Der Krieg in Wippingen war schon am 10. April 1945 zu Ende, als kanadische Soldaten von Neudörpen kommend in Wippingen einfuhren. Deutsche Soldaten hatten noch am Vorabend auf der Strootburg an der Straße nach Neubörger die Brücke über die Beeke gesprengt.
Die kanadischen Soldaten überließen die Besetzung des Emslandes in der Folgezeit der polnischen Heimatarmee. Diese requirierten die Lehrerwohnung in der alten Schule und das Haus von Familie Johann Kuper für ihre Verwaltung und als Unterkünfte. Familie Kuper wurde dann von der Verwandtschaft Kuper-Wöste aufgenommen und Lehrer Wilhelm Jansen zog um in sein eigenes Haus an der Stelle der heutigen Gaststätte Zum Herzog. (mehr …)
Wie einer Traueranzeige in der heutigen EZ zu entnehmen ist, ist Schwester Maria Gottfrieda, geb. Maria Klaas, am 27.04.2020 in Bangalore/Indien im Alter von 93 Jahren verstorben.
Maria Klaas wurde am 13.09.1926 in Wippingen als drittälteste von acht Kindern geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Wippingen arbeitete sie ab 1942 mehrere Jahre als Haushaltshilfe bei dem Wippinger Lehrer Wilhelm Jansen, was es ihr ersparte, im Rahmen des Nazi-Arbeitsdienstes in einer Munitionsfabrik arbeiten zu müssen. (mehr …)
Mit Genehmigung der Gemeinde und des Wasser- und Bodenverbands wurde ein Streifen entlang der Beeke in Richtung Holtermann durch Hans Wesseln und Andreas Gerdes bearbeitet und eine Blühsamenmischung eingearbeitet. Die Anregung dafür kam von Helmut Kuper.
Blühstreifen fördern die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft und schaffen Lebens- und Rückzugsraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen.
Viele unterschiedliche Blühpflanzen stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen dar. Blühstreifen funktionieren auch als Straßen für viele Kleintiere, indem sie unterschiedliche Lebensräume verbinden. [Heinz Schulte/ Fotos Andreas Gerdes]
Die Autokonzerne Volkswagen und BMW, ihr Branchenverband VDA
und die Landesregierungen von Bayern und Niedersachsen fordern Prämien für
Autokäufer, um die Nachfrage anzukurbeln. Sogar der VW-Betriebsrat fordert
dieses Programm zur Schädigung des Klimas. Der bayerische Ministerpräsident
Markus Söder (CSU) möchte für Elektroautos sogar 10 000 Euro Prämie zahlen,
also den Reichen ihre Protzautos zum Teil vom Staat bezahlen lassen.
Als stünde die Welt nicht am Rande des Abgrunds durch die vor sich gehende Klimaerwärmung. Als ginge es um nichts, fordern die Unternehmerverbände der Großkonzerne und ihre Lautsprecher, zu denen auch ein Großteil der Grünen jetzt gehört, unverdrossen, im alten Stil weiter zu machen. (mehr …)
Lohnentwicklung im Verarbeitenden Gewerbe des Emslands
Die April-Ausgabe der Emsland-Statistik zeigt u. a., wie die Höhe der Löhne und Gehälter sich im Verarbeitenden Gewerbe im Emsland im Vergleich mit Weser-Ems und Niedersachsen entwickelt haben.
Schwerpunkt der Ausgabe aber ist die Entwicklung der Anzahl von ehelich und nichtehelich geborenen Kindern, sowie die Entwicklung der Scheidungszahlen im Emsland. [jdm/ Emsland-Statistik 04/20]
Das Auffälligste an der heutigen öffentlichen Gemeinderatssitzung war die veränderte Sitzordnung, die Corona-Sitzordnung, bei der auf Abstand zwischen den Ratsmitgliedern geachtet wurde. Normalerweise sitzt unser kleiner Rat in der Runde um einige zusammengestellte Tische. Deshalb - und weil wir sonst kaum Fotos von den Ratssitzungen gebracht haben - heute gleich vier Fotos. (mehr …)
Aschendorfer Obermoor nach dem Brand der vergangenen Woche: Waldbrandverordnung soll so etwas verhindern
Wie bereits im vergangenen Jahr machen auch 2020 die derzeitigen Wetterverhältnisse mit wenig Regen und Trockenheit noch früh im Jahr eine Waldbrandverordnung notwendig. Nach der Waldbrandprognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) besteht im Landkreis Emsland aktuell ein erhöhtes Waldbrandrisiko der Kategorie 3 von insgesamt 5 Gefahrenstufen. Die Waldbrandverordnung des Landkreises Emsland trat daher am Freitag, 24. April, in Kraft. (Mehr auf www.emsland.de...) [jdm/Landkreis Emsland]
1000 € als bedingungloses Grundeinkommen - ein vergiftetes Geschenk
Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) wird in diesen Coronazeiten, in denen viele durch plötzlichen Wegfall der Existenzgrundlage in Not geraten, wieder intensiv beworben, weil es scheinbar allen eine Sicherheit bietet. Alle Rundfunksender (z. B. DLF) und überregionalen Zeitungen machten diese Idee populär und gegenwärtig sammelt eine Petitionsinitiative Unterschriften dafür. Vordergründig bedeutet das BGE, dass jeder Bürger (auch Kinder gestaffelt nach Alter) monatlich 1000 € auf die Kralle bekommt, ohne dafür arbeiten oder die Bedürftigkeit nachweisen zu müssen.
Auch ein zweiter Grund für die derzeitige Popularisierung
des BGE ist zu nennen, der ebenfalls mit der Coronakrise zu tun hat: Viele
Menschen befinden sich im Home-Office und den Unternehmen bieten sich plötzlich
praktische Wege, ihre Angestellten massenweise ohne nennenswerte Widerstände in
diese Arbeitsform abzuschieben. Alle Schutzmaßnahmen, die die Gewerkschaften
für diese neue Form der Heimarbeit gefordert oder schon durchgesetzt hat,
spielen plötzlich keine Rolle mehr. Aus gesundheitlichen Gründen wird es
gemacht und sicher werden viele Menschen auch nach Corona in dieser
Arbeitsweise verbleiben.
Aus tariflich gebundenen und gesicherten Angestellten werden
über kurz oder lang viele zu isolierten Clickworkern degradiert, die vereinzelt
ohne tariflichen Schutz keine Trennung von Freizeit und Arbeit mehr kennen. Da
wäre es doch – aus Arbeitgebersicht – nützlich, wenn der Staat dauerhaft
Lohnzuschüsse geben würde, die massive Lohnsenkungen möglich machen. Und wenn
man diese staatlichen Zuschüsse noch als Akt einer neuen Freiheit für alle
verkaufen könnte, wäre die Situation perfekt für die Arbeitgeber.
Das Konzept des bedingungslosen Grundeinkommens wird deshalb
auch von vielen neoliberalen Unternehmern beworben. In ihren Konzepten ist mit
dem BGE die gleichzeitige Abschaffung aller anderen Sozialleistungen verbunden,
also kein Arbeitslosengeld, kein Kindergeld und kein Wohngeld mehr. Schlimmer
aber noch: Über Renten und Krankenversicherungsschutz wird in diesen Konzepten
gar nicht gesprochen. Stillschweigend wird auch von deren Abschaffung bzw.
Privatisierung ausgegangen. Denn auf der Finanzierungsseite findet sich die
Idee, sämtliche Steuern und Abgaben abzuschaffen und durch eine Konsumsteuer zu
ersetzen, was einer exorbitant erhöhten Mehrwertsteuer entspräche.
Steuern als Mittel zum Ausgleich sozialer Ungerechtigkeiten
hätten somit ausgedient. Die Reichen müssten nur noch Steuern für ihre Brötchen
bezahlen, wie der Arbeiter oder der Grundeinkommensbezieher auch.
Einkommensteuer oder gar Vermögenssteuer und Arbeitgeberanteile an der
Versorgung der Rentner und der Kranken gäbe es auch nicht mehr.
Warum von der Idee des BGE auch Sozialdemokraten, Grüne oder
gar Linke angetan sind, ist u. a. der Tatsache geschuldet, dass ein paar
romantische Aspekte, die nichts mit der Lebensrealität zu tun haben, in den
Vordergrund gerückt werden. Einfach Geld bekommen fürs Nichtstun und dann das
eigene Leben frei gestalten – nicht erst nach Eintritt in die Rente. Das ist
ein Traum, den jeder Lottospieler freitags beim Abgeben des Lottoscheins kurz
träumt.
Auch die Konsumsteuer wird als Mittel gegen Verschwendung
und für Natur- und Klimaschutz verkauft. Diese Argumentation entspringt
demselben Geist, wie die CO2-Steuer oder die Steuerung des CO2-Ausstoßes über
die CO2-Verschmutzungszertifikate. Beide so genannten Steuerungselemente haben
den Ausstoß von keinem Gramm CO2 verhindert. Im Gegenteil, die Zertifikate
fördern die ungehemmte Klimaschädigung, weil sie durch den Ankauf der
Zertifikate das Recht zur CO2-Produktion bedeuten und die CO2-Steuer lässt die
Arbeiterklasse für die Klimarettung allein bezahlen.
Das bedingungslose Grundeinkommen ist der staatliche Lohnkostenzuschuss, der schon Hartz IV sein sollte, aber in modernisierter Form für die modernen digitalen Heimarbeiter. [jdm]
Der deutliche Rückgang heimischer Vögel auf Wiesen, Weiden und Äckern hält weiter an, in den Wäldern zeichnen sich hingegen Zunahmen der Bestände ab. Das ist die Kernaussage der jetzt erschienenen Publikation „Vögel in Deutschland – Übersichten zur Bestandssituation“. Die aktuelle Gesamtschau enthält umfangreiche Informationen zu Bestandsgrößen, Bestandstrends und der Verbreitung aller Brut- und vieler rastender Wasservogel-Arten. Sie wurde vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeinsam erarbeitet.
Die Auswertung tausender Datensätze, die überwiegend von Ehrenamtlichen gesammelt wurden, zeigt, dass die Zahl der Brutpaare aller Arten von 1992 bis 2016 in Deutschland um mehr als sieben Millionen Paare zurückging. Somit leben heute etwa acht Prozent weniger Brutvögel in Deutschland als noch vor 24 Jahren. Vor allem in der Agrarlandschaft halten die Rückgänge an. (Mehr auf https://www.dda-web.de ...) [HM/ PM DDA]
Seit einiger Zeit ist die Brücke über den Küstenkanal in Dörpen-Haar endgültig für den Verkehr gesperrt und eine beliebte Abkürzung zur B401 besteht nicht mehr.
Auch wenn die neue moderne Brücke nicht weit entfernt ist, war die alte Brücke für viele Wippinger Jahrzehnte vor Erfindung des Navis eine feste Größe ihrer Verkehrsplanung. Und nicht zu vergessen: Der direkte Weg zu Steffens … Zum Abschied hier noch einige malerische Impressionen mit Blicken von der Brücke. [alf]
Die Ems-Zeitung berichtet heute unter der Überschrift „Riesen-Auftrag für Papenburger Baufirma endgültig fix“ von dem neuesten Vorhaben der Papenburger Firma Bunte. Diese will als Teil eines ÖPP-Konsortiums mit dem Namen „A3 Nordbayern“ ein 70 km langes Teilstück der A3 zwischen Würzburg und Fürth ausbauen.
Was diesen Auftrag zu einem Skandal, bei dem die
Staatsgelder wieder freihändig in die Kassen der Konzerne gespült werden, macht, ist die Realisierung des Projektes als „öffentlich-private Partnerschaft“ (ÖPP). Dabei baut das Konsortium nicht nur die Autobahn, sondern betreibt sie auch in Eigenregie für 30 Jahre. Bisher wurden den Firmen dafür die Mauteinnahmen als Gegenleistung zugesagt. Was die Bundesregierung hier konkret versprochen hat, darüber schweigt der Artikel der Ems-Zeitung leider. (mehr …)
In einem Waldstück von Hermann Grote auf dem Harpel in Wippingen hat eine Fotofalle der Jäger am 11.04.2020 dieses Foto von einem Wolf aufgenommen. Laut Hermann Grote wurde vom Wolfsberater Björn Wicks bestätigt, dass es sich um einen Wolf handele. [jdm]
„Wenn ich nicht einmal mehr im Freien auf einer Bank ein
Buch lesen darf, dann muss ich sagen: hier sind Grenzen überschritten…“, betont
der Benediktiner und macht sich Sorgen, „dass man diese Beschneidung der
menschlichen, der individuellen und demokratischen Freiheiten soweit treibt.“
Hier werde möglicherweise übers Ziel hinaus geschossen.
Solidarität zeige sich nicht nur in der richtigen Befolgung der
Schutzmaßnahmen. Es sei aber auch wichtig, nicht nur angstvoll an Sicherheit zu
denken und dabei Gefahr zu laufen, unmenschlich zu werden ohne es zu bemerken. Zentrale
ethische Werte blieben auf der Strecke, so zum Beispiel der Wunsch nach einem
menschenwürdigen Tod.
Aber es gelte auch die fatalen Folgen zu bedenken, die der
jetzige Lockdown weit über die Grenzen Deutschlands hinaus habe. Millionen von
Menschen verlören ihre Arbeit und ihren Lebensunterhalt.
„Im Moment denken wir nur an uns. Vielleicht sind wir noch
ein bisschen solidarisch, wenn wir Betten nach Italien liefern oder von dort
ein paar Kranke aufnehmen bei uns zur Behandlung. Aber ich denke auch an die
Flüchtlingslager. Was passiert dort? Wer denkt noch ein bisschen weiter: an die
Kriege?“
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat kürzlich einen weltweiten Waffenstillstand gefordert. Papst Franziskus, der Weltkirchenrat und andere schlossen sich dem Appell an. Sie forderten zudem die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen, durch die Länder wie Syrien oder der Iran das Virus nicht wirkungsvoll bekämpfen könnten. Bei Politikern fänden solche Aufrufe aber bislang kaum Gehör, bedauert Notker Wolf: Kriege seien mindestens ebenso tödlich wie das Corona-Virus. [jdm / Quelle DLF]
Weil die Kinder derzeit den Kindergarten nicht besuchen können, hat das Kita-Team die Kinder mit ihren Eltern aufgefordert, zuhause ein Bild zu Ostern zu malen. Diese Bilder wurden am Zaun des Kindergartens in der Pfarrer-Schniers-Straße und am Zaun der derzeitigen Kita-Filiale im Haus Westhoff befestigt. Damit haben die Kinder gemeinsam etwas gestaltet, auch wenn sie nicht zusammen sein können. [jdm]
Derzeit ist die Kirche trotz der Ostertage kein Ort für die gewohnten liturgischen Feiern. Die Kirchengemeinde macht deshalb Vorschläge für eigene kleine Gottesdienste im häuslichen Rahmen in der Übergangszeit, bis wieder öffentliche Gottesdienste stattfinden können.
Die Generalversammlung der KFD findet nicht am 25. April statt. Der neue Termin ist Donnerstag, der 28. Mai. Dann laden wir euch zu einem gemütlichen Abend ein. Näheres wird noch bekannt gegeben. [Monika Wester]
Die Ems-Zeitung berichtete heute in ihrer Reihe "EL hält zusammen" über das Angebot einer Einkaufshilfe durch die Wippinger KLJB und die Zusammenarbeit mit dem Wippinger Dorfladen. [Ems-Zeitung vom 07.04.2020]
Die Ems-Zeitung berichtet heute über den Wippinger Betrieb Emslandpfoten, der ehrenamtliche Gassigänger an Hundehalter vermittelt, die wegen der Corona-Auflagen Zuhause bleiben müssen oder wollen. [Ems-Zeitung vom 3.04.2020]
Atemmasken sind aktuell kaum noch erhältlich und fehlen in der Corona-Krise an allen Ecken und Enden. Das Upcycling-Label EiNZIGWARE der Caritas näht deshalb Masken und ruft zum Mitmachen auf. Hier die Nähanleitung. [jdm]
Der Blutspendetermin des SV Renkenberge am morgigen Mittwoch, den 01. April 2020 ab 16:30 Uhr im Gemeindehaus Renkenberge bleibt bestehen, weil gerade jetzt dringend Blutkonserven benötigt werden.
Dabei wird während der Spende die Hygiene komplett eingehalten. Es wird statt eines Buffets ein Gutschein von Ganseforth an jeden Spender ausgegeben! Zusätzlich erhält jeder Spender einen Mundschutz. [Alwin Illenseer]
Während die deutsche Regierung und die Mehrzahl der Medien Appelle des UN-Generalsekretärs und des Papstes zu einem globalen Waffenstillstand ignorieren, beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe der „Zeitung gegen den Krieg“ Nr. 46 schwerpunktmäßig mit dem Zusammenhang von Rüstung und dem Versagen bei der Bewältigung der Corona-Krise.
Während das gesellschaftliche Leben heruntergefahren wird, weil der Corona-Virus tötet, werden weiter Rüstungsgüter produziert und in Rekordhöhe exportiert – also Produkte menschlicher Arbeit, die Menschen töten und Einrichtungen – z.B. Krankenhäuser – zerstören. (mehr …)
Bei der Bekämpfung des Corona-Virus' gibt es drei Strategien:
Nichtstun: Diese Strategie geht davon aus, es gebe irgendwann eine Herdenimmunität und die Epidemie sei damit beendet. Das war die Strategie in Großbritannien, USA oder Schweden. Sie nimmt in Kauf, dass je nach angenommener Sterblichkeitsrate Hunderttausende sterben; in den USA schwanken die Schätzungen zwischen 500.000 und mehreren Millionen zusätzliche Toten durch die Corona-Epidemie.
Eindämmung (Minderung) der Epidemie durch Aufklärung, Hygieneregeln und Verbot öffentlicher Großveranstaltungen: Das war lange die Strategie in den Staaten Westeuropas, auch in Deutschland. Hier ging man davon aus, man müsse den Höhepunkt der Infiziertenzahl strecken, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und so dafür sorgen, dass alle, die intensivmedizinische Behandlung brauchen, auch einen Platz im Krankenhaus finden. Harald Lesch zeigt anhand der Zunahme-Zahlen deutlich auf, dass diese Strategie eine Illusion ist. Unser Gesundheitssystem hat in etwa 10 Tagen seine Kapazitätsgrenze erreicht.
Unterdrückung der Epidemie: Das war die Strategie der asiatischen Länder. In China gibt es in der Provinz Hubei mit 60 Mio. Menschen jetzt praktisch keine Ansteckungen mehr, in Südkorea und Singapur gibt es keine Einschränkungen der Kontakte. Hier hat man durch massenhafte Tests und Isolierung aller Infizierten verhindert, dass sich andere anstecken und so die Lage unter Kontrolle gebracht. Es gab nicht Hunderttausende oder gar Millionen Tote, sondern nur einige Tausend.Das Argument, die Epidemie könne doch jetzt jederzeit wieder ausbrechen, ist nicht wirklich ein Gegenargument. Denn die Tests und die Maßnahmen laufen auf einem gesellschaftsverträglichen Level weiter, das Gesundheitssystem wird nicht überlastet und die Zeit schreitet fort. Zeit, die genutzt wird für die Beschaffung von Schutzmaterial, für die Erforschung von Impfstoffen und Medikamenten und für die Rekrutierung von Personal. Das geht aber nur wenn man nicht täglich mit katastrophalen Zuständen wie derzeit in Italien, Spanien oder Frankreich konfrontiert wird.
Bis heute lagen der staatlichen Förderbank KfW 443 Anträge über insgesamt rund 7,4 Milliarden Euro aus der Corona-Hilfe vor. Rein rechnerisch handelt es sich demnach um Anträge auf jeweils etwa 16 Mio. €. Aber, sagte eine KfW-Sprecherin laut dem t-online-Portal, "Wir erhalten Kreditanträge über alle Größenklassen verteilt, der Schwerpunkt liegt jedoch bei kleinvolumigeren Kreditanträgen bis eine Million Euro".
Also ist es eher so, dass einige ganz Große ganz große Kredite abgreifen. Das Hilfspaket der Bundesregierung sieht 600 Milliarden Euro zur Unterstützung von Großunternehmen vor, 50 Milliarden Euro für kleine Firmen und Selbständige.
Dabei beschäftigen kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern 58 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Deutschland, das sind insgesamt knapp 18 Millionen.(Quelle wsws.org) Über die Existenznöte der vielen Kleinunternehmen und Selbständigen sind die Zeitungen jetzt ja voll. Die Bundesregierung und die Unternehmerverbände nutzen diese, jedem verständlichen Nöte, um in der Krise die Konzerne mit Staatsgeld zu mästen.
Heute wurde auch bekannt, dass H&M, Adidas und Deichmann keine Miete mehr zahlen wollen. Sie nutzen damit eine Sonderregelung, die eher für plötzlich vor dem finanziellen Aus stehende Familien und kleine Selbständige gedacht war. Große Konzerne verweigern hier anderen (Immobilien-)Konzernen ihr Geld und jetzt fordern beide zusammen vom Staat, ihnen ihre Verluste zu ersetzen. Als der Mietendeckel in Berlin diskutiert wurde, waren die Immobilienkonzerne noch der Meinung, hier habe der Staat nichts mitzureden.
Und Deichmann, Adidas und H&M sind nicht bekannt dafür, dass sie den Herstellern ihrer Produkte, den ausgebeuteten NäherInnen in Kambodscha oder Bangladesch, je auch nur den Dreck unter dem Nagel gegönnt hätten. Bei diesen Ausbeutungsverhältnissen haben diese Konzerne sich auf ihre unternehmerische Freiheit berufen und die Ausbeutungsverhältnisse mit schönfärberischen Labels kaschiert. [jdm]
Vielleicht hat unser Bericht vom 22.03.2020 etwas bewirkt: Der in einem anderen Baum hängende Baum ist am Boden, die Äste sind weg, und das Gras ist gemäht.
Wenn man sich nun noch mit dem schiefen Zaun und dem unebenen Weg beschäftigen würde, wäre es insgesamt schon gut. [HM]