Junge LandFrauen trafen sich zum Palmstock binden

Palmstock basteln mit den Jungen Landfrauen

Am 28. März trafen sich in unserem Heimathaus knapp 30 junge Frauen zum Palmstock binden. Eingeladen zu diesem Abend hatten die Jungen LandFrauen Emsland-Nord, eine Untergruppe der Kreislandfrauen Aschendorf-Hümmling.

Bei netten Gesprächen, Musik und Getränken konnten sowohl traditionelle Palmstockkreuze gebunden als auch moderne Palmstöcke mit Trockenblumen und personalisierten Aufdrucken hergestellt werden. Zusammen macht die viele Arbeit gleich viel mehr Spaß! 

Die Jungen LandFrauen Emsland-Nord verbinden Frauen zwischen 25 und 40 Jahren miteinander und bieten tolle Veranstaltungen an. Netzwerken, über den Tellerrand blicken und Neues erleben - jeder ist willkommen, ob Landfrauenmitglied oder nicht! Wer Lust hat, kann sich über die nächsten Veranstaltungen der Jungen Landfrauen Emsland-Nord bei Facebook, instagram oder unter der Website der Kreislandfrauen Aschendorf-Hümmling informieren. [Anna-Lena Lienland]

15.04.2023 Deutschland steigt aus Atomenergie aus – Demo in Lingen

Transparent: Atomkraftwerke- Endlich ist Schluss

Heute ist ein historischer Tag: Am 15. April 2023 steigt Deutschland aus der Atomenergie aus. Um dies zu feiern, trafen sich heute in Lingen etwa 400 bis 500 Menschen, um ihre Freude darüber auszudrücken und gleichzeitig mit einer Kundgebung vor der Brennelementefabrik auch deren Ende zu fordern.

Die Entscheidung für den Ausstieg 2011 war richtig, und sie ist es heute noch genauso. Die Teilnehmer äußerten ihre Erleichterung, dass es nun endlich so weit ist und die Gefahren, die ein solches AKW heraufbeschwören kann, somit gebannt sind.

Alexander Vent

Alexander Vent von der Lingener Initiative krtitisierte das Joint Venture zwischen dem französischen Konzern Framatome und dem russischen Staatskonzern Rosatom, die in Lingen Brennstäbe für osteuropäische Kernkraftwerke herstellen wollen. Von Lingen aus werde schon ganz Westeuropa mit Brennstäben versorgt und jetzt liege auch noch der Antrag des Betreiberunternehmens auf Erweiterung der Produktion vor.

Von der Brennelementfabrik zogen die Teilnehmer nach der Kundgebung in einem Demonstrationszug zum Atomkraftwerk, um dort den Ausstieg zu feiern. [jdm]

Ausstellung zur Erstkommunion

Ab Sonntag den 16.4.2023 während des Tags der Offenen Tür der Grundschule stellen wir eine Auswahl mit Geschenken zur Erstkommunion in unserer Bücherei aus.

Schau doch einfach mal vorbei! [Gaby Bicker/Kathrin Richert]

Erinnerung: Demo und Abschaltfest in Lingen am Samstag um 13 Uhr

Das endgültige Aus der AKW in Deutschland kann am 15. April gefeiert werden. Dann gehen die letzten drei Reaktoren Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 vom Netz.

Und doch wird auch weiter demonstriert: gegen den Ausbau der Produktion in der Atomfabrik Lingen – die auch nach dem Abschalten der AKW weiter in Betrieb bleibt.

Zusammen mit örtlichen Initiativen und anderen Organisationen ruft .ausgestrahlt am Samstag, den 15. April, ab 13 Uhr an der Brennelementefabrik, Am Seitenkanal 1, 49811 Lingen zur Demo und zum Abschaltfest auf. Mehr Infos zur Veranstaltung gibt es hier. [ausgestrahlt/jdm]

Blut spenden in Renkenberge

Logo SV Renkenberge

Der nächste Blutspendetermin des SV Renkenberge ist am Mittwoch, den 03. Mai 2023 ab 16:30 Uhr im Gemeindehaus. 

Da die Versorgungslage mit Blutpräparaten immer noch sehr angespannt ist, werden dringend Blutkonserven benötigt. Wir bitten daher zum zahlreiche Teilnahme. Ab dem 18. Lebensjahr darf jeder Blut spenden.

Bitte bringen Sie einen gültigen Personalausweis mit. Wir freuen uns, wenn wir wieder viele Spender begrüßen können! [Alwin Illenseer]

Diamantenes Professjubiläum von Sr. Juvenalis

Schwester Juvenalis
Schwester Juvenalis

60 Jahre sind es in diesem Jahr her, dass die gebürtige Wippingerin Sr. Juvenalis (geb. Engeline Lammers) ihr erste Ordensprofess in der Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Münster-Mauritz abgelegt hat. Sie arbeitete danach als Stationsleitung in verschiedenen Krankenhäusern, in denen die Franziskanerinnen tätig waren.

1982 kam sie zurück nach Münster in das Franziskus-Hospital. Dort begegnete sie 1988 einem jungen Mann, der an AIDS erkrankt war. Durch ihn wurde sie deutlich mit dem Thema Diskriminierung und Stigmatisierung aufgrund der Erkrankung konfrontiert.

Dies war das Schlüsselerlebnis, das dazu führte, dass sie mit ihrer Mitschwester Hannelore im Auftrag der Gemeinschaft 1992 nach Berlin ging, um sich fortan der Sorge für Menschen mit einer HIV-Infektion zu widmen und so Zeichen der Solidarität zu setzen.

Gemeinsam gründeten sie den Hospizdienst TAUWERK e.V., dessen Arbeit auch von der Wippinger Gemeinde immer wieder unterstützt wird. Seit über 30 Jahren ist Sr. Juvenalis in der hospizlichen Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen mit AIDS tätig.

Wir freuen uns, gemeinsam am 30. April um 10.30 Uhr einen Dankgottesdienst in ihrer Heimatgemeinde in Wippingen feiern zu können!

Der Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand und Gemeindeteam freuen sich, wenn auch viele im Anschluss beim Empfang vor der Kirche persönlich gratulieren. Außerdem wird die Kollekte am 30.04. für den Hospizdienst Tauwerk sein.

Es gratulieren ganz herzlich PGR, KV, GT und der Ausschuß- Mission- Entwicklung Frieden. [Hannelore Huesmann/Maria Schröer]

Der asthmatische Westen – Was wir von Goethe über unsere Kriege lernen können

Ulrich Scholz vergleicht in seinem neuesten Blog-Beitrag die Glaubensbekenntnisse von Wachstum und Profit mit dem Luftholen: "Wir atmen die ganze Zeit ein. Und da zu viel nicht genug ist, müssen wir immer noch mehr einatmen. Tragischer Weise haben wir vergessen, wie man ausatmet. Unser Wirtschaftssystem ist asthmatisch. Das ist pathologisch." Dabei haben wir mit Goethe einen der besten Berater, die man sich wünschen kann. Er wusste, "Im Atemholen sind zweierlei Gnaden".

Mehr im Blog-Beitrag von Scholz ... . [jdm]

Erinnerung: Tag der Offenen Tür in der Grundschule Wippingen

Flyer Tag der Offenen Tür Grundschule Wippingen 04/2023

Ein Tag der Offenen Tür findet am Sonntag, den 16.04.2023 von 14 bis 17 Uhr in der Grundschule Wippingen mit einem Angebot von allerlei Leckereien und einem Flohmarkt statt. Dafür können am Donnerstag und Freitag noch gebrauchte Spielsachen und Kinderbücher als Spende im Kindergarten und in den Schulen abgegeben werden. Am Samstag, den 15. April von 15 bis 17 Uhr gibt es die Möglichkeit, die Spenden direkt zur Mehrzweckhalle zu bringen.

Um den Tag mit leckeren Köstlichkeiten abzurunden, bitten wir um Kuchen- und Schnittchen-Spenden. Kuchenspenden kann man direkt per WhatsApp melden an Juliane Kleinekathöfer (0171-1460971) oder Torsten Konnemann (0157-35607669). [Birgit Kuper-Gerdes]

China, Macron und die Angst vor der eigenen Courage

Screenshot Macron-Rede in Den Haag 04-2023

Nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Iran Dank der Vermittlung Chinas scheint sich damit auch eine Chance für den Jemen auf Frieden zu eröffnen. Im Jemen soll am Donnerstag ein Austausch von 900 Gefangenen zwischen der von Saudi-Arabien unterstützten Regierung und den Ansarollah (Huthi) beginnen.

Der mörderische Krieg, den Saudi-Arabien, mit Unterstützung Kuwaits, Ägyptens und weiterer Staaten gegen den Iran als Unterstützer der Huthi im Sinne eines Stellvertreterkrieges führen, wird schon jahrelang durch die Waffenlieferungen des wertegeleiteten Westens, also den USA und Deutschland, gefüttert. Deutschland liefert Waffen an Saudi-Arabien, Kuwait und Ägypten und ist damit mitverantwortlich für eine der größten humanitären Katastrophen der Gegenwart.

Dass China hier den Weg zum Frieden ebnete ist nicht zufällig. Chinas Einfluss ist weltweit gestiegen. Dies liegt nicht nur an Chinas Handeln allein; viele Staaten der Welt sehen in Beziehungen zu China eine Chance, den wirtschaftlichen und politischen Erpressungen der USA zu entkommen.

Wenn China im Ukrainekonflikt durch Vermittlungsaktivitäten tatsächlich ein Ende des Krieges oder zumindest einen Waffenstillstand bewirken würde, stünde den Regierungen der USA und Deutschlands der Angstschweiß auf der Stirn, dass die bisherige Vormachtstellung des Westens in der Welt weiter angekratzt werden könnte. Die in den USA geleakten Geheimpapiere, die Whistleblower veröffentlicht haben, beweisen, dass die USA im Ukrainekonflikt keineswegs nur die Unterstützer eines angegriffenen Landes sind, sondern eine in alle militärischen Aktionen einbezogene Kriegspartei – nur dass sie ihre Befehle von ukrainischem Personal ausführen lässt.

Auf dem Rückflug von seinem Besuch in China äußerte der französische Präsident in einem Interview mit der Zeitung Politico: „Das Paradoxe wäre, dass wir vor lauter Panik glauben, wir seien nur die Gefolgsleute Amerikas. Die Frage, die sich die Europäer stellen müssen, lautet: Ist es in unserem Interesse, [eine Krise] auf Taiwan zu beschleunigen? Nein. Das Schlimmste wäre, zu denken, dass wir Europäer bei diesem Thema zu Mitläufern werden und uns von der US-Agenda und einer chinesischen Überreaktion leiten lassen müssen".

Macron wies auch darauf hin, dass Europa seine Abhängigkeit von den USA bei Waffen und Energie erhöht habe und sich nun auf die Förderung der europäischen Verteidigungsindustrie konzentrieren müsse. Er schlug außerdem vor, Europa solle seine Abhängigkeit von der "Extraterritorialität des US-Dollars" verringern, ein wichtiges politisches Ziel sowohl Moskaus als auch Pekings.

In seiner Rede in Den Haag stellte Macron die Souveränität in den Mittelpunkt. Ohne Wettbewerbsfähigkeit und eine europäische Integration sei keine Industriepolitik möglich. Sie sei aber Voraussetzung für eine Klimaneutralität, eine eigene Chipindustrie. Es gelte die Abhängigkeit zu verringern. Macron hat also in Frage gestellt, dass Europa und die „Verbündeten“ weiter die endlosen Kriege der USA finanzieren müssen und ihre eigene Wirtschaftskraft dem opfern.

Das verzeihen ihm die Transatlantiker in Deutschland nicht. Die deutschen Politiker und die gesamte deutsche Presse stürzt sich auf Macron. Von allen guten Geistern verlassen, sei er. Die NOZ hält seine Aussagen für ein verheerendes Signal, weil er die Schwäche Europas offen gelegt habe, was – natürlich – Moskau und Peking helfen könne. Der Westen verträgt also die Wahrheit nicht – es fehlt nicht viel, und die gesamte Presse Deutschlands brandmarkt Macron als Putinversteher.

Vielleicht zeigt sich in dieser Kritik an Macron auch nur die Angst der Nato-Politiker vor den USA. Macron fordert Europa zu mehr Souveränität auf, aber alle wissen, dass Europa sich bereits so abhängig von den USA gemacht hat, dass jede Regung nach Souveränität schon Strafen durch den großen Zuchtmeister USA nach sich ziehen kann. Die Deutschen würden ja gern selbst eine Großmachtrolle spielen, aber weil es noch nicht so weit ist, hält man sich lieber bedeckt und hat Angst vor der eigenen Courage. Und den Franzosen gönnt man diese Rolle sowieso nicht –trotz deren Atomwaffenarsenal. [jdm]

Ostermärsche 2023: Für Verhandlungen und ein Ende des Krieges in der Ukraine!

In ganz Deutschland sind in über 120 Städten in den vergangenen Tagen mehrere Zehntausend Menschen für Frieden und Abrüstung auf die Straßen gegangen. Zentrale Forderungen bei den Ostermärschen waren ein Waffenstillstand und Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine und eine deutliche Ablehnung gegenüber den Aufrüstungsplänen der Bundesregierung.

Das Netzwerk Friedenskooperative spricht im aktuellen Newsletter davon, dass angesichts des Krieges in der Ukraine , der geplanten Aufrüstung und der sich immer stärker zuspitzenden Weltlage keine Zeit zum Durchatmen bleibe. Die Forderung nach Verhandlungen werde auch in den kommenden Wochen und wahrscheinlich Monaten zentral bleiben. Damit sich die Politik bewege, braucht es weiteren Druck von unten. Die Bundesregierung müsse sich mehr um diplomatische Lösungen bemühen, angesichts der vielen Toten, Verletzten sowie der Zerstörung in der Ukraine.

Um für Verhandlungen und einen Waffenstillstand mehr Druck zu machen, ist das Netzwerk Friedenskooperative über die Aktionsplattform „Lobbying4Peace“ aktiv geworden und ruft zu einer E-Mail-Aktion auf. Bereits über 2.500 Menschen haben sich in den vergangenen zwei Wochen mit einer E-Mail an den Bundeskanzler gewandt und forderten ihn auf, aktiv zu werden und sich für Verhandlungen einzusetzen. Hier können Sie bei der Aktion mitmachen. [jdm]

Sperrungen Schießgebiet

Für die Woche vom 11.04. bis 14.04.2023 sind keine Sperrungen angekündigt worden. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Dienstag, 11.04.2023: Renkenberge
Mittwoch, 12.04.2023: Lingen
Donnerstag, 13.04.2023: Salzbergen
Freitag, 14.04.2023: Meppen
Samstag, 15.04.2023: Neubörger
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Ostereiersuche im Pfarrpark

Wie es mittlerweile Tradition ist fand heute bei sonnigem Frühlingswetter die Ostereiersuche für Kinder im Pfarrpark statt. Die Kinder hatten sichtlich Spaß dabei, die vielen versteckten Ostereier zu suchen.

Kira Angeli hat schließlich das besondere „Goldene Ei“ gefunden. Zur Belohnung gab es ein kleines Geschenk. Ob wirklich alle Eier gefunden wurden, kann an den Ostertagen gerne überprüft werden. [Kathrin Richert]

Schöne Wörter aus dem Hümmlinger Wörterbuch. Heute: Paosken

Paosken n.= Ostern. Beispielsatz: So drock as daet Houn väör Paosken d. h. sehr eilig;

In "Wortwurzeln" schreibt Heinrich Book, das Wort sei in ganz Norddeutschland noch bekannt. Im Saterländischen heißt es Poasken, im Ostfriesischen Paasken, im Niederländischen Pasen, im Altfriesischen und Altsächsischen Pascha, im Mittelniederdeutschen Paschen.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe präsentierte 2021 das Wort des Monats "Paoskefüer - ein westfälischer Osterbrauch". Hier wird darauf verwiesen, dass das alte plattdeutsche Wort für Ostern nur noch im Begriff für das Osterfeuer überlebt hat. "Dieses plattdeutsche Wort ist aus dem Lateinischen ("Pascha") entlehnt und geht ursprünglich auf das hebräische Wort "Pésach" zurück. Das Pessach-Fest erinnert als einer der wichtigsten Feiertage im Judentum an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und gilt als Vorläufer des christlichen Osterfestes. Dass es in Westfalen, im Emsland, im Rheinland und in den Niederlanden nicht Ostern, sondern Paosken beziehungsweise Pasen heißt, liegt zum einen an der sprachprägenden Wirkung von Handelsstraßen, die hier verliefen. Zum anderen an der räumlichen Ausdehnung der Kölner Kirchenprovinz, in der dieses Wort für das Osterfest bevorzugt wurde".[jdm/ Hümmlinger Wörterbuch auf der Grundlage der Loruper Mundart von Heinrich Book und Hans Taubken, Verlag des Emsländischen Heimatbundes]

Tarifabschluss bei der Molkerei

Flyer der NGG zum Tarifabschluss

Beim Deutschen Milch Kontor, und somit auch bei der Molkerei in Neubörger, gibt es einen Tarifabschluss. Vereinbart wurden ab dem 1.3.2023 150 € auf den Ecklohn, ab dem 1.11.2023 zusätzliche 100 € auf den Ecklohn. Nach Angaben des Tarifkommissionsmitglieds Albin Träger entspricht dies in Neubörger einer Lohnerhöhung von 4,8 % zum 1. März und weiteren 3 % zum 1. November. Die Laufzeit des Tarifvertrags erstreckt sich bis zum 29. Februar 2024.

Zusätzlich zur Tariferhöhung gibt es drei Einmalzahlungen von je 500 € als Inflationsausgleich.

Mit der Vereinbarung von Festbeträgen auf den jeweiligen Ecklohn gibt es also den angestrebten Trend zur Angleichung der Vergütungen der verschiedenen Standorte innerhalb des Unternehmens. [jdm]

Info zum Gründonnerstag in der Kirchengemeinde

Leider waren die Uhrzeiten nicht im Pfarrbrief:
Um 20.00 Uhr feiern wir eine Wortgottesfeier zum Abendmahl.

Im Anschluss lädt die KFD ein zur Betstunde! Um 21.30 Uhr beginnt der Kreuzweg, der von der KLJB organisiert und zu dem die ganze Gemeinde eingeladen ist. Am Ende des Kreuzweges gibt es im Treff ein Agapemahl zu dem alle eingeladen sind!

Es grüßen Pfarrgemeinderat, KFD und KLJB [Tobias Wesseln]

„Moor-SA“ und Strafgefangenenlager – Buchvorstellung mit Autor David Reinicke in der Gedenkstätte Esterwegen.

Der 3. April 1946 war für Werner Schäfer sicherlich kein Tag wie jeder andere. Der frühere Kommandeur der „Moor-SA“ und der Strafgefangenenlager im Emsland wurde nach seiner Festnahme durch die britischen Besatzungsbehörden in das Lager Esterwegen gebracht. Damit wurde Schäfer zum Internierten in seinem ehemals „eigenen“ Strafgefangenenlager. Die Briten führten zwar doch kein Verfahren gegen den ehemaligen SA-Oberführer durch, aber das Landgericht Osnabrück verurteilte ihn 1950 wegen Körperverletzung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu vier Jahren Haft. Verfahren und Urteile gegen nicht wenige seiner Wachmänner folgten in den kommenden Jahren.

David Reinicke hat nun eine Studie über die Männer der „Moor-SA“ erarbeitet, deren Gewaltpraxis die Gefangenen ab 1934 in den nationalsozialistischen Strafgefangenenlagern im Emsland ausgesetzt waren. Die „Moor-SA“ entwickelte die Ansprüche, die „Erziehung“ der Strafgefangenen durchzuführen und zugleich die Region zu modernisieren. Hierzu wurden die Gefangenen in einem großangelegten Siedlungsprojekt zur Zwangsarbeit in der Moorkultivierung eingesetzt. Die gleichzeitige Inszenierung als „Gemeinschaft“ versicherte den SA-Männern, dass sie als zukünftige Siedler selbst von ihrem Einsatz profitieren würden. Als Ende der 1930er Jahre aber ein Bedeutungsverlust der „Moor-SA“ einsetzte, zerfiel auch deren Zusammenhalt.

Die Gedenkstätte Esterwegen lädt ein zur Buchvorstellung mit Autor David Reinicke am Donnerstag, 13. April 2023, um 19 Uhr, in der Gedenkstätte Esterwegen. Der Eintritt ist frei. [PM Gedenkstätte]

Demo und Abschaltfest am 15.4. in Lingen

Das endgültige Aus der AKW in Deutschland kann am 15. April gefeiert werden. Dann gehen die letzten drei Reaktoren Emsland, Neckarwestheim 2 und Isar 2 vom Netz. Das ist nach Auffassung der Anti-Atom-Organisation ausgestrahlt der historische Erfolg von Hunderttausenden, die jahrzehntelang gegen die nukleare Gefahr gekämpft und sich für eine Energiewende stark gemacht haben.

Flyer von ausgestrahlt "Gemeinsam gewonnen"

Und doch wird auch weiter demonstriert: gegen den Ausbau der Produktion in der Atomfabrik Lingen – die auch nach dem Abschalten der AKW weiter in Betrieb bleibt. Ein Zusammenschluss des russischen Staatskonzerns Rosatom mit der französischen Firma Framatome will künftig in Lingen Brennelemente für AKW russischer Bauart herstellen lassen.

Zusammen mit örtlichen Initiativen und anderen Organisationen ruft .ausgestrahlt am Samstag, den 15. April, ab 13 Uhr an der Brennelementefabrik, Am Seitenkanal 1, 49811 Lingen zur Demo und zum Abschaltfest auf. Mehr Infos zur Veranstaltung gibt es hier. [ausgestrahlt/jdm]

Little Angel e. V. bedankt sich für 3000 € Spenden aus Wippingen

Hilfeempfänger in Likoni bedanken sich 04/2023

Rike und Frauke Westendorf, sowie der Verein Little Angel e. V. bedanken sich für die insgesamt knapp 2000 € Spenden aus der Gemeinde und einer Spende von 1000 € von der Volksbank.

Hilfeempfänger in Likoni bedanken sich 04/2023

Für das Kwamaiko Projekt werden von dem Geld ein neuer Wassertank mit Wasserleitung, sowie Hühner mit Hühnerställen für 16 weitere Frauen geplant. Außerdem werden von dem Geld die Schulgebühren von Dorfkindern aus armen Familien bezahlt. Mit zwei Fotos bedanken sich die Projekte. [Rike Westendorf]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 03.04.2023: Wettrup
Dienstag, 04.04.2023: Herzlake
Mittwoch, 05.04.2023: Lingen
Donnerstag, 06.04.2023: Börger
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Sperrungen Schießgebiet

Für die Woche vom 03.04. bis 07.04.2023 sind keine Sperrungen angekündigt worden. [jdm]

Neue Ausgabe von „Ausdruck Das IMI-Magazin

Die Informationsstelle Militarisierung e. V. hat die März-Ausgabe des "AUSDRUCK – Das IMI-Magazin" herausgebracht. Die gesamte Ausgabe können Sie hier herunterladen.

Im Einzelnen enthält das Heft folgende Themen:
Editorial (Martin Kirsch und Jürgen Wagner)
Der Ukraine-Krieg: Vorgeschichte, Verlauf, Interessen, Waffen (Jürgen Wagner)
Zeitenwende ohne Personal (Thomas Haschke)
Ukrainekrieg und arabische Welt (Jacqueline Andres)
Auswirkungen des Ukrainekrieges auf den Globalen Süden (Pablo Flock)
Streit um die nördlichen Passagen: Im Arktischen Ozean drohen neue Konflikte (Ben Müller)
Deutschland positioniert sich in der Ostseeregion als militärische Führungsmacht (Merle Weber)
Sand im Getriebe: Rekrutierung, Widerstand und Asyl im Ukraine-Krieg (Franz Nadler)
Soziale Verteidigung als Alternative zu militärischen Optionen (Victoria Kropp)
Konturen alternativer Sicherheitsarchitekturen in Europa (René Jokisch) [jdm]

Uranmunition

Großbritannien hat angekündigt, der Ukraine Munition aus abgereichertem Uran zu liefern. Uran ist ein sehr schweres Metall und kann Panzerungen durchdringen. Außerdem ist die Atomindustrie froh, wenn sie die riesigen Mengen Abfall loswerden kann. Für eine Tonne Brennstäbe entstehen etwa sieben bis acht Tonnen abgereichertes Uran als Abfallprodukt, z. B. auch in der Urananreicherungsanlage Gronau.

Durch die hohen Temperaturen beim Aufprall der Urangeschosse verbrennt das abgereicherte Uran zu keramisierten, wasserunlöslichen Nanopartikeln, die hundertmal kleiner sind als ein rotes Blutkörperchen. Es entsteht sozusagen ein radioaktives und hochgiftiges Metallgas.

Werden diese Partikel eingeatmet oder mit der Nahrung aufgenommen, können sie im menschlichen und tierischen Organismus überall hinwandern: in alle Organe, ins Gehirn, in Eizellen und Spermien. Nato-Staaten haben abgereichertes Uran in Serbien, im Kosovo und im Irak abgeschossen. US-Soldaten litten nach ihrer Rückkehr aus dem Irak an Erschöpfungszuständen, Schlaf- und Gedächtnisproblemen, Depressionen, Muskelschmerzen, Diarrhoe, Erbrechen, Haar- und Zahnausfall und weiteren gesundheitlichen Problemen. Schlimmer ist die betroffene Bevölkerung dran, deren Landschaft auf Dauer vergiftet ist. Im Irak weigern sich Frauen, Kinder zu bekommen, "weil dort schwer missgebildete Babys geboren wurden: Säuglinge ohne Augen, ohne Beine oder Arme; Babys, die ihre inneren Organe außen in einem Hautsack trugen. All diese Kreaturen lebten, wohl unter entsetzlichen Schmerzen, nur wenige Stunden" (Quelle).

Die britische und die ukrainische Regierung nehmen diese Gesundheitsgefahren für die ukrainische Bevölkerung wissentlich in Kauf.

Für die Reaktion der russischen Regierung auf diese Ankündigung war wohl eher die militärische Bedeutung ausschlaggebend. Russland hat angekündigt taktische Atomwaffen in Belarus zu stationieren. Auf der anderen Seite will jetzt Polen eine verstärkte atomare Teilhabe – dringt also auf einen atomaren Einsatz durch die USA zu gegebener Zeit.

Die Gefahr eines Atomkriegs nimmt weiter durch kleine Schritte zu. Alles kein Problem? Nur bis zum letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. [jdm]

Ukraine: Krieg hat ein nicht reiches Land in die Armut gestürzt

Während hierzulande in den Medien Geschichten von Ukrainern auftauchen, die trotz Krieg ein normales Leben aufrechterhalten (sogar in Charkiw eine Weinbar eröffnet, NOZ, 31.03.2023), wird ignoriert, dass die Wirtschaft der Ukraine implodiert und wie in Afghanistan eine Abkopplung des Landes vom Weltmarkt droht.

Die offizielle Inflationsrate von 25 Prozent hat nach Einschätzung von Kai Kleinwächter wenig mit der Realität zu tun. Die ukrainische Währung Hrywnja wird zunehmend wertlos und nicht mehr konvertierbar. Seit Beginn des Krieges gibt es staatliche massive Kapitalkontrollen mit umfassenden Einschränkungen von Auslandsüberweisungen und einem festen Wechselkurs des Hrywnja zum US-Dollar (bis 19. Juli 2022 29 Hrywnja für einen US-Dollar, seitdem 36,57 Hrywnja). Der Wechselkurs am Schwarzmarkt ist deutlich schlechter.

1990 lebten noch 50 Mio. Menschen in der Ukraine; schon vor dem Krieg sank die Zahl um ein Fünftel auf unter 40 Mio. Etwa 8 Millionen UkrainerInnen sind seit Kriegsbeginn aus dem Land geflüchtet. UN-Modelle gehen von einer dauerhaften Schrumpfung der Bevölkerungszahl auf 33 Mio. bis 2050 aus.

Schon vor dem Krieg gehörte die Ukraine zu den ärmsten Ländern Europas. Der durchschnittliche Brutto-Monats-Lohn betrug 2019 ca. 360 €. Nach offiziellen Angaben betrug der Durchschnittslohn in der Ukraine im April 2021 13.543 UAH; also ca. 412 Euro (1 Euro entspricht 32,8 UAH). In der Hauptstadt Kiew betrug der Durchschnittslohn 20.422 UAH (ca. 622 Euro).

Seitdem hat die Inflation einen großen Teil der Reallöhne gefressen. Für Angestellte des Staates und das Militär gab es Lohnerhöhungen, die einen Ausgleich der Inflationsverluste schufen. Somit gibt es für die oben genannte Weinbar in Charkiv tatsächlich eine Klientel, die sich auch heute einen Besuch in ihr leisten kann.

Nach den Schätzungen des UN-Kinderhilfswerkes sind knapp 18 Millionen (60%) Menschen in der Ukraine auf "dringende humanitäre Unterstützung" angewiesen und können sich nicht mehr selbst versorgen. Ohne Hilfe würde ein Großteil der betroffenen Menschen langfristig sterben, sofern die Menschen nicht das Land verlassen.

Das Gesundheitssystem war in der Ukraine vor dem Krieg mit 250 US-Dollar je Einwohner unterfinanziert, so wie in Bolivien oder dem Irak (Deutschland 5.900 US-Dollar). Durch geplante Kürzungen und die Inflation sinken die realen Gesundheitsausgaben noch tiefer.

Wenn die Ukraine bei den Ländervergleichen häufig noch nicht so schlecht da steht, liegt das an den immensen Geldzuflüssen, die derzeit aus der EU und den USA ins Land kommen. Vergessen wird dabei, dass es sich zum Teil um Kredite handelt, die die Ukraine schon heute zu einem bankrotten Land machen. Zum anderen gehen die Gelder nicht in den Aufbau einer Wirtschaft, sondern ausschließlich in die korrupten Regierungsinstitutionen und das Militär. Die Regierung und das Militär werden nur von Nato-Geldern aufrecht erhalten.

Nur die Gelder von AuslandsukrainerInnen an ihre Angehörigen und die Gelder von Hilfsorganisationen (August 2022 für humanitäre Zwecke geschätzte 17 Prozent der Gelder) erreichen die ukrainische Bevölkerung. Kai Kleinwächter vergleicht die ukrainische Wirtschaft mit der Afghanistans. Die Bevölkerung und das Regierungssystem seien zwei vollkommen getrennte Sphären. Würde sich der Westen mit seinen Kriegszuschüssen heute aus der Ukraine herausziehen, würden die staatlichen Institutionen wie in Afghanistan als leere Hüllen sofort zusammen brechen. [jdm]

Silberne Ehrennadel nach 34 Jahren Vorstandsarbeit

Von links: Hermann Frericks, Lukas Borchers, Christian Koers, Wilhelm Borchers, Johannes
Frericks, Thomas Kuper, Johannes Hempen, Georg Brüning

Am Mittwoch den 29.03.2023 fand die Generalversammlung des landwirtschaftlichen Ortsvereins Wippingen im Heimathaus statt. Nach jeweils 34 Jahren aktiver Vorstandsarbeit verabschiedeten sich Wilhelm Borchers und Johannes Frericks auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand. Borchers war die letzten 15 Jahren Erster Vorsitzender des Ortsvereins.

Im Zuge der Vorstandswahlen wurde Christian Koers einstimmig zum neuen Ersten Vorsitzenden gewählt. Die Landwirte wählten Thomas Kuper für eine weitere Wahlperiode in den Vorstand. Neu in das Gremium wurden Lukas Borchers, Hermann Frericks und Johannes Hempen gewählt.

Als Dankeschön für ihre langjährige Tätigkeit überreichte der Vorsitzende Christian Koers dem verabschiedeten Wilhelm Borchers und Johannes Frericks einen Präsentkorb. Außerdem wurden sie vom Geschäftsführer des Landvolkes Aschendorf Georg Brüning mit der silbernen Ehrennadel des Landvolkes ausgezeichnet.

Im Anschluss an die Wahlen berichtete Georg Brüning über aktuelle agrarpolitische Themen, wie u. a. GAP 2023, Grundsteuerreform, TA-Luft… . An der Veranstaltung nahmen neben den Wippinger Landwirten auch der Ortsverein der Nachbargemeinde Neubörger teil. [Anna und Christian Koers]

Tag der Offenen Tür in der Grundschule Wippingen

Flyer Tag der Offenen Tür Grundschule Wippingen 04/2023

Ein Tag der Offenen Tür findet am 16.04.2023 von 14 bis 17 Uhr in der Grundschule Wippingen statt. Neben dem Angebot von allerlei Leckereien wird es auch einen Flohmarkt geben.. Organisiert wird der Tag durch den Förderverein der Grundschule und Kita Wippingen.

Der Erlös der Veranstaltung soll der Realisierung der im nächsten Jahr geplanten Zirkusprojektwoche dienen.

Für den Flohmarkt benötogen wir gebrauchte Spielsachen und Kinderbücher als Spende. Diese können in der Woche nach den Osterferien (12. -14. April) im Kindergarten und in den Schulen abgegeben werden. Am Samstag, den 15 April von 15 bis 17 uhr gibt es die Möglichkeit, die Spenden direkt zur Mehrzweckhalle zu bringen.

Um den Tag mit leckeren Köstlichkeiten abzurunden, bitten wir um Kuchen- und Schnittchen-Spenden. Kuchenspenden kann man direkt per WhatsApp melden an Juliane Kleinekathöfer (0171-1460971) oder Torsten Konnemann (0157-35607669). [Birgit Kuper-Gerdes]

Strafanzeige in Slowakei wegen MiG-Übergabe an Ukraine

Das Online-Portal Web.de berichtete, dass die größte Oppositionspartei der Slowakei Strafanzeige erstattet hat, weil sie die Übergabe von Kampfflugzeugen an die Ukraine für verfassungswidrig hält. Die konservativ-populistische Regierung von Ministerpräsident Eduard Heger hatte am 17. März beschlossen, der Ukraine 13 Flugzeuge des sowjetischen Typs MiG-29 zu übergeben. Am 23. März wurden die ersten vier dieser Flugzeuge von ukrainischen Piloten in die von Russland angegriffene Ukraine gebracht. Mehr bei Web.de... . [HM]

Die Deutsche Bahn neu aufgleisen – Alternativer Geschäftsbericht Deutsche Bahn 2022

Heute präsentierte die Deutsche Bahn ihren Geschäftsbericht für 2022. Wie seit Jahren präsentierte Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene vor der Bilanzpressekonferenz der Deutschen Bahn AG den Alternativen Geschäftsbericht Deutsche Bahn 2022, der sich deutlich kritischer mit der Situation der Bahn auseinandersetzt als z. B. die Berichterstattung der Tagesschau.

Im Bericht heißt es, das Ansehen der Bahn sei auf einem Tiefpunkt angelangt. Verantwortlich dafür sind die Bundesregierungen, aber auch vor allem die führenden Köpfe im Bahnvorstand. Im neuen Geschäftsbericht der Deutschen Bahn 2022 gibt es etwas Selbstkritik, so in Sachen Pünktlichkeit. Es heiße zwar »Wir haben verstanden«. Doch faktisch herrscht die Parole: »Weiter so!

Der DB-Geschäftsbericht 2022 verweist darauf, dass erstmals seit drei Jahren wieder Gewinne eingefahren wurden. Und dass die Leistungen im Personenverkehr deutlich anstiegen. Tatsächlich gibt es Null Gewinn im Bereich Schiene im Inland – der gesamte Gewinn wird im Ausland und mit Nicht-Bahn-Geschäften generiert. Das Niveau der Fahrgastzahlen liegt weiter deutlich unter demjenigen von 2019.

Der Bahnkonzern fährt im Bereich Infrastruktur seit mehr als 15 Jahren auf Verschleiß. Dies trifft auch für das Jahr 2022 zu. Und dieses Fahren auf Verschleiß ist der entscheidende Grund dafür, dass die Pünktlichkeitsquote so niedrig ist wie noch nie zuvor in den letzten 33 Jahren.

In Sachen Infrastruktur preisen das Bundesverkehrsministerium und der Bahnvorstand eine »Generalsanierung« an. Dabei sollen im Zeitraum 2024 bis 2030 in jedem Jahr ein »Korridor« im Schienennetz für fünf bis sechs Monate komplett gesperrt werden und alle Bestandteile der Infrastruktur erneuert werden. Das traditionelle Sanieren und Instandhalten »unterm rollenden Rad« wird aufgegeben. Der Chef der Schweizerischen Bundesbahnen, Benedikt Weibel sagte im März 2023: »Diese Korridor-Sanierungen sind schlicht selbstmörderisch.«

Mitte März erklärte der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer, der »Deutschlandtakt« könne nicht bis 2030 weitgehend umgesetzt werden, sondern erst im Jahr 2070. Niemand in der Bundesregierung hat dieser Aussage widersprochen. Faktisch werden damit die Klimaziele der Bundesregierung im Bereich Schiene bis 2030 aufgegeben.

Unnötige und dann mit Milliarden Euro an Ausgaben verbundene Großprojekte der Deutschen Bahn, wie Stuttgart 21, aber auch mehrere Hochgeschwindigkeitsstrecken, werden weitergeführt, obwohl sie immer mit dem Deutschlandtakt, der gerade beerdigt wird, begründet wurden. Die Baukosten für Stuttgart 21, die einmal bei 2 Milliarden Euro liegen sollten und die aktuell offiziell mit knapp 10 Milliarden Euro beziffert werden, steigen auf 20 und mehr Milliarden Euro.

Seit Anfang der 1990er Jahre konzentriert sich die Deutsche Bahn auf Hochgeschwindigkeitsverkehr mit Neubaustrecken und Ausbaustrecken. Sie behauptet dabei, dass sie damit Flugverkehr auf die Schiene lenken würde. Das ist eine Fehlorientierung. Die Hauptaufgabe der Schiene besteht vor allem darin, den weit wichtigeren Autoverkehr in größeren Teilen auf die Schiene zu verlagern. Der Schienengüterverkehr der DB, DB Cargo, entwickelt sich desaströs. Der überwiegende Teil der Güterwaggons ist nicht mehr im Eigentum von DB Cargo.

Der Erfolg des 9-Euro-Tickets im Sommer 2022 wird beim Nachfolge-Ticket zu einem Flop: der Preis ist zu hoch und es wurden und werden im Bereich Schiene keinerlei Vorkehrungen dafür getroffen, dass das Nachfolgeticket ein Erfolg wird. Die Sicherheit im Schienenverkehr ist durch eine Reihe schwerer Eisenbahnunfälle mit Todesfolge nicht mehr gegeben, aber nicht wegen „menschlichem Versagen“, sondern weil die Strecken nicht in Ordnung gehalten werden. Seit den 1990er Jahren kommt es zu einem deutlichen Service-Abbau im Schienenpersonenverkehr. Beispiele: Speisewagen und der Abschaffung aller Nachtzüge.

Geplant ist ab 1. Januar 2024 eine neue Infrastrukturgesellschaft. Diese Gesellschaft muss mit genügend Geld ausgestattet werden, um die marode Infrastruktur zu erneuern und es müssen alle Infrastrukturbereiche aufgenommen werden, und nicht etwa Gewinnträchtige wieder ausgegliedert werden.

Mit Strecken-Reaktivierungen und der Beseitigung von Engpässen würde man in relativ kurzer Zeit Verbesserungen des Schienenverkehrs erreichen, obwohl sie nur mit einem Bruchteil der Kosten verbunden sind, die Bahn und Bund für ihre Großprojekte vorsehen.

Und zu guter Letzt wird kritisiert, dass Bahnchef Lutz sich 1,269 Millionen Euro Jahressalär auszahlen lässt – dies vor dem Hintergrund der verschärften Bahnmisere, einer Rekordverschuldung von rund 30 Milliarden Euro und einer rekord-niedrigen Pünktlichkeitsquote. [jdm]

Über die Vermessenheit und Selbstüberheblichkeit im Ukraine-Konflikt

Screenshot Blog Ulrich Schulz
Ulrich Scholz

Wenn man ein Problem lösen will, muss man sich manchmal vom Problem lösen. Vielleicht liegt hier der Königsweg aus dem Ukraine-Konflikt.

Solange die Politiker in Russland, der Ukraine und der Nato in ihren herkömmlichen Denk- und Verhaltensmustern beharren, wird es in der Ukraine keinen Frieden geben. Das Erkennen von Denkmustern, die in den Abgrund führen, lassen sich bei anderen leichter erkennen, als bei einem selbst. Das gilt ganz besonders für Führungspersonen in der Wirtschaft, in der Politik und beim Militär. Warum es aber so wichtig ist, versucht Ulrich Scholz in seinem neuen Blog-Beitrag zu erklären. [jdm]

Nährstoffbericht: positive Tendenzen, aber immer noch zu viel Stickstoff und Phosphor

Heute hat die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte den Nährstoffbericht der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) für den Zeitraum vom 1. Juli 2021 bis 30. Juni 2022 vorgestellt.

Folie der Landwirtschaftskammer zum Nitrateintrag in Niedersachsen
Folie der Landwirtschaftskammer zum Stickstoffeintrag in Niedersachsen

Landesweit ist laut der Pressemitteilung des Ministeriums die Stickstoff-Düngung um 16.219 Tonnen gesunken (im Vorjahr -3655 t). Neun Landkreise, darunter das Emsland, überschreiten die 150 kg/N/ha-Grenze, die den Düngebedarf laut Düngeverordnung bildet. Die zwei Landkreise Cloppenburg (197 k/n/ha) und Vechta (172 kg/N/ha) überschreiten auch die 170 kg/N/ha-Grenze, die als erlaubte Obergrenze gilt. Die Grafschaft Bentheim und Wilhelmshaven unterschreiten die Grenze nur knapp.

Der Dung- und Gärrestanfall aus der Tierhaltung und aus Biogasanlagen ist nur leicht um 1,1 % gesunken, aber der Mineraldüngerabsatz ist um 20.000 Tonnen Stickstoff auf den bisherigen Tiefststand von 166.000 Tonnen gesunken. Gerhard Schwetje, Präsident der LWK führte diese Tendenz zum Teil auf die gestiegenen Kosten für Mineraldünger, aber auch die LWK-Beratung zurück, die immer öfter den Ersatz des Mineraldüngers durch organischen Dünger zur Folge habe (siehe auch Präsentation der LWK zum Nährstoffbericht und Fragen und Antworten auf einen Blick).

Folie der Landwirtschaftskammer zum Phosphateintrag in Niedersachsen
Folie der Landwirtschaftskammer zum Phosphateintrag in Niedersachsen

Bei der Phosphatdüngung gab es landesweit einen rechnerischen Überschuss, der sowohl aus dem organischen Dünger, als auch aus Mineraldünger stammt. Phosphat ist ein Produkt aus dem Element Phosphor, das als Nährstoff für die Landwirtschaft durch keinen anderen Stoff ersetzt werden kann. Gleichzeitig ist Phosphor ein endlicher Rohstoff, der nur in wenigen Ländern abgebaut werden kann: China, Südafrika, Jordanien, Marokko und die Westsahara besitzen 80 Prozent der weltweiten Vorkommen. Teilweise sind die Abbaubedingungen für die Umwelt und die Gesundheit der Beschäftigten sehr problematisch.

Folie der Landwirtschaftskammer zur Gewässergüte
Folie der Landwirtschaftskammer zur Gewässergüte

Phosphat, das von den Pflanzen beim Ackerbau nicht aufgenommen wird, wird über das Grundwasser in die Gewässer gespült und kann dort zu übermäßigem Wachstum der Wasserflora durch Überdüngung (Eutrophierung) führen. In der Folge können Sauerstoffmangel und Fischsterben auftreten. [jdm]