Fighterpilots do it better – Psychogramm eines Glaubensbekenntnisses

Ulrich Scholz

Man könnte den Text in der Überschrift das Motto aller Kampfjetpiloten der NATO von einst bis heute nennen. Überall dort, wo Ausbildungs- und Einsatzstaffeln stationiert sind, werden Sie immer wieder am Heck von Autos einen weißen Aufkleber finden, der in großen blauen Lettern diese „Wahrheit“ verkündet. Fighterpilots do it better. Er war einst genauso gemeint, wie er klingt. Elitär und sexistisch. Wer als Militärpilot Bomber, Aufklärer, Transporter oder Hubschrauber fliegt, wird niemals fähig sein, seine Maschine so zwischen Himmel und Erde zu bewegen, wie ein Fighterpilot. Daraus hat man in der einstigen Männerwelt der Kampfjetpiloten scherzhaft abgeleitet, dass sie auch beim Sex die besten sind. Nun könnte man meinen, dass solch extrovertierte Selbstdarstellung typisch für jüngere Männer sei. Dass dem nicht so ist, beweist die Realität.

Ein Kampfjetpilot ist nicht automatisch eine Führungspersönlichkeit

Das Lebensalter von Kampfjetpiloten in der Luftwaffe liegt zwischen 25 und 40 Jahren. Bei den Generalen der Luftwaffe jenseits von 40 Jahren mit einer Kampfjetpilotenvergangenheit wird immer noch großen Wert draufgelegt, als Fighterpilot zu gelten. Dienstreisen werden im Rahmen einer fragwürdigen Inübunghaltung (der Einsatzwert ist gegen Null) mit dem Kampfjet gemacht. Die übliche Kleidung für ein Dienstgeschäft (Konferenz, Besprechung, Pressetermin u.a.) ist die blaue Luftwaffenuniform. Nicht so für „Fighterpilot“–Generale. Die erscheinen in Fliegerkombi. Das war schon immer so und gilt auch noch heute. Der Inspekteur der Luftwaffe ist ein Paradebeispiel dafür. Sie werden den Inspekteur der Marine, der einmal Schnellboote geführt hat, nie im Bord-und Gefechtsanzug bei Dienstgeschäften auftreten sehen, genauso wenig, wie den Inspekteur des Heeres, der aus der Heeresfliegertruppe kommt, in einer Hubschrauberkombi. Warum „Fighterpilot“-Generale zu dieser juvenilen Extrovertiertheit neigen, hat vielleicht auch etwas mit einer narzistischen Persönlichkeit zu tun und gibt nicht zuletzt einen Einblick in die Personalführung der Luftwaffe.

An dieser Stelle muss ich alle diejenigen enttäuschen, die meinen, das mit dem Fliegen eines Eurofighters oder eines Tornados eine besondere Führungsfähigkeit daherkommt. Das ist ein Aberglaube. Flugpsychologen wissen das. Mein damaliger amerikanischer Fluglehrer auf der F4 Phantom und Vietnamveteran wusste es auch. Er sagte immer: You can teach a monkey how to fly. You just need to take enough bananas. (Man kann einem Affen das Fliegen beibringen. Man muss nur genug Bananen mitnehmen). Heute bin ich mir sicher. Er wollte nicht Fähigkeiten und Leistung eines Fighterpilots in Frage stellen, sondern Führungsoffiziere, die wegen des Nimbus „Fighterpilot“ in Führungspositionen aufgestiegen waren und sich als total unfähig erwiesen hatten. Überhaupt begründet sich dieses besondere Ansehen (Bedeutung von Nimbus) in keinster Weise auf Fähigkeiten und Leistung im Cockpit.

Kampfjets sprechen das Gefühl an

Fighterpilots do not do it better. Was sie elitär macht, ist ihr Arbeitsgerät selbst, der Kampfjet. Martialisch aufgerüstet und doch schnittig im Aussehen rollen sie zum Start. Cleared for take-off. Die Triebwerke drehen hoch. Infernalisches Getöse, wenn die Nachbrenner zünden und den über 20 Tonnen schweren Koloss die Startbahn hinunter beschleunigen. Lift-off. Scheinbar leicht wie eine Feder hebt er ab. Von den ersten Starts der Starfighter des Jagdgeschwaders 71 Richthofen, denen ich als junger Leutnant zugeschaut habe, bis heute, die Faszination, die Kampfjets beim Start ausstrahlen, ist immer noch dieselbe. Der Pilot erlebt den Start ganz anders. Schubhebel auf Volllast. Entferntes Fauchen der Triebwerke. Instrumentencheck. Bremsen loslassen und Nachbrenner anwählen. Beschleunigung, ein leichter Anpressdruck in den Sitz. Nach 1000 Metern Abheben. Der Kampfjet bewegt sich weich wie eine Feder in die Luft und reagiert auf den kleinsten Steuerdruck. Wenn man die Grundzustände beschreiben sollte, die in einem solchen Moment, ja eigentlich während des gesamten Fluges bis zur Landung, in einem schwingen, fallen mir diese drei ein: Kontrolle, Macht, Unbesiegbarkeit.

Kampfjets vernebeln den Verstand

Ich bin überzeugt, dass Menschen, die von außen solche Starts erleben, unterschwellig ähnliches empfinden. Das gilt im Besonderen für Politiker und Medienvertreter, die mit Außen- und Sicherheitspolitik zu tun haben. Wenn diese starken Grundwahrnehmungen noch durch aktuelle Luftkriegserfolge des Westens (1999 gegen Serbien, 1991 und 2003 gegen den Irak und 2011 in Libyen) bestätigt und verstärkt werden, dann entsteht ein Glaubensbekenntnis, dass da heißt: Kampfjets können Kriege gewinnen. Das Fatale daran ist, das es nicht nur gegen jeden Widerspruch gefeit ist, sondern von der Bevölkerung gern übernommen wird, verspricht es doch Sicherheit gegen äußere Bedrohungen. Der Glaube an die Allmacht von Kampfjets geht sogar so weit, dass man sie im großen Stil in ein Kriegsgebiet, hier an die Ukraine, liefert, um den Aggressor, die Großmacht Russland, zu besiegen. Warum das nicht gelingen kann, darüber schreibe ich u.a. in meinem neuesten Buch „Krieg – eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz“.

Kampfjets und Landesverteidigung

Der Glaube, über eine Aufrüstung der Luftwaffe mit modernen US-Kampfjets wie die F35 mit entsprechender Bewaffnung abzuschrecken bzw. einen Verteidigungskrieg siegreich zu bestehen, ist absurd. Abgesehen, dass ein solcher Krieg Europa verwüsten würde, hätte er zur Folge, dass die Luftwaffe in wenigen Tagen keine Kampfjets und kaum noch Fighterpilots hätte. Attrition (Abnutzung) nennt man im Militärjargon die Verluste, die man im täglichen Kampfeinsatz hinnehmen muss. Kampfjets und ihre Besatzungen gehören auch dazu.

Kampfjets und Bündnistreue

Was bleibt, sind Kampfeinsätze im Rahmen globaler US-amerikanischer Kriege. Stichwort: Bündnistreue. Sie moralisch zu begründen ist ebenfalls absurd. Mit der militärischen Allmacht der USA kann man sie gewinnen, wie obige Beispiele zeigen, aber nicht den Frieden. Ganz im Gegenteil. Instabile Staaten und Flüchtlingsströme sind die Folge. Beide erhöhen nicht unsere Sicherheit, sondern gefährden sie.

Kampfjets und wofür sie gut sind

.Wer jetzt noch eine Luftwaffe mit modernen Kampfjets begründen will, dem bleibt nur noch das Argument der Souveränität. Flagge zeigen beim Eskortieren von Präsidenten-Flugzeugen, die zu einem Staatsbesuch einfliegen und Showvorführungen, die Politikern, Medien und der eigenen Bevölkerung das Gefühl vermitteln sollen, dass die Landesverteidigung in den Händen unserer Fighterpilots in guten Händen ist. Das klingt flach und ist es auch, genauso wie das vorgestellte Glaubensbekenntnis.

Kampfjets dienen nicht unserer Sicherheit. Sie dienen den Interessen gestriger Politiker, denen Bündnistreue zu den USA über alles geht. Sie dienen Führungspersonen in der Luftwaffe, die die Wichtigkeit ihrer Organisation und damit ihr eigenes Fortkommen sichern wollen, und sie dienen nicht zuletzt dem Profitdenken der Rüstungsindustrie. In diesem Sinne würde ich den flachen Spruch im Titel dieses Artikels gern umändern. Nicht „Fighterpilots do it better“, sondern „Fighterpilots see it better“. Wer Antoine de Saint-Exupéry gelesen hat, der weiß, was ich meine. [Ulrich Scholz, erstveröffentlicht auf Ulrich’s Newsletter]

„Krieg“ von Ulrich Scholz erschienen

Buchcover Krieg von Ulrich Scholz
Ulrich Scholz

Seine Blog-Beiträge werden auf Hallo-Wippingen.de schon seit langem verlinkt, weil hier ein Militärfachmann immer wieder gegen den Krieg anschreibt. Denn Ulrich Scholz ist der Auffassung, dass der Krieg eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz darstellt. und so lautet auch der Untertitel seines Buches "Krieg", in dem er u. a. Texte aus seinem Blog versammelt.

In dem Buch geht es um Aufklärung über drei Ursachen, die es möglich machten, dass Deutschland zur Kriegspartei im Ukraine-Krieg wurde: Die Unkenntnis über Krieg, naive Technikgläubigkeit und die Unfähigkeit zur Empathie.

Das Buch ist bei epubli erschienen und kann dort auch für 12 € bestellt werden. [jdm]

Entweder/Oder – Ein Scheißspiel

Ulrich Scholz

Müssen wir uns immer für ein entweder-oder entscheiden? Es gibt prinzipiell entscheidbare und prinzipiell unentscheidbare Fragen. Eine prinzipiell entscheidbare Frage ist dadurch gekennzeichnet, dass die Antwort durch ein allgemein anerkanntes System, wie der Mathematik oder der Physik, festgelegt ist. Die einzigen Fragen, über die wir entscheiden können, sind die prinzipiell unentscheidbaren Fragen. Wenn wir dies anerkennen, bekommen wir Freiheit und Verantwortung. Mehr im neuen Blog-Beitrag von Ulrich Scholz. [jdm]

Die Dritte Schuld – Was brauchen wir noch ein Gewissen, wir haben ja Juristen

In seinem Buch „Die zweite Schuld oder Von der Last, ein Deutscher zu sein“ schildert der Autor Ralph Giordano, wie das Versagen der deutschen Gesellschaft nach dem Nationalsozialismus die politische Kultur der Bundesrepublik geprägt hat (wörtlich aus Wikipedia). Er konzediert, dass es nach dem Krieg in der Bundesrepublik Deutschland viele Prozesse gegeben hat, in denen die Handlanger, die die tägliche blutige Arbeit des Völkermordes verrichtet hatten, zur Verantwortung gezogen worden sind. Die „Schreibtischtäter“ blieben jedoch nicht nur weitgehend unbehelligt, sondern gelangten in dem neuen demokratischen Deutschland wieder in exponierte Stellungen der Gesellschaft. Das galt im besonderen Maße für Juristen. So wurde der einstmals Verwaltungsjurist im Reichsinnenministerium Hans Globke Kanzleramtschef bei Konrad Adenauer (1953-1963). Ein anderes Beispiel: Der bei den Nazis als Marine-Richter tätig gewesene Kurt Georg Filbinger machte nach dem Krieg eine politische Karriere in der CDU. Er wurde sogar Ministerpräsident von Baden-Württemberg (1966-1978).

Während eines Gerichtsprozesses, den dieser gegen einen Kritiker angestrengt hatte, kamen Gerichtsakten ans Tageslicht, die bewiesen, dass er als Marinerichter während der Nazi-Zeit an Todesurteilen gegen Soldaten wegen Fahnenflucht beteiligt war, in einem Einzelfall sogar persönlich (bis zum Geben des Feuerbefehls an das Erschießungskommando, heißt es bei Wikipedia) betrieben hatte. Die folgende gerichtliche Aufarbeitung löste eine juristische Debatte über die Rechtmäßigkeit von Urteilen aus, die in dem verbrecherischen System der Nazis gefällt und vollstreckt wurden. Dass diese „Schreibtischtäter“ im neuen Deutschland wieder in Amt und Würden kommen konnten, war nicht das Thema. Es wurde von einigen Kritikern und Medien aufgegriffen, ließ aber das Gros der Gesellschaft unberührt. Im Bewusstsein der „ersten Schuld“, des Holocaust, und des Leids der Opfer dieser „Schreibtischtäter“ hätte es ein Thema sein müssen, so Ralph Giordano. Er bezeichnete diese Gleichgültigkeit als „die zweite Schuld“. – Im Folgenden möchte ich auf eine „dritte Schuld“ aufmerksam machen. Bevor ich das tue, ist es notwendig, dass ich den Begriff „Schuld“ erkläre, so wie ich ihn verstehe.

Es geht nicht um die Schuld im juristischen Sinne, sondern vielmehr um eine moralische Schuld. Sie ist nicht einforderbar, sondern kann nur von jedem einzelnen empfunden werden oder auch nicht. Entscheidend sind allein die Moral- und Wertevorstellungen, die das Handeln, persönlich und als Gesellschaft, bestimmen. Man bezeichnet das als Ethik. Wenn gegen sie verstoßen wird, sind nicht mehr Juristen zuständig, sondern allein das Gewissen. Die Schuld, die ich meine, ist das Ignorieren dieser letzten Instanz im eigenen und gesellschaftlichen Handeln.

Ich nenne meinen Artikel Die „dritte“ Schuld, weil sie allein mich und die Gesellschaft betrifft, in der ich lebe und die meine kulturelle und politische Identität ausmachen. Betreffen die erste und zweite Schuld das mangelnde Bewusstsein in der deutschen Gesellschaft um die menschliche Seite der Nazi-Verbrechen, bekümmert mich das mangelnde Bewusstsein bei uns um die menschliche Seite von Krieg.

Der bisher schlimmste aller Kriege, der zweite Weltkrieg, wurde von unserer Gesellschaft verbrochen. Millionenfach wurden Menschen getötet, verstümmelt und traumatisiert. Die Liste der Gewalttaten ist endlos und in ihren Ausprägungen nicht mehr vorstellbar. Für unsere Gesellschaft hätte es eigentlich der letzte aller Kriege sein müssen. Ein gesellschaftliches Gewissen war im Konsens darüber. Wiederbewaffnung und Abschreckung im Bündnis, die der bipolaren Welt geschuldet waren, wurden nicht als Widerspruch gesehen. Das änderte sich nach Ende des Kalten Krieges.

Das „Out of Area“-Konzept, das die USA für die NATO vorgesehen hatten, wurde nach schwacher gesellschaftlicher Gegenwehr in die deutsche Außenpolitik übernommen. Die Teilnahme Deutschlands an Kriegen war nun keine Entscheidung des Gewissens mehr. Die hatte man Juristen überlassen. Töten/getötet werden, verstümmeln/verstümmelt werden und traumatisieren/traumatisiert werden waren legitim, wenn sie nur legal waren. Bei der Herstellung von Legalität war man nicht kleinlich. Zuerst war es nur eine Resolution des UN-Sicherheitsrates, die Krieg erlaubte. Später hat man dann andere „Legalisierungen“ erfunden. Beispiele:

Der Luftkrieg der NATO unter Beteiligung deutscher Tornados gegen Rest-Jugoslawien um den Kosovo (1999). Wegen des zu erwartenden Veto Russlands erfand man die Begriffe „Responsibility to Protect“ und „Humanitarian Intervention“. Der Luftkrieg kostete 500 Zivilpersonen das Leben. Er wurde bei uns als Erfolg gefeiert. Unsere Tornados hatten sich bewährt. Von Gewissen keine Spur.

Die Verbrechen von Al Kaida am 11. September 2001 wurden als Angriff auf die USA erklärt. Die NATO erklärte den Verteidigungsfall. Die USA beriefen sich auf den Artikel 51 der UN-Charta (Recht auf Selbstverteidigung) und erklärten den „War on Terror“. Das legitimierte den Krieg in Afghanistan, an dem die Bundeswehr mit Truppen und Tornado-Flugzeugen teilnahm. Der Krieg dauerte 20 Jahre und endete ergebnislos mit dem Abzug von NATO und US-Truppen.  Die Opfer: 70 000 Zivilpersonen und 90 000 Kämpfer und Soldaten, die meisten davon Afghanen. Der Krieg wird in unserer Gesellschaft bis heute totgeschwiegen. Von Gewissen keine Spur.

Das letzte und erschütterndste Beispiel für die dritte Schuld ist für mich der Ukraine-Krieg. Er wird in unserer Gesellschaft als notwendig begrüßt und tatkräftig durch Waffenlieferungen unterstützt. Wer sich für eine bedingungslose Beendigung des Krieges durch Verhandlungen einsetzt, wird diffamiert. Die Befürworter des Krieges argumentieren mit juristischen Positionen und was ich für besonders infam halte, mit Menschlichkeit. Die armen Ukrainer. Wenn sie es mit ihrem Gewissen ernst meinten, müssten sie sagen: Die armen Menschen, die in diesem Krieg leiden müssen. Soldaten auf beiden Seiten, genauso wie Zivilisten, die zwischen die Kämpfe geraten sind.

Es gibt immer „gewichtige“ Gründe für einen Krieg. Für unsere Gesellschaft dürfen sie nicht gelten. Das heißt nicht, vor einem Aggressor zu kapitulieren. Den militärisch zu besiegen, würde aber nur den Grundstein für den nächsten Krieg legen. Auf militärische Stärke zu setzen ist ein Auslaufmodell, zumindest der deutschen Geschichte. Unsere Stärke liegt heute in der normativen Kraft unsere Werte. Die braucht keine Armeen und keine Juristen, sondern am Ende allein das Gewissen, das uns handeln lässt. Sie wird nicht immer Kriege verhindern oder beenden können. Aber sie würde unsere Gesellschaft daran hindern, wieder schuldig zu werden. [Ulrich Scholz, Dieser Artikel wurde erstveröffentlicht auf Ulrich's Newsletter]

Wer nicht fragt, bleibt dumm … und wird zum willigen Mitläufer in jedes Kriegs-Verbrechen

Welche Fragen sagt uns der Text des wunderbaren Kinderliedes aus der Sesamstraße. „Der, die, das, wer, wie, was, wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt bleibt dumm.“ – In Vorbereitung auf einen Krieg tut ein militärischer Planungsstab nichts anderes.

Im neuen Blogbeitrag wendet Ulrich Scholz diese Fragen auf den Ukrainekrieg an. Wer ist der Gegner, was ist seine Absicht, welche militärischen Fähigkeiten hat er, und wie geht er vor? -  Demgegenüber werden die eigenen Fähigkeiten untersucht und Vorgehensweisen abgeleitet. Das Ganze ist ein nüchterner Prozess, der der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Was die wissen soll, wird in dem parallel stattfindenden Information Operations Planungsprozess entschieden. Mehr in Ulrichs Newsletter....

Das wichtigste Ziel im Ukraine-Krieg

In diesen Tagen haben ukrainische Drohnen die Radarstation Armawir in der südwestlichen russischen Region Krasnodar angegriffen. Für die operative Kriegsführung der Ukrainer ist dieser Angriff nutzlos. Er wird die Überlegenheit der Russen in der Ost-Ukraine nicht gefährden. Warum haben dann die Ukrainer diesen Angriff durchgeführt? - Die einzig plausible Antwort finden sie, wenn sie nach Interessen fragen, sagt Ulrich Scholz.

Die Befürchtung, dass dieser Angriff eine Vorbereitung der USA für einen Atomschlag gegen Russland sei, hält Scholz für Unsinn. Er hält den Angriff für eine „Information Operation“ der USA. Was darunter zu verstehen ist und wer damit beeindruckt werden soll, versucht Scholz in seinem neuesten Blog-Beitrag darzustellen. [jdm]

Churchill hätte Putin verstanden

Ein bisschen Weiterbildung in Sachen neuzeitliche Geschichte und Politikwissenschaften kann nicht schaden. Sie wäre so wichtig, um den Kriegs-Wahnsinn unserer Regierung zu stoppen. Sie wäre mindestens genauso wichtig, um Redakteure der Medien in die Lage zu versetzen, einer echten Bürger-Opposition ein Sprachrohr zu geben.

Empathie ist die Fähigkeit, sich in Gedanken und Gefühle anderer hineinversetzen zu können. Im neuen Blog-Beitrag von Ulrich Scholz beschreibt er Churchills Gedanken, wie es zum Aufstieg der Nazis und zum 2. Weltkrieg kommen konnte. Mehr im Blog-Beitrag ... .[Ulrich Scholz]

Von Kanarienvögeln und Kindern

„Das erste Wirkende ist das Sein des Erziehers, das Zweite, was er tut, das Dritte, was er redet.“ – Romano Guardini (1885-1968) römisch-katholischer Priester und Philosoph.

Im 19. Jahrhundert war es unter den Bergleuten der Silberminen im Harz Usus, einen Kanarienvogel mit untertage zu nehmen, nicht, um sich bei der Arbeit an ihrem Gesang zu erfreuen, sondern als Lebensversicherung. In 800 Meter Tiefe war es heiß und die Atemluft sehr schlecht. Es kam immer wieder zur Bildung von giftigen Gasen wie das geruchlose Kohlenmonoxyd. Wenn eingeatmet konnte es sehr schnell zum Tode führen. Die Vögel reagierten auf das Gas. Zuerst fingen sie an, unruhig zu flattern und wurden dann apathisch, bevor sie ohnmächtig von der Stange fielen und starben. Für die Bergleute, die die Vögel immer wieder beobachteten, war das das Signal, sich in Sicherheit zu bringen. – Obwohl alle Beispiele hinken, wie es so schön heißt, sehe ich in der Geschichte eine Metapher, die uns alle betrifft. Unsere Kinder sind unsere Kanarienvögel. Weiter in Ulrichs Newsletter ... [Ulrich Scholz]

TAURUS – Es gibt keine Verschwörungen, nur narzisstische Dummheit

Die Dummheit, die ich meine, ist systemimmanent. Das von den Russen veröffentliche Telefongespräch zwischen Luftwaffenoffizieren über den Einsatz der deutschen Abstandswaffe “TAURUS” im Ukrainekrieg, das seit Tagen die veröffentlichte Meinung erregt, ist ein klassisches Beispiel dafür. Die Verschwörungstheorien, die sich darum ranken, mögen für Polit-Talkshows, in Bundestagsdebatten und an Stammtischen unterhaltsam sein und für Unruhe in der westlichen Anti-Putin Phalanx gesorgt haben, was sicherlich Absicht der Russen war, als sie das Gespräch veröffentlichten. Ein Beweis, dass es sich um eine Verschwörung handelte, gibt es nicht. Meine Theorie ist, dass wir es mit einer Kungelei zwischen Flieger-Kumpels zu tun haben.

Im Folgenden möchte ich Ihnen diese einfache und für einen Laien ungeheuerliche Feststellung näher erklären. Die Argumente, die ich vorbringe, basieren auf meiner langjährigen Erfahrung als Tornado-Pilot/Lehrer und Mitverantwortlicher bei der Einführung des Waffensystems an der Nahtstelle zwischen der Luftwaffe und der Rüstungs-Industrie. Allem voran aber steht mein Selbstverständnis als Offizier in einer Demokratie, in der das Prinzip der Souveränität der Politik über das Militär gilt. Lassen Sie mich mit dem Letzteren beginnen. Weiter auf Ulrich’s Newsletter.. [Ulrich Scholz]

Man soll Denken lehren, nicht Gedachtes

Der Kybernetiker und Philosoph Heinz von Förster nannte Schulen einst Trivialisierungseinrichtungen. Kinder werden vorhersagbar gemacht, wie Kaffeemaschinen.Es gibt einen Input (Lehren), hier Kaffeepulver und heißes Wasser. Wenn eine Münze eingeworfen wird (Test), kommt der vorhersagbare Output (Ergebnis). Es fällt ein Pappbecher heraus und wird maßgerecht mit Kaffee gefüllt.

Auf diese Weise bekommt man angepasste Arbeitnehmer und brave Bürger. Wenn wir das nicht wollen, muss sich Schule ändern. Nicht mehr Wissensvermittlung darf das Ziel sein, sondern die Fähigkeit zum Denken. Im neuesten Blogbeitrag von Ulrichs Newsletter gibt es eine praktische Anleitung dazu. [Ulrich Scholz]

Cui Bono – Wem nutzt es?

Wer in diesen Zeiten diese Frage stellt, riskiert, als Verschwörungstheoretiker gebrandmarkt zu werden. Ich habe sie trotzdem gestellt und dafür plädiert, dass jeder mündige Bürger sie stellen sollte. Warum? Weil die Politik dieser und vergangener Bundesregierungen dem deutschen Volk nicht genutzt, sondern geschadet hat. Wem hat sie dann genutzt?

Die Antwort auf diese Frage ist zweitrangig. Erstrangig ist, dass wir sie stellen. Vielleicht bekommen wir dann einmal eine Regierung, die sich an das Versprechen im Amtseid des Bundeskanzlers hält "…. dem Deutschen Volk seinen Nutzen mehren und Schaden von ihm wenden …" Mehr im neuesten Blog-Beitrag von "Ulrichs Newsletter" [Ulrich Scholz]

Denken – schnell oder langsam

Hier kommt ein bisschen Weiterbildung. Sie kann nicht nur im persönlichen Bereich von Nutzen sein, sondern ermöglicht auch einen Blick auf die große Politik und die unangemessenen Entscheidungen, die dort getroffen werden.

Schnelles Denken kann unser Hirn sehr gut. Es geschieht meist unbewusst, folgt alten Mustern, ist stereotyp und verbraucht sehr wenig Energie. Es ist die am weite verbreiteste Art des heutigen Denkens und bestimmt weitgehend unser Handeln. Wegen des Wesens solchen Handelns kommt es immer wieder zu unangemessenen Entscheidungen mit manchmal dramatischen Folgen. Die aktuelle Politik ist voller Beispiele.

Unser Hirn kennt auch langsames Denken. Es geschieht bewusst, bemüht sich um Logik, ist abwägend und braucht viel Energie. Aus offensichtlichen Gründen bevorzugt der Mensch das schnelle Denken. Dabei wäre es gerade in der heutigen Zeit dringend notwendig, dass langsames Denken das Handeln bestimmt.  

Der israelisch-amerikanische Nobelpreisträger Dr. Daniel Kahneman stellt in seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“, das in Deutschland 2012 auf den Markt kam, beide Denksysteme vor und erklärt die Wichtigkeit des langsamen Denkens. Ihm geht es dabei hauptsichtlich um Veränderung der physiologischen und geistigen Zustände beim Entscheider, die langsames Denken erst möglich machen. 

Davon ausgehend, dass es grundsätzlich keine „richtigen“ oder „falschen“ Entscheidungen geben kann, sondern nur angemessene, sehe ich im langsamen Denken die Chance, zu mehr ethischen, das heißt, menschlichen Entscheidungen zu kommen. In diesem Sinne soll die kleine Powerpoint-Präsentation in meinem Blog zu langsamen Denken anregen. [Ulrich Scholz]

Eine Weihnachtsgeschichte

In meiner jetzigen Tätigkeit als Lehrer an einer Gesamtschule, ist meine Aufgabe, mich um die Kinder zu kümmern, die als nicht beschulbar gelten. Das sind nicht nur Migrantenkinder, sondern auch solche, die in unserer Kultur als grenzwertig empfunden werden, wenn es darum geht zu funktionieren. Meine Klasse soll diese Kinder wieder „in die Spur bringen“. Disziplin ist die Hauptforderung des Systems. Nach wenigen Wochen haben diese Kinder verstanden, dass sie das bei mir und meiner Kollegin, einer tollen Erzieherin, bekommen, was sie im System vermissen. Liebe und Verständnis. Das Aussortieren in meine Klasse, was als Disziplinarmaßnahme gedacht war, wird bei den Kindern inzwischen als Zufluchtsort angenommen. Lehrer, die durch die Verhaltensauffälligkeiten dieser Kinder sehr gestresst sind - es gilt ja, auch die anderen angepassten zu beschulen - sind froh, die Störer wegzuparken. 

Meine Beschreibung ist keine Kritik. Sie soll darauf aufmerksam machen, dass die Störer ein wichtiger Hinweis darauf sind, was wir falsch machen. Es geht nicht in erster Linie darum, angepasste junge Menschen auf das Leben in unserer Leistungskultur vorzubreiten, sondern darum,  Kindern ihren Selbstwert erfahren zu lassen. Nur über die Liebe zu sich selbst ist Liebe für andere möglich. Nur eine solche Erziehung und Bildung kann Voraussetzungen schaffen, die später bei Führung und Management und in der Politik zu Entscheidungen führen, die unserem Anspruch auf Humanität gerecht werden. - Predigen ist ein ungeeigneter Weg, um Veränderung zu bewirken. Geschichten erzählen ist ein unverfänglicher Weg. Meine Weihnachtsgeschichte ist ein solcher.  [Ulrich Scholz]

Das Scherbengericht – von der Antike lernen

Ulrich Scholz hält in seinem neuesten Blog-Beitrag ungeeignete Führungspersonen für die Ursache Nummer 1 für Kriege, Katastrophen und Krisen der Neuzeit. Das Scherbengericht der alten Griechen, mit dem für ungeeignet empfundene Politiker für 10 Jahre verbannt wurden, ist allein aus praktischen Gründen nicht mehr möglich. Umso mehr hofft Scholz darauf, dass mehr Menschen ihr Stimmrecht in diesem Sinne als eigene Scherbe nutzen. [jdm]

„Aus Kindern, die nicht geliebt werden, werden Erwachsene, die nicht lieben.“ – Pearl S. Buck

Ulrich Scholz

Wer Kinder umbringt, deren Tod billigend in Kauf nimmt oder es widerspruchslos geschehen lässt, weil es um ein „höheres Ziel“ geht, auf den trifft dieser Satz zu. Da können wir noch so viel Gesetze zum Schutz von Kindern machen, wenn Kinder im Alltag keine Liebe erfahren, dann bekommen wir Erwachsene, wie wir sie heute immer wieder in politischen Führungspositionen erleben. Gesellschaftliche Gewalt und Kriege der Neuzeit sprechen für sich. 

Systemisch hat man bei uns alles getan, um Kinder zu schützen. Das reicht aber oft nicht, wenn wir Kinder zu liebevollen Erwachsenen heranziehen wollen. Sie müssen Liebe erfahren. Damit ist der einzelne gefragt, der Verantwortung für Kinder trägt. 

Neben der Familie ist beim Heranwachsen die Schule der wichtigste Ort, an dem sie Liebe erfahren können und sollten. Das gilt im Besonderen für Kinder, die aus den verschiedensten Notlagen zu uns kommen und damit heimatlos geworden sind. Als Vertretungslehrer an Schulen in Hamburg und Schleswig-Holstein saßen immer wieder solche Kinder vor mir. Über eine Begegnung mit ihnen geht der folgende Artikel. [Ulrich Scholz]

Über die unerträgliche „Hit-Parade“ der Völkermorde

Was Völkermord ist, wird nicht immer einmütig festgestellt. Täter und ihre Freunde sehen das in der Regel anders, als ihre Opfer und deren Freunde. Ulrich Scholz meint, das Leid und der Horror auf der einen Seite und die Gefühllosigkeit von Menschen auf der anderen, könne man kann nicht vergleichen. Was man vergleichen könne, sei die Arroganz und Gefühllosigkeit der Verantwortlichen, der Politiker und ihrer Steigbügelhalter, die meinen, sie hätten ein moralisches Recht für ihr Tun.

Immer mehr Menschen begreifen das und gehen auf die Straße, wie jetzt während der Gewalt in Palästina. Friedensbewegungen in Israel und Palästina sind mit internationaler Unterstützung seit Jahren in diesem Geist aktiv. In seinem neuen Blogbeitrag schreibt Ulrich Scholz, autoritäre Systeme zu verändern sei fast unmöglich. In einer Demokratie könne man Scharfmacher und Dumme abwählen. Für Israel und uns gebe es Hoffnung. [jdm]

Drehtür des Lernens

Macht und Ohnmacht füttern einen Angstkreislauf, der sich selbst ernährt. Die Lösung liegt nicht in der Anwendung von noch mehr Macht, sondern in der Unterbrechung des Angstkreislauf. Was kann ich tun, damit der andere keine Angst mehr vor mir hat?

Mit dieser Frage steige ich aus der Opferrolle aus und werde zum Macher. Lehrer und Schüler haben jeden Tag diese Wahl. Israelis und Palästinenser haben auch diese Wahl. Wir sollten ihnen bei der Wahl helfen. Ulrich Scholz`Bericht aus seinem Schulalltag, der Allgemeingültiges aufzeigen könnte. [jdm}

Ist die Frage nach den Ursachen Relativierung von Kriegsverbrechen?

Slavoj Zizek auf der Frankfurter Buchmesse 2023

"In dem Moment, in dem man akzeptiert, dass man nicht gleichzeitig für beide Seiten kämpfen kann - in dem Moment hat man seine Seele verloren", war ein Schlüsselsatz von Slavoj Žižeks Rede (mit deutscher Übersetzung auf Youtube) bei der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse. Er eröffnete seine Rede mit einer bedingungslosen Verurteilung der terroristischen Mordaktionen der Hamas. Seine weitere Rede verwendete er darauf, dass man trotz der Empörung über diese Morde, nicht die Analyse vergessen dürfe, warum es zu dieser Situation gekommen sei. Das genau diese Analyse nicht erwünscht war, zeigten die Reaktionen einiger Zuschauer, die aus Protest den Saal verließen.

Die Analyse bedeute laut Žižek nicht, dass die Morde der Hamas gerechtfertigt werden könnten, aber ursächlich sei doch die Geschichte der Palästinenser. "Die Palästinenser werden ganz klar nur als Problem behandelt, der Staat Israel bietet Ihnen keinerlei Hoffnung an, zeigt Ihnen keine Rolle, keine positive Rolle auf, in dem Staat in dem sie leben."

Ulrich Scholz

Ulrich Scholz kritisiert in seinem neuen Blogbeitrag die Heuchelei, wenn das Vorgehen in Gaza gegen Wohngebiete mit dem Kriegsvölkerrecht gerechtfertigt werde: Werden Waffen in prinzipiell geschützten Wohngebieten stationiert, verlieren die Wohngebiete ihren kriegsrechtlichen Schutz. In Gaza müsse man erkennen, dass das Kriegsrecht nicht passt. Wie in allen asymmetrischen Kriegen, in denen konventionelle Streitkräfte gegen Aufständische kämpfen, sei der Terror das Mittel des schwächeren nicht staatlich organisierten Gegners.

Es helfe nicht, die Gewalt eines Kontrahenten zu rechtfertigen, sondern nur die kompromisslose Verurteilung aller Gewalt. Das Einstehen für die Existenz des Staates Israel und das Anmahnen des Rechts der Palästinenser auf menschenwürdige Selbstbestimmung in einem souveränen Staat seien kein Widerspruch. [jdm]

Warum und Weshalb – Wir, die böse Schwiegermutter und Herr Putin

Ulrich Scholz

Ulrich Scholz hat sein Buch „Taschenkarte“ auf der  Kölner  Messe „Zukunft Personal Europe„ vorgestellt, auch in einem Interview mit dem Messe TV. Die Fragestellungen des Reporters haben ihn darauf gebracht, einmal einen Zusammenhang in unserer Kultur aufzuzeigen, wenn es um Konflikte geht und deren Lösungen. 

Im Privaten, in der Schule, im Beruf und in der Politik trifft man immer wieder das gleiche Denk- und Handlungsmuster an. Es erzeugt Konflikte und beschleunigt sie noch. Man denkt und handelt in Zweck-Kategorien, anstatt Warum-Fragen zu stellen. 

Kleine Kinder stellen sie immer wieder. Sie wollen nicht wissen, sondern verstehen. Im Konflikt ist das der erste Schritt zu seiner Lösung. Die Erwachsenen scheinen das vergessen zu haben. 

Scholz´neuer Blog-Beitrag soll daran erinnern und sieht darin auch einen Weg zum Frieden in der Ukraine. [jdm]

Der Mensch ist zur Liebe verdammt

Ulrich Scholz hat in seinen Blog-Beiträgen öfter über die Notwendigkeit von Empathie gesprochen. Heute versucht er es anders und spricht über Liebe als Grundlage der menschlichen Gemeinschaft. Sie macht aus dem Ich ein Wir. Die Vereinzelung durch Konkurrenz widerspricht dem Wesen des Menschen. Mehr im Blogbeitrag... . [jdm]

Wie lange musst du noch?

Ulrich Scholz

Eine Ursache für die scheinbare Lethargie in der Bevölkerung gegenüber der Russlandpolitik der Bundesregierung sieht Ulrich Scholz in Bildungslosigkeit. Man ist so beschäftigt, Bedürfnisse und Pflichten der materiellen Welt zu bedienen, dass die geistige Auseinandersetzung mit den Problemen der Welt und vor allem mit sich selbst auf der Strecke bleiben. Man ist Zweck getrieben und fragt nicht nach Ursachen und Zusammenhängen. Diese einseitige Ausrichtung führt irgendwann zu Lebensfrust, der sich im Alter in der verzweifelten Frage äußert: Wie lange musst Du noch. 

Der Artikel beleuchtet die Ursachen und will einen Weg aufzeigen, wie  man gerade älteren Menschen helfen kann, aus dem Frust eines materiell orientierten Berufslebens zu einer Balance finden kann, die sie ihren Lebensabend genießen lässt. Mehr im neuen Blog-Beitrag von Ulrich Scholz. [jdm]

Kulturarroganz

Ulrich Scholz

Eine Meinung zu haben und sie zu ändern, wenn man dazugelernt hat, ist Teil der Meinungsfreiheit. Sie gilt insbesondere dann, wenn die Meinung eines anderen einem nicht gefällt. Die menschliche Kompetenz, die diese Forderung des Grundgesetzes mit Leben erfüllt, heißt Empathie, die gefühlsmäßige und sachliche Auseinandersetzung mit dem Andersdenkenden.

Wenn man mit dem anderen im Sinne der eigenen Werte zu einer einvernehmlichen Lösung kommen will, ist Empathie der erste Schritt. Den bekommen wir zumindest im persönlichen Bereich ganz gut hin. Schwierig wird es beim zweiten.

Leider erleben wir derzeit in der öffentlichen Diskussion meist die Maxime: Wer nicht für uns „Gute“ ist, ist gegen das „Gute“. Ulrich Scholz hat im neuesten Blogbeitrag einige Gedanken zur Kulturarroganz. [jdm]

Russland kann Krieg nicht gewinnen – und der Ukraine helfen moderne Kampfflugzeuge nichts

Ulrich Scholz wendet sich in seinen letzten beiden Blogbeiträgen dem militärischen Geschehen in der Ukraine zu. Im Beitrag "Ratgeber aus der Zukunft" beschreibt er, dass ein erfolgreicher Krieg nur geführt werden kann, wenn man ihn "richtig" führt, bis der Gegner aufgibt. Der letzte "richtige" Krieg war der 2. Weltkrieg. Russland kann einen solchen Krieg gegen die Ukraine aus verschiedenen Gründen nicht führen und wird den Krieg militärisch somit nicht beenden können.

Der Beitrag "Fliegen kann man einem Affen beibringen" beschäftigt sich damit, dass die Lieferung von Hightech-Kampfflugzeugen wie der F16 an die Ukraine militärisch unsinnig ist. Die Militärs müssten es wissen, aber sie schweigen. [jdm]

Admiral Nelson und Selbstorganisation

Schalke 04 ist abgestiegen, Borussia Dortmund hat die Meisterschaft vor Augen im letzten Spiel versagt, und Bochum hat den Klassenerhalt geschafft. Was im Einzelnen die Ursachen waren, darüber wird gerade  im Ruhrgebiet leidenschaftlich diskutiert. Es wird keine schlüssige Antworten geben. Einen Zugang zu möglichen Ursachen liefert die Systemtheorie. 

Ulrich Scholz versucht in seinem neuesten Blog-Beitrag an Beispielen zu erklären, wie Selbstorganisation als wichtiger Teil der Systemtheorie über Erfolg und Misserfolg in unserer Gesellschaft anwendbar ist. [jdm]

Schule – ein Ort struktureller Gewalt

Was Menschenführung in der Schule, in der Wirtschaft, in der Politik und in den Streitkräften verbindet: Meta-Kompetenzen. Wenn Sie dann die Frage stellen, warum wir in der Macro-Welt von Wirtschaft und Politik immer wieder Katastrophen erleben, dann schauen Sie mal auf die Schule. Dort kann man Ursachen finden. Mehr im Blog von Ulrich Scholz ... . [jdm]

Ein Plädoyer gegen die Verdummung

In der „Charta von Paris“ vom 21. November 1990, in der die KSZE feststellte, dass die Spaltung Europas beendet sei, stand auch folgender Satz: „Sicherheit ist unteilbar und die Sicherheit jedes Teilnehmerlands ist untrennbar mit der Sicherheit aller verbunden.“

Urich Scholz erklärt in seinem neuesten Blog-Beitrag, dass die russischen Militäraktionen in der Ukraine kein Überfall waren, weil Selenskyj und die westlichen Führer ihn kommen sahen. Deren kompromisslose Haltung bei den Verhandlungen vorher und der von den Amerikanern per Satellit beobachtete minutiöse Aufmarsch von 130 000 russischer Soldaten an der ukrainischen Grenze ließen keinen Zweifel zu, dass Putin der Logik Clausewitz folgend die militärische Karte ziehen würde. Man wusste, dass der Einmarsch komme. Putin bzw. Russland führe den Krieg gegen die Ukraine als Fortführung der Politik mit anderen Mitteln, nachdem es sich mit dem kompromisslosen Verhandeln des Westens vor dem Krieg konfrontiert sah: Die Ukraine wird NATO-Mitglied und damit Basta.

Eine Ukraine als Mitglied in der NATO berühre vitale Sicherheitsinteressen Russlands. Amerikanische Militärbasen des NATO-Bündnisses, das einstmals gegen Russland gegründet wurde, an der Grenze zu Russland war man nicht bereit hinzunehmen. Herr Putin sei der allseits bekannten Logik von Clausewitz gefolgt und sei einmarschiert. Ihn dafür mit Moral und internationalem Recht zu verdammen sei eine Verdummung der Menschen, die unter dieser Politik leiden.

Man müsse Russlands Reaktion nicht gutheißen, aber man könnte sie verstehen. Wer diese Empathie verweigere, sei in Anbetracht vergangener Kriege dumm oder gewissenlos. Unsere militärischen Führer müssten die Situation verstehen und hätten den Offenbarungseid leisten und der politischen Führung sagen müssen, dass mit Krieg das politische Ziel nicht zu erreichen sei. Wenn unsere Generale, die dem zivilen Souverän verantwortlich sind, zu der Kriegspolitik schweigen, dann sei das ein Offenbarungseid der Demokratie.

Für Scholz bleibt die einzige Hoffnung der mündige Bürger, der sich nicht verdummen lässt. Mehr in seinem Blog-Beitrag ... .[jdm]

Nachträgliche Änderung im 2. Absatz: Ulrich Scholz fühlte sich ungenau interpretiert bei der Beschreibung, warum es sich nicht um einen Überfall handelte.

Der asthmatische Westen – Was wir von Goethe über unsere Kriege lernen können

Ulrich Scholz vergleicht in seinem neuesten Blog-Beitrag die Glaubensbekenntnisse von Wachstum und Profit mit dem Luftholen: "Wir atmen die ganze Zeit ein. Und da zu viel nicht genug ist, müssen wir immer noch mehr einatmen. Tragischer Weise haben wir vergessen, wie man ausatmet. Unser Wirtschaftssystem ist asthmatisch. Das ist pathologisch." Dabei haben wir mit Goethe einen der besten Berater, die man sich wünschen kann. Er wusste, "Im Atemholen sind zweierlei Gnaden".

Mehr im Blog-Beitrag von Scholz ... . [jdm]

Über die Vermessenheit und Selbstüberheblichkeit im Ukraine-Konflikt

Screenshot Blog Ulrich Schulz
Ulrich Scholz

Wenn man ein Problem lösen will, muss man sich manchmal vom Problem lösen. Vielleicht liegt hier der Königsweg aus dem Ukraine-Konflikt.

Solange die Politiker in Russland, der Ukraine und der Nato in ihren herkömmlichen Denk- und Verhaltensmustern beharren, wird es in der Ukraine keinen Frieden geben. Das Erkennen von Denkmustern, die in den Abgrund führen, lassen sich bei anderen leichter erkennen, als bei einem selbst. Das gilt ganz besonders für Führungspersonen in der Wirtschaft, in der Politik und beim Militär. Warum es aber so wichtig ist, versucht Ulrich Scholz in seinem neuen Blog-Beitrag zu erklären. [jdm]