Schon vor Sonnenuntergang wurde das diesjährige Osterfeuer der KLJB auf Nehes Esch beim Pfarrgarten enztündet. Es brannte dann lichterloh bis tief in die Nacht. Das alles bei hellem Mondenschein und bestem Wetter. Die Stimmung war entsprechend gut und die Besucherzahl ließ darauf schließen, dass wohl auch der Veranstaltungsort gut gewählt war. Auch die Kinder hatten offensichtlich ihren Spaß und durften hier an einem eigenen kleinen Feuer herumzündeln.
Für die etwas kleineren Kinder gab es aber noch ein Ostererlebnis der anderen Art. Wer seinen Osterspaziergang in Richtung Strootburg unternahm, konnte beim Hof Tangen das "Hasenparadies" besuchen. Viele lustige Hasenfiguren inmitten Hunderten von gelbblühenden Narzissen luden freundlich zu einem Rundgang ein. [alf]
Endlich konnte nach der Coronapause die Ostereiersuche im Pfarrpark für Kinder wieder stattfinden. Zahlreiche Kinder freuten sich bei strahlendem Sonnenschein riesig über die vielen vom Osterhasen versteckten Eier.
Eifrig wurde nach dem goldenen Ei gesucht, welches schließlich von Tamara Brinkmann entdeckt wurde. Ob wirklich alle Eier gefunden wurden, kann an den Ostertagen gerne überprüft werden... Das Ostereierteam [Kathrin Richert]
Noch ist kein Liter Öl, kein Kubikmeter Gas weniger nach Europa geflossen. Trotzdem werden Preisanstiege mit einer Verknappung auf dem Markt in Folge des Ukraine-Kriegs begründet. Auch das dreckige teure Frackinggas aus den USA wird nur in geringen Mengen mehr als vorher bezogen.
Die Preise haben sich an den Tankstellen trotzdem entwickelt, als ob die Energie nicht mehr verfügbar wäre. Tatsächlich wird mit diesen Rohstoffen nur spekuliert und die Energiekonzerne verdienen sich zur Zeit dumm und dusselig.
Mehl, Getreide und Speiseöl fehlen in den Geschäften. Auch hier soll der Ukrainekrieg als Ursache herhalten. Tatsächlich ist durch den Krieg noch kein Korn weniger geerntet worden. Preisanstieg und fehlendes Angebot sind auch hier nur auf die Spekulation zurück zu führen, an der sich in diesem Fall auch die Verbraucher in bescheidenem Umfang mit den Hamsterkäufen zu beteiligen versuchen.
Wer sich von den offiziellen Verlautbarungen sein Gehirn nicht verkleistern lässt, sondern sein eigenes Gedächtnis bemüht, wird sich erinnern, dass der Preisanstieg schon vor dem Ukrainekrieg ein Thema war. Bei Häuslebauern, Autokäufern und Mietern dürfte das diesbezügliche Gedächtnis besonders gut funktionieren. Seit der Bankenkrise vor 15 Jahren haben die Notenbanken Geld ohne Ende in den Markt gepumpt, um die Banken als Motoren jeder Spekulation zu retten und den Markt vor dem Zusammenbruch zu retten. Geld ist so billig, wie noch nie, aber die Rohstoffe und Produkte lassen sich nicht so, wie das Geld, einfach vermehren. Es besteht also ein Missverhältnis.
Allerdings liegt das Geld nicht bei den Verbrauchern, sondern bei den Oligopolen, wie den Finanzkonzernen und Schattenbanken, wie BlackRock, Vanguard, State Street & Co., Dimensional Fund, T. Rowe Price, Perkins usw.. Und diese kaufen kein Öl, um mit dem Auto von A nach B zu fahren, sondern sie spekulieren mit den Rohstoffen. Und mit jedem Kauf und Verkauf wird es für den Verbraucher teurer. Und das war schon vor dem Ukrainekrieg so.
Der Ukrainekrieg ist ein exzellenter Vorwand, um diese Mechanismen zu verstecken. Aber im nächsten Jahr wird sich auch die Minderproduktion auswirken. Und es wird sich auswirken, dass die Führung unseres Staates, also die Bundesregierung - gestützt von den Kopfnickern der Übergroßen Koalition im Bundestag aus CDU/CSU/SPD/FDP/Grünen im Bundestag - beschlossen hat, dass jeder Haushalt in Deutschland durchschnittlich mehr als 4.000 Euro pro Jahr für Panzer, Kriegsschiffe und Haubitzen bezahlen soll. Da verpufft die Energiepauschale in Höhe von 300 € sehr schnell.
Der Grüne Hirtreiter hat sich ja bekanntermaßen zum Waffenexperten entwickelt, der grüne Wirtschaftsminister Habeck glaubt, wir müssten nur die Heizung um ein Grad herunter drehen und die grüne reisende Kriegstreiberin Baerbock weiß, dass wir alle verzichten wollen. Dabei verzichten wir alle erstens für die Superprofite der Finanzoligopole und zweitens für das Anheizen eines Krieges, der nicht nur die Ukraine zerstört, sondern auch unsere Sicherheit zerstört. Dieses Jahr werden der Friedenstaube zu Ostern alle Federn gerupft.[jdm]
Endlich können wir uns wieder treffen. Wir laden Euch herzlich zu unserer Generalversammlung am 22. April um 18 Uhr in der Mehrzweckhalle ein.
Da wir in diesem Jahr Neuaufnahmen und Neuwahlen haben, würden wir uns über viele neue Mitglieder sehr freuen. Meldet Euch einfach bei Theresia Schmunkamp.
Die Veranstaltung findet unter den dann geltenden Coronavorschriften statt.
Anmeldung zur Generalversammlung Bus zum 18. April bei Theresia Schmunkamp, Tel. 1256, oder Monika Wesseln, Tel. 299.
Wir freuen uns auf einen tollen Abend mit Euch, Euer KFD-Team. [Monika Wester]
Die schnurgerade Wippinger Straße Elsebrook wirkt heute etwas langweilig trotz des Baumbestandes. Der Name der Straße erinnert an den Flurnamen des früher wunderschönen Gebiets an der Wippinger Dever, die hier plattdeutsch als Beeke oder eigentlich als Bäke bezeichnet wird.
Else ist der plattdeutsche Name für die Schwarzerle. Ein Brook ist ein Bruch, was wiederum eine Bezeichnung für ein feuchtes Sumpf- oder Moorgebiet ist. Der Elsebrook war also ein Schwarzerlenbruchwald. Entlang des Naturbaches Dever (in Wippingen Bäke genannt) gab es ein Gebiet von sehr feuchten Wiesen und Ödland, auf dem vor allem Schwarzerlen wuchsen. Dieser Bruchwald war von den Wippinger Bauern so weit wie möglich entwässert worden, um die Flächen zumindest als Weide für die Kühe nutzen zu können.
Die Entwässerung bestand nur aus einfachen Gräben, die etwas Wasser in die Dever ableiteten. Aber bei dem hohen Grundwasserstand war dies nur mäßig erfolgreich. Im Frühjahr oder nach einer Regenperiode standen die Wiesen zum Teil knietief unter Wasser.
Erlen am Elsebrook, Blick von der Deverbrücke An der Beeke
Am Elsebrook stehen im östlichen Teil (Richtung Hähnchenstall) in den Seitengräben immer noch vor allem Erlen. Denn die Erle mag Wasser. Die heutige Straße wurde nach der Flurbereinigung am Messtisch projektiert ohne dabei alte Wegführungen zu berücksichtigen. Nur die Zuwegung zum Gehöft Freese musste berücksichtigt werden.
Vor der Flurbereinigung ging bei Frericks/Schoolbrink eine mit rotem Klinker gepflasterte Straße links an dem Altbau Deters/Raiffeisen vorbei bis Freese. Dort endete die Pflasterung und ein Sandweg führte weiter Richtung Dever/Beeke. Rechts und links des Weges gab es ausschließlich Pferde- und Rinderweiden. Entlang des Weges führten Gräben, deren Böschungen mit Erlen, Weiden und Brombeerbüschen bestanden waren.
Etwa 20 Meter vor der Beeke verzweigte der Weg. Links ging ein Sandweg an Tieben vorbei zum damaligen Schmied Klaas. Rechts verlief der Weg parallel zur Beeke. Nach 120 m führte eine Holzbrücke über die Beeke. Bei der Holzbrücke gab es eine Abzweigung nach rechts. Dieser Weg führte als Sackweg zu einigen anliegenden Weiden. Die Weiden waren mit immer wieder geflicktem Stacheldraht an einfachen Holzpfählen eingezäunt. Selbst erstellte primitive Pforten oder Balken dienten als Absperrung des Zugangs zu den Weiden. Zwischen den Weiden standen Baumreihen mit Eichen oder eben mit Erlen. Große Brombeerbüsche säumten die Wege. Manche Weidegrenzen waren kleine Wälle; an anderen tieferen Stellen gab es die oben erwähnten Gräben.
Wippinger Dever heute, Blickrichtung Süden
Die Beeke war ein Naturbach, der durch die Landschaft mäanderte und das Wasser aus den südöstlich gelegenen Moorgebieten transportierte. Der Fluß hatte eine gute Strömung; der Boden bestand aus weißem Sand, der durch das eisenhaltige Moorwasser rostbraun gefärbt war. Kurz vor der Holzbrücke, die sich in den 1960er Jahren als ortsnahe Brücke in relativ gutem Zustand befand, gab es eine Tränkestelle, die von den Kindern als „Badestrand“ wahrgenommen wurde. Wurden die Kühe am Abend von der Weide zum Melken nach Hause getrieben, machten sie einen Abstecher in die Beeke, um ihren Durst zu stillen. Danach trotteten sie dann brav weiter zu ihrem Melkstand. Ein Problem gab es im Frühjahr und im Herbst, wenn die Jungrinder zur Sommerweide ins Moor getrieben wurden. Diese Tiere waren deutlich temperamentvoller. Um sie zu lenken wurde die ganze Familie eingespannt, damit kein Tier ausbüxte. An der Tränke war es schwierig, an allen Seiten einen Treiber zu haben. Manchmal fand ein Tier es in der Beeke so schön, dass es in dem seichten Wasser einfach weiter ging, anstatt auf den Weg zurückzukehren.
Die Kinder nutzten die Tränke, um dort völlig gefahrlos baden zu können. Schwimmen lernen konnte man dort allerdings nicht; dazu war das Wasser zu seicht. Ältere Kinder und Jugendliche angelten an der Beeke erfolgreich. An schmaleren Stellen wurde immer wieder in mühevoller Arbeit der Bach aufgestaut, um aus dem trocken gelegten Schlamm die Aale herauszuziehen und die Fische im Restwasser einzusammeln.
Hinter der Brücke führte der Weg an der Beeke entlang Richtung Moor (Fleierei), wo die vielen Schlöte (Gräben), die von den Bauern instand gehalten wurden (schlöten genannt), das Moor geringfügig entwässerten.
Messtischkarte, auf der mit Hilfe von susudata.de Orientierungspunkte eingetragen sind
Es gibt die Internetseite www.susudata.de, auf der Historische Messtischkarten angezeigt werden. Für Wippingen wird eine Karte von 1939 verwendet. Das Schöne an dieser Seite ist, dass mit einem Schieberegler eine aktuelle Straßenkarte von Openstreetmap auf diese Karte gelegt werden kann. Durch Hin- und Herschieben des Schiebereglers können Sie so heutige Orientierungspunkte finden, um zu sehen, wie die Landschaft früher aussah. Wenn Sie also in Openstreetmap Ihr Haus im Wohngebiet gefunden haben, betätigen Sie den Schieberegler und Sie finden heraus, was früher an dieser Stelle los war.
Ehemaliges Bachbett der Wippinger Dever
Es gibt auch noch ein erhaltenes Teilstück der ursprünglichen Dever, allerdings ohne Wasser. Dieses Teilstück bildet heute einen Windschutzstreifen direkt am Gehöft von Bernhard Klaas an der Neudörpener Straße. Das ehemalige Bachbett ist kaum bewachsen; anscheinend ist der heute trockene Bachgrund kein besonders nährstoffreicher Boden. An seinen Ufern stehen die großen Bäume wie sie auch vor 50 Jahren am Bach standen. Durch die Entwässerungsmaßnahmen von 1976 bis 1993 im Rahmen der Flurbereinigung in Wippingen wurde der Grundwasserspiegel sehr stark gesenkt. Wenn Sie heute im ehemaligen Bachbett spazieren gehen, bekommen Sie eine Ahnung, wie die Landschaft vor den Entwässerungsmaßnahmen beschaffen war. Und weil sie sich nur etwa 1,5 Meter tiefer als die umliegenden Äcker bewegen, kann man fast spüren, wie stark der Wasserstand nach der Entwässerung gesunken ist. Der flüchtige Gedanke, das ehemalige Bachbett einfach wieder zu fluten, um den ehemals schönen Fluss wieder herzustellen, muss wegen des gesunkenen Grundwasserstandes unerfüllt bleiben.
Aus heutiger Sicht wäre die damalige Moorlandschaft ein touristisches Zielgebiet ersten Ranges. Und die feuchten Moorgebiete wären als CO2-Speicher ein echter Schatz. Aber vor 50 Jahren galten für die Landwirtschaft, deren Bedeutung für die hiesige Wirtschaft erheblich größer war, andere Maßstäbe. Die Erwachsenen der 1970er Jahre erinnerten sich an ihre Kindheit, wo immer „alles nass war“ und man über Umwege und in Stiefeln – sofern vorhanden- zur Schule gehen musste. Und als in den 1980ern der Sohn, der vom Studium kommend das Wochenende zu Hause verbringt, gegenüber dem Vater und Bauern die eintönige ausgeräumte Landschaft beklagt, hört er den Vater sagen; „Ach watt, alle moi schier, alle moi schier!“. Auch die ästhetische Empfindung wird durch die wirtschaftlichen Zwänge und Hoffnungen gebildet. Oder einfacher: Über Geschmack lässt sich nicht streiten. [jdm/www.susudata.de]
Es heißt, dass derzeit überdurchschnittlich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Emsland, die für die Sammlung verantwortlich seien, erkrankt (ca. 50 % der Belegschaft) seien.
Daher werden in dieser Woche die Touren am Mittwoch, Donnerstag und Samstag (Karfreitag) aufgrund der enormen Personalausfälle nicht gefahren. Die verbleibenden Besatzungen werden sich auf die nicht geleisteten Touren der vergangenen Tage konzentrieren.
Für die nächste reguläre Abfuhr in vier Wochen können die Bürgerinnen und Bürger bei Bedarf zusätzlich Säcke zur Entsorgung bereitstellen. [Abfallwirtschaftsbetrieb Emsland/jdm]
Broschüre "Auf den Spuren jüdischen Lebens im Emsland"
Die Geschichte der jüdischen Gemeinden im ehemaligen Landkreis Aschendorf-Hümmling endete vor 80 Jahren am 29. Januar 1942 mit dem letzten Gefangenentransport. Insgesamt waren 139 Juden über die Sammelstelle Osnabrück in das Getto Riga und die Konzentrationslager Theresienstadt, Buchenwald und Auschwitz verschleppt worden. Nur sechs Personen überlebten die Greueltaten.
1925 hatten die beiden Landkreise Aschendorf und Hümmling zusammen 47176 Einwohner, davon waren nur 228 Juden (Kreis Aschendorf 94, Hümmling 134). Die 134 Juden auf dem Hümmling lebten vor allem in Sögel (83) und Werlte (42). Die anderen verteilten sich auf die Gemeinden Esterwegen (6) und Börger, Groß-Berßen und Spahn (jeweils 1).
Auf dem Hümmling waren 19 von den 23 jüdischen Familien als Viehhändler und Schlachter tätig. Dabei gab es zwischen den jüdischen und nichtjüdischen Viehhändlern eine Arbeitsteilung, die sich von alters her durch die jüdischen koscheren Schlacht- und Essensvorschriften ergeben hatte. 90 % des Handels mit Rindern und Pferden erfolgte durch die jüdischen Händler; der Handel mit Schweinen lag in der Hand von nichtjüdischen Händlern.
Die wenigen jüdischen Familien waren untereinander häufig verwandt. Sie hatten oft verwandtschaftliche Beziehungen nach Ostfriesland und Holland. In Sögel gab es z. B. sechs Familien mit dem Namen Jacobs; in Lathen waren es vier Familien mit dem Namen Frank. Diese Namen waren in Werlte auch jeweils dreimal vertreten.
Der Hümmling – zu dem Ost-Wippingen auch gehörte – hatte 1928 laut Viehzählungslisten 21.868 Rinder und 28.814 Schweine. Von den 21.338 Menschen auf dem Hümmling lebten 78,5 %, also 16750 Menschen von der Landwirtschaft. Diese Zahl in Relation zum Tierbestand gesetzt lässt erkennen, dass es sich fast durchweg um Bauernhöfe mit einem sehr geringen Viehbestand handelte. Fast die Hälfte des Bodens bestand aus Moor- und Ödlandflächen. Von den 3497 Bauernhöfen des Hümmlings hatten 793 bis zu 2 Hektar, 1256 bis zu 5 ha, 1329 zwischen 5 und 20 ha und nur 119 Betriebe über 20 ha.
Die Infrastruktur im Hümmling bestand aus Sandwegen; befestigte Straßen gab es kaum. Die Hümmlinger Kreisbahn sorgte wenigstens für einen Anschluss an das Bahnnetz.
Die jüdischen Viehhändler auf dem Hümmling lebten, wie ihre Geschäftspartner, die Bauern, in äußerst bescheidenen Verhältnissen. Wenn ein Bauer mal eine Kuh verkaufen wollte, war dies ein Thema unter Bauern und Händlern. Dann musste der Bauer einmal oder mehrfach per Fahrrad oder mit dem Moped zu Verkaufsgesprächen aufgesucht werden und schließlich musste das Tier über die Sandwege zu einem Bahnhof getrieben werden (LKWs konnte sich kein Händler leisten). Um zu überleben, betrieben die jüdischen Viehhändler nebenbei eine kleine Landwirtschaft. In Werlte hatten diese Betriebe eine Durchschnittsgröße von 5,8 ha, in Sögel 5,2 ha, in Papenburg-Aschendorf 2,3 ha und in Lathen 0,5 ha.
In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde von einem SA-Rollkommando von etwa 20 Personen die erst sechs Jahre zuvor gegenüber vom Bahnhof erbaute Synagoge in Lathen angesteckt, während innen Gläubige zum Gebet versammelt waren . Sie verbrannte vollständig. Danach fuhr das SA Kommando weiter nach Sögel und brannte dort die 1840 erbaute Synagoge nieder. Die Feuerwehr wurde erst gerufen, als Gefahr bestand, dass das Feuer auf angrenzende Häuser übergriff. In Werlte raubte das Kommando alle Kultusgegenstände aus dem Betraum in einem Privathaus und verbrannte diese auf dem Marktplatz. Weil in unmittelbarer Nachbarschaft eine Tankstelle stand, konnten die SA-Leute das Haus nicht niederbrennen. Die gefangenen jüdischen Männer wurden nach Meppen verschleppt und wurden dort gezwungen, auf Glasscherben herumzukriechen und Lieder zu singen. Einige wurden bis zur Bewusstlosigkeit blutig geschlagen.
In den Jahren bis 1942 wurde die wirtschaftliche Situation der jüdischen Hümmlinger durch Berufsverbote und Schikanen aller Art immer schwieriger. Ihre Häuser und Grundstücke wurden „arisiert“, d. h. sie wurden gezwungen, ihr Eigentum weit unter Wert an Nichtjuden zu verkaufen. Die Verkaufserlöse flossen zum großen Teil auf Sperrkonten, die sich der Nazi-Staat schließlich einverleibte. Die Wenigen, die Deutschland verlassen konnten, hatten zum Teil nur einen Selbstbehalt von 10 Mark in der Tasche.
Die Hümmlinger Bevölkerung war zum großen Teil antisemitisch eingestellt; allerdings handelte es sich um den christlichen Antijudaismus, der sie nicht hinderte, Beziehungen zu ihren jüdischen Nachbarn oder den jüdischen Geschäftspartnern zu pflegen. In den Vereinen waren Juden integriert; in Sögel wurde Gottfried Grünberg in den 1920er Jahren auch einmal Schützenkönig und Sally Frank war Mitglied im Gemeinderat. Es gab auf dem Hümmling keine antisemitischen Organisationen. Sogar die Nazis verzichteten in den Wahlkämpfen auf rassistische, antisemitische Parolen, weil sie sich mehr Erfolg durch Werbung für ihr Emslanderschließungsprogramm versprachen. Die Bürger in Aschendorf-Hümmling wählten in ihrer Mehrheit weiter die Partei der Katholiken, die Zentrumspartei (1930 80,7%, 1933 68,5%). Die NSDAP kam 1930 auf 1,9 % und 1933 auf 19,9%.
Allerdings fanden sich auch keine Menschen, die den verfolgten jüdischen Mitbürgern geholfen hätten. Die Meisten betrachteten die Verfolgungen unbeteiligt nicht als ihr Problem. Die Hilfe beschränkte sich auf einzelne ganz private Hilfen in Form von Lebensmittellieferungen. Eine Ausnahme bildete die Familie Bernd Knipper in Sögel, die Kultgegenstände aus der Synagoge in Sicherheit brachte und Berthold von Hebel aus Neurhede, der Juden über die holländische Grenze brachte und so vor dem Konzentrationslager rettete.
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 11.04.2022: Lathen, Salzbergen Dienstag, 12.04.2022: Felsen, Neulehe Mittwoch, 13.04.2022: Meppen, Duisenberg Donnerstag, 14.04.2022: Holthausen, Brual Freitag, 15.04.2022: Haren, Geeste Samstag, 16.04.2022: Lünne Sonntag, 17.04.2021: Lorup Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Der gut informierte und recherchierende Blog „Augen geradeaus“ berichtete ausführlich über den Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages, rund 150 Millionen Euro für die Bewaffnung der Drohnen zu genehmigen.
Die Bewaffnung von Drohnen war lange Zeit innerhalb der SPD umstritten. Aber wie immer, wenn Sozialdemokraten mit den Grünen an der Regierung sind, ist die freihändige Anschaffung von neuen Waffen kein Problem mehr. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP hatte dies so schon im Koalitionsvertrag abgesprochen.
Der Beschluss des Haushaltsausschusses enthält auch den Satz „Der Einsatz bewaffneter Drohnen ist nur zur Bekämpfung legitimer Ziele im Sinne des Humanitären Völkerrechts zulässig.“ Der Satz sagt aus, dass die Drohnen nur zu legalen Zwecken eingesetzt werden dürfen – eigentlich ein überflüssiger Satz, sollte man denken. Die USA setzen diese bewaffneten Drohnen schon seit Jahren ein, um ferngesteuert ihnen missliebige Personen überall in der Welt zu ermorden. Das ist allgemein bekannt. Unter Barack Obama als Präsident wurde diese mörderische Praxis quantitativ deutlich verstärkt. Die Morde werden als „extralegale“ Tötungen bezeichnet.
Die illegalen Tötungen, also Morde, möchte der Bundestag nicht erlauben. Das ist doch schon mal was, möchte man ausrufen. Aber möglicherweise sind die Morde dann erlaubt, wenn der Bundestagsausschuss den Satz eines Tages wieder streicht?
Eine weitere Gefahr, die von einer Kriegsführung mit Drohnen ausgeht, ist die maschinengesteuerte Kriegführung. Hier spricht man natürlich nicht von Maschinen, sondern vom Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). In einem solchen Krieg gäbe es keine menschliche Instanz mehr, die über die Verhältnismäßigkeit und Rechtmäßigkeit des Angriffs entscheidet, sondern nur eine comptergesteuerte Automatik. Dem möchte der Haushaltsausschuss mit der Einschränkung, dass "die Entscheidungs-, Kontroll- und Steuereinheiten für Drohnen und deren Einsatz ... im mandatierten Einsatzgebiet stationiert sein" sollen, entgegen wirken. Man wird sehen, dass sich auch diese Einschränkung schnell beseitigen lassen wird, wenn die Dinger erst mal im Einsatz sind.
Thomas Wiegold, der Herausgeber von „Augen geradeaus“,bezeichnet es alsIronie dieses langen (Beschaffungs-)Prozesses, „dass die Zustimmung zu dieser Beschaffung zu einer Zeit kommt, in der diese Drohnen … mit Bewaffnung weniger benötigt werden als noch vor einigen Jahren:“ Die Hauptaufgabe der Heron TP, der Schutz der Truppen am Boden bei Auslandseinsätzen wie in Afghanistan oder in Mali, sei ja jetzt nach dem Auslaufen des Afghanistaneinsatzes passé. Und wie es in Mali weitergeht, weiß niemand.
Ach ja, wo der Haushaltsausschuss schon mal in Fahrt ist: Er billigte bereits jetzt, dass für fast 2,4 Milliarden Euro Schutzausstattung, Helme und Bekleidung bestellt werden – auch wenn formal noch gar kein gebilligter Verteidigungshaushalt für dieses Jahr vorliegt. Warum auch nicht? Das ganze Parlament mit solchen Lappalien zu behelligen, muss ja nicht sein. Wenn das Verteidigungsministerium ein paar Angebote eingeholt hat, wird es schon wissen, was richtig ist. Außerdem hat man in den Coronazeiten ja wohl gelernt, dass Parlamente eigentlich entbehrlich sind. [jdm/Photo by Jose Ruiz, U.S. Southern Command Public Affairs, Public domain, via Wikimedia Commons]
Die Kindertagesstätte St. Bartholomäus Wippingen besteht in diesem Jahr 50 Jahre. Am 10. Juli soll das gefeiert werden. Den Termin bitte schon mal frei halten; eine Einladung folgt dann später. [Sylvia Wilkens]
Im Menü Vereine/Kirchengemeinde/Galerie der Pastoren in Wippingen finden Sie als Beitrag zur Ortsgeschichte eine Auflistung mit allen bisherigen Wippinger Pastoren. In der Vergangenheit war eine solche Auflistung einfach, denn es gab immer nur einen Pastor, egal ob er Pfarrer war, Administrator oder Deservitor.
Seit 2021 hat das Bistum hauptamtliche Laien als Pfarrbeauftragte eingeführt und damit zog auch die Teamarbeit bei der Kirchengemeinde ein. Das ist jetzt schon deutlich unübersichtlicher darzustellen.
Der nächste Blutspendetermin des SV Renkenberge ist am Montag, den 25. April 2022 ab 16:30 Uhr im Gemeindehaus. Die Blutspende wird wieder unter besonderen Hygienevorschriften und Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt.
Da die Versorgungslage mit Blutpräparaten seit Wochen angespannt ist, werden immer dringend Blutkonserven benötigt. Wir bitten daher um zahlreiche Teilnahme.
Ab dem 18. Lebensjahr darf jeder Blut spenden. Bitte bringen Sie einen gültigen Personalausweis mit.
Wir freuen uns, wenn wir wieder viele Spender und Erstspender begrüßen können! [Alwin Illenseer]
Man könnte auf die Idee kommen, bei den Politikern der EU und der NATO handele es sich um ganz einfach programmierte Roboter. Sie wandeln jede Nachricht über den Krieg in der Ukraine in den einfachen Satz um „Der Russe ist böse“ und dann fordern sie neue Sanktionen und beschließen Waffenlieferungen in die Ukraine. Ein anderes Reiz-Reaktions-Schema ist nicht vorgesehen. Und so wie eine Maschine nie fragt, wofür das Ganze gut sein soll, so können die Regierungen in der Nato/EU so etwas auch nicht fragen.
Dabei sind die Toten aus Butscha eine logische Folge des Krieges. Und dieser Krieg muss sofort beendet werden und nicht weiter angefacht werden.
Möglicherweise sind diese Toten Opfer eines ganz normalen Kriegsgeschehens. Es gibt Berichte, dass ein völlig unübersichtlicher Kampf statt gefunden hat.
Möglicherweise sind die Toten Opfer einer russischen Soldateska, die sich als besonders brutal erwiesen hat. Es gibt Berichte, dass Verbände des als brutal berüchtigten tschetschenischen Militärs Kadyrow in Butscha waren.
Möglicherweise sind die Toten Opfer eines Rachefeldzugs von ukrainischen Kämpfern, die Kollaborateure bestraft haben. Es gibt Berichte, dass weiße Armbinden von Ukrainern als Beweis einer Zusammenarbeit mit russischen Truppen betrachtet wurden.
Möglicherweise sind die Toten Statisten in einer grausamen Inszenierung. Die russische Regierung behauptet dies und wir haben erlebt, dass der Rechte Sektor schon auf dem Maidan 2014 eigene Demonstranten hinterrücks erschossen hat, um Märtyrer zu produzieren. Außerdem haben die USA schon vor dem Krieg Milliarden Dollar in das Land gepumpt und die CIA als Märchenerzählerin ist hinlänglich bekannt (Brutkastenlüge Irak, Hufeisenplan und Fußballspiele mit abgeschnittenen Köpfen im Jugoslawienkrieg, immer neue Geschichten über Chemiewaffen bei anderen in Syrien, vom Westen finanzierte Weißhelme als humanitäre Helden, die sich als Unterstützer der Al Kaida-Kämpfer herausstellen usw.).
Es gibt allen Grund, den verschiedenen Berichten als sich gegenseitig denunzierende Lügen zu misstrauen. Das einzige was sicher ist, ist, dass diese Menschen tot sind und dass dies eine Folge des Krieges ist.
Alle, die jetzt ihre Versionen des Hergangs und ihre Lügen verbreiten, tun dies, um den Krieg zu verlängern. Russland möchte den Krieg nicht beenden, ohne seine deklarierten Ziele zu erreichen, die ukrainische Regierung hat auf diesen Krieg schon seit 2014 hingearbeitet (und führt nebenbei bemerkt schon seit sieben Jahren Krieg gegen zwei abtrünnige Provinzen), die USA arbeiten seit spätestens 1999 an einer Konfrontation mit Russland und wollen den Krieg auf keinen Fall beenden. Und die Regierungen der EU-Staaten nutzen den Krieg, um ihre gigantischen Aufrüstungspläne zu realisieren.
Wenn Baerbock also mit der für die Grünen üblichen moralischen Empörung und einer Gewissheit, die vollkommen unabhängig von tatsächlichem Wissen ist, von russischen Kriegsverbrechen spricht, dann handelt sie wie die oben erwähnten Roboter. Sie kann nichts anderes. Diese Unfähigkeit sei ihr gegönnt, aber leider kann diese Haltung nicht zu einem Frieden führen. Und allein das sollte der Maßstab sein.
Denn wir wollen erstens nicht als Kollateralschaden in einem – leider - aus Versehen losgetretenen Atomkrieg verdampfen. Und wir wollen zweitens nicht durch die absurden Sanktionsforderungen, die heute wieder Fahrt aufnahmen, unsere eigene Wirtschaft und unseren Wohlstand zerstören lassen. Dass derzeit die Klimakatastrophe einfach weiter ihren Lauf nimmt, stört anscheinend niemanden mehr.
Ob die Kriegsministerin Christine Lambrecht auch nur ein Politikerroboter ist, kann derzeit nicht beurteilt werden. Sie hat sich manchen Forderungen nach Waffenlieferungen widersetzt – allerdings teils mit absurden Begründungen (alle eigenen Schützenpanzer seien in Nato-Verpflichtungen eingebunden). Und ihre Forderungen nach Sanktionen sind seltsam unbestimmt. Das könnte ein Zeichen von Vernunft sein, wie er Automaten nicht eigen ist. Aber wenn sie der Vernunft – also einem Kriegsende – tatsächlich dienen wollte, müsste sie schon deutlicher machen, was es für Europa und die Ukraine bedeutet, wenn weiter alle Arten von Waffen in die Ukraine gepumpt werden.
Der bayrische Ministerpräsident Söder meinte übrigens, Lambrecht blamiere „Deutschland vor der Ukraine und unseren westlichen Partnern“. Seine Sorgen möchte man haben. [jdm]
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 04.04.2022: Nenndorf, Mundersum Dienstag, 05.04.2022: Twist, Oberlangen Mittwoch, 06.04.2022: Schapen, Herßum Donnerstag, 07.04.2022: Walchum, Emsbüren Freitag, 08.04.2022: Sögel, Lingen Samstag, 09.04.2022: Rütenbrock Sonntag, 10.04.2021: Heede Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Der Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Niedersachsen/Bremen (AbL) kann über die rasche und unreflektierte Reaktion landwirtschaftlicher Verbände und der vor- und nachgelagerten Agrarindustrie auf den Krieg nur staunen.
In einer Pressemitteilung erklärt Ottmar Ilchmann, Mitglied des Landesvorstands: “Von Deutschland aus die Welt ernähren, davon träumen gerne die Exporteure. Die bäuerlichen Betriebe, das wissen wir vom Schweine- und Milchmarkt, leiden darunter, dass sie eben nicht zu „Weltmarktpreisen“ produzieren können." Trotz längst erreichter Einigungen über die Zukunft des Agrarsektors in der Zukunftskommission Landwirtschaft oder auch im Niedersächsischen Weg wolle man „alles auf den Prüfstand“ stellen, als ob es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse geben würde, die Forderungen der Verbraucher ignoriert werden könnten und der Klimawandel bereit sei, solange vor der Tür zu warten.
So wäre die aktuelle Verschiebung entsprechender Verordnungen der EU-Kommission (Pestizidreduktion, farm-to-fork Strategie, Extensivierung und Förderung der Biodiversität) kein Erfolg sondern ein Pyrrhus-Sieg. Auch die aufgeregten Diskussionen im niedersächsischen Landtag in Richtung einer „Produktionsschlacht“ führten in die Sackgasse. Die Gefahr, dass sich Bauernvertretungen wieder einmal ins gesellschaftliche und wissenschaftsbasierte Abseits schössen, sei aus Sicht der AbL naheliegend.
Ilchmann verweist auf drei beispielhafte Aspekte : Auf ökologischen Vorrangflächen seien keine Höchsterträge zu erwarten, falls diese Äcker überhaupt weizenfähig seien. Zudem würden auf ihnen häufig Körnerleguminosen (Erbse/Bohne) angebaut und erzeugten so eigenes Eiweißfutter, was eine sehr sinnvolle Strategie sei.
Die Forderung nach Aussetzen der 4 % Stilllegungsverpflichtung gehe ins Leere. Die Hochrechnungen über eine angebliche Steigerung der Erzeugung entbehrten jeder Grundlage. Und wer die Intensivierung der Beregnung fordere, scheine keine Kenntnis vom Dürremonitor der Helmholtzgesellschaft zu haben. Dort werde klar beschrieben, dass wir einen hohen Grundwasserverlust haben und das sich dieser Trend leider in Zukunft verstärken könnte.
Ottmar Ilchmann: “Wer wirklich mehr Lebensmittel für die menschliche Ernährung anbauen will, der muss die Probleme angehen, die ohnehin auf der Agenda stehen: ...– z. B. Anpassung der Tierzahlen an die ... verfügbaren Futtermengen!" Auch das Ende der Beimischung zum sogenannten Biosprit sei sinnvoll. Mit wenigen Prozent der auf Biogasflächen installierten Photovoltaik erreiche man den gleichen Stromertrag!
Ilchmanns Vorstandskollege Eberhard Prunzel-Ulrich ergänzt: “Wir brauchen Mut und Phantasie, die etablierten Produktionssysteme zu hinterfragen. Die AbL wünscht sich eine ökologische Intensivierung. Dafür brauchen wir mehr direkten Nahrungsmittelanbau, z.B. von Gemüse und Obst, Weidemilch und eine vielfältige Fruchtfolge mit hofnahen Wirtschaftskreisläufen. Damit sich diese Art der Erzeugung zukünftig mehr lohnt, muss sie über bessere Erzeugerpreise und eine zielgerichtete Verteilung der GAP-Fördermittel in Wert gesetzt werden.” [PM Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft/HM]
Am Sonntag, den 3. April um 18 Uhr wird das Friedensgebet im Pfarrgarten Wippingen von den Kommunionkindern aus Wippingen und Renkenberge gestaltet.
Nach diesem Friedensgebet fällt es am Palmsonntag und am Ostersonntag aus. Wir beginnen wieder am Sonntag, den 24.04. um 18.00 Uhr.
Interessierte Gruppen, Vereine, oder auch Freunde können das Gebet gerne gestalten, bitte beim Pfarrgemeinderat melden. Genauere Infos folgen. [Maria Schröer]
Die Ängste vor Rohstoff-Abhängigkeiten, möglicherweise drohenden Versorgungsengpässen und hohen Strompreisen infolge des Ukrainekrieges nutzt und schürt die Atomlobby, um die gefährlichste und tödlichste Energiequelle, für deren Ende jahrzehntelang gekämpft wurde, wieder zurück ins Spiel zu bringen. Selbst in Deutschland fordern die ersten schon wieder Laufzeitverlängerungen für die kurz vor dem Abschalten stehenden AKW.
Dazu gehört auch die Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) und hiesige Bundestagsabgeordnete, Gitta Connemann. Sie sagt in einer Mitteilung laut Ems-Vechte-Welle, dass mehr als zwei Drittel der Gas-Verstromung ersetzt werden könnte, wenn die sechs deutschen Kernkraftwerke weiterlaufen würden. Der Krieg in der Ukraine habe zu einem Umdenken geführt, so Connemann. Man müsse sich unbedingt aus den Fängen Putins befreien, heißt es in der Mitteilung weiter. Die bisherigen Argumente gegen einen Weiterbetrieb der Kernkraftwerke in Deutschland hätten die Kraftwerksbetreiber und Kernenergieexperten weitgehend widerlegt. Darum fordert sie eine „schnelle ideologiefreie Prüfung“.
Die MIT spielt bei der CDU nicht die erste Geige, sondern der Unternehmerverband „Wirtschaftsrat der CDU“. Der ist Dauergast im Parteivorstand mit Rederecht – obwohl er gar kein Parteigremium ist. Damit verstößt die CDU gegen das Parteiengesetz, wie ein juristisches Gutachten zeigt. Lobbypedia hat den CDU-Vorstand aufgefordert, der rechts- und satzungswidrigen Begünstigung des Wirtschaftsrats ein Ende zu setzen, bevor es die Gerichte tun.
Dass Atomkraft so manchen auf einmal wieder als salonfähig gilt, daran hat die wahnwitzige Entscheidung der EU-Kommission, Atomkraft und fossiles Gas im Rahmen der EU-Taxonomie als angeblich „nachhaltige“ Energien deklarieren zu wollen sicher beigetragen.
Nun tut sich tatsächlich ein kleines Fenster der Hoffnung auf: Vorletzte Woche forderten 101 Europa-Abgeordnete fast aller Fraktionen die EU-Kommission auf, den Entwurf zur Aufnahme von Gas und Atom in die Nachhaltigkeits-Taxonomie zurückzuziehen. Doch um den Atom-Irrsinn zu stoppen, müssen es noch viel mehr werden! Mindestens 353 Nein-Stimmen sind im EU-Parlament nötig, um das Greenwashing des Jahrhunderts zu verhindern.
Alle noch laufenden AKW müssen sofort abgeschaltet werden. Atomkraft ist dreckig und gefährlich – das Gegenteil von nachhaltig. Jeder Euro, der noch in Atomkraft fließt, verzögert die Energiewende. An diesen Tatsachen ändern auch die Äußerungen von Frau Connemann, die ihr Süppchen am Kriegsgeschehen kochen will, nichts. [jdm/Quelle: ausgestrahlt]
Die Emsland-Statistik 03/2022 befasst sich mit dem Handwerk im Emsland. Die Zahl der Handwerksbetriebe hat nicht zugenommen, wohl aber die Zahl der im Handwerk Beschäftigten. Der Umsatz pro Beschäftigtem ist leicht gestiegen, der Gesamtumsatz des Handwerks ist stärker gestiegen.
Weitere Themen sind die Steuerkraft der Einwohner, die Schulden je Einwohner und die Entwicklung der Ausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. [jdm/Landkreis Emsland]
Die Ems-Zeitung (NOZ) führte heute ein Interview mit dem ehemaligen Planungsstabsoffizier im Nato-Hauptquartier Ulrich Scholz. Er sieht durchaus Möglichkeiten für einen Kompromiss, der zum Frieden in der Ukraine führen könnte. Denn Putin sei keineswegs verrückt, sondern ein nüchterner Denker. Der Oberstleutnant a.D. ist der Meinung, dass Putin keinen Konflikt mit der Nato will, weil er wisse, dass das viel zu gefährlich sei. Deshalb seien die baltischen Staaten auch nicht in Gefahr. Für einen Frieden müsse der Westen dem russischen Präsidenten nun entgegenkommen. [jdm]
Mit der neuen EU-Eingreiftruppe und dem „Strategischen Kompass“ hat die EU ein ganzes Bündel an Maßnahmen zum Ausbau der militärischen und rüstungsindustriellen Fähigkeiten der Union beschlossen.
Die Planungen dafür laufen schon länger (Hallo-Wippingen berichtete z.B. am 16.07.2019). Mit PESCO hat die EU schon seit 2017 eine Planung aufgelegt, um die EU in ein militärisches Bündnis zu verwandeln. Dabei wird auch mit anderen Staaten kooperiert, insbesondere den USA, Kanada und Norwegen. PESCO war u. a. eine Selbstverpflichtung zu ständig steigenden Militärausgaben.
Das Programm war nicht unbedingt populär und wurde in der Öffentlichkeit immer wie ein kompliziertes Spezialistenthema behandelt. Jetzt angesichts des Ukraine-Kriegs haben die EU-Regierungen die Gunst der Stunde genutzt und sie verkaufen das Programm als Notwehr gegen Russland. Und sie treffen damit auf eine europäische Mainstream-Presse, die sich geradezu in Kriegsbegeisterung überschlägt.
Infantile Kriegbegeisterung in der Ems-Zeitung vom 30.03.2022
Als Beispiel mag die dpa-Meldung auf der heutigen Titelseite der Ems-Zeitung dienen, die zum Fremdschämen für die ganze Redaktion einlädt und von vielen Zeitungen gebracht wurde: Eine Siebenjährige sammelte Geld für ukrainische Soldaten. Peinlicher und dümmer geht es nicht mehr.
Gleichzeitig gibt es auf der Berliner Parlaments-Bühne außer den Linken keine Politiker mehr, die sich dieser grenzenlosen Aufrüstung widersetzen. Die Grünen Sara Nanni, Sprecherin für Sicherheitspolitik, und Jürgen Trittin, Sprecher für Außenpolitik, begrüßen in einer gemeinsamen Erklärung den Aufrüstungsplan geradezu begeistert.
Weil die Pläne zur Aufrüstung der EU schon länger existieren, kann man davon ausgehen, dass der Ukraine-Krieg nichts damit zu tun hat. Also warum das Ganze?
Die heutige EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat 2019 von der „Wiederkehr der Konkurrenz großer Mächte“ gesprochen, in der Deutschland und die EU „nicht neutral“ bleiben könnten, schließlich seien sie „Teil dieses Konkurrenzkampfs“.
Die Grundmelodie des Kapitalismus heißt „Wachse oder weiche“. Wachsen können die großen Wirtschaftsmächte – jedenfalls, wenn sie kapitalistisch verfasst sind – nur auf Kosten der anderen Mächte. Die USA sehen schon länger ihre Wirtschaftsmacht schwinden. Ihre wirtschaftliche Macht beruht immer mehr darauf, dass sie Besitzer der Leitwährung Dollar sind. Diese wird mit der zunehmenden Entwicklung anderer Mächte langsam weniger mächtig. Nicht nur China, auch andere nichtwestliche Staaten, wie Russland, aber auch Brasilien, Indien, Vietnam, Südafrika und viele andere Staaten bekommen mehr Gewicht und sind der Ausbeutung durch die USA immer weniger schutzlos ausgeliefert.
Die USA und die Nato haben mit ihren verschiedenen Kriegen in der Welt immer wieder gezeigt, dass sie Staaten, die nicht willfährig sind, zerstören können. Aber gleichzeitig haben diese Kriege auch gezeigt, dass die USA keine Kriege mehr gewinnen können, also diese Staaten nicht mehr beherrschen können.
Die EU als Partner der USA ist in der Zwickmühle: Sie, beziehungsweise ihre stärksten Staaten Frankreich und Deutschland, möchten beim weltweiten Konkurrenzkampf selbst mitmachen und dabei auch der Konkurrenz zur USA, die ja auch besteht, etwas entgegen setzen können.
Die EU soll deshalb langfristig zu einer eigenständigen Militärmacht unabhängig von den USA ausgebaut werden und überall Kriege führen können, wo die EU die wirtschaftlichen Interessen ihrer Konzerne gefährdet sieht.
Der Gedanke von Abrüstung, Friedenssicherung, weltweiter Zusammenarbeit und Diplomatie hat in diesem Konzept keine Chance. Im „Strategischen Kompass“ spielen diese Dinge keine Rolle. Logisch, dass Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag nicht beigetreten ist. Logisch, dass das 100-Mrd. €-Programm praktisch über Nacht vorgelegt werden konnte, weil die Pläne schon länger existieren.
Eine Lösung für den Ukraine-Krieg zu finden, wird auch nicht einfacher, wenn die EU, dem die Ukraine beitreten will, ein Militärbündnis geworden ist.
Die Informationsstelle Militarisierung schreibt zu den EU-Plänen: „Das große Kriegspotenzial, das hinter all den Ankündigungen steht und der bereits direkt begonnene Wirtschaftskrieg, sollte uns Warnsignal genug sein. Denn die Kriege und dieser Machtkampf wird in allen Staaten auf dem Rücken der breiten Bevölkerung und der Arbeiter:innen ausgetragen. Damit sie nicht dafür mit Leib und Leben oder Hab und Gut bezahlen müssen, braucht es eine starke Friedensbewegung.“ [jdm]
Am Sonntag, den 17.04.2022 findet endlich wieder das alljährliche Osterfeuer der Landjugend statt. Dieses wird in diesem Jahr auf dem Feld von Nehe direkt neben dem Pfarrgarten sein.
Beginn ist um 19 Uhr.
Damit das Feuer nicht zu früh erlischt, können von jedem aus der Gemeinde Sträucher gebracht werden. Das ist am Samstag, den 02.04. und 09.04. jeweils von 09:00 bis 12:00 Uhr möglich. Bitte nur Sträucher bringen, keine Wurzeln oder andere Hölzer. [Hanna Düttmann]
Im nächsten Jahr ist es soweit. Die Samtgemeinde Dörpen feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Für dieses Fest möchte sie ein Jubiläums-Logo entwickeln. Daher ruft sie dazu auf, kreative Entwürfe für ein entsprechendes Logo und/oder Slogan für das Jubiläum im Jahr 2023 einzureichen.
Skizzieren Sie das Logo mit Stift und Papier oder digital am Computer. Ihrer Kreativität sind dabei kaum Grenzen gesetzt, lediglich ein Bezug zur Samtgemeinde Dörpen und dem 50-jährigen Jubiläum sollte erkennbar sein. Die besten drei Vorschläge werden mit insgesamt 500,- € prämiert. Der Einsendeschluss ist jetzt der 30.05.2022. Weitere Informationen zum Wettbewerb können Sie dem Flyer entnehmen. [SG Dörpen]
Im Landkreis Emsland müssen die Autofahrerinnen und -fahrer an folgenden Tagen und in folgenden Orten mit einer verstärkten Verkehrsüberwachung rechnen: Montag, 28.03.2022: Dörpen, Heite Dienstag, 29.03.2022: Börger, Lingen Mittwoch, 30.03.2022: Thuine, Herzlake Donnerstag, 31.03.2022: Meppen, Esterwegen Freitag, 01.04.2022: Hebelermeer, Tinnen Samstag, 02.04.2022: Papenburg Sonntag, 03.04.2021: Salzbergen Darüber hinaus kann es weitere Kontrollen im gesamten Kreisgebiet geben. [Landkreis Emsland]
Das Gelände der Wehrtechnischen Dienststelle für Waffen und Munition wird zur Durchführung von Erprobungen vom 28.03. bis 31.03.2022 von 08:00 – 16:30 Uhr durchgehend gesperrt: Dazu werden die Straßen: Lathen – Sögel (L53) , Renkenberge – Wahn (K168) , Wippingen – Werpeloh (K114) ,sowie Schlagbrückener Weg zeitweise an den Schießplatzgrenzen gesperrt. [jdm]
Diese Zuckermarke führt den Zuckerhut in ihrem Logo
Der Tee hatte sich um 1800 in Europa neben dem Kaffee als Warmgetränk allgemein eingebürgert. Wegen der besonderen Wasserverhältnisse in England, den Niederlanden und im Nordwesten Deutschlands, wo das Trinkwasser vom Salzwasser des Meeres beeinflusst war oder wo in Moorgebieten Wasser aus den Moorgräben verwendet wurde, wenn das von den Dächern aufgefangene Regenwasser nicht mehr reichte, hatte der Teeverbrauch hier besondere Schwerpunkte. Das gekochte Wasser konnte durch den Tee trinkbar gemacht werden, wofür sich Kaffee nicht eignete. Der Zucker war durch die Zuckerrohrplantagen in den Kolonien schon billiger geworden und wurde Massenkonsumgut. Mit der Entwicklung der industriellen Herstellung von Zucker aus Rüben bis Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Zucker als fester Bestandteil beim Teekonsum noch leichter verfügbar.
Kolonialwarenhandlungen verkauften losen Tee (Exponat im Teemuseum Norden)
Ostfriesische Mischung
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts stammte der Tee aus China. Er wurde jeweils lose unter einem Sortennamen, lautmalerischen Varianten der chinesischen Bezeichnungen, verkauft. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts legten britische Unternehmen in ihren Kolonien in Indien und Ceylon (heute Sri Lanka) Tee-Plantagen an und warben in Europa über ihr „Calcutta-Thee-Syndicat“ für ihre Produkte. Seitdem wurde der grüne Tee immer mehr als "fremdartig“ abgelehnt. Ab 1880 wurden z. B. von Onno Behrends Assam/Ceylon-Teemischungen verkauft nach „ostfriesischem, holländischem und englischem Geschmack“. Bünting schaffte es 1920 die Mischungen maschinell herzustellen. Für die meisten Kunden in Ostfriesland war für die Sortenwahl wohl nicht der Geschmack entscheidend, sondern vor allem die Ergiebigkeit der Teeblätter. Der sehr starke Tee war in Ostfriesland der „Besuchstee“; der dünne Tee für den sparsamen Eigenverbrauch stand dem gegenüber und wurde als „Schöttelwater“ bespöttelt – beim Kaffee kennt man hier den Begriff des „Blümchenkaffees“.
Bei den reichen Bauern in den ostfriesischen Marschgebieten wurde der Tee mit speziellem Geschirr angerichtet und man versuchte sich so kultiviert wie die (städtischen) Oberschichten zu geben. Bei den einfachen Bauern in den Moor- und Geestgebieten und bei den Arbeitern wurde der Alltagstee einfach getrunken, allenfalls für einen Besuch wurde mehr Aufwand getrieben.
Seit den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 gegen die Vorherrschaft Frankreichs unter Napoleon Bonaparte gab es in Deutschland einen romantisierten „Heimat“-Begriff. Letztlich war er in Deutschland ein Kampfbegriff für die nationale Einigung des in viele Einzelstaaten zerstückelten Deutschlands. Das Fehlen eines Nationalstaats und die verschiedenen Zollgesetze und sonstigen Rahmenbedingungen wurden als Hindernis für die Entwicklung des Kapitalismus begriffen. Nach der staatlichen Einigung unter Führung Preußens 1871 wurde aus dieser nationalstaatlichen Bewegung der Nationalismus, der zum Chauvinismus der wilhelminischen Zeit führte. Gleichzeitig romantisierte und idealisierte die Heimatbewegung die Natur und beschwörte die Fiktion eines „unverdorbenen Landlebens“ und formulierte eine Zivilisationskritik an der industriellen Revolution und den damit einhergehenden Verarmungs- und Verstädterungsprozessen.
Heimatvereine und die Volkskunde als Wissenschaft entstanden. Man begann Sachgüter aus der Region zu sammeln, Sitten und Gebräuche, Lieder, Reime und Sagen aufzuzeichnen. Nun weiß jeder heimatkundlich Interessierte, dass Gegenstände aus früheren Zeiten nur aufbewahrt werden, wenn sie etwas wert sind. Naturgemäß gab es solches in Ostfriesland eher bei den reichen Bauern, als bei den armen Schichten, deren Mitglieder angestoßene Emailtassen und- kannen eher nicht vererbten und wertschätzten.
Für die ostfriesischen Heimatkundler Ende des 19. Jahrhunderts, die vor allem als Lehrer, Pastoren oder Apotheker tätig waren, entwickelte sich so eine Sicht auf die „gute alte Zeit“, die von den Hinterlassenschaften der reichen Bauern bestimmt war. Die Armutsprobleme der Zeit, die auch in Ostfriesland sichtbar waren, waren für diese Heimatkundler Zeichen, dass man sich von den guten Sitten in den idealisierten früheren Dorfgemeinschaften entfernt habe. Die Verstädterung war ihnen der Ursprung des Übels und so propagierten sie eine Rückkehr zum friesischen Bauerntum. Diese Heimatkunde schaffte es nicht, die reale geschichtliche Entwicklung zu beschreiben und zu verstehen, sondern ordnete die Gegenwart rein ideologisch ein.
Und eins ihrer Projekte der Rückkehr zum wahren Friesentum war der in Ostfriesland auffällig hohe Teekonsum. Man konnte durchaus behaupten, in Ostfriesland trinkt "man" Tee und somit hatte Ostfriesland ein „Nationalgetränk“. Damit konnte eine Gemeinschaft unabhängig von tatsächlichen Interessengegegensätzen festgestellt werden. Unter Rückgriff auf die Teekonsumgewohnheiten der reichen Bauern wurde hier ein Teegenuss heraufbeschworen, wie ihn die Ostfriesen von ihren „Altvordern“ übernommen hätten. Man hatte die Genussform einer kleinen Gruppe zur für alle geltenden Norm erhoben. Nationalismus funktioniert nun mal so, dass die behauptete Besonderheit einer (meist ethnischen) Gruppe den Status eines jeden Mitglieds der Gruppe gegenüber der Außenwelt erhöht. Wer nichts hat und nichts kann, ist zumindest Mitglied der besonderen Nation.
Stövchen mit Teelicht, hält Tee nicht nur warm, sondern macht ihn auch ergiebiger
Anfang des 20. Jahrhunderts begann in Ostfriesland auch der Tourismus und so gelang es, die Form des ostfriesischen Teekonsums zu einer quasi verbindlichen Norm zu machen. Das ist in Ostfriesland bis heute überall zu sehen.
Im Emsland mit seinem ähnlich hohen Teekonsum kam diese Idealisierung des Tees nicht an. Hier wurde der Tee aus ähnlichen Gründen, wie in Ostfriesland getrunken: Die Wasserqualität war meist schlecht, die Armut war allgemein und der Tee war wegen der Nähe zu Holland und zu Ostfriesland billig zu haben. Aber Zucker wurde in jeder Form in die Tassen gegeben, egal ob lose, als Teil eines Zuckerhutes oder als Kandis – hauptsächlich er süßte den Tee. Der gedeckte Abendbrottisch in emsländischen Haushalten mit vielen Kindern und wenig Geld wurde mit den angestoßenen Alltagstassen gedeckt; feines Porzellan gab es nur für die wenigen Male, in denen ein Besuch in der „besten Stuve“ bewirtet wurde. Und dann gab es häufig Kaffee für die Erwachsenen, während den Kindern Tee serviert wurde.
Tüllensieb: praktisch bei losem Tee
Tüllensieb in der Tülle
Als die Wippinger in den 1960er Jahren im Rahmen der Ansiedlung von Nordland Papier in Dörpen an die Hümmlinger Wasserversorgung angeschlossen wurden, war es ein großes Thema, dass der Tee nicht mehr schmeckte. Bisher hatte man das Wasser aus den Brunnen genommen, die Wasser lieferten, das zwar klar, aber stark eisenhaltig war. Das äußerst reine Wasser aus dem Wasserhahn veränderte den Geschmack gegenüber dem gewohnten Geschmack sehr stark. Viele Brunnen wurden deshalb noch lange weiter betrieben: einmal für die Viehtränke und um das Wasser für die Teezubereitung zu verwenden. Die Gewohnheit und die Bequemlichkeit haben diese doppelte Wasserbeschaffung langsam abgeschafft.
Eine (für den Tee) gute Fügung ist, dass unser Wasser für Tee immer noch besser geeignet ist, als in vielen anderen Teilen Deutschlands, weil es kalkarm ist. Für süddeutsche Kaffeegenießer ist unser Wasser nicht geeignet. Wir merken im Urlaub, dass, obwohl wir eine Packung des gewohnten Tees mitgenommen haben, der Tee nicht so schmeckt, wie zu Hause.
Teebeutel
Was dem Teekonsum vielleicht den Garaus machen wird, ist die geschmackliche Verirrung in Form der Verwendung von Teebeuteln! Das ist aber eine ganz persönliche Meinung des Autors – oder wirkt hier etwa die Idealisierung des ostfriesischen Teekonsums nach? [jdm/Quelle: Sozialgeschichte des Teetrinkens in Ostfriesland, Aurich 1989]
Das neue Gebäude der Volksbank Emstal in Wippingen wurde heute im Rahmen eines Tages der Offenen Tür von Pater Joseph eingeweiht. Die Volksbank lockte die Wippinger bei strahlendem Sonnenschein mit ein paar Angeboten für die Kinder und der Verlosung einer Ballonfahrt.
Heinrich Jungeblut hielt an seinem bisherigen Arbeitsplatz derweil Hof und ließ sich von den Besuchern alles Gute für seinen Ruhestand wünschen. Und es wurde ihm eine Torte mit den wichtigsten Regeln für einen Ruheständler geschenkt. [jdm]