagentur zu betreiben, kann er einfach damit aufhören – möglicherweise durch eine Neugründung des örtlichen Subunternehmens. Das Gesetz sieht vor, dass dort, wo ein Universaldienstleister fehlt, ein dort tätiger Postdienstleister nach einer nicht erfolgreichen Ausschreibung verpflichtet werden kann. In der Ausschreibung werden dabei den Unternehmen für kostenträchtige Bereiche Ausgleichszahlungen des Staates (§28) angeboten. Wenn dem Unternehmen die Zustellung „wirtschaftlich nicht zumutbar“ ist, muss die Post nicht mehr zugestellt werden. Dann ist das Dorf ohne eine Postzustellung.

Die Strategie der deutschen Post wird dadurch geradezu vorgezeichnet. Es wird zu einer Unmenge von Ausgründungen der Deutschen Post kommen, um überall dort, wo etwas nicht so profitabel ist, eine Firma mit neuen Staatszuschüssen an den Start zu bringen. Wenn diese Subunternehmen der Post dann von allen tarifvertraglichen Zwängen befreit sind und ihre Postzusteller dann auf Mindestlohnniveau arbeiten, ist für die Post das Ziel erreicht.

Das heute flächendeckende Zustellgebiet der Post wird zerstückelt in hunderte Einzelgebiete, die dann verpflichtet werden – sofern sie mit staatlichen Zuschüssen den Universaldienst anbieten – zusammenzuarbeiten. Weil jedermann leicht den Überblick verlieren kann – (Wer verkauft hier eigentlich die Briefmarken? Wer betreibt hier die Postagenturen) führt die Bundesnetzagentur ein Anbieterverzeichnis aller Postdienstleister, die aber nicht unbedingt Universaldienstleister sein müssen.

Das Postmodernisierungsgesetz hat nichts mit „Modernisierung“ zu tun, sondern dient ausschließlich dazu, den DHL-Konzern von allen bisherigen Verpflichtungen als für das ganze Bundesgebiet zuständigen Universaldienstleister zu befreien. Die Post kann dann auswählen, beliebige Bereiche der Republik nicht mehr zu bedienen, sich von allen Tarifverträgen befreien und kann – wenn es ihr beliebt – sich dann um staatliche Zuschüsse zum Betrieb als Universaldienstleister bewerben.

Damit wäre dann die Post, wie wir sie kennen, endgültig zerschlagen und durch eine undurchsichtige Struktur ersetzt, die die Briefe zwar später mit höheren Portozahlungen bringt, aber den Aktionären der DHL höhere Profite garantiert.

Kann irgendjemand erklären, warum Abgeordnete im Bundestag, die sich als Volksvertreter verstehen, einer solchen Verschlechterung für jeden Bürger zustimmen? MdB Gitta Connemann (CDU) hat sich in der Bild-Zeitung vom 11.08.2023 empört über die Ankündigung der langsameren Zustellung, die ja nur eine Folge der neuerlichen Postreform wäre,  geäußert: „Eine Schnecken-Post schadet unserer Wirtschaft! Rechnungen werden verzögert zugestellt. Dokumente fürs Finanzamt reißen die Frist – mit Ansage.“ Von Anja Troff-Schaffarzyk (SPD) sind zur Post keine Äußerungen zu finden.

Wir sollten beobachten, wie sich die MdBs in der Diskussion und in der Abstimmung über eine Postreform verhalten. [jdm]

Exkursionen in den beiden emsländischen Naturparken

Die heimische Tier- und Pflanzenwelt wirft Naturliebenden eine Menge Fragen auf – und fachkundige Antworten darauf bieten die zertifizierten Natur- und Landschaftsführer bei einer Führung im Internationalen Naturpark Bourtanger Moor-Veenland und im Naturpark Hümmling.

Auf über 30 Exkursionen dürfen sich Interessierte von Januar bis Juni freuen, erkunden bei einer öffentlichen Radtour oder Wanderung die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt im Emsland und erfahren nebenbei Neues über die Entwicklung der Naturparke. Neu im Programm des Naturparks Hümmling ist beispielsweise die „Hunde-Runde“: Am 17. Februar 2024 nimmt die Naturführerin Karin Müller Zwei- und Vierbeiner mit auf eine Wanderung durch die Vergangenheit der Wälder im Tinner Loh.

Alle Themen und Termine für das erste Halbjahr sind jeweils auf den Internetseiten vom Naturpark Bourtanger Moor-Veenland (https://www.naturpark-moor.eu) und dem Naturpark Hümmling (https://www.huemmling.de) aufgeführt.

Die nächste Führung von Birgit Kuper-Gerdes über den Stavener Mühlenpfad durch die ländliche Idylle des Hümmlings findet am 21.01.2024 von 10.30 bis 15.30 Uhr statt. [Landkreis Emsland/jdm]

10 Prozent der Bauern bekommen 56,2 Prozent der EU-Agrarzahlungen

Ein Prozent der Bauern in Deutschland bekommt fast ein Viertel der Agrarsubventionen. Wenn man den Kreis der Empfänger etwas erweitert, kann man feststellen, dass 10 Prozent der Bauern in Deutschland 56,2 Prozent der Agrarsubventionen bekommt. Den Rest von 44 Prozent der Gelder teilen sich die übrigen 90 Prozent der Bauern. (Quelle).

Die Subventionspraxis der EU fördert vor allem Großbauern. Ob man, wie der Bauernpräsident Joachim Rukwied im Jahr 2022 laut https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche 108.890,25 € bekommt oder als Bauer in Wippingen zwischen 5000 und 40.000 € macht doch schon einen Unterschied.

Die zig Milliarden an Steuergeldern, die Deutschland und die EU für Agrarsubventionen ausgeben, begünstigen vor allem Großbetriebe, stellt Dr. Chris Methmann, Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation foodwatch in einem Newsletter fest. Diese Tendenz ist schon lange unter dem Motto "Wachsen oder Weichen" bekannt.

Die Bauern beklagen sich auf ihren Demonstrationen über das Höfesterben. Und diese Klagen lassen sie ausgerechnet von denen vortragen, die von dem System, das das Höfesterben begünstigt, profitieren. Das kann man durchaus als nicht zielführend bezeichnen.

Der (Lebensmittel)-Markt, dem die neoliberalen Entscheider der EU wundersame heilende Fähigkeiten zuschreiben, wird in Deutschland zudem von vier großen Lebensmittelkonzernen dominiert. Sie schreiben den Bauern vor allem billige Preise vor, bei denen nur große bäuerliche Betriebe mithalten können.

Also stehen die Bauern unter Druck, mit großen Mengen billig zu produzieren und die Agrarsubventionen stützen diesen Druck noch. Das lässt nur Massenproduktion zu und steht im Widerspruch zu den Anforderungen für eine nachhaltige, umweltfreundliche Landwirtschaft und von fairen Einkommen für bäuerliche Familienbetriebe.

Eine andere Ordnung für den Bezug der Agrarsubventionen ist erforderlich. Das ist schon lange bekannt. Aber die Agrarpolitiker der EU mit ihrer Vergötterung des Marktes schaffen es in Kooperation mit den Bauernverbandsleitungen immer wieder, die Zustände zu erhalten.

Düngevorschriften, Vorschriften über die Behandlung von Gülle, über den Schutz des Bodens oder die Behandlung der Tiere sind nicht das eigentliche Problem. Sie sind nur deshalb ein Problem, weil sie bisher wegen der falschen Verteilung der Subventionen und der Marktmacht der Lebensmittelkonzerne nicht bezahlt werden. Viele dieser Vorschriften (Stichwort Ökolandwirtschaft) würden kleinere Betriebe sogar bevorzugen. Hier lenken die Großbauernfunktionäre, denen das nicht passt, die Wut der Bauern gezielt auf die Vorschriften und geraten so auf einfache Weise aus dem Blickfeld. [jdm]

Erinnerung: Morgen früh werden Weihnachtsbäume eingesammelt

Am Samstag, dem 13.01.24 sammelt die KLJB Wippingen wie jedes Jahr die Weihnachtsbäume ein.

Wenn Ihr Euren Weihnachtsbaum abgeben wollt, dann sollte dieser um 9 Uhr an der Straße liegen. Wir würden uns über eine kleine Spende freuen (bitte in einer Tüte am Baum befestigen). [Gretel Frericks]

Erinnerung: Morgen Dopppelkopfturnier

Das Preisdoppelkopfturnier vom Schießverein findet am Freitag, den 12. Januar 2024 um 19 Uhr im Schießstand statt. [Karsten Hempen]

Informationen zum Mitmachzirkus – Euer Event im Zelt

Liebe Vereine, bald ist es soweit: der Mitmach Zirkus ZappZarap aus Leverkusen wird für unsere Kids der Kita und der Grundschule Renkenberge und Wippingen seine Zelte am 10.03.2024 in Wippingen in der Schulstraße (Grundstück Westhoff) aufschlagen.

Wir sind sehr froh und stolz, dass wir unseren Kids diese Projektwoche anbieten können, nach dem Motto „Kannst du nicht, war gestern“ – Heute ist Zirkus!“

Der Zirkus hat uns die Nutzung des eindrucksvollen Zirkuszeltes (300 Personen) mitsamt der Licht- und Tontechnik angeboten. Dieses tolle Angebot möchten wir an euch weitergeben, das Zelt steht in der Woche vom 11.03.2024 bis zum 14.03.2024 ab dem Nachmittag täglich zur Verfügung. Vielleicht habt ihr Lust in dieser Zeit eine Veranstaltung zu organisieren. Hier einige Vorschläge:

  • Talente Abend (wer kann etwas, was andere nicht können und möchte es zeigen?)
  • Public Viewing oder ein Kinofilm für Kinder oder Jugendliche
  • Gottesdienst
  • Konzert oder Disco
  • Lesungen
  • Getränkeverkostungen
  • Geburtstage und Jubiläen
  • Teamevents
  • Modenshow
  • Magische Nächte im authentischen Zirkusambiente
  • Kunstausstellungen
  • Vereinsaktivitäten
  • Verkaufsveranstaltungen
  • Theateraufführungen
  • Kabarett und Kleinkunst
  • Und, und, und ……

Vielleicht fällt euch ja etwas ganz anderes ein. Wir würden uns jedenfalls sehr freuen, wenn das Zelt ausgiebig genutzt wird. Mit einem kleinen Obolus würdet ihr uns sehr unterstützen. Für weitere Fragen und Anmerkungen meldet euch gerne bei Birgit Kuper-Gerdes, Tel: 04966 99 0089 oder per e-mail unter birgitkuper@gmx.de. [Birgit Kuper-Gerdes]

Sternsingeraktion in Wippingen

Es war wieder eine überwältigende Aktion in unserer Gemeinde. 42 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich auf dem Weg gemacht, um als Königinnen und Könige den Segen Gottes in die Häuser zu bringen.

Der Ausschuss Mission Entwicklung Frieden hat sich um die Gewänder, die Einteilung der Gruppen, das Einüben der Lieder und den Gottesdienst gekümmert, außerdem wurden von den Frauen die Sternsinger beköstigt, und Fahrdienste auf die Beine gestellt. Dann haben viele Menschen ihre Türen geöffnet, die Sternsinger begrüßt und vor allem haben sie sich über diesen königlichen Besuch gefreut. Allen, die dabei waren ein herzliches Dankeschön! Ohne euch wäre dieses grandiose Ergebnis nicht möglich gewesen. Zusammen kamen 4.659,58 € ein tolles Ergebnis!!!!

Ganz herzlichen Dank an alle Sternsinger, den Ausschuss Mission Entwicklung, alle anderen Mithelfer und alle Spender! Vergelt´s euch Gott! [Maria Schröer]

Seniorenwohnungen in Renkenberge zu vermieten

Rundschreiben Renkenberge Seniorenwohnung

Die Gemeinde Renkenberge teilt mit, dass die im Rahmen der Dorferneuerung geförderten Seniorenwohnungen ab April bezugsfertig werden.

Rundschreiben Renkenberge Planzeichnung Seniorenwohnung

Diese seniorengerechten Wohnungen bieten eine Fläche von ca. 75 m² und sind zu einer Kaltmiete von 530 € erhältlich. Durch die Nutzung von Photovoltaik und einer Wärmepumpe sollen zudem geringe Nebenkosten anfallen. Voraussetzung für den Bezug ist der Pflegegrad 1.

Mehr Infos im Rundschreiben der Gemeinde Renkenberge und der zugehörigen Planzeichnung. [Gemeinde Renkenberge]

The Guardian: Fast jeder Europäer atmet vergiftete Luft

Screenshot der Interaktiven Karte von The Guardian mit dem Mauszeiger auf Wippingen

Nach den geltenden EU-Normen ist weniger als 1 % der städtischen Bevölkerung in der EU schädlichen PM2,5-Werten ausgesetzt. Wenn jedoch die jüngsten WHO-Leitlinien zugrunde gelegt werden, steigt dieser Prozentsatz auf 97 %.

Feinstaub mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner als 2,5 Mikrometer (PM 2,5) ist vor allem aufgrund seiner geringen Größe ein Gesundheitsrisiko. Die feinen Partikel können laut Umweltbundesamt tiefer in die Atemwege eindringen, dort länger verbleiben und die Lunge nachhaltig schädigen.

Der Europäische Rat hat im November 2023 einen Vorschlag zur Festlegung von EU-Luftqualitätsnormen für 2030 und zur stärkeren Annäherung der EU an ihr Null-Schadstoff-Ziel für Luft bis 2050 eingebracht. Die Luftqualitätsnormen der EU sollen dabei enger an die Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angeglichen werden. So würde beispielsweise der Jahresgrenzwert für Feinstaub (PM2,5), der für die meisten vorzeitigen Todesfälle in Europa verantwortlich ist, von 25 µg/m³ auf 10 µg/m³ gesenkt (der WHO-Richtwert beträgt 5 µg/m³).

Obwohl in der EU in den letzten Jahren ein Abwärtstrend zu verzeichnen war, liegen die Emissionswerte nach wie vor deutlich über den empfohlenen Standardwerten. Eine Verringerung der Luftverschmutzung sieht der Rat als unerlässlich an, um die menschliche Gesundheit und den Planeten zu schützen. Es gebe in Europa schätzungsweise 300 000 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Luftverschmutzung jährlich. In einem Artikel in The Guardian vom September 2023 werden Experten zitiert, die sogar von 400.000 Todesfällen ausgehen.

Nur zwei Prozent der europäischen Bevölkerung leben in Gebieten, in denen der Grenzwert von 5 µg/m³ eingehalten wird. Dr. Hanna Boogaard, eine Expertin für Luftverschmutzung in Europa am US Health Effects Institute wird mit der Aussage zitiert, dass die Todesfälle vermeidbar seien und „die Schätzung umfasst nicht die Millionen von Fällen von nicht tödlichen Krankheiten, Jahren mit Behinderungen, zurechenbaren Krankenhausaufenthalten oder die gesundheitlichen Auswirkungen anderer Schadstoffe.“

In sieben osteuropäischen Ländern - Serbien, Rumänien, Albanien, Nordmazedonien, Polen, Slowakei und Ungarn - haben fast alle Einwohner doppelt so hohe Werte wie die WHO-Richtwerte. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Nordmazedonien und Serbien lebt mit dem Vierfachen des WHO-Wertes.

In Deutschland leben drei Viertel der Bevölkerung mit mehr als dem Doppelten des WHO-Richtwerts. In Spanien liegt diese Zahl bei 49% und in Frankreich liegt sie bei 37%. Fast 30 Millionen Europäer leben in Gebieten mit einer Feinstaub Partikelkonzentrationen, die mindestens das Vierfache der WHO-Richtwerte betragen.

In Schweden hingegen gibt es kein Gebiet, in dem die PM2,5 mehr als das Doppelte des WHO-Wertes, und einige Gebiete in Nordschottland gehören zu den wenigen in ganz Europa, die unter diesen Wert fallen.

Verkehr, Industrie, Hausbrand und Landwirtschaft sind die wichtigsten Hauptverursacher von PM 2,5.

The Guardian hat eine interaktive Karte veröffentlicht, die die am stärksten belasteten Gebiete des Kontinents zeigt. Wer den Mauszeiger über Wippingen hält, bekommt die Auskunft, dass hier – wie im gesamten Nordwesten Deutschlands - 10-12 Mikrogram/m³ gemessen werden (WHO-Richtwert beträgt 5 Mikrogramm/m³). Besser sieht es in Deutschland nur in der Lüneburger Heide oder in Teilen von Rheinland-Pfalz aus. Das Ruhrgebiet und Braunschweig /Wolfenbüttel, Dresden, Berlin und Leipzig haben Werte von 12 bis 16 Mikrogramm. [jdm]

Glosse zu „Behandeln Zahnärzte aus Werlte nur noch Pro-Bauern-Patienten?“

Beim Eid des Hippokrates, das war ja mal eine lustige Meldung am frühen Morgen in der Ems-Zeitung. Ein Werlter Zahnarzt und seine beiden Kompagnons wollen keinen mehr behandeln, der die Bauerndemos nicht unterstützt. Au Backe, wenn das man nicht ins Auge geht.

Mich würde es interessieren, wie er das denn kontrollieren will. Mit der Klemme im Mund gestaltet sich so ein Patientenverhör ausgesprochen schwierig. Missverständnisse eingeschlossen. Aber klar doch, so hat es der Maulheld ja gar nicht gemeint, man muss ihn missverstanden haben. Wir werden schon noch sehen, wie er mit allem was er hat, zurückrudert. "Sollte sich jemand durch meine Wortwahl verletzt oder angegriffen fühlen, so möchte ich mich…." Wir kennen das.

Aufrichtig leid tun mir seine beiden Mitstreiter in der Gemeinschaftspraxis. Sie müssen das Geschwurbel des verbohrten Zahnarztes wohl oder übel mittragen. Was sollen sie denn machen? Es ist nämlich davon auszugehen, dass er die beiden mindestens genauso rabiat behandelt wie seine potentiellen Patienten.

A propos Patienten. Wenn jemand kurzfristig einen Zahnarzttermin braucht und ein leeres Wartezimmer bevorzugt, hätte ich da einen Tipp. Aber am besten die Klappe halten! [alf]

Ehrentunschere des Heimatvereins an Leni Johanning

v.l.: Heinz Schulte, Andre Wester, Heinz Robin, Josef Johanning, Klaus Abeln, Wilfried Schmunkamp, Rita Düttmasnn, Leni Johanning, Otto Gerdes

Der Heimatverein Wippingen hat in diesem Jahr seine Ehrentunschere an Leni Johanning vergeben. Heimatvereinsvorsitzender Klaus Abeln bedankte sich bei der Übergabe der Tunschere für ihre Arbeit für den Heimatverein. Viele Jahre habe sie die Gäste auf dem Mühlenhof mit betreut und seit zwölf Jahren sei sie aktiv im Pfarrgartenteam.

"Ihr habt hier ein Kleinod geschaffen, das gerne zu einem Spaziergang genutzt wird," sagte Abeln. Er wünsche weiterhin viel Freude bei der ehrenamtlichen Arbeit. [Heinz Schulte]

Bauernprotest ist nicht zu übersehen

Die Bauernproteste sind möglicherweise der Beginn von Protesten aus vielen Bereichen des Landes. Denn immerhin plant die Bundesregierung zugunsten von Krieg und Aufrüstung alle Versprechen nach sozialer Sicherheit und Schutz des Klimas zu vergessen. Für die Bauern, die sich schon seit längerem in verschiedenen Bereichen drangsaliert sahen, war das Ende der Subventionierung des Agrardiesels das alle einigende Band, um gemeinsam zu protestieren.

Und weil Bauern sich selbst als "Unternehmer" sehen, kooperieren sie mit anderen kleinbürgerlichen Bereichen der Logistik und Gastronomie. Mit ihren Treckern und Trucks ist es auch leicht, öffentliche Aufmerksamkeit zu produzieren. Ähnliches haben zuvor Klimaaktivisten für ihr Thema versucht. Gemeinsam sehen sich diese Bereiche als Opfer der Regierungspolitik der vergangenen Jahre, die durch die Corona-Maßnahmen und Energiepreisexplosion als Folge der Rüstungs- und Kriegspolitik gekennzeichnet waren.

Die Bundesregierung und die sie tragenden Parteien versuchten zunächst auch diese Protestbewegung - wie bei den Friedensdemonstrationen - als rechte Veranstaltungen zu diffamieren. Dabei haben sich die Bauernverbände - wie die Friedensbewegung - vorab deutlich von rechten Inhalten distanziert.

Die Bauernbewegung hat aber ein anderes Problem: Sie spricht von der Landwirtschaft so, als ob die Bauern mit vielen Hektaren, die durch die EU-Flächen-Subventionierung im Konkurrenzkampf mit anderen Bauern immer gewinnen, im selben Boot, wie die kleinen Bauern sitzen würden. Sie tut so, als ob Tönnies und Co. ihre Verbündeten wären. Und sie malt die Grünen als ihre großen Widersacher an die Wand. Dabei hat Landwirtschaftsminister Cem Özdemir recht, wenn er die Kritik von CDU und CSU an den Kürzungsplänen zurück weist. Die hätten in 31 von 40 Jahren den Landwirtschaftsminister gestellt. Die Förderung des Strukturwandels in der Landwirtschaft, also die gezielte Vergrößerung der landwirtschaftlichen Betriebe durch die Förderung der Betriebsaufgabe bei den kleinen Betrieben ist seit den 1960er Jahren offizielle Politik der EU und aller Bundesregierungen. Die Fokussierung der Grünen auf Tierwohl und Ökologie stellt tatsächlich erstmals diese Politik der Vergrößerung der Betriebe in Frage, aber bietet keine Wege an, wie die Sicherung der Betriebe gelingen kann. Und vor allem erscheinen die Einzelmaßnahmen als Flickenteppich, der vor allem Planungsunsicherheit erzeugt.

AFD Nee
Screenshot AFD Nee

Dass die AFD - ähnlich wie die CDU/CSU - jetzt von den Bauernprotesten profitieren will, ist logisch, obwohl ihre politischen Forderungen geradezu im Widerspruch zu den Forderungen der Bauern stehen. Die AFD knüpft an die völkische Landvolkbewegung der 20er Jahre mit ihrer Bauernstandsideologie und deren Symbolik an. Dabei spricht sich die AFD in ihren Grundsatzpapieren gegen Subventionen für die Landwirtschaft aus und fordert, für die Landwirtschaft „marktwirtschaftliche Prinzipien wieder in den Vordergrund zu rücken“. Das ist das, was zumindest die kleineren Betriebe überhaupt nicht brauchen können (siehe auch Faktencheck bei AFD Nee) [jdm]

Telekom-Mast für Wippingen ist zurzeit defekt

Wippinger Bürger stellten fest, dass seit kurz vor Weihnachten der Handyempfang wieder deutlich schlechter geworden zu sein schien. Dies sollte alle im Telekom-Netz betreffen, was ja in Wippingen das einzige flächendeckende Netz ist.

Wir baten Heinz-Hermann Lager von der Samtgemeinde Dörpen, seine Kontakte zur Telekom für eine Aufklärung zu nutzen. Lager berichtete, dass die Telekom betätigt habe, dass die Mobilfunkanlage in Wippingen vorübergehend ausgefallen sei. Die Mobilfunkfunkanlage sei über eine Richtfunkstrecke ans Netz angebunden. Das Richtfunkelement an der Mobilfunkanlage sei defekt und müsse ausgetauscht werden. Die Telekom bemühe sich um eine möglichst schnelle Reparatur. [jdm]

Vorlesestunde: Geschichten aus dem Koffer

Bücherei Wippingen - Vorlesestunde 01/2024

Die nächste Vorlesestunde in der Wippinger Bücherei für Kinder der 1. und 2. Klasse findet am nächsten Sonntag, dem 14.01.2024, von 11.30 Uhr bis 12 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten. [Kathrin Richert]

Bündnis Klinikrettung bilanziert: Stockende Krankenhausreform, grassierender Klinikkahlschlag

Das Bündnis Klinikrettung präsentierte in einer Pressekonferenz seine Jahresbilanz zur Situation der Krankenhäuser in Deutschland. Seit Januar 2023 schlossen 22 Krankenhäuser mit insgesamt 5.400 Beschäftigten, deutlich mehr als in den Vorjahren. Fünf der Schließungen standen im Zusammenhang mit einem Insolvenzverfahren. Fast 100 Krankenhäuser sind aktuell von der Schließung bedroht. Das Bündnis Klinikrettung kritisiert, dass Bundesgesundheitsminister Lauterbach den Kahlschlag bewusst geschehen lässt und mit seiner Reform noch verschärft.

Ausführliche Schließungsbilanz 2023: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2023/12/1_Jahresbilanz-Krankenhausschliessungen-2023_Buendnis-Klinikrettung.pdf
Aktuelle Schließungskarte: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2023/12/3_Karte-Krankenhauskahlschlag_Jahresbilanz-Krankenhausschliessungen-2023.pdf

Die ExpertInnen aus dem Bündnis Klinikrettung erläuterten die Funktionsweise und Auswirkungen der geplanten Vorhaltefinanzierung und warfen einen kritischen Blick auf die vorgesehenen Leistungsgruppen.

Klaus Emmerich, Klinikvorstand im Ruhestand:
„Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den Krankenhäusern mittels Vorhaltebudgets eine leistungsunabhängige Krankenhausfinanzierung und mehr finanzielle Sicherheit versprochen. Das Gegenteil ist der Fall. Die aktuelle Unterfinanzierung der Krankenhäuser im Umfang von monatlich 650 Millionen Euro soll fortgesetzt werden. Das Vorhaltebudget wird an Leistungsgruppen gekoppelt, die nur limitiert vergeben werden und die strenge Strukturmerkmale voraussetzen. Wer die Strukturmerkmale nicht einhalten kann, ist von der Leistungserbringung und Leistungsabrechnung ausgeschlossen. Der Ruin kleiner Krankenhäuser ist vorprogrammiert und wird bewusst in Kauf genommen. Dem bisherigen kalten Strukturwandel folgt jetzt systematische Klinikschließung.“

Vollständige Analyse der Vorhaltefinanzierung: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2023/12/5_Vorhaltefinanzierung_Klaus-Emmerich_Jahresbilanz-Krankenhausschliessungen-2023.pdf

Bei der Einführung der Leistungsgruppen orientiert sich Deutschland – nach Empfehlung der Gesundheitsökonomen – an der Schweiz. Dort wurde zwischen 2009 und 2012 eine Krankenhausreform umgesetzt, bei der die Kantone die in der Reform vorgesehenen Leistungsgruppen Schritt für Schritt einführten. Die Erfahrungen aus über zehn Jahren zeigen, dass die Leistungsgruppensystematik und besonders die enge Verknüpfung von Qualitätsbegriff und Mindestfallzahlen umstritten sind und zu vielen juristischen Prozessen geführt haben.

Laura Valentukeviciute, Sprecherin vom Bündnis Klinikrettung:
„Seit der Einführung der Reform in der Schweiz wurden und werden viele Prozesse gegen die Aberkennung der Leistungsgruppen und somit die Schließung der Fachabteilungen vor Gericht ausgefochten. Auch die Schweizer Krankenhausgesellschaft rät in Ihren Stellungnahmen davon ab, Strukturmerkmale wie Mindestfallzahlen als Kriterien für gute Qualität zu nutzen. Deshalb fordern wir die PolitikerInnen in Deutschland dazu auf, sich nicht vom Beispiel der Schweiz blenden zu lassen, sondern von der Schweiz zu lernen und hierzulande keine Leistungsgruppen einzuführen.“

Probleme der Leistungsgruppen am Beispiel Schweiz: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2023/12/6_Leistungsgruppen_Laura-Valentukeviciute_Jahresbilanz-Krankenhausschliessungen-2023.pdf

Das Bündnis Klinikrettung hat eine Liste von Petitionen gegen Schließung, Privatisierung und Ausdünnung der Krankenhausversorgung erstellt. Rund 1,3 Millionen Menschen haben bei insgesamt 80 Petitionen unterschrieben. Die Liste ist hier zu finden: https://www.gemeingut.org/wordpress/wp-content/uploads/2023/12/4_Uebersicht-Petitionen_Jahresbilanz-Krankenhausschliessungen-2023.pdf [Pressenza]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 08.01. bis 12.01.2024 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53) und Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 08.01.2024: Dörpen
Dienstag, 09.01.2024: Werlte
Mittwoch, 10.01.2024: Herzlake
Donnerstag, 11.01.2024: Lathen
Freitag, 12.01.2024: Lingen
Samstag, 13.01.2024: Lengerich
Sonntag, 14.01.2024: Esterwegen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Geschwindigkeitsanzeige installiert für mehr Verkehrssicherheit

Geschwindigkeitsanzeige am Friedhof in Wippingen

Pünktlich zum morgigen Schulstart hat die Gemeinde an ihrer Hauptdurchfahrtsstraße eine Geschwindigkeitsanzeige installiert. Gemessen wird der Verkehr aus beiden Richtungen, angezeigt derzeit aus Richtung Werpeloh kommend.

Nach Erneuerung der Ortsdurchfahrt scheint der Verkehr mit höherer Geschwindigkeit durch Wippingen zu fahren. Die Gemeinde hofft durch diese Anzeige, dass sich die Verkehrsteilnehmer gerade im Bereich der Schule und des Kindergartens besser an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten.

Ein grüner Smiley signalisiert dem Fahrer, dass er nicht zu schnell unterwegs ist. Beim roten Smiley bitte Fuß vom Gas, denn das signalisiert, dass man zu schnell fährt. [Marlies Berling]

Bücherei: Neues Angebot dank Förderverein

Dank der großzügigen Unterstützung des Fördervereins Renkenberge-Wippingen konnte das Team für die Katholisch Öffentliche Bücherei Wippingen ein neues Angebot für Kinder in ihren Bestand aufnehmen, SAMi dein
Lesebär!

Ein Schwerpunkt der Büchereiarbeit ist die Leseförderung, die allen Mitarbeitenden sehr am Herzen liegt. In Kooperation mit dem Kindergarten und der Grundschule Renkenberge-Wippingen, werden regelmäßig verschiedene Aktionen zur Leseförderung durchgeführt.

Alle Kinder lieben Geschichten und Bilderbücher, genießen das Vorlesen und lassen dabei ihrer Phantasie freien Lauf. Auch wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Erzählen und Vorlesen wichtige Voraussetzungen für die Sprachentwicklung und die Sprachkompetenz sind. Doch leider haben nicht alle Kinder einen Zugang zu Büchern oder nicht immer ist jemand da, der ihnen vorlesen kann. Mit SAMi können die Kinder selbstständig Geschichten hören und das Buch dazu anschauen. Der SAMi-Bär wird einfach an das passende Buch gesteckt und schon können die Kinder in die Welt des Buches eintauchen und die Geschichte immer wieder anhören.

Mit dem Förderverein hat die Bücherei Wippingen einen Partner, dessen Fokus u.a. auf der Förderung von Kindern liegt und daher gerne die Büchereiarbeit in diesem Bereich unterstützt. Dank der Spende in Höhe von 200€ konnte die Bücherei Erstlese- und Bilderbücher sowie den SAMi-Lesebären mit 5 dazugehörigen Bücher anschaffen, die ab sofort zu den Öffnungszeiten (Zum Turm 3, 26892 Wippingen, Di 10.00 bis 11.00 und Mi 16.00 bis 17.30 Uhr) ausgeliehen werden können. [Kathrin Richert]

Sternsinger sind unterwegs

Sternsinger 2024: v. l. Anni Johanning, Ella Johanning, Johanna Gerdes, Leonie Gerdes, Mia Thormann
v. l. Anni Johanning, Ella Johanning, Johanna Gerdes, Leonie Gerdes, Mia Thormann

Mit offensichtlich viel Freude und Begeisterung war heute diese Mädchengruppe als Sternsinger unterwegs, um in ihrer Kostümierung als Heilige Drei Könige und mit Gesang für das Hilfsprojekt der Sternsingeraktion Spenden zu sammeln.

v. l.: Hendrik Manns, Tobias Wesseln, Andreas Klaas, Stefan Klaas, Matthias Schulte
v. l.: Hendrik Manns, Tobias Wesseln, Andreas Klaas, Stefan Klaas, Matthias Schulte

Die Kinder berichteten, dass sie angesichts der heutigen kalten Temperaturen froh waren, dass sie ihrer Aufgabe nicht in den Wippinger Außenbereichen mit den langen Laufwegen nachkommen mussten. Hier erhielten die Sternsinger Hilfe durch eine Erwachsenen-Gruppe. [jdm/ Foto (1) Jan Frericks]

EU macht weiter: Jetzt wird Ägypten mit Migrationsabkommen aufgerüstet

Um die Migration aus afrikanischen Ländern zu verhindern hat die EU in den vergangenen Jahren Abkommen mit mehreren Staaten der Sahelzone getroffen. Diese Regierungen sollten in Verbindung mit Militärpräsenz aus der EU verhindern, dass Menschen aus diesen Staaten oder Durchreisende aus dem Süden weiter nach Norden kommen. Im Niger war die Nordgrenze zu Libyen und Algerien praktisch eine Außengrenze der EU geworden. Die Wege nach Norden wurden innerhalb des Landes gesperrt - auch für Reisegruppen innerhalb des Landes-, so dass die Menschen allein Umwege durch die Wüste suchten und im Notfall in der Wüste verdursteten.

Diese Politik führte zu einer Militarisierung der Region und zu einer Stärkung von islamistischen Milizen. Nach dem Putsch im Niger zeigte sich das grandiose Scheitern dieser EU-Politik. Die EU und ihre Truppen wurden aus Mali und dem Niger vertrieben.

Gelernt hat die EU daraus nichts: Jetzt versucht sie dasselbe mit Ägypten. Die EU will laut NZZ ein Abkommen mit Kairo unterzeichnen, um die Migrationsströme über das Mittelmeer einzudämmen. Das Regime von Abdelfatah al-Sisi gelte Brüssel als verlässlicher Partner. Die katastrophale Menschenrechtslage in Ägypten spiele in den Gesprächen mit der EU keine Rolle.

Die "Linke"-Bundestagsfraktion weist in einer Kleinen Anfrage darauf hin, dass bereits 2022 die EU angekündigt hatte, Ägyptens Küstenwache mit Material zu versorgen und dafür 80 Mio. Euro bereitzustellen. Das verlautbarte Ziel der Kommission für das neue Abkommen sei es, die Tätigkeiten von Schmugglern einzuschränken. Auch die Bundesregierung führe ihre bilaterale Kooperation mit Ägypten im Migrationsbereich fort, sowohl in Sachen Sicherheits- und Polizeikooperation als auch Lieferung von Ausrüstungsgütern und Bereitstellung von Trainings für ägyptische Beamte.

In 22 Einzelfragen dröselt die Anfrage die Menschenrechtslage in Ägypten, die durch willkürliche Verhaftungen und Folter gekennzeichnet ist, auf. Außerdem beschreiben die Fragen die militärische Aufrüstung Ägyptens durch die EU und Deutschland.

Laut RND bemängeln unabhängige Organisationen wie Human Rights Watch (HRW) eine „brutale und systematische Unterdrückung“ von Kritikerinnen und Kritikern. Die autoritäre Regierung lasse sie willkürlich verhaften, die Opposition, eine unabhängige Justiz und freie Medien existierten kaum. „Ägyptische Sicherheitskräfte sind berüchtigt für ihre systematische Folter“, so Human Rights Watch.

Die EU ist also dabei, das nächste Land durch Unterstützung von Repression, durch Verfolgung von Asylsuchenden und eine einseitige militärische Ausrichtung in eine Krise zu treiben. Wie das voraussichtlich endet, kann man jetzt schon in Libyen, Mali, Niger, Tunesien oder Somalia sehen. [jdm]

Am Samstag kommen die Sternsinger

Am Samstag, dem 6.01.2024, machen sich nach der Messe mit der Aussendung der Sternsinger, die um 10.30 Uhr beginnt, die Sternsinger auf den Weg von Haus zu Haus, um zu singen, den Segen zu bringen und Spenden für Kinder in Not zu sammeln.

Unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ stehen die Bewahrung der Schöpfung und der respektvolle Umgang mit Mensch und Natur im Fokus der Aktion Dreikönigssingen 2024. Brandrodung, Abholzung und die rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen zerstören die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung der südamerikanischen Länder Amazoniens. Dort und in vielen anderen Regionen der Welt setzen sich Partnerorganisationen der Sternsinger dafür ein, dass das Recht der Kinder auf eine geschützte Umwelt umgesetzt wird.

Laut der Kampagnenseite der Sternsingeraktion bringt die Aktion Dreikönigssingen 2024 den Sternsingern nahe, vor welchen Herausforderungen Kinder und Jugendliche in Amazonien stehen. Sie zeige ihnen, wie die Projektpartner der Sternsinger die jungen Menschen dabei unterstützen, ihre Umwelt und ihre Kultur zu schützen. Zugleich mache die Aktion deutlich, dass Mensch und Natur am Amazonas, aber auch hier bei uns eine Einheit bildeten. Sie ermutige die Sternsinger, sich gemeinsam mit Gleichaltrigen aller Kontinente für ihr Recht auf eine gesunde Umwelt einzusetzen. [jdm/Marlies Berling]