Am 10. September veranstaltet der Heimatverein Wippingen eine Fahrradtour für alle zur Ortsstelle Alt-Wahn. Dort gibt es Kaffee und Kuchen. Nach Rückkehr treffen sich alle Teilnehmer zu einem gemütlichen Ausklang auf dem Heimathof. Also den Termin schon mal frei halten. [Heinz Schulte]
Themen der Gemeinderatssitzung: Wickeltische, Krähenvergrämung, neues Baugebiet, Kindergarten und Kreisstraße
Zur heutigen Gemeinderatssitzung konnte Bürgermeister Martin Hempen außergewöhnlich viele Zuschauer begrüßen. Dabei gab es in der öffentlichen Sitzung nur zwei Punkte, die auch wenig kontrovers waren.
Der Tagesordnungspunkt „Unterbrechung für die Einwohnerfragestunde bei Bedarf“ ist der Zeitpunkt, an dem sich Bürger direkt mit einer Frage oder Anregung an den Gemeinderat wenden können. Die erste Frage von Martin Düthmann, ob man nicht in den öffentlichen Gebäuden Wickeltische bereitstellen könne, konnte Bürgermeister Hempen mit dem Satz kontern: „Wenn wir das nicht schon hätten, wäre das eine gute Anregung gewesen.“ Denn die Wickeltische für Kleinkinder befinden sich sowohl in der Mehrzweckhalle, als auch im neuen Heimathaus in den Räumen für die Behinderten-WCs. Es werden noch weitere Wickeltische angeschafft. Hier fehlt es wohl nur an entsprechenden Hinweisschildern.
Jonas Schwering brachte – obwohl selbst Ratsmitglied – zum Tagesordnungspunkt "Einwohnerfragestunde" ein Problem seiner Nachbarschaft im Ortszentrum ein. Die Dohlen und Saatkrähen träten im Ortszentrum derart zahlreich auf, dass sie nur als Plage zu empfinden seien. Die Spielgeräte und Bänke auf dem Schulhof seien voll vom Kot dieser Tiere. Er bat den Gemeinderat sich Gedanken zu machen, was man dagegen tun könne. Johannes Kuper wies gleich darauf hin, dass diese Tiere zum Teil geschützt seien und außerdem kein Jäger im Ortskern herumschießen wolle. Hermann-Josef Pieper wies auf ein Projekt zur Krähenvergrämung in Nordenham hin, über die der NDR berichtete. Hier werden Warntöne der Krähen, die über Lautsprecher ausgegeben werden, eingesetzt, um die Krähen von den Schwerpunkten, in denen sie stören, zu verjagen.
Die Verabschiedung eines Antrags an die Samtgemeinde Dörpen wegen der Änderung des Flächennutzungsplanes mit dem Ziel der Darstellung von weiteren Wohnbauflächen in der Gemeinde Wippingen war der erste reguläre Tagesordnungspunkt außerhalb der Regularien. Bei einem Flächennutzungsplan wird einer bestimmten Gemeindefläche eine Nutzungsart zugewiesen. Zuständig ist in Niedersachsen die Samtgemeinde. Hier ging es darum, das Wohnbaugebiet Zum Herzog, westlich (Richtung Kluser Straße) um eine neue 8,4 ha große Fläche zu erweitern. Ein Flächennutzungsplan enthält außer der Nutzungsart keine weiteren Festlegungen. Dennoch wurde in der Diskussion schon angedacht, was später bei der Aufstellung eines Bebauungsplanes bedacht werden müsse. Pieper meinte, man müsse darauf achten, die technischen Voraussetzungen für mögliche Energieversorgungsformen einzuplanen. Der Flächenverbrauch, aber auch die zukünftigen Baupreise könnten neue Formen der Bebauung bedingen, wie z. B. den Bau von Reihenhäusern oder kleinere Grundstücke. Einig war sich der Gemeinderat, dass die Ausweisung der Fläche als Wohngebiet vorausschauend notwendig ist, weil der Bedarf voraussichtlich gegeben sein wird.
Der Etat des Kindergartens wurde einstimmig genehmigt. Pieper meinte, es sei zwar viel Geld, was die Gemeinde hier zuschießen müsse, aber wir könnten froh sein, dass der Kindergarten so gut laufe und wir die Kinder haben.
Bürgermeister Hempen berichtete, dass die Abnahme der Kreisstraße erfolgt sei. Die Installation der fehlenden Ampel werde noch etwas auf sich warten lassen. Die Seitenbepflanzungen würden im Herbst erfolgen. Die Markierung durch Mittelstreifen vom Ortskern Richtung Kluser Straße, sei erfolgt, weil die Kurven dies erforderlich machten. Richtung Werpeloh werde es nur eine Markierung durch Randmarkierungen geben. Er habe im Rahmen der Baumaßnahme lernen müssen, dass die Fahrradwege innerhalb der Ortsbeschilderung rein rechtlich Fußwege seien und keine Fahrradwege. Das werde aber in der Praxis wohl keine Rolle spielen.
Die Baumaßnahme sei innerhalb der veranschlagten 10 Wochen tatsächlich abgeschlossen worden. Sein Telefon sei in dieser Zeit gut ausgelastet gewesen. Hempen wollte sich ausdrücklich bei den Wippingern bedanken, die diese Baumaßnahme und die damit einhergehenden Belastungen mit viel Verständnis mitgetragen hätten.
Der Schotterweg am Ahlen-Wippinger Grenzgraben, der zeitweise während der Straßenbaumaßnahmen als Schleichweg genutzt wurde, werde innerhalb der nächsten zwei Wochen mit Schotter befestigt. Um den Wasserabfluss zu gewährleisten, werde auf der Grabenseite eine Bankettfräse eingesetzt. [jdm]
II. Schnuppernachmittag der Schützenkapelle
Die Schützenkapelle lädt am Sonntag, 09.07. 14:00 - 16:00 Uhr und am Dienstag, 11.07, 17:00 - 19:00 Uhr zum Schnuppertag ein. Lerne alle Instrumente kennen, die zum Einsatz kommen und probiere sie aus. [Marlies Berling]
Privatisierung: Untaugliche Medizin für die Deutsche Bahn wird immer wieder verschrieben
Ein Mensch hat Fieber und der Arzt verschreibt Paracetamol zum Fiebersenken. Weil das nicht hilft, verordnet der Arzt die doppelte Menge Paracetamol. Das hilft auch nicht, also verordnet der Arzt die dreifache Menge Paracetamol. Der Patient stirbt dann an einer verschleppten Infektion. Das würde vermutlich keinem Arzt in der Realität passieren.
Bei der Deutschen Bahn gab es am Anfang Schulden. Die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag verordneten 1994 erste Schritte zur Privatisierung der DB durch die Umwandlung des Staatsbetriebes in eine Aktiengesellschaft, damit der „Markt“ die Deutsche Bahn besser mache.
Die Bahn sollte dann 2006 an die Börse gehen, aber der „Markt“, sprich die Finanzkrise 2007, verhinderte einen Verkauf der Aktien. Die Bahn machte höhere Schulden als früher und bekam mehr Geld vom Staat als früher.
Die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag verordneten weitere Schritte zur Privatisierung der Deutschen Bahn durch die Aufspaltung der DB in die DB Netz, RegioNetz, Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße, DB Fahrwegdienste, DB Netze Personenbahnhöfe, DB Netze Energie.
Seitdem verkommen die Bahnhöfe, der Regionalverkehr wird von den Ländern finanziert, die Züge werden unpünktlicher, die Infrastruktur der Schienen und der Fahrzeuge verkommt, das Personal fehlt. Die Bahn verwendet das flüssige Geld um international in Logistikunternehmen einzusteigen und hat mehr Schulden als je zuvor aufgehäuft.
Die Bundesregierung und der Deutsche Bundestag wollen als Medizin gegen diese Probleme den nächsten Schritt zur weiteren Privatisierung verordnen: Die Abspaltung des Schienennetzes in einer eigenen Gesellschaft.
Die Krise der Deutschen Bahn wurde also durch den neoliberalen Privatisierungswahn erzeugt und soll permanent durch noch mehr Privatisierung bekämpft werden. Der Arzt im obigen Beispiel würde seine Zulassung aufs Spiel setzen. Die Bahnmanager und Verkehrspolitiker kennen aber nur ein einziges Rezept für die Bahn, das sich schon mehrfach als falsch herausgestellt hat. Sie lassen sich für ihr Versagen mit Ansage Boni auszahlen.
In Großbritannien wurde der Betrieb von defizitären, aber für das Land notwendigen, privatisierten Bahnen vom Staat übernommen. Die Schulden der Bahn werden dort also übernommen, während die Gewinne von den Aktionären abgeschöpft werden.
Heute hat die deutsche "Monopolkommission" wieder die Abspaltung des Schienennetzes der Bahn gefordert. Verkehrsminister Wissing konnte auf den Koalitionsvertrag verweisen, in dem genau das geplant ist. Die Abspaltung hat auch schon einen Namen „InfraGo AG“. Das Schienennetz wird der Deutschen Bahn weggenommen, wobei das Zuckerl lautet, die Infrago sei gemeinwohlorientiert. Das hört sich gut an, bedeutet aber nur, dass der Staat die Infrastrukur für die privaten Betreiber des Bahnbetriebs bereitstellen soll, damit diese damit Profite machen können. Da die gleichzeitige Aussage fehlt, der Bahnbetrieb solle gemeinnützig sein, kann man davon ausgehen, dass in einem zweiten Schritt dieser privatisiert werden soll. Das Ganze dient also nicht der Verbesserung des Bahnangebotes, sondern nur der Trennung der Deutschen Bahn in privatisierte profitable Bereiche und vom Staat finanzierte unrentable Bereiche.
Nur nebenbei: Die Monopolkommission ist kein neutraler Berater der Bundesregierung, wie ihr offizieller Auftrag lautet, sondern ist eine vom Staat eingesetzte und bezahlte neoliberale Lobbygruppe, die nur aus Vertretern der Industrie bzw. ihnen verbundenen „Wissenschaftlern“ besteht. Ihre Ratschläge zu allen Wirtschaftsthemen lassen sich in dem einzigen Befehl zusammenfassen; „Privatisieren!“.
Für Carl Waßmuth, Sprecher von „Bahn für Alle“ und Vorstand der Trägerorganisation „Gemeingut in BürgerInnenhand“ geht mit dem Übergang des Schienennetzes zur „InfraGo“ die Entwicklung in die falsche Richtung: „Dass es riesige Probleme mit der Bahn gibt, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Aber auch was schlecht ist, kann noch schlechter werden. Mit der InfraGo drohen uns britische Verhältnisse. Die Einheit von Rad und Schiene würde zerstört, der Fernverkehr der Privatisierung preisgegeben. Statt die Bahn zu spalten, muss die ganze Bahn gemeinnützig werden.“
Jorinde Schulz, „Bahn für Alle“ und Sprecherin des Berliner Bündnisses „Eine S-Bahn für Alle“ ergänzt: „Nach einem Vierteljahrhundert Großversuch auf dem Rücken von Fahrgästen und Beschäftigten sehen wir: Der so genannte Wettbewerb auf Europas Schienennetzen ist gescheitert. Er hat das System Bahn nicht vorangebracht, sondern zurückgeworfen.“
In einer Kurzstudie von „Bahn für alle“ vom 9.06.2022 heißt es: „Wenn Staaten, Länder oder Kommunen den Betrieb ihrer Bahnen selbst übernehmen oder an ein öffentliches Unternehmen beziehungsweise einen öffentlichen Verkehrsverbund vergeben möchten, muss dies ohne Auflagen möglich sein. Ein Zwang zur Ausschreibung im Schienenverkehr und ÖPNV befördert schädliche Privatisierungen und ist abzulehnen. Öffentliche Infrastrukturen sollten öffentlich finanziert und gesteuert werden, die Pflicht der Europäischen Union zur Trennung von Netz und Verkehr im Schienenverkehr ist diesbezüglich kontraproduktiv. Entsprechend wäre auch Deutschland gut beraten, statt einer vertieften vertikalen Trennung der Bahn eine bessere politische Steuerung der Bahn vorzunehmen.“ [jdm]
Großangelegte Durchsuchung in Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdacht im Zusammenhang mit Kurzarbeitergeld
In einer gemeinsamen Presseerklärung informierten die Staatsanwaltschaft Osnabrück und die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim über umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen in Papenburg, Dörpen, Lingen und Rhauderfehn. Insgesamt wurden elf Objekte durchsucht. An den Durchsuchungsmaßnahmen waren insgesamt über einhundert Einsatzkräfte beteiligt.
Die Ermittlungen richten sich gegen sechs Beschuldigte. Drei der Beschuldigten stehen in Verdacht, über einen längeren Zeitraum in 2020 und 2021 Kurzarbeitergeld und Zuschüsse zu den Sozialversicherungen beantragt zu haben, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht gegeben waren. Nach derzeitigen Ermittlungen liege der Schaden im sechs- bis siebenstelligen Bereich.
Im Rahmen der Corona-Pandemie hatte die Bundesagentur für Arbeit eine besondere unternehmensfreundliche und pragmatische Entscheidungspraxis zur Beantragung von Zuschüssen angewandt, die unter anderem auch von Unternehmen aus dem Raum Papenburg genutzt und nach bisherigen Erkenntnissen jedoch in dessen Folge ausgenutzt wurden. Die umfangreichen Ermittlungen führten laut der Presseerklärung zu dem Firmenkonstrukt und ermöglichten eine schnelle und erfolgreiche Umsetzungen von strafprozessualen Maßnahmen. Die genaue Schadenshöhe und evtl. daraus weitere Verstöße seien Gegenstand der Ermittlungen.
Im Rahmen der heutigen Maßnahmen werde zudem auch dem Verdacht der Geldwäsche nachgegangen, der sich gegen die drei weiteren Beschuldigten richtet. Es konnten diverse Beweismittel gesichert werden, die nun ausgewertet werden müssten. Im Rahmen der Vollstreckung von Vermögensarresten wurden zudem drei hochwertige Fahrzeuge beschlagnahmt. [jdm]
Assanges 5 Geburtstag hinter Gittern
Heute hat Julian Assange seinen 52. Geburtstag. Es ist sein 5. Geburtstag im Belmarsh-Gefängnis. Er wird dort willkürlich inhaftiert und von seinen Angehörigen getrennt.
Assange hatte auf der Plattform Wikileaks von Militärangehörigen zugespieltes internes Material der USA über ihre Kriegsverbrechen im Irak veröffentlicht. Zusammen mit der britischen Justiz wollen die USA solche aufklärerische journalistische Arbeit durch Einschüchterung der Journalisten unmöglich machen. Assange wird deshalb mit einer Auslieferung an die USA bedroht, wo ihm bis zu 192 Jahre Gefängnis für seine angebliche Spionage drohen.
Unterstützer haben ein Video zusammengestellt, das einige öffentliche Aktionen für die Freilassung von Assange zeigt und als Geburtstagsgruß an Asasange gedacht ist. [jdm]
Erinnerung: Blut spenden in Renkenberge am Dienstag
Der nächste Blutspendetermin des SV Renkenberge ist am Dienstag, den 04. Juli 2023 ab 16:30 Uhr im Gemeindehaus. Mit Typisierung und Grillen nach der Spende!
Ab dem 18. Lebensjahr darf jeder Blut spenden. Bitte bringen Sie einen gültigen Personalausweis mit. Wir freuen uns, wenn wir wieder viele Spender begrüßen können! [Alwin Illenseer]
Jetzt hat Deutschland auch eine Militärbasis im Ausland – Deutsche Brigade in Litauen stellt neue Eskalationstufe dar
Ein deutlich sichtbarer Ausdruck der immer bedrohlicheren Verhärtung der Fronten zwischen dem Westen und Russland stellt die wachsende NATO-Militärpräsenz an der Ostflanke dar. Nun kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius Pläne für eine nochmalige drastische Erhöhung der deutschen Präsenz in Litauen an. Erstmals sollen dabei SoldatInnen der Bundeswehr im großen Stil und mit allem was dazugehört dauerhaft im Ausland stationiert werden.
Im Zuge dessen wird gleichzeitig auch der letzte Sargnagel in die NATO-Russland-Grundakte geschlagen, mit der dieses Vorhaben in keiner Weise vereinbar ist. Wann die benötigte Infrastruktur bereitstehen wird, ist unklar, Litauen hat sich aber bereit erklärt, hier aufs Gas zu drücken – ob die Bundeswehr für ihre Pläne aber genug Soldatinnen finden wird, ist durchaus fraglich.
Der Neue Kalte Krieg macht derzeit vieles möglich, wer wäre vor nicht allzu langer Zeit auf den Gedanken gekommen, deutsche SoldatInnen könnten im Ausland Militärbasen errichten, wie sie vor allem von den USA bekannt sind?
Die Informationsstelle Militarisierung e. V. hat eine Kurzanalyse dieser Eskalation der Kriegsgefahr durch die deutsche Regierung und die Nato erstellt. [IMI/jdm]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 03.07. bis 07.07.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53) und Renkenberge – Wahn (K168) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 03.07.2023: Werlte
Dienstag, 04.07.2023: Vinnen
Mittwoch, 05.07.2023: Emsbüren
Donnerstag, 06.07.2023: Surwold
Freitag, 07.07.2023: Langen
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Jagdgenossenschaft lädt zur Generalversammlung an
Die Jagdgenossenschaft Wippingen lädt alle Eigentümer von jagdbaren Grundstücken am Mittwoch den 12.07.2023 um 20.00 Uhr zur ordentlichen Generalversammlung recht herzlich ein. Die Versammlung findet im Heimathaus/Wagenremise statt.
Auf der Tagesordnung stehen neben den Regularien die Beschlussfassung über däie Verwendung des Jagdgeldes und die Wahl der Kassenprüfer.
Den Vortrag hält Andreas Schüring aus Werlte über "Die Schleiereule, erfolgloser Kulturfolger".
Anschließend laden wir zum Grillen ein. Wir hoffen auf zahlreiches Erscheinen und verbleiben mit besten Grüßen. Für den Vorstand, gez.Bernd Nehe. [Wilhelm Borchers]
Kräuterwanderung der KFD
Hier ein paar Fotos von der Kräuterwanderung der Kfd. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die daran teilgenommen haben. Einen ganz besonderen Dank an Maria Deters und Birgit Kuper für die tolle Wanderung. [Monika Wester]
Foto vom neuen Schützenthron in der Ems-Zeitung
Die Ems-Zeitung stellte heute den Schützenthron vor. [Ems-Zeitung vom 27.06.2023]
Gemeinderat tagt am 5. Juli
Am Mittwoch, dem 05. Juli 2023, findet um 19:30 Uhr im Heimathaus Wippingen, Zur Mühle 1, 26892 Wippingen, eine öffentliche Sitzung des Rates der Gemeinde Wippingen statt.
Auf der Tagesordnung steht neben den Regularien ein Antrag an die Samtgemeinde Dörpen wegen der Änderung des Flächennutzungsplanes mit dem Ziel der Darstellung von weiteren Wohnbauflächen in der Gemeinde Wippingen. Wie der Sitzungsvorlage zu entnehmen ist, soll an der Straße "Zum Turm" anschließend an das Bebauungsgebiet Zum Herzog ein neues Baugebiet ausgewiesen werden. Begründet wird dies damit, dass von den 26 Bauplätzen im Baugebiet Fehnstraße/Sonderburgstraße nur noch 8 zur Verfügung stehen.
In einem weiteren Tagesordnungspunkt soll die Gemeinde dem Haushaltsplan der kath. Kindertagesstätte die Zustimmung erteilen. [jdm]
Europäische „Friedensfonds“ und echte Friedeninitiativen aus dem Süden
"Der europäische Friedensfonds, der einen Großteil der Rüstungshilfe - auch für andere Partnerländer - finanziert, wird um 3,5 Milliarden Euro aufgestockt." Das hat die Tagesschau berichtet. Haben sich schon alle an den Neusprech gewöhnt, demzufolge ein Fonds zur Anschaffung von Waffen, um einen laufenden Krieg anzuheizen, als "Friedensfonds" firmiert?
Die EU-Außenminister konnten in Luxemburg analysieren, dass die russische Regierung mit Putin durch die Auseinandersetzung um die Wagner-Truppe geschwächt ist. Aber egal, was sie beraten, das Ergebnis ist immer gleich: Mehr Waffen für die Ukraine und mehr Truppen an den Grenzen zu Russland. Vermutlich alles Friedenstruppen. Dabei sollte gerade die Gefahr, dass Putins Regierung durch noch reaktionärere nationalistische Kräfte bedrängt wird, die Alarmglocken schrillen lassen. Denn jeder weitere Verlust von Realismus auf allen Seiten erhöht die Gefahr einer Ausweitung des Krieges bis zu einem Atomkrieg. Dabei zeigt doch gerade die gescheiterte Offensive der Ukraine, dass dieser Krieg militärisch nicht beendet werden kann - und Russland den Krieg nicht gewinnen kann.
Die Friedensinitiative von Staats- und Regierungschefs aus dem Senegal, Ägypten, Sambia, Uganda, der Republik Kongo, den Komoren und Südafrika wurde von der westlichen Welt eher als unwichtig behandelt. Die Vertreter dieser Länder wurden eher aufgefordert, Russland zu verurteilen. Auch die Aufrufe aus China, Indien, Brasilien und Südafrika (BRICS-Staaten) für die Aufnahme von Friedensverhandlungen wurden von den Nato-Staaten mit Versuchen, diese Länder auf die Nato-Linie zu bringen, beantwortet.
Die Verhandlungen der BRICS-Staaten mit den Nato-Ländern und der Ukraine in Kopenhagen zeigen, dass die BRICS- Staaten an ihrem Vorhaben, den Krieg durch Verhandlungen zu beenden, festhalten. Dass ultimative Forderungen der Ukraine dort erstmal nicht weiterführten, zeigt noch kein Scheitern dieser Bemühungen. Diese aufstrebenden Wirtschaftsmächte sind nicht an einer Störung der internationalen Wirtschaftsbeziehungen interessiert. Ihre Wirtschaftsmacht ist der der USA und Westeuropas nicht nur ebenbürtig, sondern übersteigt die der absteigenden alten Mächte. Und sie wollen ihre Geschäfte und ihre Entwicklung nicht durch die Wadlbeißer aus dem Norden, die nur noch durch ihre militärische Macht punkten können, stören lassen.
Außenministerin Baerbock macht sich derweil wieder auf eine Reise in den Süden. So wie sie zuletzt bei ihrer Reise in Brasilien von der dortigen Regierung mit vollkommener Missachtung behandelt wurde, wird jetzt in Südafrika auch kein Treffen mit dem Präsidenten Cyril Ramaphosa zustande kommen. Die Regierung Südafrikas ist nicht wirklich an Baerbocks antiquierten Vorstellungen interessiert, demzufolge die Werte der westlichen Minderheit der Maßstab für die Mehrheit der Welt sein sollen. [jdm]
EVG bereitet Urabstimmung vor
Die Eisenbahngewerkschaft EVG bereitet derzeit die Urabstimmung über einen Streik vor und informiert die Mitglieder mit einem Aushang über die Gründe. Die EVG hatte die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt. Kritisiert wird vor allem, dass im Vorschlag der DB die Laufzeit (27 Monate) zu lang ist, die angebotene Erhöhung (2 × 200 Euro) zu gering ist und zu spät kommt (Dezember 2023).
Mit den Unternehmen der Transdev-Gruppe (Bayerische Regiobahn, Bayerische Oberlandbahn, NordWestBahn, Transdev Hannover, Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft, Transdev Instandhaltung) hatte sich die EVG auf eine Lohnerhöhung von insgesamt 420 Euro in zwei Schritten verständigt. Allerdings kommen hier die Lohnerhöhungen früher als im Vorschlag der Deutschen Bahn. [jdm]
Bericht in der Ems-Zeitung über Heinrich Wester
In der vergangenen Woche berichtete Lambert Brand in der Ems-Zeitung über die Lebensgeschichte von Heinrich Wester. [Ems-Zeitung vom 20.06.2023]
Über Folgen von Munitionsaltlasten in Binnengewässern weiß niemand Bescheid
Hallo Wippingen hat bereits mehrfach, zuletzt am 10. Juni 2023, über Munitionsaltlasten im Seitenkanal Gleesen-Papenburg berichtet. Es gibt umfangreiche Untersuchungen und Aktionspläne, um Munitionsaltlasten in den Meeresgewässern zu entdecken und unschädlich zu machen.
Unsere Anfrage beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ergab leider wieder das bekannte Bild: Die Anfrage bestätigte, dass es solche Risikoabschätzungen für Binnengewässer auch beim BfR nicht gibt. Dem BfR liegen keine Informationen über die Verwendung bzw. Inhaltsstoffe von Explosivstoffen und deren Vorkommen in Lebensmitteln vor. Die umfänglichen Arbeiten des BfR zu Jagdmunition beziehen sich fast ausschließlich auf das Schwermetall Blei und nicht auf die Explosivstoffe in der Patrone.
Das BfR habe sich noch nie mit den Rückständen von "Alt-Munition" und/oder Explosivstoffen in Lebens- und Futtermitteln befasst. Der Grund für die Nichtbefassung liege in einer Aufteilung zwischen den Bundesbehörden und Ländereinrichtungen. Rückstände von Munition oder Explosivstoffe seien Ländersache. Außerdem fehlen dem BfR die Informationen und Kenntnisse über die materielle und chemische Zusammensetzung von (Kriegs-)Munition und Explosivstoffen. Diese Fachkenntnis gebe es bei der Bundeswehr.
Das aktuelle Verbundprojekt CONMAR untersucht insbesondere die Auswirkungen von im Meer verklappter Munition auf Fische. [HM/jdm]
Sperrungen Schießgebiet
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition (WTD 91) wird zur Durchführung von Erprobungen wie folgt gesperrt: Vom 26.06. bis 30.06.2023 von 08:00 – 16:30 Uhr werden die Straßen Schlagbrückener Weg, Lathen – Sögel (L53), Renkenberge – Wahn (K168) und Wippingen – Werpeloh (K114) zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Gedenkstätte Esterwegen: „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“
In einer großformatigen skulpturalen Präsentation würdigt die Freiluft-Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ den großen Verdienst jüdischer Sportlerinnen und Sportler für die Entwicklung des modernen Sports in Deutschland und dokumentiert anhand ausgewählter Porträts deren Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus.
Im Mittelpunkt der Ausstellung, die vom 2. Juli bis 6. August auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlagers Esterwegen gezeigt wird, stehen 17 herausragende deutsch-jüdische Sportpersönlichkeiten, die als Nationalspieler, Welt-und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit zählten. Mit überlebensgroßen Silhouetten wird an ihr Leben und ihre Erfolge erinnert.
Die Ausstellung wird am Sonntag, 2. Juli, in der Gedenkstätte Esterwegen, Hinterm Busch 1, in Esterwegen um 15 Uhr eröffnet. Prof. Dr. Lorenz Peiffer (Hannover) und Dr. Hermann Queckenstedt (Osnabrück) führen in das Thema ein. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, teilzunehmen. Weitere Informationen unter: https://www.juedische-sportstars.de [Landkreis Emsland]
Verkehrsüberwachung
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen:
Montag, 26.06.2023: Emmeln
Dienstag, 27.06.2023: Herbrum
Mittwoch, 28.06.2023: Herzlake
Donnerstag, 29.06.2023: Rhede
Freitag, 30.06.2023: Twist
Samstag, 01.07.2023: Thuine
Sonntag, 02.07.2023: Lorup
Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Verflochtene Geschichten: Stepan Bandera, der ukrainische Nationalismus und der transnationale Faschismus
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat über den derzeit in der Ukraine verherrlichten Stepan Bandera, einen wichtigen Akteur des ukrainischen Nationalismus und Faschismus, einen differenzierten Artikel des Historikers Grzegorz Rossoliński-Liebe veröffentlicht.
Nach dem Lesen dieses Artikels versteht man, warum Banderas Bewunderer vor allem in der Westukraine zu finden sind und wie es zu dem Missverständnis gekommen ist, dass auch ukrainische Demokraten oder deutsche Politiker den ukrainischen Faschistengruß ""Ehre der Ukraine! – Ehre den Helden!" ohne Scham (und Verstand) benutzen. [jdm]
Ein Beachvolleyballplatz entsteht
Die Volleyballgruppe erstellt derzeit auf dem neuen Sportplatz an der Waldstraße hinter dem östlichen Tor einen Beachvolleyballplatz. Mit Unterstützung von Landjugendmitgliedern wurde gestern das Spielfeld ca. 60 cm ausgekoffert. Dabei wurde auch ein Kabel für die automatische Spielplatzbewässerung beschädigt; der Schaden konnte aber schnell behoben werden.
Bevor der von der Gemeinde gespendete Sand eingefahren werden kann, legten Kerstin und Stephan Bicker heute mit einem Nivelliergerät und Bändern das Höhenniveau fest.
Das Maß der eigentlichen Spielfläche beträgt 16 x 8 m. An den Seitenlinien befinden sich jeweils drei Meter Auslauf. [jdm/Fotos: Marita Frericks]
Wenn man einfach mal was Unrealistisches annimmt …
Die Spielgemeinschaft SV Wippingen/SV Renkenberge könnte sehr leicht in die Kreisliga aufsteigen, wenn die 1. Herrenmannschaft nur aus Spielern der Nationalmannschaft bestehen würde. Das ist eine Aussage, die vollkommen richtig ist. Und zugleich vollkommen sinnlos, weil sie überhaupt keinen Realitätsbezug hat.
Auf ähnliche Weise gehen der Gesundheitsminister Lauterbach und die „Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung“ mit ihrer 5. Stellungnahme „Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Gesundheitsversorgung“ vor. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft stempelte diesen Bericht als wenig aussagekräftige Auftragsarbeit ab.
Die Meldung der AFP unter der Überschrift „Analyse: Viele Todesfälle in Kliniken vermeidbar“ hätte die Ems-Zeitung besser in einer Rubrik „Mit Statistik lügen“ veröffentlicht. Die EZ fragte aber beim Verband leitender Krankenhausärzte nach. Deren Präsident sagte „Das ist Stimmungsmache und kein seriöser Beitrag“ in der Diskussion über Krankenhausstrukturen. Unakzeptable Daten seien zu pauschal und mit Voreingenommenheit ausgewertet worden.
Die „Stellungnahme“ der Kommission beschreibt, dass viele Todesfälle verhindert werden könnten, wenn Patienten nicht in einem Allgemeinkrankenhaus, sondern in einer Spezialklinik erstbehandelt würden. Der messerscharfe Fehlschluss des Ministers und der Kommission lautet, dass man im Klinikbereich stärker auf Spezialkliniken setzen müsse und somit die Allgemeinkrankenhäuser zugunsten dieser Spezialkliniken schließen müsse
Nur hat das mit dem wirklichen Leben nichts zu tun.
Wenn jemand unpässlich ist oder sich gar krank fühlt, wird er fast immer zuerst den Hausarzt aufsuchen. Der Hausarzt wird den Patienten bei Verdacht auf eine schlimmere Erkrankung zum Facharzt schicken oder direkt ins Allgemeinkrankenhaus einweisen. Dort werden Tests gemacht und diese haben eventuell die Einweisung in eine Spezialklinik zur Folge.
Sollte ein Patient auf die Idee kommen, sich direkt an eine Spezialklinik zu wenden, wird er abgewiesen. Sollte ein Hausarzt auf die Idee kommen, den Patienten direkt in eine Spezialklinik zu schicken, wird der Patient abgewiesen. Denn die Ambulanz der Spezialklinik verlangt eine Überweisung vom Facharzt. Auf den Facharzttermin muss der Patient in der Regel lange warten.
Nur bei wenigen Krankheiten, wie Brustkrebs oder Schlaganfällen, sieht die Sache wegen der relativ einfachen Diagnostik anders aus. Und diese Gemengelage vereinfacht die Kommission völlig unzulässig zu der Aussage, dass diejenigen, die von Anfang an in einer Spezialklinik behandelt werden besser dran sind, als die in einem Allgemeinkrankenhaus Erstbehandelten.
Bei vielen Krankheiten stellt sich erst im Laufe der Untersuchungen heraus, um welche Krankheit es sich handelt. Man könnte die Kommissionsaussage und die des Gesundheitsministers Lauterbach auch anders ausdrücken: Wenn man sofort wüsste, um welche Krankheit es sich handelt und man sofort wüsste, welche Spezialklinik gebraucht wird, würde man Leben retten.
Und um das zu erreichen, braucht man Allgemeinkrankenhäuser, die nicht überlastet sind, sondern Zeit und Kapazitäten haben, sich um den Patienten zu kümmern und eine vernünftige Anamnese zu betreiben, damit die Patienten von dort in die passende Spezialklinik überwiesen werden. Dazu braucht es eine Finanzierung, die die tatsächlichen Kosten ersetzt und keine „Fallpauschalen“. Die Stellungnahme der Kommission und die Aussage des Ministers sind somit nichts als mit Fake-News gespickte populistische Nonsensaussagen, um das Plattmachen der Krankenhäuser mit Grundversorgung zu rechtfertigen.
Denn die Krankenhauskonzerne haben den Auftrag gegeben, das öffentliche Krankenhaussystem platt zu machen, um den „Gesundheitsmarkt“ für die Konzerne frei zu machen. Einen anderen Auftrag kennt Lauterbach nicht. Um das zu erkennen, muss man im Übrigen nur den Lebenslauf Lauterbachs studieren. [jdm]
Vor neunzig Jahren: DIZ Emslandlager erinnert an den ersten Transport in das KZ Börgermoor
Am 22. Juni 1933 erreichte der erste Transport mit neunzig Schutzhäftlingen das im Aufbau befindliche KZ Börgermoor. Daran erinnert das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager mit zwei Veröffentlichungen.
Druckfrisch liegt die erste Ausgabe der neuen Reihe „Porträts. Häftlinge und Gefangene der Emslandlager“ vor. Sie ist Hanns Kralik gewidmet, einem politischen Künstler, der wegen seiner Arbeit für die KPD im März 1933 verhaftet wurde und von Juli 1933 bis Januar 1934 im KZ Börgermoor inhaftiert war. Mit der Reihe sollen in regelmäßiger Folge einzelne Häftlinge und Gefangene sowie ihre in der Sammlung des DIZ und darüber hinaus überlieferte Selbstzeugnisse gewürdigt werden.
Zudem startet das DIZ einen Blog unter dem Titel „Ankunft“. Darin werden zunächst vor allem zeitgenössische Selbstzeugnisse aus der frühen Phase der Konzentrations- und Strafgefangenenlager im Emsland präsentiert. Der erste Eintrag ist dem Augenzeugenbericht des jüdischen Schutzhäftlings Sally Silbermann gewidmet. Er erschien bereits am 4. Oktober 1933 in der Exilpresse und war zugleich einer der ersten ausführlichen Berichte über die frühen Konzentrationslager. Am 11. November 1933 berichtete der „Manchester Guardian“ ausführlich auf der Basis eines Interviews mit Sally Silbermann. Der Artikel enthält die erste bekannte Veröffentlichung des „Moorsoldatenlieds“.
„Wir möchten mit diesen Veröffentlichungen“, so Prof. Dr. Habbo Knoch, der erste Vorsitzende des Aktionskomitees für ein DIZ Emslandlager e.V., „den Blick auf Zeugnisse der brutalen Gewalt und des erniedrigenden Lagerlebens lenken, die Häftlinge und Gefangene bereits während oder bald nach ihrer Lagerzeit erstellt haben.“ Schnitzereien, Zeichnungen, Briefe oder Tagebücher, oft illegal angefertigt, erlauben ebenso wie erste Berichte, Interviews und längere Darstellungen wie Wolfgang Langhoffs „Die Moorsoldaten“ einen besonders eindringlichen Einblick in die Situation der frühen Verfolgung und ihre Verarbeitung durch die Betroffenen. „Bei allem Leid, das darin dokumentiert wird, zeugen gerade die zeitgenössisch entstandenen Quellen“, so Knoch, oft von einer beeindruckenden Selbstbehauptung.“ [pm]
Landkreis bereitet ordnungsbehördliches Verfahren wegen Kahlschlag im Schießgebiet vor
Am 09.05.2023 hatten wir über Abholzungen der WTD 91 am Fleiereigraben II berichtet. Unsere Anfrage beim Landkreis hatte ergeben, dass eine forstfachliche Einzelbeurteilung unter Mitwirkung der Niedersächsischen Landesforsten als Beratungsforstamt zu den Kahlschlägen am Fleiereigraben II eingeholt werden solle.
Heute teilte die Landkreissprecherin Anja Rohde auf Anfrage mit, dass die Stellungnahme der Niedersächsischen Landesforsten vorliege. Nach Auffassung des Beratungsforstamtes handele es sich bei dem Gehölzbestand nicht um eine Fläche, die dem NWaldLG unterliegt. Nach Recherchen von Hallo-Wippingen.de waren die Abholzungen der WTD 91 somit nicht erlaubt.
Der Landkreis bereite jetzt das ordnungsbehördliche Verfahren gegen die Verantwortlichen bei der WTD 91 vor.
Zwei Fotos vom gestrigen Tag belegen, dass sich zumindest in diesem Frühjahr keine nennenswerte Naturverjüngung ergeben hat, wie sie von der WTD 91 als Begründung für die Art der Kahlschläge prognostiziert wurde. [jdm/HM]
Fahrrad ist weg
Ein Fahrrad wurde am Schützenfestsonntag von einer unbekannten Person "ausgeliehen". Es war bei den Fahrradständern an der Schule abgestellt. Der Besitzer hätte es wohl gerne zurück. Es handelt sich um eine silberne Gazelle mit schwarzem Fahrradkorb. Hinweise bitte an 0171 3723441. [jdm]
Update vom 23.06.2023: Das Fahrrad ist wieder da.
Augen zu machen hilft nicht: Auch unsere Krankenhäuser sind gefährdet
Die Lokalpolitiker von SPD und CDU üben sich in Lokalpatriotismus und beschwören die Qualität der hiesigen Krankenhäuser. Die emsländische SPD ließ sich erzählen, dass das Krankenhaus Sögel weiterhin für die Grundversorgung zuständig bleibe. Am Emsland geht also die Misere der Krankenhäuser vorbei?
Gleichzeitig spricht aber die Deutsche Krankenhausgesellschaft von einer „Alarmstufe Rot“ und fordert ein Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform. Konkret wird gefordert, die Sach- und Energiekostensteigerungen in den Jahren 2022 und 2023 müssten ausgeglichen werden. Es müsse ein Inflationsausgleich erfolgen, z. B. durch einen Rechnungszuschlag im Jahr 2023, Erhöhung der Budgets in der Psychiatrie/Psychosomatik und für besondere Einrichtungen und die zeitnahe und unbürokratische Auszahlung der Energiepreishilfen.
Die unzureichende Refinanzierung der Personalkosten und der Sachkosten muss beendet werden. Und die unzureichende Investitionskostenfinanzierung muss beendet werden. Auch das Land Niedersachsen verspricht viel, aber lässt die Substanz des Krankenhauswesens verkommen.
Der Krankenhaus Rating Report 2023, eine Datensammlung vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und der Institute for Healthcare Business GmbH (hcb) in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen (BIB), stellt in einer Projektion fest, dass der Anteil der Krankenhäuser im roten Rating-Bereich im Jahr 2023 auf 18 Prozent und bis 2030 auf 44 Prozent steigen könnte. Der Anteil der Krankenhäuser mit einem Jahresverlust würde 2023 auf 47 und bis 2030 auf 58 Prozent wachsen. Daraus würde ein enormer Anpassungsdruck entstehen.
Es ist nicht so, dass festgestellt wurde, die Krankenhäuser würden nicht gut arbeiten, sondern es wird festgestellt, dass die Arbeit der Krankenhäuser falsch bezahlt wird, was bei Krankenhäusern der Grundversorgung zur Pleite führt. Das ist schon seit Jahren durch das Fallpauschalensystem ein Grundfehler der Finanzierung; durch die Pandemie und die Inflation sind die Probleme der Krankenhäuser aber gleichzeitig und schlagartig ins Bewusstsein gerückt.
Ein Gesundheitsminister, der seine „Krankenhausreform“ einerseits als „Entökonomisierung“ des Krankenhauswesens bezeichnet, aber selbst gleichzeitig vor der Pleite von sehr vielen Krankenhäusern warnt, ist offensichtlich fehl am Platze. Seine Aufgabe wäre es, diese Pleiten abzuwenden.
Aber der Finanzminister Lindner und die gesamte Bundesregierung haben die Aufrüstung der Bundeswehr, der Nato und riesige Waffenlieferungen zur Fortsetzung des Kriegs in der Ukraine zur Priorität erklärt. Die Krankenhäuser werden somit direkt einer Kriegspolitik zum Fraß vorgeworfen.
Die Gesundbeterei hiesiger Politiker ist also vollkommen realitätsfern und spiegelt nur die Unterwürfigkeit von Parteisoldaten wider. Wer das Krankenhaus Sögel als Krankenhaus für die Grundversorgung erhalten will, muss sich jetzt gegen die Unterfinanzierung der Krankenhäuser und gegen die Lauterbachschen Krankenhausschließungspläne wehren.
Das Bündnis Klinikrettung sammelt noch immer Unterschriften gegen Lauterbachs katastrophale Reformpläne. [jdm]
Assange: Seit 11 Jahren unfrei durch Kumpanei von US-Geheimdiensten mit britischer Justiz
Im Dezember letzten Jahres hat ein britisches Gericht einen Plan der konservativen Regierung für den Umgang mit Asylsuchenden gebilligt. Illegal nach Großbritannien eingereiste Migrantinnen und Migranten dürfen nach Auffassung des Richters Sir Jonathan Swift in das ostafrikanische Ruanda geschickt werden, um sie dort einen Asylantrag stellen zu lassen; das stehe im Einklang mit der Flüchtlingskonvention, entschied der High Court in London.
Derselbe Richter hat jetzt auch zwei Revisionsanträge von Julian Assange gegen eine Genehmigung der damaligen britischen Innenministerin Priti Patel zur Auslieferung von Assange in die USA abgelehnt. Für diese Entscheidung hat der Richter 9 Monate gebraucht, aber für die Begründung brauchte er gerade mal drei DIN A 4 Seiten.
Julian Assange hatte über die Plattform Wikileaks Material über die Kriegsverbrechen der USA im Irak veröffentlicht, das ihm die Whistleblowerin Chelsea Manning zugespielt hatte. Aus Rache fordert die US-Justiz die Auslieferung von Assange in die USA, um ihn dort wegen Computer-Hackings und Spionage mit bis zu 175 Jahren Freiheitsstrafe zu verurteilen. Dabei hat Assange nachweislich weder US-Computer gehackt noch Spionage betrieben, sondern als Journalist zugespieltes vertrauliches Material veröffentlicht, weil es von öffentlichem Interesse war. In einem ersten Versuch hatte man Assange sexuelles Fehlverhalten unterstellt, um ihn nach Schweden ausweisen zu können, von wo er sofort weiter in die USA abgeschoben worden wäre. Das ist gescheitert, weil die angeblichen Belastungszeugen bekannt hatten, dass sie zu den Falschaussagen gedrängt worden waren. Den USA geht es darum, kritischen Reportern in aller Welt deutlich zu machen, dass sie deren Existenz vernichten können und wollen, wenn ihnen eine Berichterstattung nicht passt.
Die Kampagnendirektorin von Reporter ohne Grenzen, Rebecca Vincent schrieb: „Es ist absurd, dass ein einzelner Richter eine dreiseitige Entscheidung erlassen kann, die Julian Assange für den Rest seines Lebens ins Gefängnis bringen und das Klima für den Journalismus auf der ganzen Welt dauerhaft beeinflussen könnte. Das historische Gewicht dessen, was als Nächstes passiert, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Es ist an der Zeit, diese unerbittliche Verfolgung von Assange zu beenden und stattdessen zu handeln, um den Journalismus und die Pressefreiheit zu schützen. Unser Appell an Präsident Biden ist jetzt dringender denn je: Lassen Sie diese Anklagen fallen, stellen Sie das Verfahren gegen Assange ein und ermöglichen Sie seine Freilassung ohne weitere Verzögerung.“
Auf Change.org kann man weiterhin eine Petition zur Befreiung von Assange unterstützen. [jdm]
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