Scholz´ und Lawrows Reden vor der UNO-Vollversammlung

Deutlich unterkomplex erzählte Bundeskanzler Scholz vor den fast leeren Rängen der Uno-Vollversammlung, wie die deutsche Regierung sich die Welt vorstellt. Er zeichnete nach, wie der Kalte Krieg in Europa durch ein System von Verträgen zwischen den westlichen und östlichen Staaten in Europa langsam überwunden wurde. Und dann fällt auf einmal der „Angriffskrieg“ Russlands vom Himmel. Kein Wort davon, dass Russland durch die Erweiterung der Nato geradezu zu einer Reaktion provoziert wurde, vor allem als auch noch die bis dahin neutrale Ukraine von der Nato immer mehr in ihre  Strukturen integriert wurde und die ukrainische Putsch-Regierung Krieg gegen die russischsprachige Bevölkerung in ihren östlichen Provinzen führte. Kein Wort davon, dass gerade die Nichteinhaltung der Minsker Vereinbarungen durch die Ukraine, Deutschland und Frankreich die russische Regierung zu einer militärischen Reaktion veranlasste.

Dass die Welt heute sich nicht mehr allein auf den einen Pol, die USA, orientiert, sondern sich die Staatenwelt multipolar orientiert, muss Scholz in seiner Rede zugestehen. Aber er versucht diese neue Orientierung klein zu reden. „Multipolarität ist keine neue Ordnung. Wer damit verbindet, dass kleinere Länder der Hinterhof größerer Länder sind, der irrt. Multipolarität ist keine normative Kategorie, sondern eine Zustandsbeschreibung.“

Deutschland ist doch eins der besten Beispiele für ein Land, das den Hinterhof für die USA bildet und die eigenen Interessen bzw. die Interessen der eigenen Bevölkerung dem „größeren Land“ unterordnet. Für viele Staaten des Südens ist die Multipolarität durchaus eine neue Ordnung, nämlich eine Ordnung, in der die Regeln nicht allein vom Westen bestimmt werden. Wenn es nicht nur eine Weltbank gibt, die nach den Regeln der USA spielt, sondern noch andere Entwicklungsbanken, dann haben arme Länder tatsächlich eine Chance, sich aus dem Schuldenregime des Westens zu befreien. Multipolarität bedeutet nicht per se eine bessere Welt, weil auch die anderen Pole Interessen haben können, die einem nicht gefallen. Aber sie bietet eine Wahlmöglichkeit jenseits der erpresserischen Methoden des Westens. Damit erreicht die Multipolarität durchaus eine neue Qualität und ist nicht nur ein Begriff der einen Zustand beschreibt.

Scholz´ Rede bot nichts Neues. Er lobte Deutschland für seine finanziellen Beiträge für die Uno. Die Industrieländer würden wohl erstmals 100 Mrd. für die Klimafinanzierung zusammenkriegen. Dass diese Industrieländer ratzfatz 150 Mrd. für Waffen in die Ukraine pumpten, erwähnte er nicht. Afrikanischen Ländern bot er Partnerschaften bei der Energiegewinnung an. Naja, Afrika soll Deutschland jetzt bei seinen Energieproblemen helfen.

Scholz weiter: „Nur ein Beispiel: Die ganze Welt redet derzeit über die Diversifizierung von Lieferketten und über Rohstoffsicherheit. Wäre es da nicht ein Anfang, dass wenigstens der erste Verarbeitungsschritt vor Ort stattfände, dort, wo die Rohstoffe im Boden liegen? Deutschland und die deutsche Wirtschaft jedenfalls sind offen dafür, genau solche Partnerschaften einzugehen.“ Das hörte sich an, als ob der Deutsche da eine ganz neue Idee hätte. Dabei gehört diese Forderung seit 50 Jahren zum Standardrepertoire aller Rohstoff fördernden bzw. produzierenden Staaten. Kommt Scholz jetzt damit an, weil China mit seiner Seidenstraßeninitiative genau in solche Projekte investiert?

Weiter: „Damit diese Investitionen gestemmt werden können, müssen wir die Schuldenkrise vieler Länder adressieren und die internationale Finanzarchitektur modernisieren.“ Auch hier nur Wortgeklingel, statt die Forderungen des Südens nach anderen Stimmverhältnissen bei der Weltbank zu unterstützen.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow zeichnete in seiner Rede am 23. September nach, wie es zu dem Ukrainekrieg gekommen ist, wobei er für die Entwicklung dahin einen Betrug des Westens verantwortlich machte.

Wer seine Rede liest, kann darin eine Zusammenfassung aller Forderungen des Nichtwestens finden: Es geht darum, wie der Westen einen Krieg nach dem anderen inszenierte und wie die Nato derzeit versucht, seinen eigenen Machtbereich bis nach Asien auszudehnen und dort gewachsene partnerschaftliche Strukturen durch Militarisierung und Erpressung zu zerstören.

Lawrow brachte das Beispiel des französischen Präsidenten Macron, der kürzlich seine große Besorgnis über die Erweiterung der BRICS zum Ausdruck gebracht habe und dieses Ereignis als Beweis betrachtet habe für »die Verkomplizierung der Umstände in der internationalen Arena, die das Risiko einer Schwächung des Westens und insbesondere Europas birgt. (…) Es vollzieht sich eine Revision der Grundsätze und verschiedenen Organisationsformen der Weltordnung, in der der Westen dominant war und ist«. Das heiße doch: Wenn sich irgendjemand ohne uns irgendwo versammelt, ohne uns oder ohne unsere Erlaubnis Freundschaften schließt, wird das als Bedrohung unserer Vorherrschaft angesehen. Das Vordringen der NATO in den asiatisch-pazifischen Raum sei dagegen eine »gute Sache«, während die Expansion der BRICS gefährlich sei. [jdm]

Fünf Schritte zum Pflegegrad

Übersicht über die Beantragung von Pflegegeld

Die Beantragung von Pflegeleistungen in Deutschland ist ein komplexer und undurchsichtiger Prozess. Grade wenn schnelle Hilfe für Pflegebedürftige von entscheidender Bedeutung ist, stehen viele Betroffene Unklarheit und bürokratischen Hürden gegenüber. Laut einer Studie der VDK aus dem Jahr 2022, bleiben jährlich etwa 12 Milliarden Euro finanzieller Pflegeleistungen ungenutzt.

Die Dringlichkeit, einen Pflegegrad-Antrag zu stellen, wird von den Betroffenen oft unterschätzt oder im Trubel schlichtweg vergessen.

Der Verbund Pflegehilfe erkennt diese Problematik und hat ergänzend zum bereits bestehenden Pflegegrad-Rechner, den digitalen Pflegegrad-Antrag implementiert. Eine benutzerfreundliche Plattform, die es ermöglicht, den Antrag jederzeit bequem von zu Hause in nur 5 Minuten zu stellen.

Die Informationsgrafik im Anhang soll Betroffenen eine klare und einfache Übersicht der ersten Schritte bei Auftreten eines Pflegefalls liefern. Hier kommen Sie direkt zum Digitalen Pflegegrad-Antrag: https://www.pflegehilfe.org/service/pflegegrad-antrag. [PM Verbund Pflegehilfe]

Warum und Weshalb – Wir, die böse Schwiegermutter und Herr Putin

Ulrich Scholz

Ulrich Scholz hat sein Buch „Taschenkarte“ auf der  Kölner  Messe „Zukunft Personal Europe„ vorgestellt, auch in einem Interview mit dem Messe TV. Die Fragestellungen des Reporters haben ihn darauf gebracht, einmal einen Zusammenhang in unserer Kultur aufzuzeigen, wenn es um Konflikte geht und deren Lösungen. 

Im Privaten, in der Schule, im Beruf und in der Politik trifft man immer wieder das gleiche Denk- und Handlungsmuster an. Es erzeugt Konflikte und beschleunigt sie noch. Man denkt und handelt in Zweck-Kategorien, anstatt Warum-Fragen zu stellen. 

Kleine Kinder stellen sie immer wieder. Sie wollen nicht wissen, sondern verstehen. Im Konflikt ist das der erste Schritt zu seiner Lösung. Die Erwachsenen scheinen das vergessen zu haben. 

Scholz´neuer Blog-Beitrag soll daran erinnern und sieht darin auch einen Weg zum Frieden in der Ukraine. [jdm]

Neue Yoga-Kurse in Wippingen

Flyer Dienstagskurs Yoga
Flyer Dienstagskurs Yoga

Ab Oktober 2023 bietet Tanja Sandman wieder ihre zwei Yoga-Kurse in Wippingen an.

Am 10.10.2023 beginnt jeweils dienstags von 20.30 bis 22:00 Uhr der Kurs die klassische Hatha Yoga für Männer und Frauen ohne körperliche Einschränkungen. Eine ganzheitliche Übungspraxis zur Erhaltung nd Wiederherstellung der gesundheit mit Atemtechniken, statischen und dynamischen Körperübungen, Dehnübungen und Entspannungstechniken. Der Kurs hat 10 Termine. Die Kursgebühr ist abhängig von der Anzahl der Teilnehmer (10-15 Teilnehmer 100 €, 16-20 Teilnehmer 90 €, ab 20 Teilnehmern 80 €). Mitzubringen sind Yogamatte, Yogakissen, Decke und Stopper-Socken.

Yogamatte und -kissen

Am 13.10.2023 beginnt der Freitags-Kurs, deren 10 Termine jeweils von 8:30 bis 10:00 Uhr stattfinden. Dieser Kurs bietet sanftes Yoga für Anfänger oder menschen mit kleinen körperlichen Einschränkungen. Kursgebühr und Bedingungen sind die gleichen, wie oben.

Anmelden können Sie sich bei Tanja Sandmann unter 0176/43246164. [Birgit Kuper-Gerdes]

Einladung zur Generalversammlung

Einladung zur Generalversammlung des Schießvereins 10/2023

Der Schießverein Wippingen lädt zu seiner Generalversammlung am Montag, 02. Oktober 2023, um 20.00 Uhr im Schützenhaus alle Freunde und Mitglieder des Schießsports herzlich ein.

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme. Der Vorstand [Hermann Jansen]

Wolfsmonitoring: Werden zu wenig Wildtierrisse erkannt und gemeldet?

2. Quartalsbericht der Landesjägerschaft zum Wolfs-Monitoring

Das Thema Wölfe hat sich in Wippingen etwas beruhigt. Es werden zwar immer wieder Nutztierrisse bekannt, aber letztlich verlässt man sich bei der Betrachtung, wie viele Wölfe es gibt, auf sein subjektives Gefühl.

Das Wolfsmonitoring soll eigentlich belastbare Zahlen ergeben, wie sich die Wolfspopulation entwickelt. In Niedersachsen gab es im 2. Quartal 2023 laut Quartalsbericht der Landesjägerschaft 2194 Meldungen, aber als bestätigte Meldungen können nur 814 Fälle (37,11%) gelten.

Am häufigsten wurden mit 41,98 % (n=921) Fotofallenaufnahmen gemeldet. Mit 24,79 % (n=544) machten Sichtungen den zweithäufigsten Meldungstypus aus. Dokumentierte Losungsfunde waren mit 16,41 % (n=360) vertreten. Nutztierrisse (4,51 %; n=99), Wildtierrisse (7,84 %; n=172), Fährten (2,51 %; n=55), Sonstige (0,32 %; n=7), Totfunde (0,77 %, n=17), Heulen (0,82 %, n=18) und Haare (0,05 %; n=1) machten den Rest der Meldungen aus.

Der größte Teil der Meldungen (54,92 %) kam von Jagdscheininhabern und sie lieferten auch 83,84 % aller C1-Nachweise, also Meldungen mit definitiven Wolfsnachweisen.

Seit Beginn des Wolfmonitorings im Jahr 2011/2012 stiegen die Meldungen von Null auf 4000 im Jahr 2019/2000. Im abgelaufenen Jagdjahr 2022/2023 sind es über 8000 Meldungen. Im Laufe der Jahre ist der Anteil der bestätigten Sichtungen von anfangs nur etwa 15 % auf ca. 50 % gestiegen. Unbestätigte Meldungen haben abgenommen.

Meldungen wegen Nutztierrissen machen 6,13% und wegen Wildtierrissen machen 5,76 % aus.

Zum Abschluss des II. Quartal 2023 können 48 Wolfsterritorien in Niedersachsen bestätigt werden: 42 Wolfsrudel, 4 Wolfspaare und 2 residente Einzelwölfe. Für 25 der 42 Wolfsrudel steht der Rudelnachweis aktuell noch aus. Für das Emsland werden derzeit zwei Rudel in Meppen und Herzlake angenommen, wobei der Status noch nicht bestätigt ist. In Nordhorn wird nur noch ein Einzelwolf vermutet. Insgesamt werden in Niedersachsen somit 300 Wölfe vermutet.

Im II. Quartal 2023 wurden 99 Übergriffe auf Nutztiere im Rahmen des Monitorings dokumentiert. Es wurden insgesamt 158 Tiere getötet, 54 verletzt und 27 gelten als verschollen. Von den insgesamt 99 gemeldeten Übergriffen wurde in 55 Fällen der Wolf amtlich als Verursacher festgestellt Dabei wurden insgesamt 120 Nutztiere vom Wolf getötet, 39 verletzt und 21 gelten als verschollen. In 37 Fällen waren Schafe Ziel der Wolfsrisse und in 10 Fällen Rinder. Im Emsland wurden 4 Fälle von Nutztierrissen bekannt.

Eine genauere Untersuchung der Nahrungszusammensetzung von Wölfen erfolgte von 2009 bis 2019 im Land Brandenburg (Lippitsch et al. 2021). Bei einem Beutebedarf von 3 kg pro Tag würde ein Wolf rechnerisch 1095 kg an Beute im Jahr benötigen, womit sich bei einem Rehanteil von 50 % etwa 55 Rehe ergeben würden. Wird wiederum von einem Bestand an ausgewachsenen Wölfen von 300 in Niedersachsen ausgegangen, so ergibt sich ein Rehwildanteil von 16.500 Tieren an der Beute in Niedersachsen. Hier liegt ein auffälliger Unterschied zu den tatsächlich im Monitoring genannten 172 Wildtierrissen im letzten Quartal.

Jäger begründen diesen Unterschied damit, dass es kaum möglich sei, alle Risse wirklich zu finden. Es scheint auch so zu sein, dass Jäger ihre Meldungen zum Abschussplan zwar entsprechend den gesetzlichen Vorgaben machen, aber beim Wolfsmonitoring die Risse durch den Wolf nicht gemeldet werden; möglicherweise auch, weil die Jäger irrigerweise glauben, dass Meldungen zum Abschussplan automatisch mit dem Wolfsmonitoring verbunden sind.

Aber auch bei den Meldungen zum Abschussplan werden nur etwa 3000 Meldungen als „sonstiges Fallwild“ verzeichnet; viel zu wenig im Vergleich zu den theoretisch erechneten Zahlen.

Das Nahrungsangebot für die Wölfe durch den Rehbestand scheint also riesig zu sein, wenn ein solcher Schwund an Rehen sich bei den Meldungen durch die Jäger nicht niederschlägt. Wölfe gehen dort hin, wo sie Nahrung finden. Ein hoher Rehbestand ist ein Anreiz für die Wölfe, sich in einem Gebiet anzusiedeln. Die Anzahl der Rehe hat in Deutschland kontinuierlich zugenommen. Modellrechnungen gehen davon aus, dass dies auch so weiter geht. Der Nabu spricht davon, dass der Rehbestand in Deutschland durch die jagdlich orientierte Hege unnatürlich überhöht ist und für den Waldnaturschutz sowie die naturnahe Forstwirtschaft ein erhebliches Problem darstellt.

Wer den Wolfsbestand reduzieren will, sollte also zunächst den Rehbestand reduzieren. Rehe sind übrigens nicht nur Wolfsfutter, sondern sie verursachen viele Verkehrsunfälle und Waldschäden.

Wenn die Jägerschaft den Schalenwildbestand reduzieren würde, könnten die Nutztiere möglicherweise zunächst verstärkt in den Fokus der Wölfe gelangen. Das wäre aber zeitlich begrenzt und das Ergebnis wäre letztlich die erwünschte natürliche Reduzierung der Wolfspopulation. [jdm/HM]

Wohnung im Haus Westhoff zu vermieten

Das St. Lukas-Heim sucht einen Mieter für eine Wohnung im Obergeschoss im Haus Westhoff in der Schulstraße, Wippingen. Die Wohnung ist ab dem 01.11.2023 beziehbar.

Beschreibung: Größe ca. 120 m², 3 Schlafzimmer, Küche, Wohnzimmer, Bad, Abstellraum. Miete kalt 6,50 €/m² = 780 €. Es kann auch eine Wohngemeinschaft gegründet werden.

Zwecks Besichtigung nehmen Sie bitte Kontakt mit Irmgard Westendorf, 0157-71906943 oder 04961 - 925-189, auf. [Irmgard Westendorf]

Mit der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern tritt Deutschland in den Krieg ein

In der Diskussion über die Lieferung des Marschflugkörpers Taurus an die Ukraine, gibt Thomas Wiegold von Augen geradeaus zwei Dinge zu bedenken.

Ein Marschflugkörper sei ohne präzise Geoinformationsdaten nur ein Haufen Metallschrott. Die Daten habe "die Bundeswehr, nachdem das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrtforschung (DLR) mit seinen Satelliten erstellte und aus Steuergeld bezahlte System Tandem-X vom Verteidigungsministerium für eine knappe halbe Milliarde Euro erneut gekauft wurde." Wenn diese Marschflugkörper gegen Russland eingesetzt würden, ginge das nur mit aktiver Beteiligung der Bundeswehr. "Ob eine Lieferung mit den Geodaten – anders als die bisherigen Materiallieferungen an die Ukraine – die Schwelle zur Kriegsbeteiligung überschreiten würde, ist zumindest fraglich", schreibt Wiegold.

Bei der Frage, ob der Bundestag über eine Lieferung des Taurussystem abstimmen müsse, müsse man zumindest klären, von welcher rechtlichen Grundlage man spreche. Das Parlamentsbeteiligungsgesetz regele Form und Ausmaß der Beteiligung des Bundestages beim Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte im Ausland. Davon will ja niemand ausgehen. Wenn man für das Bundestagsmandat das Grundgesetz, Artikel 24, heranziehen wolle ("Der Bund kann sich zur Wahrung des Friedens einem System gegenseitiger kollektiver Sicherheit einordnen;") sei die Frage, welches System kollektiver Sicherheit den Rahmen für einen Einsatz in/für die Ukraine liefern sollte.

Sogar dem chronischen Kriegstrommler der SPD-Fraktion, Michael Roth, sind wohl Bedenken gekommen, ob die Taurus-Lieferung wirklich eine gute Idee ist. Wiegold zitiert aus einem DLF-Interview mit Roth: "Man braucht Daten. Das läuft also nicht über Satelliten, nicht über GPS, und das muss geklärt werden. Und Sie wissen selber, für uns gibt es eine rote Linie: Wir dürfen nicht zur Kriegspartei werden, das heißt, wir dürfen keine Soldatinnen und Soldaten auf ukrainischem Staatsterritorium einsetzen." [jdm]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 25.09. bis 29.09.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53) und Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Verkehrsüberwachung

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 25.09.2023: Aschendorf
Dienstag, 26.09.2023: Sögel
Mittwoch, 27.09.2023: Salzbergen
Donnerstag, 28.09.2023: Lingen
Freitag, 29.09.2023: Geeste
Samstag, 30.09.2023: Renkenberge
Sonntag, 01.10.2023: Varenrode
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]

Vor der Ernte noch kurz spritzen: Illegal, aber selten kontrolliert

Im Rahmen der Pflanzenschutzmittel-Reduktionsstrategie im Rahmen des Niedersächsischen Weges geht es darum, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln generell zu reduzieren, um die Artenvielfalt in der Pflanzen- und Tierwelt zu erhalten. Dies soll durch mit der Landwirtschaft abgesprochene Anreize in Verbindung mit gesetzlichen Verboten erreicht werden.

Bedingt durch den regenreichen Sommer sind bei der Getreideernte Verzögerungen aufgetreten. Insbesondere liegendes Getreide reifte nicht immer gleichmäßig ab; es kam zu Verunkrautung. Bis vor wenigen Jahren durfte eine Herbizidbehandlung vor der Ernte (Sikkation) durchgeführt werden, seit 2021 (§ 3 b Abs. 5 PflSchAnwV) jedoch nicht mehr.

Augenscheinlich kam es in diesem Jahr allerdings wieder zur Sikkation. Manch „schlauer“ Landwirt, dessen Getreide liegt und von "Unkräutern" durchwachsen wurde, spritzt vor der Ernte auf Ackerflächen, die nicht von Hauptstraßen einsehbar sind. Läuft ein Bauer eigentlich Gefahr, dass diese Praxis geahndet wird? Es ist die Frage, ob die Belastung von Getreide/Stroh bei Lebens-, bzw. Futtermittelkontrollen erfasst wird.

Nach Angaben der Pressestelle des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz liegt die Zuständigkeit für Lebens- und Futtermittelkontrollen beim Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Werden im Rahmen dieser Kontrollen (durch Analysen des Erntegutes) nicht zugelassene Pflanzenschutzmittelwirkstoffe festgestellt, erfolgt eine Abgabe an den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Niedersachsen – konkret innerhalb des Pflanzenschutzdienstes an den Fachbereich Prüfdienste. Von dort werden die Einhaltung des Pflanzenschutzgesetzes und auf dessen Grundlage erlassenen Rechtsverordnungen geprüft.

Hierzu werden im Regelfall Vor-Ort-Kontrollen auf landwirtschaftlichen, lohnunternehmerischen oder gärtnerischen Betrieben durchgeführt. Bei festgestellten pflanzenschutzrechtlichen Verstößen sind die Prüfdienste gleichzeitig die zuständige Stelle bei der Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten.

Im Rahmen von anlassbezogenen oder systematischen Flächenkontrollen durch die Prüfdienste der Landwirtschaftskammer Niedersachsen könnten Sikkationsanwendungen auffallen, wenn vor der Getreideernte Absterbeerscheinungen an Unkraut oder Durchwuchs erkennbar werden oder wenn sich nach der Ernte die Mitbehandlung von Randbereichen zeigt. In beiden Fällen würden Pflanzen- oder Bodenproben zur Beweissicherung entnommen.

Eine engmaschige Kontrolle aller Schläge, auf denen potentiell eine unzulässige Sikkation erfolgt sein könnte, sei aber nicht möglich. Dies sei insbesondere durch die hohe Anzahl sikkationsrelevanter Schläge begründet, also Schläge auf denen potentiell eine Sikkationsbehandlung stattfinden könnte. Ein weiterer Grund sei die Tatsache, dass Bestände je nach Vegetationsstand und vorliegenden Standortfaktoren (Boden, Wasser, Witterung) zu unterschiedlichen Zeiten erntereif sind.

Die Abgabe von Glyphosat muss von den Händlern dokumentiert werden. Die zuständige Behörde kann auf Verlangen Einsicht in diese Unterlagen erhalten, was im Rahmen von Kontrollen auch geschehe. Von Amts wegen werden diese Daten bisher in Deutschland jedoch noch nicht systematisch erfasst.

Wenn ein Verdacht zu einem Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz vorliegt, könne das dem Prüfdienst der LWK Niedersachsen mitgeteilt werden. Eine anonyme Meldestelle dafür sei derzeit nicht in Planung.

Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer Oldenburg bestätigte auf Anfrage, dass in diesem Jahr ausschließlich anlassbezogene Kontrollen aufgrund von Hinweisen zur Sikkation in Getreide erfolgten. Es bestätigte sich eine unzulässige Verwendung von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln entgegen von §3b Abs. 5 der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung (Verwendung des Wirkstoffs als Spätanwendung vor der Ernte). Die Prüfdienste würden entsprechende Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen verantwortliche Anwender einleiten und die vorgegebenen Kürzungen von Betriebsprämien veranlassen. Bei den Kontrollen bis zum Herbst 2021 standen die Kontrollen der Einhaltung von Anwendungsbestimmungen der verwendeten Pflanzenschutzmittel im Fokus. [jdm/HM]

Kaffee und Kuchen auf dem Mühlenhof am 1. Oktober

Am Sonntag, den 01.10.23, gibt es das letzte Mal für dieses Jahr Kaffee und Kuchen an der Mühle. Organisator ist die Klaas Familie. 

Von 14 bis 17 Uhr gibt es ein reichhaltiges Kuchenangebot, das im Heimathaus und bei gutem Wetter draußen in der Sonne im Schatten der Mühle genossen werden kann. [Sebastian Klaas]

Einladung zum Kartoffel ernten

Am Dienstag, den 3. Oktober 2023, findet ab 10 Uhr auf dem Platz gegenüber der Bank unsere Kartoffelernteaktion mit dem Oldtimerclub und der Gruppe "das blühende Wunder" statt. Auch der Kindergarten ist wieder dabei.

Ab 11 Uhr bieten wir wieder Kartoffelprodukte zum Verzehr an; Es gibt Kartoffelpuffer, Bratwurst und Getränke. Hoffentlich kommen viele Kinder zum Helfen! (am besten mit Gummistiefel und Eimer). Wir freuen uns auf euch! [Andre Wester]

Samtgemeinderatssitzung am 28. September

Einladung zur Samtgemeinderatssitzung

Am Donnerstag, dem 28. September 2023, findet um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses der Samtgemeinde in Dörpen, Hauptstraße 25, 26892 Dörpen, eine Sitzung des Rates der Samtgemeinde Dörpen statt.

Der Samtgemeinderat möchte über die Folgen der Einführung eines Rechtsanspruches auf Ganztagsbetreuung (Beschlussvorlage) in der Grundschule sprechen. Der Städte- und Gemeindebund ist der Auffassung, dass die Zusagen des Landes Niedersachsen für die Übernahme der Personalkosten nicht ausreichend sind.

Der Wunsch der LehrerInnen in der Grundschule Wippingen nach einer Erweiterung der Verwaltungsräume - wir kennen alle das Mini-Lehrerzimmer im Erdgeschoss, das zudem Durchgangszimmer ist - ist laut Beschlussvorlage nicht billig zu realisieren. Es wird erhofft, dass im Zusammenhang mit der Ganztagsbetreuung ein Finanztopf angezapft werden kann.

Die Grundschulen der Samtgemeinde haben alle Lüftungsanlagen bekommen. Die Ratsmitglieder sollen darüber unterrichtet werden.

Die Energiewende schlägt sich auch in der Kommune nieder. Der Samtgemeinderat soll über den Stand der Planungen von Photovoltaikdächern auf Schulen, Freiflächen für Photovoltaikanlagen, die kommunale Wärmeplanung und weiteres informiert werden.

Die Samtgemeinde hat weite Teile des Digitalpaktes für die Schulen schon abgearbeitet. Der Sachstand soll diskutiert werden.

Das Familienzentrum soll weiterhin mit 25.000 € bezuschusst werden. Kinderrreiche Familien (mind. 3 Kinder) sollen pro Wertkarte für das Dünenbad 30 € Zuschuss bekommen. Die Ehrenamtskarte der Gemeinde Dörpen soll auf die gesamte Samtgemeinde ausgeweitet werden. [jdm]

Atommüll: Der alte ist noch nicht vergraben und neuer wird produziert

Am Mittwoch, den 4. Oktober, findet 17:00 Uhr - 18:30 Uhr die digitale Infoveranstaltung „Mitgestalter:innen gesucht: Basics zur Endlagersuche“ des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) statt. In der 90-minütigen Veranstaltung erhalten Sie grundlegende Informationen zur Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle, lernen die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten kennen und haben die Möglichkeit, mit den Vertreter:innen des BASE ins Gespräch zu kommen. Den Zugangslink zur Veranstaltung finden Sie ab eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn hier. Für die Veranstaltung ist keine vorherige Anmeldung notwendig. Hinweis: Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt. Teilnehmende müssen die App auf ihrem Endgerät installieren; den Download-Link finden Sie hier.

Am 27. September 2023 findet in der Zeit von 18:30 Uhr bis 21:00 Uhr die öffentliche Sitzung des Planungsteams Forum Endlagersuche (PFE) statt. Schwerpunkte der öffentlichen Sitzung sind der aktuelle Programmentwurf das 2. Forum Endlagersuche. Darüber hinaus informiert die BGE über die nächsten Schritte bei der Anwendung der Methodik zur Ermittlung der Standortregionen. Eine individuelle Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht nötig. Sie finden die Einwahldaten ab Mittwoch, den 27.09.2023 um 16:00 Uhr hier: https://www.endlagersuche-infoplattform.de/SharedDocs/Termine/Endlagersuche/DE/2023/0927_sitzung_pfe.html.

Die Urantransporte aus Russland zur Brennelementefabrik nach Lingen werden wieder rollen, meldet die Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt". Das Atommüll-Bundesamt BASE hat jetzt 40 solcher Transporte genehmigt. Lieferant des Urans ist der russische Staatskonzern Rosatom. Die erste Uran-Lieferung erfolgte bereits vor zwei Wochen. Die bisherige Genehmigung für die Importe war Ende Mai ausgelaufen. In einem Joint Venture mit Rosatom will die Atom-Fabrik die Brennelemente-Produktion in Lingen noch ausweiten. [jdm]

ver.di sagt Jein – Bundeskongress stimmt für Lieferung von Waffen an Ukraine

Auf dem Verdi-Bundeskongress wurde gestern der Leitantrag E 84 „Perspektiven für Frieden, Sicherheit und Abrüstung in einer Welt im Umbruch“, beschlossen. Im Vorfeld hatten Verdi-Delegierte, die sich den traditionellen friedenspolitischen Positionen der Gewerkschaften verpflichtet sehen, gegen den Leitantrag mobilisiert und zahlreiche Einzelanträge gestellt.

Im Leitantrag des Vorstandes werden in windelweichen Formulierungen das 2-Prozent-Ziel der Nato kritisiert und mehr Bemühungen für diplomatische Bemühungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs verlangt.

Aber der Antrag unterstützt die Waffenlieferungen an die Ukraine und unterstützt vollständig das Sanktionsregime der Bundesregierung. Damit verlässt der Bundesvorstand und jetzt nach dem Beschluss der Mehrheit der Delegierten die Gewerkschaft Verdi die Position der Gewerkschaften, dass Arbeiter nie auf Arbeiter schießen und sich Gewerkschaften nie für den Krieg vereinnahmen lassen, und dass Aufrüstung immer durch Sozialabbau von den Arbeitern bezahlt werden muss.

Die Diskussion um den Leitantrag E 84 wurde gegen 16:00 eröffnet durch die Beratung des ersten Änderungsantrags. Nach der Ablehnung des ersten Änderungsantrags wurde ein Geschäftsordnungsantrag eingebracht, der selbst erfahrene Kongressdelegierte fassungslos machte – so etwas hatten sie noch nie erlebt: Sämtliche Änderungsanträge sollten ohne Diskussion und ohne Einzelabstimmung im Block abgestimmt werden.

Die Initiatoren der Änderungsanträge bezweifeln, dass dies mit der aktuellen satzungsmäßigen Rahmen-Verfahrensordnung vereinbar war, und für deren Änderung nicht eine 2/3-Mehrheit erforderlich gewesen wäre. Doch die Kongressleitung ließ eine einfache Mehrheit reichen - nachdem sie zunächst davon ausgegangen war, dass dies nicht reichen würde.

Von 1.009 Delegierten nahmen 853 an der Abstimmung teil, davon stimmten 657 für den Leitantrag (65%), 170 mit NEIN! - 26 Delegierte enthielten sich.

Hedwig Krimmer und Andreas Buderus vom Initiator:innenkreis der Petition „Sagt Nein“ bewerten die Kongressentscheidung so: „ver.di hat eine historische Entscheidung in Abkehr von den bisherigen wertvollen, historisch begründeten und schützenswerten antimilitaristischen Grundsätzen getroffen, und diese Entscheidung wird den heute Verantwortlichen und der gesamten Organisation eher früher als später auf die Füße fallen. Der Krieg wird  weiter eskalieren und sie werden noch ganz anderen Dingen zustimmen müssen. Der Krieg wird das in Fortsetzung ihrer heutigen `Logik` verlangen.“ [jdm]

Gemeinderatssitzung am 5. Oktober

Einladung zur Gemeinderatssitzung 10/2023

Am Donnerstag, den 05. Oktober 2023 findet um 19.30 uhr die nächste öffentliche Sitzung des Wippinger Gemeinderates im Gemeindezentrum statt. Sechs Sachthemen stehen neben den Regularien auf der Tagesordnung.

Im Tagesordnungspunkt (TOP) 7 geht es um die nachträgliche (Beschlussvorlage) Genehmigung der Anschaffung eines Schlegelmulchers.

Den Sand für den Beachvolleyballplatz hat die Firma Smals gespendet. Der Gemeinderat muss diese Spende mit einem formalen Beschluss annehmen.

Für eine Geschwindigkeitsmessanlage wurden Angebote eingeholt. Der Gemeinderat will darüber beraten, welches Modell angeschafft werden soll.

Im letzten Jahr wurden die Straßenbeleuchtungszeiten verkürzt, weil man „ein Zeichen setzen“ wollte. Das soll jetzt wieder rückgängig gemacht werden.

Die Hundesteuer zahlen in Wippingen vermutlich nur die Hälfte der Verpflichteten. Der Gemeinderat will über eine Aufklärung der Steuerzahler beraten.

Übersichtskarte Bebauungsplan Haskamps Esch

Mit einem Bebauungsplan soll das Gewerbegebiet Haskamps Esch erweitert werden. Diese Erweiterung soll in erster Linie Hawe-Wester eine Entwicklungsmöglichkeit geben. Die Nähe des Industriebetriebs zu den Wohngebieten stellt einige Anforderungen an den Bebauungsplan.

Auf der Gemeinderatssitzung soll der Auslegungsbeschluss gefasst werden. Damit werden die Einwände der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange, die sich in der frühzeitigen Beteiligung zu Wort gemeldet haben, angenommen bzw. berücksichtigt. Mit dem Auslegungsbeschluss wird der Plan öffentlich ausgelegt und somit hat jeder Bürger die Möglichkeit Stellungnahmen zum Entwurf einzubringen. [jdm]

Schauspielerstreiks in USA: Fundamentale Bedeutung

Der Professor für Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik und Sozialwissenschaften an der Hochschule Koblenz, Stefan Sell, erinnert in einem Blogbeitrag daran, dass Streiks, die in Deutschland zumeist hysterische Reaktionen hervorrufen, nicht nur um Lohnerhöhungen geführt werden, sondern dass z. B. die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall erst 1956 von mehr als 34.000 Beschäftigten der Metallindustrie nach 114 Tagen erstreikt wurde.

Bei den Schauspielerstreiks in Hollywood kommt man nicht unbedingt darauf, dass es hier um den Streik der 160.000 Menschen repräsentierenden US-Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA geht.

Und es geht nicht nur ums Geld, sondern es geht um die zukunftsweisende Auseinandersetzung über die unabsehbaren Konsequenzen eines unregulierten Einsatzes von künstlicher Intelligenz (KI). Auch andere Branchen, wie die US-Pilotengewerkschaft ALPA treibt das Thema um. Es geht bei den Schauspielerstreiks also nicht um Streiks von ohnehin Privilegierten, sondern um ein für die Gewerkschaftsbewegung allgemein wichtiges Thema. Mehr im Blogbeitrag von Stefan Sell … .

NDR und Tagesschau beziehen sich auf Hallo-Wippingen

Dass Hallo-Wippingen.de beim NDR 1 oder gar auf der Internet-Präsenz der Tagesschau erwähnt wird, kommt nicht oft vor. Also schauen Sie selbst:

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Baeume-gekappt-fuer-freies-Schussfeld-Bundeswehr-droht-Geldstrafe,bundeswehr2774.html

https://www.tagesschau.de/inland/regional/niedersachsen/ndr-baeume-gekappt-fuer-freies-schussfeld-bundeswehr-droht-geldstrafe-100.html

Die Berichte beziehen sich auf unsere Berichterstattung über den Kahlschlag von Gehölzstreifen im Schießgebiet. [jdm]

USA ließen in Pakistan putschen, um von dort per Erpressung Munition für die Ukraine zu bekommen

The Intercept

Die US-amerikanische Nachrichtenseite „The Intercept“ berichtet, dass im April 2022 das pakistanische Militär mit Unterstützung der USA half, ein Misstrauensvotum zu organisieren, um Premierminister Imran Khan abzusetzen. Vor der Absetzung äußerten Diplomaten des Außenministeriums gegenüber ihren pakistanischen Amtskollegen ihre Verärgerung über die, wie sie es nannten, "aggressiv neutrale" Haltung Pakistans gegenüber dem Ukraine-Krieg unter Khan. Sie warnten vor schwerwiegenden Folgen, falls Khan an der Macht bliebe, und versprachen, dass im Falle seiner Absetzung "alles verziehen" würde.

Seit Khans Sturz hat sich Pakistan als nützlicher Unterstützer der USA und ihrer Verbündeten im Krieg erwiesen, eine Unterstützung, die nun mit einem IWF-Kredit zurückgezahlt wurde. Der Notkredit ermöglichte es der neuen pakistanischen Regierung, eine drohende wirtschaftliche Katastrophe abzuwenden und Wahlen auf unbestimmte Zeit zu verschieben - Zeit, die sie nutzte, um landesweit gegen die Zivilgesellschaft vorzugehen und Khan ins Gefängnis zu stecken.

Intercept berichtet, dass die USA auf den Internationalen Währungsfonds (IWF) Druck ausübten, dass die Bank statt einer Verlängerung der bisherigen Darlehensserie und der Freigabe der nächsten Rate in Höhe von 1,1 Mrd. USD eine Vereinbarung - "eine so genannte Bereitschaftskreditvereinbarung" - mit weniger Auflagen und günstigeren Bedingungen im Wert von 3 Mrd. USD abschließen würde.

Als Bedingung forderten die USA von Pakistan, dass sich bis dahin als neutral im Russland-Ukraine-Konflikt betrachtet hatte, dass es Munition im Wert von 900 Mrd US-Dollar an die USA zur Weitergabe an die Ukraine lieferte. Diese 900 Mrd. USD sollten einen IWF-Kredit zum Teil tilgen.

Pakistan ist als Produktionszentrum für die Arten von Munition bekannt, die für die zermürbende Kriegsführung benötigt werden. Da die Ukraine mit einem chronischen Mangel an Munition zu kämpfen hatte, tauchte die Verwendung von in Pakistan hergestellten Granaten und anderen Kampfmitteln durch das ukrainische Militär in offen zugänglichen Nachrichtenberichten über den Konflikt auf, obwohl weder die USA noch Pakistan die Vereinbarung bestätigt haben.

Intercept zitiert den pakistanischen Wissenschaftler Arif Rafiq am Middle East Institute in Washington: "Die Prämisse ist, dass wir die Ukraine retten müssen, wir müssen diese Grenze der Demokratie am östlichen Rand Europas retten, und dann muss dieses braune asiatische Land den Preis dafür zahlen. So kann es zu einer Diktatur werden, und den Menschen werden die Freiheiten vorenthalten, von denen jeder andere Prominente in diesem Land sagt, dass wir die Ukraine unterstützen müssen - die Fähigkeit, unsere Führer zu wählen, die Fähigkeit, bürgerliche Freiheiten zu haben, die Rechtsstaatlichkeit, all diese Dinge, die viele europäische Länder und konsolidierte Demokratien von Russland unterscheiden können."

Die USA und Pakistan bestreiten diese Angaben von Intercept, aber Intercept beschreibt in seinem Artikel detailliert die Dokumente, aus denen die Erkenntnisse stammen. [jdm]

75 Jahre Landwirtschaftlicher Ortsverein

Zum 75jährigen Jubiläum des landwirtschaftlichen Ortsvereins Wippingen lud der Vorstand alle Mitglieder zu einem gemütlichen Abend ins Heimathaus ein.

Vorsitzender Christian Koers begrüßte die 30 Anwesenden und gab einen kleinen Rückblick über die gewandelte Vorstandsarbeit der letzten 75 Jahre. Andreas Hunfeld aus Dersum, stellvertretender Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisvereins Aschendorf-Hümmling informierte die Landwirte in einer interessanten Ansprache über aktuelle agrarpolitische Themen.

Stellvertretend für die Gemeinde Wippingen überbrachte Hermann-Josef Pieper herzliche Glückwünsche und lobte den Vorstand für die gelungene Öffentlichkeitsarbeit, besonders auf der Gewerbeschau in Wippingen Ende August. Sie hätten die regionale Landwirtschaft und den Ortsverein vorbildlich präsentiert.

Nach dem offiziellen Teil gab es frische Salate und Leckeres vom Grill. Den Job des Grillmeisters übernahm Hermann Frericks jun. Der Vorstand (Christian Koers, Johannes Hempen, Thomas Kuper, Hermann Frericks und Lukas Borchers) bedankt sich bei allen Landwirten für den schönen Abend. [Christian Koers]

Landkreis hat ordnungsbehördliches Verfahren wegen Kahlschlag eingeleitet

Ein Ergebnis unseres Berichtes vom 9. Mai über Abholzungen der WTD 91 am Fleiereigraben II war die Erkenntnis, dass es sich nach Auffassung der Niedersächsischen Landesforsten bei dem Gehölzbestand nicht um eine Fläche handelte, die dem Niedersächsischen Waldgesetz unterliegt. Damit waren die Abholzungen der WTD 91 mutmaßlich nicht erlaubt.

Der Landkreis teilte heute auf Anfrage mit, dass das ordnungsbehördliche Verfahren zwischenzeitlich eingeleitet wurde. Zum Ausgang des Verfahrens könnten noch keine Aussagen getroffen werden. Grundsätzlich gelte: Wer vorsätzlich oder fahrlässig ohne Genehmigung nach § 17 Abs. 3 Satz 1 BNatSchG einen Eingriff in Natur und Landschaft vornehme, könne mit einer Geldbuße bis zu 50.000 EUR bestraft werden. Ob im vorliegenden Fall eine vorsätzliche oder fahrlässige Handlung vorliegt, ist Bestandteil des laufenden Verfahrens. [jdm]

Osnabrück will Busnetz verkleinern

Ein kleiner Nachtrag zu unserem Artikel über die marode Infrastruktur: Die NOZ berichtet, dass die Stadtwerke Osnabrück 1,8 Mio. € durch die Streichung von Buslinien sparen wollen. Die betroffenen Bürger und Dörfer protestieren gegen die klammheimlich geplante Busnetz-Verkleinerung. Hier zeigt sich, dass die erhöhte Aufrüstung nicht nur zu Lasten der Bürger geht, sondern auch zu Lasten des Klimaschutzes geht. Statt Ausbau, steht hier die Verkleinerung des ÖPNV an. [jdm]

Termine auf Schloss Clemenswerth

Am Freitag, den 22. September, findet um 18.30 Uhr die nächste Fledermausführung mit Arnold Lind (NABU Emsland / Grafschaft Bentheim) durch den Clemenswerther Schlosspark statt. Nach einer Einführung in das Leben der Fledermäuse wird bei einem abendlichen Spaziergang spannendes Wissen über die nächtlichen Jäger vermittelt.

Am Sonntag, den 24. September, erfolgt auf Schloss Clemenswerth von 11 bis ca. 17 Uhr die Schleppjagd. Auch in diesem Jahr ist der einzig erhaltene Jagdstern wieder Start- und Endpunkt für die traditionsreiche Veranstaltung, die seit 1958 stattfindet und sowohl Reiter als auch Besucher begeistert. Im Rahmen der Schleppjagd findet um 15 Uhr am Emslandmuseum Schloss Clemenswerth die vorletzte Sonntags-Führung im Jahr 2023 statt. Mehr Infos unter https://www.clemenswerth.de. [Landkreis Emsland]

Abfallwirtschaftsbetrieb Landkreis Emsland startet Kontrollaktion

15.09.2023  vor dem Meppener Kreishaus II der Startschuss für die Biomüllkontrolle
15.09.2023 vor dem Meppener Kreishaus II der Startschuss für die Biomüllkontrolle

Gemeinsam mit mehr als 75 kommunalen Betrieben setzt sich der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) Landkreis Emsland in einer bundesweiten Initiative seit rund fünf Jahren für mehr Qualität beim Bioabfall und somit für mehr Umwelt- und Klimaschutz ein. Um die benötigte Qualität bei den Ausgangsprodukten sicherzustellen, wird sich der AWB Landkreis Emsland der bundesweiten Biotonnen-Kontrollaktion des Vereins #wirfürbio anschließen. Die Aktion findet bundesweit vom 18. bis 29. September unter dem Motto „Dein Biomüll ist wichtig fürs Klima“ statt. Der zuständige Dezernent Dr. Michael Kiehl machte deutlich: „Nur sortenrein getrennter Bioabfall aus den Haushalten lässt saubere Komposterde entstehen – ein wichtiger Einsatzstoff, um neue Lebensmittel zu produzieren und auf chemische Düngemittel verzichten zu können.“.

Bei der aktuellen Aktion werden Haushalte mit Biotonnen wie schon 2020 stichprobenartig kontrolliert. Je nach dabei festgestelltem Verschmutzungsgrad werden grüne, gelbe oder rote Aufkleber an den Tonnen angebracht, wobei grün für „keine Störstoffe“, gelb für „geringer Störstoffanteil“ und rot für „extreme Fehlbefüllung“ stehen. „So erhalten Benutzer nach einem nachvollziehbaren Prinzip direkte Rückmeldung“, ergänzt AWB-Betriebsleiter Heinz Bökers. Wenn der Grad der „Verschmutzung“ zu hoch ist, wird die Tonne nicht geleert. In diesem Fall sollten die Störstoffe bis zur nächsten Abfuhr entfernt werden. [Landkreis Emsland, Foto Landkreis]

Verkehrsüberwachung – Kontrollwoche in der Polizeidirektion Osnabrück

Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 18.09.2023: Emsbüren
Dienstag, 19.09.2023: Lingen
Mittwoch, 20.09.2023: Lathen
Donnerstag, 21.09.2023: Bückelte
Freitag, 22.09.2023: Klein Hesepe
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben.

Die Polizeidirektion Osnabrück meldet, dass in der kommenden Woche die überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit zentrales Thema der Verkehrssicherheitsarbeit der Polizeidirektion Osnabrück, zu der auch das Emsland gehört, ist. In der EU starben im vergangenen Jahr 20.600 Menschen im Straßenverkehr, auf den Straßen vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesischen Inseln ließen insgesamt 80 Personen ihr Leben. Vom 16. bis 22. September müssen die Autofahrer direktionsweit auf den Straßen mit verstärkten Kontrollen rechnen. [Landkreis Emsland/PM PD OS]

Sperrungen Schießgebiet

Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 25.09. bis 01.10.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53) und Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]

Infrastrukturausbau und Kriegs- und Aufrüstungspolitik passen nicht zusammen

Bundeskanzler Scholz hat den „Deutschlandpakt“ ausgerufen. Er meinte wohl nicht den im Jahr 2005 vereinbarten Deutschlandpakt der Parteien NPD und DVU, bei Wahlen in den Bundesländern nicht zugleich anzutreten und sich stattdessen gegenseitig unterstützen zu wollen. Dass er aber auf eine solche Sprachschöpfung zurückgreift, ist dem Umstand geschuldet, dass für Politik, die die Klassengegensätze zwischen Arbeitern und Konzernen durch Rückgriff auf die „Nation“ verstecken will, halt bestimmte Begriffe gern verwendet werden.

Scholz will mit dem Begriff alle Bürger für seine militaristische Politik, die den Staat durch die bisher ungekannte Aufrüstungspolitik verarmt und die Wirtschaft durch aggressive Sanktionspolitik zugrunde richtet, vereinnahmen.

Difu-Studie

Eine Folge ist der weitere Abbau des Sozialstaates, dessen einzelne Maßnahmen den Bürgern nur tröpfchenweise bewusst werden, weil sie praktisch nicht kommuniziert werden. Der langsame Zusammenbruch der öffentlichen Infrastruktur lässt sich anhand von Studien allerdings jetzt schon erkennen.

Nach Schätzungen in einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) beträgt der Investitionsbedarf für den Erhalt und die Erweiterung von Schienennetzen, Straßen und Wegen in deutschen Städten, Landkreisen und Gemeinden bis 2030 voraussichtlich rund 372 Mrd. Euro.

Ein Drittel der Straßen weist größere Mängel auf. Fast jede zweite Straßenbrücke in den Kommunen ist in keinem guten Zustand. Auch bei den ÖPNV-Netzen verursacht der schlechte Zustand von 15 Prozent der Strecken Handlungsbedarf. Allerdings sind zumindest die ÖPNV-Brücken und -Tunnel im Vergleich besser erhalten. Etwa zwei Drittel davon sind neuwertig oder in einem guten Zustand.

Die Städte, Gemeinden und Landkreise planten für das Haushaltsjahr 2022 mit Investitionen in Höhe von rund 41,3 Mrd. EUR, realisiert wurden aber nur 26,1 Mrd. €. Ein Grund liege in der Abhängigkeit der Kommunen von Förderprogrammen von Bund, Ländern und der EU. Neben den chronischen Haushaltsengpässen vieler Kommunen erzwinge nicht zuletzt auch die akute Bekämpfung aktueller Krisen meist unvorhergesehene Mehraufwendungen. Bund und Länder sehen sich dann nicht selten dazu veranlasst, ad hoc neue Förderprogramme aufzulegen. Auf diese Weise wird jedoch die Abhängigkeit gerade von kleineren und mittleren sowie finanzschwächeren Städten, Landkreisen und Gemeinden von solchen Zuweisungen befördert.

Angesichts des allgemeinen Investitionsstaus sind die derzeitigen Ausgaben nicht ausreichend. Die KfW stellt im Kommunalpanel 2023 fest, angesichts der im Raum stehenden Finanz- und Investitionsbedarfe für die sozial-ökologische Transformation der bestehenden Infrastrukturen in Deutschland werde es notwendig werden, dass die allgemeine Finanzausstattung der Kommunen, die immerhin rund die Hälfte aller öffentlichen Bauinvestitionen tätigen, verbessert und auf eine verlässliche, weniger konjunkturanfällige und stabile Basis gestellt werden müsse. Zeitlich befristete Förderprogramme von Bund und Ländern stellten in diesem Kontext nur eine zweitbeste Lösung dar, da die ihnen zugrunde liegende Logik einer begrenzten Projektfinanzierung eben keine Gewähr für eine langfristig und strategisch angelegte Investitionstätigkeit der Kommunen biete.

Die Zeichen für die kommunalen Finanzen zeigen aber angesichts der Deindustrialisierung Deutschlands durch die Sanktionspolitik gerade nach unten.

Dort wo die Bundesregierung die Sache selbst in die Hand nimmt, wie beim Ausbau der Bahninfrastruktur, sieht die Sache nicht besser aus. Die Bahn und Verkehrsminister Wissing planen keine breiten Investionen in die Erneuerung der Bahnstrecken, sondern praktisch einen Neubau einzelner Strecken, wobei die in Frage kommenden Strecken vollständig aus dem Verkehr genommen werden. Das sorgt nicht nur für viel Verdruss der betroffenen Bahnnutzer, sondern auch dafür, dass sowohl die privaten Bahnkunden, als auch die Güterverkehrskunden dazu gezwungen werden, sich über einen langen Zeitraum eine Alternative zu suchen. Ob sie dann zu der Bahn zurückkehren, ist fraglich. Wissings Brachialmethode der Bahnsanierung mag den Interessen der beteiligten Baukonzerne entsprechen, dient aber nicht dem Ziel der Verlagerung der Individualtransporte auf die Bahn. [jdm]

Weihnachtsmarkt: Aussteller bis 14.10. anmelden

Wir Wippinger kennen es schon lange – am 1. Advent ist Weihnachtsmarkt beim Heimathof. So auch in diesem Jahr am 3. Dezember.

Bis zum 14. Oktober haben Aussteller die Möglichkeit, sich bei den Zipfelmützen anzumelden. Hierzu sind Gerlinde Hempen (04966/912493 bzw. 01732718589) und Verena Schmunkamp (04966/9688440 bzw. 01624059016) erreichbar.

Wir freuen uns darauf, viele Kinder und Erwachsene in weihnachtliche Stimmung zu bringen. Eure Zipfelmützen [Jonas Schwering]