Hallenbad Dörpen wird am Freitag wieder eröffnet

Das Dünenbad in Dörpen öffnet ab Freitag, dem 26. Mai 2023 wieder die Tore für seine Badegäste. Rutschen, schwimmen, baden oder doch lieber ausspannen im Whirlpool oder Dampfbad? Das Angebotspaket im Dünenbad ist vielseitig.

Der Eingangsbereich und der Umkleidebereich wurden erweitert und erneuert. Dieser bietet mit seinen Familien-, Einzel- und Sammelumkleiden für jeden die gewünschte Option. Hinzu kommen neben den klassischen Spinden auch weitere Verschlussmöglichkeiten für Kinderwagen und Rollatoren, sodass beim Besuch des Dünenbads alles ordentlich verstaut werden kann. Mehr auf www.doerpen.de ... . [jdm]

Plattsounds – der plattdeutsche Bandcontest

Info-Video zu Plattsounds 2023

Alle, die zwischen 15 und 30 Jahre alt sind und Lust haben, Musik auf Plattdeutsch zu machen, können sich mit einem eigenen Lied bis zum 17. September für die 13. Ausgabe von Plattsounds – der plattdeutsche Bandcontest- bewerben.

Ausgerichtet wird der Wettbewerb 2023 von der Ostfriesischen Landschaft. Das Finale findet am 11. November 2023 um 19 Uhr im Zollhaus, Bahnhofsring 4 in 26789 Leer statt. Die Moderation übernimmt die glorreiche Annie Heger. Das Genre der Lieder ist ganz egal. Alle Einsendungen sind willkommen – Coverversionen sind nicht erlaubt. Dabei gibt es auch was zu gewinnen: Wer die fachkundige Jury überzeugt, kann 1000, 600 oder 300 Euro mit nach Hause nehmen. Auch der Favorit des Publikums erhält ein Preisgeld von 300 Euro. Wer Hilfe beim Übersetzen braucht, kann sich an die Landschaften und Landschaftsverbände seiner Region wenden: Dort wird gerne geholfen!

Mehr Infos bei https://www.plattsounds.de/. [jdm]

Mord an Bord – Kriminelle Hafenrundfahrten

Die Leeraner Krimiautoren Heike und Peters Gerdes veranstalten in Leer "Kriminelle Hafenrundfahrten". Als mörderisches Duo lesen die beiden "Fiesen Friesen" Kurzkrimis und Szenen aus ihren Romanen. Außerdem gibt es unterwegs Spannendes und und Überraschendes über kriminelle und andere Besonderheiten des Leeraner Hafens. Die nächste Hafenrundfahrt findet am Samstag, den 20. Mai ab 17 Uhr statt. [jdm]

Schule – ein Ort struktureller Gewalt

Was Menschenführung in der Schule, in der Wirtschaft, in der Politik und in den Streitkräften verbindet: Meta-Kompetenzen. Wenn Sie dann die Frage stellen, warum wir in der Macro-Welt von Wirtschaft und Politik immer wieder Katastrophen erleben, dann schauen Sie mal auf die Schule. Dort kann man Ursachen finden. Mehr im Blog von Ulrich Scholz ... . [jdm]

Die dunkle Seite von Wikipedia

Die Hierarchie bei Wikipedia, Screenshot aus dem Film

In der Wikipedia gibt es totalitäre bzw. mafiöse Sozialstrukturen, die in Teilen der Online-Enzyklopädie eine sachliche Diskussion bzw. Editierung von Artikeln unmöglich machen. Besonders in politischen und sozialwissenschaftlichen Themenfeldern agieren einige besonders problematische Sichter und Administratoren. Die Rechte der Beteiligten bei Wikipedia unterliegt einer strengen und anonymen Hierarchie.

Der Film "Die dunkle Seite der Wikipedia" von Markus Fiedler weist am Beispiel des Wikipediaartikels zur Person von Dr. Daniele Ganser nach, dass hierin gezielt Rufmord betrieben wird. Die Methoden dazu umfassen u.a. falsche Zitate, sinnentstellte Zitate, selektive Negativquellenauswahl, Zulassen von Quellen aus unsachlichen meinungsmachenden Zeitungsartikeln, ungewöhnliche bis sehr sportliche (sprich: absichtlich falsche) Auslegung der Wikipediaregeln. Auch versteckte semantische Textverknüpfungen, die aber psychologisch sehr wirksam sind, werden genutzt, um im Subtext Negativinformationen zu transportieren.

So wird beispielsweise Dr. Daniele Ganser ohne bestehende Quellenbasis eine Nähe zu Holocaustleugnern angedichtet. Die Mainstream-Medien berichten in der Masse fast ausschließlich wohlwollend über das Onlinelexikon. Es werden zwar (letztendlich erfolglose) Angriffe von Werbefirmen von außen auf die Wikipedia thematisiert, nicht aber die äußerst problematischen Wikipediaautoren in den jeweiligen Führungszirkeln. Diese gruppieren sich (nach Themen spezifisch) rund um bestimmte Administratoren und Sichter und gestalten einzelne politisch relevante Artikel gezielt unsachlich. Der Film enttarnt zwei der Hauptakteure („Kopilot“ und „Phi“) im Artikel zu Daniele Ganser einerseits als Klavierlehrer aus Melle und andererseits als Historiker und Geschichtslehrer aus Hamburg mit Klarnamennennung. [jdm/Filmbeschreibung Markus Fiedler]

Tag der Offenen Tür des Fördervereins

Einen Tag der Offenen Tür in der Grundschule mit Kaffee und Kuchen, sowie einem Flohmarkt in der Mehrzweckhalle stellte der Förderverein für die Grundschule und den Kindergarten heute auf die Beine. Die Bücherei und das Heimatmuseum schlossen sich dieser Aktion an und öffneten ebenfalls ihre Pforten.

v. l.: Oberst Antonius Peters, Fördervereinsvorsitzende Juliane Kleinkathöfer, Schützenvereinsvorsitzender Markus Püsken

Der Förderverein möchte mit dieser Aktion Geld für eine Zirkuswoche im kommenden Jahr zusammensparen. Dann können die Kinder unter Anleitung eines Profi-Zirkus' sich eine Woche mit Akrobatik, Zauberei und Clownerie beschäftigen und zum Abschluss das fertige Programm einem staunenden Publikum präsentieren.

v. l.: Matthias Kleine-Bohnhorst, Katrin Telenga, Birgit Kuper-Gerdes, Juliane Kleinekathöfer, Antonius Peters, Markus Püsken, Torsten Connemann, Mathias Niehoff, Heiko Behrens, Markus Meyer, Maria Rammert

Zum Flohmarkt hatten viele Menschen Kinderbücher und Spielsachen gespendet, die dann heute ihre Abnehmer fanden. Von dem Finanzbedarf hatte auch der Schützenvereinsvorstand gehört und erschien (nicht zum ersten Mal) mit einer Spende in Höhe von 300 € für den Förderverein. Wie Fördervereinsvorsitzende Juliane Kleinekathöfer mitteilte, erhielt der Förderverein auch eine Spende von Franz Schmitz aus Renkenberge, der die 150 € Honorar für einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder spendete. [jdm]

Schöne Wörter aus dem Hümmlinger Wörterbuch. Heute: Paosken

Paosken n.= Ostern. Beispielsatz: So drock as daet Houn väör Paosken d. h. sehr eilig;

In "Wortwurzeln" schreibt Heinrich Book, das Wort sei in ganz Norddeutschland noch bekannt. Im Saterländischen heißt es Poasken, im Ostfriesischen Paasken, im Niederländischen Pasen, im Altfriesischen und Altsächsischen Pascha, im Mittelniederdeutschen Paschen.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe präsentierte 2021 das Wort des Monats "Paoskefüer - ein westfälischer Osterbrauch". Hier wird darauf verwiesen, dass das alte plattdeutsche Wort für Ostern nur noch im Begriff für das Osterfeuer überlebt hat. "Dieses plattdeutsche Wort ist aus dem Lateinischen ("Pascha") entlehnt und geht ursprünglich auf das hebräische Wort "Pésach" zurück. Das Pessach-Fest erinnert als einer der wichtigsten Feiertage im Judentum an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und gilt als Vorläufer des christlichen Osterfestes. Dass es in Westfalen, im Emsland, im Rheinland und in den Niederlanden nicht Ostern, sondern Paosken beziehungsweise Pasen heißt, liegt zum einen an der sprachprägenden Wirkung von Handelsstraßen, die hier verliefen. Zum anderen an der räumlichen Ausdehnung der Kölner Kirchenprovinz, in der dieses Wort für das Osterfest bevorzugt wurde".[jdm/ Hümmlinger Wörterbuch auf der Grundlage der Loruper Mundart von Heinrich Book und Hans Taubken, Verlag des Emsländischen Heimatbundes]

Bischof Bode zurückgetreten

Bode begründet seinen Rücktritt

Bischof Franz-Josef Bode tritt zurück: Mit Wirkung vom 25. März 2023 hat Papst Franziskus der Bitte des 72-Jährigen entsprochen, sein Amt als Bischof von Osnabrück niederlegen zu dürfen. Der Bischofssitz im Bistum Osnabrück ist damit ab sofort vakant. Zu den Gründen für seinen Rücktritt nimmt Bode in einem Video Stellung.

„Der Entschluss zu diesem Rücktritt ist in den letzten Monaten in mir gereift“, erklärt Bode in seiner öffentlichen Stellungnahme, in der er mehrere Gründe für diesen Schritt anführt. So habe der im vergangenen September veröffentlichte Zwischenbericht zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück noch einmal deutlich seine eigenen Fehler im Umgang mit Missbrauchsfällen vor Augen geführt. Er bekenne sich ausdrücklich zu seiner Verantwortung als Bischof wie zu seinen persönlichen Fehlern, so Bode: „Ich kann heute nur alle Betroffenen erneut um Verzeihung bitten!“

Er wünsche sich, dass vor dem Hintergrund des erlittenen Vertrauensverlusts sein nun vollzogener Rücktritt als Bischof für die Menschen im Bistum auch befreiend wirken könne, so Bode. Der Zeitpunkt sei auch deshalb geeignet, weil die in unmittelbarer Reaktion auf die Studie von ihm angekündigten Maßnahmen zur Verbesserung des Umgangs mit Fällen sexualisierter Gewalt inzwischen auf den Weg gebracht seien: „Der diözesane Schutzprozess gegen sexualisierte Gewalt und geistlichen Missbrauch ist erheblich gestärkt, die Aufarbeitung geht weiter.“

Mit der öffentlichen Bekanntgabe in Rom und Osnabrück wird der Rücktritt von Bischof Bode unmittelbar wirksam. Der Bischofssitz im Bistum Osnabrück ist damit ab sofort nicht mehr besetzt. Das Kirchenrecht legt fest, dass zeitgleich mit dem Bischof auch das Amt des Generalvikars erlischt und alle dem Bischof zugeordneten Gremien aufhören zu bestehen (Gemeinsamer Rat, Priesterrat, etc.).

Im selben Moment geht die Verantwortung zur Leitung des Bistums zunächst automatisch auf den (dienstältesten) Weihbischof über; im Bistum Osnabrück ist das Weihbischof Johannes Wübbe. Innerhalb von acht Tagen nach Beginn der Sedisvakanz muss dann das Domkapitel zusammentreten, um in geheimer Wahl einen Diözesanadministrator zu bestimmen. Der Diözesanadministrator übernimmt dann bis zur Wahl eines neuen Bischofs die kommissarische Leitung des Bistums. Er bestimmt zudem einen ständigen Vertreter, der in der Zeit der Sedisvakanz die Aufgaben des Generalvikars übernimmt. [jdm/PM Bistum OS]

Gymnasialkirche in Meppen: Neue Lüftung sichert historische Bausubstanz

Vorarbeiten in der Gymnasialkirche

In der Gymnasialkirche in Meppen werden am Montag, 27. Februar, Bauarbeiten u. a. zur Erneuerung der alten Heizungs- und Lüftungsanlage beginnen. Während der umfänglichen Sanierungsarbeiten, die voraussichtlich etwa sieben Monate andauern werden, ist die Kirche für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Die umfangreichen, bauvorbereitenden Maßnahmen zum Schutz der kostbaren Ausstattung der Kirche sind fast abgeschlossen. Es wurden u.a. Beichtstühle versetzt, Kirchenbänke und weitere Einrichtung eingehaust sowie kostbare und historische Gegenstände zum Teil eingelagert.

Die sich ab Montag anschließenden Baumaßnahmen im denkmalgeschützten Gebäude dienen dazu, die historische Bausubstanz zu sichern und zu erhalten. Die heutige Schulkirche des Windthorst-Gymnasiums steht im Eigentum des Landkreises Emsland. Sie ist ein Kleinod barocker Baukunst und wurde von 1743 bis 1746 im Auftrag von Clemens August Landesherr, Erzbischof und Kurfürst von Köln, Fürstbischof von Münster, Osnabrück, Hildesheim und Paderborn erbaut. [Landkreis Emsland]

Archäologie Museum und Stadtmuseum Meppen

Exponat Archäologie Museum Meppen

Im Jahrbuch 2023 des Emsländischen Heimatbundes findet sich auch ein Artikel des Leiters des Meppener Stadtmuseums Burghardt Sonnenburg, in dem er die Entwicklung der Museumslandschaft im Emsland nachzeichnet. Aus verschiedenen Versuchen, in Meppen die Stadtgeschichte, die emsländische Geschichte und die Vorgeschichte in einem Museum zu präsentieren, haben sich die heutigen Museen entwickelt. In Lingen gibt es das Emslandmuseum Lingen zur Geschichte der Stadt und des südlichen Emslands, In Sögel ist der Museumsstandort Schloss Clemenswerth als Ort selbst museal, aber er ist auch Ort von Kunstausstellungen und Ausstellungen über das barocke Leben.

In Hesepe beschäftigt sich das Moormuseum mit der hiesigen Landschaft und der Wirtschaftsgeschichte des Emslandes. In Meppen schließlich kam es nach vielen Versuchen zu einer Trennung der musealen Darstellung der Geschichte der Stadt Meppen im Meppener Stadtmuseum und einer Ausstellung über die Vorgeschichte im Emsland Archäologie Museum.

Stadtmuseum Meppen
Exponate aus der Festungsstadt Meppen

Wobei diese Trennung räumlich schon wieder aufgehoben ist. Wer den Eintritt ins Archäologie Museum An der Koppelschleuse 19 a zahlt, kann auch gleich das in den selben Räumen befindliche Stadtmuseum besuchen. Das Archäologie Museum bietet dem Besucher eine Zeitreise durch die frühe emsländische Geschichte von der Steinzeit bis ins frühe Mittelalter. Die wenigen Funde aus dieser Zeit werden präsentiert; aber weil sich im emsländischen Sand außer Stein- und Metallwerkzeugen nicht viel Greifbares erhalten hat, und weil das einfache Anschauen von Gesammeltem aus der Steinzeit in langen Vitrinen niemandem einen Erkenntnisgewinn bringt, werden dem Besucher die Funde im Rahmen von Modellen, Dioramen und Schautafeln so präsentiert, dass er auch etwas damit anfangen kann.

Bild von Volker Seifen

Nur durch eine Treppe getrennt kann man in die Stadtgeschichte Meppens eintauchen, die ja zum großen Teil auch die Geschichte des nördlichen Emslandes ist.

Aktuell zeigt das Museum in einer Sonderausstellung "Von Möwen und Männchen" Stadtbilder von Volker Seifen (1958–2017), die einigen bekannt vorkommen werden, weil sie schon das eine oder andere Plakat dieses Künstlers als Werbung für ein Event in Meppen gesehen haben.

Es lohnt sich beide Museen auch mehrmals zu besuchen und sich für einzelne Themen Zeit zu nehmen. Der Eintritt beträgt für beide Museen 4 €/Erwachsene. [jdm]

LEADER: Fördertopf von 500.000 € für die Samtgemeinde

Das Nördliche Emstal wurde als LEADER-Region anerkannt und vom Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) für die nächste Förderperiode ausgewählt. Insgesamt 68 LEADER-Regionen erhalten somit etwas von dem Fördervolumen in Höhe von 165 Millionen Euro. Für eine Teilnahme am LEADER-Auswahlverfahren konnten sich niedersächsische Regionen bis zum 30. April diesen Jahres bewerben. Dafür mussten sie regionale Entwicklungskonzepte erstellen, in denen die besonderen Herausforderungen und die Strategien für eine zukunftsfähige Stärkung der Region aufgezeigt wurden.

Heinz-Hermann Lager, Kämmerer der Samtgemeinde Dörpen, findet dass "die Anerkennung als Leader-Region sehr erfreulich" ist. Nach seinen Angaben beträgt das bewilligte Fördermittelbudget für das Nördliche Emstal gut 2,1 Mio. € für insgesamt 4 Jahre. Außerdem müsse das Budget natürlich mit den Partnerkommunen (Dörpen, Papenburg, Rhede sowie Teilgebiete von Haren und Lathen) geteilt werden. Rechnerisch entfallen auf die Samtgemeinde Dörpen rund 500.000 €.

Das Verfahren zur Entwicklung bestimmter Projekte startet grundsätzlich erst jetzt mit der Anerkennung als Leader-Region. Ausnahmen sind nur die sogenannten "Starterprojekte", die schon im Regionalen Entwicklungskonzept (REK) skizziert wurden und vorab umgesetzt werden können/ sollen. Für die Samtgemeinde Dörpen wurde der Neubau eines "Pumptracks" in Dörpen als Startprojekt angemeldet. Dabei handelt es sich um einen welligen Parcours, der vorzugsweise mit Mountainbikes aber auch mit Inlinern, Fahrrädern oder anderen Fahrzeugen sehr vielfältig genutzt werden kann.

Weitere Projekte können ab jetzt entwickelt und dann dafür die Fördermittel beantragt werden. Die Projekte müssen den ausgewählten Schwerpunktthemen "Engagierte Gemeinschaft", "Tourismus", "Umwelt- und Klimaschutz" oder "Attraktives Lebensumfeld" zugeordnet werden können. Auf Klara.Niedersachsen.de gibt es eine genauere Beschreibung der Fördertatbestände.

Antragsteller für Förderanträge können auch Vereine und Privatpersonen sein. Lager geht aber davon aus, dass in erster Linie die Kommunen Anträge stellen. Genehmigungsinstanz für die Anträge ist die "Lokale Aktionsgruppe", die aus Kommunalvertretern und Bürgern besteht. [jdm]

Vor 480 Jahren wurde das Emsland evangelisch (und blieb es 70 Jahre)

Als Franz von Waldeck im 16. Jahrhundert Bischof von Minden und Fürstbischof von Osnabrück und Münster war, war er der Reformation sehr zugeneigt. Er hatte dem Papst bei seiner Ernennung zugesagt, die reformatorische Bewegung in seinen Landen zu bekämpfen. Andererseits hatte ihn der Landgraf Philipp von Hessen, ein führender Vertreter des Verteidigungsbündnisses der protestantischen Fürsten, bei seiner bisherigen Karriere unterstützt.

Hinzu kam ein sehr persönliches Motiv für seine weitere Haltung: Der Fürstbischof lebte in einer eheähnlichen Beziehung und hatte mittlerweile acht Kinder mit seiner Lebenspartnerin. Er hoffte, seine Beziehung legalisieren zu können und eins seiner (kirchlichen) Hochstifte zu einem weltlichen Fürstentum machen zu können, um es seinen Kindern zu vererben.

Er unterstützte deshalb die Verbreitung der protestantischen Lehre in Osnabrück. Hermann Bonnus, gebürtig aus Quakenbrück, erarbeitete eine reformatorische Kirchenordnung, die dann ab 1543 auch im Niederstift Münster, also dem Gebiet der heutigen Landkreise Emsland (Amt Meppen), Cloppenburg und Vechta, sowie dem damaligen Amt Wildeshausen galt. Von Waldeck wurde kurze Zeit später gezwungen, seinen Reformationskurs wieder zu korrigieren.

Die Geistlichen in diesen Gebieten blieben fast alle im Amt und traten zum Protestantismus über. In wieweit das in der Praxis Auswirkungen hat, kann man vielleicht an einer Aussage von Generalvikar Dr. Johannes Hartmann erkennen, der im Zuge der Gegenreformation (Rekatholisierung) im März 1613 vom Fürstbischof Ferdinand von Bayern (1577-1650) nach Meppen geschickt worden war. Er sollte dabei die Geistlichen des Niederstifts auf ihre Tauglichkeit hin überprüfen.

In einer Denkschrift schrieb er: „Als wir den elenden und beklagenswerten Zustand der Kirchen und Untertanen vortrugen, befahl seine leidende Hoheit mir seinem Vikar, dass ich alle Sorgfalt beim Reformieren anwenden solle und sobald wie möglich in diesen Kirchen die Prediger entfernen und durch katholische Priester ersetzen solle." Die protestantisch gesinnte Bevölkerung war damit nicht einverstanden. In Vechta wurde der neue katholische Pfarrer mit Steinen beworfen und sein Gottesdienst regelmäßig gestört. Weil es nicht so viele Priester gab, wie Prediger ersetzt werden mussten, setzte Hartmann in Meppen und Vechta Jesuiten ein, die nicht nur in diesen Städten die Pfarrseelsorge ausrichten, sondern benachbarte Geistliche beaufsichtigen und anleiten sollten.

Bis 1613 kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) wurde die Gegenreformation durchgesetzt und fast alle Familien wurden rekatholisiert. [jdm]

Silvesterraketen als Waffe

Das neue Jahr wurde auch in Wippingen mit großem Geböller begrüßt. Nach einer halben Stunde war dann aber damit Schluss.

In Berlin wurden von Vielen die Silvesterraketen nicht zur Begrüßung des Jahres in die Luft geschossen, sondern wie die beim U-Bahnhof Kleistpark aufgenommenen Videos zeigen, wurden die Raketen quer über die Straße geschossen und auf andere Personen, Rettungskräfte und die Polizei gerichtet.

Auch in Wippingen gibt es Berichte, dass Jugendliche sich nachmittags in einem gefährlichen Spiel gegenseitig in ähnlicher Weise mit den Raketen beschossen. Das mag hier wie eine Dummheit aussehen, ist aber als versuchte Körperverletzung, die schlimme Folgen haben kann, eine höchst kriminelle Angelegenheit, die dann auch zu einer finanziellen Katastrophe werden kann. [jdm]

Mal mit den Kindern zum Zirkus gehen!

Der Zirkus Francalli aus Haren hat seine Zelte im Dezember auf dem Vereinsgelände des Schießvereins Papenburg in Bethlehem rechts aufgeschlagen. Vom 23.12. bis 08.01.2023 findet dort täglich (außer 2.1.23) eine Vorstellung des Weihnachtscircus statt. Eintritt 12 €, Papas haben samstags freien Eintritt. [jdm]

Theatergruppe der KLJB Renkenberge lädt ein

Flyer der KLJB Renkenberge Theater 2022

Dieses Jahr tritt erstmalig die neugegründete Theatergruppe der KLJB Renkenberge auf. Sie beginnt mit dem Zwei-Akter „Heiraten könnte so einfach sein“ von Carsten Schreier.

Inhalt: Am Tag der Hochzeit von Thomas und Susanne sind die Eltern im Anmarsch, beide gespannt auf die neue Schwiegertochter beziehungsweise den neuen Schwiegersohn. Susannes Eltern lieben den Jetset; Thomas' Eltern pflegen auf ihrem Hof ein bäuerliches Leben. Zwei Welten prallen aufeinander und die Verwandten müssen sich für die nächste Zeit ertragen.

Natürlich würde sich die neue Theatergruppe riesig über zahlreiche Besucher freuen. Am zweiten Weihnachtstag gibt es zwei Vorstellungen um 15 Uhr und 19 Uhr, am 6. Januar 2023 um 19 Uhr eine weitere und am 15. Januar um 15 Uhr die letzte Vorstellung, diesmal mit Kaffee und Kuchen.

Alle Vorstellungen finden im Gemeindehaus in Renkenberge statt. [Annika Landskrone]

Bomben-Bernd – Ausstellung im Emsland-Museum

Plakat des Emsland-Museums zur Ausstellung über Bomben-Bernd

Am Sonntag beim Besuch des Weihnachtsmarktes in der Festung Bourtange taucht die Frage auf, wofür diese Festung überhaupt gebaut wurde. Wikipedia gibt die Antwort, dass der Bau der Festung im Auftrage von Wilhelm I. von Oranien im Jahre 1580 im Achtzigjährigen Krieg genau an der Stelle begonnen wurde, wo auf dem Weg zwischen Heede an der Ems und Groningen durch die Moore und Sümpfe zwei Ochsenkarren einander ausweichen konnten. Man hoffte, die von den Spaniern besetzte Stadt Groningen so von der Außenwelt abschneiden zu können.

Im 30jährigen Krieg spielte diese Festung auch immer wieder eine Rolle. Sie wurde nie erobert. In den Friedenszeiten verfiel die Festung immer wieder, um dann erneut instand gesetzt zu werden.

1672 begann Bernhard von Galens zweiter Krieg gegen die Niederlande. Von Galen war Fürstbischof von Münster, aber bleibt vor allem als großer Krieger in der Erinnerung. Seine besondere Passion war die Artillerie. Die Bomben, mit denen er die Gegner belegte, brachten ihm in den Niederlanden den Namen „Bommen-Berend“ ein. Ziel des Krieges war gemeinsam mit Frankreich und England die damals führende See- und Handelsmacht in Europa zu bezwingen. Und außerdem wollte er für das Bistum Münster die Herrschaft Borkulo, die früher zu Münster gehörte, von den Holländern zurück erobern. Und er wollte die katholische Bevölkerung in den östlichen Niederlanden in sein Bistum einbinden.

Screenshot der Diskussion im Stadtarchiv Münster über Bomben-Bernd
Diskussion über Bomben-Bernd des Stadtarchivs Münster

Der Weg durch das Moor von Bourtange nach Walchum heißt noch heute Bischofsweg. Er wurde angelegt, um von Westen aus Bourtange zu überrennen – aber dies gelang dann nicht. Der Angriff scheiterte am 18. Juli 1672.

Bomben-Bernds Truppen konnten dennoch bis Groningen vordringen, aber hier trafen sie auf großen Widerstand. Die münstersche Armee, wurde letztlich zurückgeschlagen und von Galen scheiterte mit seinen Ambitionen. Der Krieg gegen die Niederlande hat das Land stark zerstört und führte zu großen Greueln an der Bevölkerung und gehört deshalb zum festen Erinnerungsschatz der Niederländer.

Eine weitere Aktion von Galens hat bis heute kirchenrechtlich Auswirkungen. Von Galen war Landesherr in Oldenburg, aber kirchenrechtlich gehörten die heutigen Landkreise Vechta und Cloppenburg zum Bistum Osnabrück. Von Galen kaufte sich dann das Kirchenrecht für diese Gebiete. Deshalb ist das „Oldenburger Münsterland“ bis heute ein Teil des Bistums Münster.

Über Bomben-Bernd gibt es noch bis zum 26. Februar 2023 im Emsland-Museum eine Ausstellung zu sehen; im Blog des Museums vom 21. März 2022 gibt ein kurzer Text einen Überblick über Bernhard von Galens Wirken. Das Stadtarchiv Münster organisierte gestern eine Diskussion über Bernhard von Galen, die auf YouTube verfolgt werden kann, bei der allein schon das Grußwort von Oberbürgermeister Lewe anhörenswert ist. [jdm]

Hund sucht neues Zuhause

Hund Justus
Hund Justus

Das Frauchen kann sich krankheits- und altersbedingt nicht mehr um den 12jährigen Hund Justus kümmern. Justus lebt derzeit als Pensionsgast bei den Emslandpfoten in Wippingen und braucht dringend ein neues Zuhause.

Hund Justus

Justus ist für sein Alter fit und mag es noch gerne, Spazieren zu gehen oder mit einem Spielzeug zu spielen. Am liebsten mag er Zerrspiele mit einem Seil. Er ist mit anderen Hunden verträglich, solange sie ihn in Ruhe lassen.

Er ist sehr auf den Menschen bezogen und will gerne immer einfach dabei sein. Justus ist etwas stressanfällig, was sich durch Drehen und Rute jagen äußert. Er ist aber immer ansprechbar und beruhigt sich sehr schnell.  Er läuft gerne einfach mit und liebt es zu buddeln. 

Wer Interesse hat, kann sich gern bei den Emslandpfoten (04966/9688835) oder bei Jan Deters (04966/914923) melden. [jdm]

Wörterbuch mit Wippinger Platt von Bernd Kuper

Bernd Kuper (11.09.1942 - 12.11.2021) war bis zu seinem Tod im Heimatverein Wippingen aktiv. Er hatte sich bereit erklärt, das kleine Heimatmuseum in der alten Schule (Gemeindezentrum) zu leiten. Er interessierte sich besonders für die Pflege der plattdeutschen Sprache und bereitete die plattdeutschen Messen in Wippingen mit ins Plattdeutsche übersetzten Kirchenliedern vor und gestaltete plattdeutsche Literaturabende im Heimathaus. Daneben sammelte er auch die Texte plattdeutscher Lieder.

Nach seinem Tod übernahm Christel Sievers die Leitung des Heimatmuseums und entdeckte mit ihren Mitarbeiterinnen Maria Hermes und Anneliese Riedel auf Kupers Laptop ein Wörterbuch mit einer Sammlung von Wörtern im Wippinger Platt.

Kuper hat versucht, die Wippinger Aussprache mit seiner Rechtschreibung nachzubilden. Das ist ihm recht gut gelungen, auch wenn er seine eigenen Rechtschreibregeln nicht immer einhält. Diese Wörtersammlung ist eine gute Ergänzung zum Hümmlinger Wörterbuch von Heinrich Book und Hans Taubken, das auf dem Loruper Platt beruht, oder auch zu den Sammlungen aus Ostfriesland, Bremen und Schleswig-Holstein, deren Aussprache und Wortschatz sich schon deutlich vom hiesigen Platt unterscheiden. Adelgunde Kuper hat die Erlaubnis erteilt, dieses Wörterbuch zu veröffentlichen. [jdm]

Precht/Welzer „Die Vierte Gewalt“ – Buchbesprechung

Cover des Buch "Die Vierte Gewalt" von Richard David Precht und Harald Welzer

Der Philosoph, Publizist und Autor Richard David Precht und der Sozialpsychologe Harald Welzer haben zusammen ein Buch über die Medien in Deutschland geschrieben: „Die Vierte Gewalt – Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“.

In ihrem Buch wählen sie als Ausgangspunkt die Reaktionen in der Presse auf den von Alice Schwarzer initiierten Offenen Brief an Bundeskanzler Scholz, in dem ein Ende der Eskalation und Diplomatie statt Waffenlieferungen gefordert werden.

Sie stellen fest, dass über den Brief nicht einfach diskutiert wurde, sondern praktisch die gesamte Presse bis auf wenige Ausnahmen diesen Brief einhellig verurteilte. Alle, die sich gegen Waffenlieferungen und für eine Verständigung mit Russland mit den Ziel der Beendigung des Krieges aussprachen, wurden als Putinversteher, Unterwerfungspazifisten oder Kapitulationsintellektuelle verurteilt.

Es zeigte sich – auch schon während der Corona-Pandemie -, dass die gesamte Presse sich in ihrer Haltung zu den Regierungsmaßnahmen einig war. Es wurde der Eindruck erweckt, als ob dies eine einhellige Meinung in der Bevölkerung sei, obwohl die Umfragen allesamt zeigten, dass sich etwa die Hälfte der Menschen gegen Waffenlieferungen aussprach. Dabei war die Motivlage und die Zustimmung zu einzelnen Maßnahmen durchaus unterschiedlich. Es gab Menschen, die zwar Waffenlieferungen befürworteten, aber dennoch eine Verstärkung der diplomatischen Bemühungen wollten, oder welche, die die Sanktionen ablehnten, wiederum aus verschiedenen Gründen.

Bei den Maßnahmen zu Pandemiebekämpfungen gab es auch viele verschiedene Schattierungen. Manche lehnten nur die Einschränkungen für die Kinder ab, bei der Impfpflicht gab es auch mehrere verschiedene Varianten. In der Presse dagegen, gab es nur ein dafür oder ein dagegen, wobei die „Gegner“ als Querdenker und Schwurbler in die rechte Ecke gestellt wurden.

Die beiden Autoren stellen fest, dass die Presse die Meinung der Menschen in keiner Weise mehr widerspiegelte. Sie sprechen von einer Repräsentationslücke. Die Presse habe die Aufgabe, die Diskussionen in der Öffentlichkeit abzubilden und durch Information zu bereichern. Die Medien in Deutschland hätten sich aber in die Richtung entwickelt, dass sie sich zu Kämpfern für eine angebliche Mehrheitsmeinung entwickelt habe. Dabei werde Meinung auch dadurch gemacht, dass über missliebige Themen und Meinungen einfach nicht berichtet werde.

In erster Linie werde nicht mehr über Sachthemen berichtet, also über Politik, sondern über die Politiker als Personen. Dabei werde oft eine einzelne Begebenheit so skandalisiert, dass der Politiker sämtliche Reputation verliere, ohne dass dies sachlich begründet sei. Als Beipiel führen die Autoren die publizistische Vernichtung des früheren Bundespräsidenten Christian Wulff an oder die Kampagne nach dem Lachen von Laschet bei einem Besuch im überschwemmten Ahrtal. An letzterem Beispiel zeige sich auch der Verlust des Kontextes in der Berichterstattung. Es spiele überhaupt keine Rolle, weswegen Laschet gelacht habe, ob dies in dieser Runde vielleicht eine adäquate Reaktion gewesen sei oder nicht. Der Presse ging es um die Vernichtung der Person.

Jeder Journalist habe Angst, einen Trend zu verpassen und so gebe es ganz schnell einen sich steigernden Erregungsjournalismus, der letztlich eine Gefahr für unsere Demokratie darstelle. Die Politiker würden durch diese Art Presse zu schnellen Aktionen getrieben und hätten keine Chance, sich dem zu entziehen.

Precht und Welzer vermuten als Ursache vor allem den Einfluss der Onlinemedien, die sie im Buch als „Direktmedien“ und Gegensatz zu den thematisierten Leitmedien bezeichnen. Die Direktmedien würden zumeist Meinungen zu einer kleinen Auswahl an Themen veröffentlichen. Dies sei auch logisch, weil die Autoren in Facebook und Co. nur zu einem einzelnen Thema ihre Meinung publizierten. Die Leitmedien deckten hingegen die gesamte Bandbreite der Themen ab. Sie begriffen die Onlinemedien als Konkurrenz und hätten deren Erfolgskriterien (viele Klicks) übernommen.

Das sei zwar dem wirtschaftliche Druck, unter dem die Verlage litten, geschuldet. Aber diese Strategie, die sich unter dem Druck praktisch von allein entwickelt habe, untergrabe das Vertrauen in die Presse. Sei das Vertrauen in saubere journalistische Arbeit erst verloren, sei es schwierig dieses Vertrauen zurück zu gewinnen. In den USA habe diese Art Presse dazu geführt, dass sechs Verlage den Zeitungsmarkt dominierten und eine Lokalpresse nicht mehr existiere.

Precht und Welzer plädieren für mehr öffentlich-rechtliche, kommerzfreie Angebote. Letztlich aber appellieren sie an die Leitmedien, ihrer demokratischen Pflicht nach zu kommen.

Im Buch bringen sie sehr viele Beispiele für die einseitige Ausrichtung der Leitmedien, wenden sich aber gegen Vorstellungen, eine Politiker- und Medienkaste habe sich verschworen, die Bevölkerung falsch zu informieren. Den Vorwurf der Lügenpresse als Verschwörung lehnen sie ab.

Und dennoch haben sich viele Rezensenten gegenüber dem Buch der beiden genauso verhalten, wie Precht und Welzer dies im Buch als Praxis der Leitmedien beklagen. Dass an einer Stelle im Buch die Organisation FuturZwei positiv erwähnt wird, ohne Welzers Beteiligung an dem Projekt zu erwähnen, versucht z. B. Niggemeier ihm als Unredlichkeit auszulegen und ihm so die persönliche Eignung für die Meinungsäußerung zu bestreiten.

Precht und Welzer beschreiben die Probleme der Presse nicht, um diese verächtlich zu machen, sondern um sie wieder besser zu machen. Sie sehen zwar den wirtschaftlichen Druck, unter dem die Verlage stehen, thematisieren aber nicht, dass die Verlage auch Unternehmen sind, die letztlich das Lied desjenigen singen, dem sie gehören.

Das Buch ist sehr lesbar und unterhaltsam geschrieben, auch wenn zum Schluss doch vieles wiederholt wird, was vorne im Buch schon unter einer anderen Kategorie besprochen wurde. Die Autoren wollten mit dem Buch kein wissenschaftliches Werk schreiben, sondern mit einem Essay zur Diskussion über die Medien beitragen. [jdm]

Leben in und mit China

Jürgen Kurz, Homepage zu China

Jürgen Kurz war Gründungsmitglied der Grünen und rund 20 Jahre lang für Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Rheinland-Pfalz im Kreisverband Mayen-Koblenz und in Kommunalparlamenten in führender Funktion tätig und in den 90er Jahren auch Mitglied im Landesvorstand in Rheinland–Pfalz. 2003 ging er für seine Firma als General Manager nach Shanghai und hat dort die Zweigstelle gegründet, die heute das weltweit größte Tochterunternehmen seiner Firma ist.

Er ist der Auffassung, dass die Berichterstattung in unseren Medien in Deutschland über das, was in China passiert, auf einer breiten Unkenntnis der Jahrtausende alten chinesischen Kultur und Entwicklung basiert. Erstaunlich und enttäuschend ist für ihn auch, dass viele Freunde aus seiner Partei dieses unreflektierte China Bashing mitbetreiben.

Zum Beispiel lasse MdEP Reinhard Bütikofer kaum eine Möglichkeit aus, China mit übelsten Vorwürfen zu konfrontieren, ohne die geringsten Beweise vorzulegen. Seine Unterstellungen und Beschreibungen träfen in keiner Form die Realität in China. Wer mit China was bewegen wolle, der brauche mehr Kenntnis davon, wie das Land wirklich funktioniere. So wenig wie das heutige Deutschland noch das Deutschland der 60er Jahre sei, so wenig sei das heutige China noch das China von 1949.

Er, Kurz, habe alle Provinzen Chinas bereist. Seit 2011 ist er mit einer Han-Chinesin aus der Xinjiang Provinz verheiratet. Auf seiner Homepage berichtet er von einer intensiven Reise, die über die familiären Besuche hinaus ging, durch die Xinjiang Provinz, in der die Uiguren leben. Wer sich ein Bild von China machen will, das nicht nur aus den Verzerrungen des medialen China-Bashings besteht, dem sei ein Stöbern auf Kurz' Homepage empfohlen.

Chinalogue Podcast

Wer Informationen lieber in Form von Podcasts zu sich nimmt, dem sei das Chinalogue Podcast empfohlen. Chinalogue Podcast vermittelt spannende Inhalte zu China. Dabei werden einzelne Personen, deren Leidenschaft für China sowie deren Tätigkeit oder Errungenschaft in China dargestellt. Wer lernen möchte, was China beruflich und privat zu bieten hat und was man dort erleben kann, der ist hier genau richtig. Beim Chinalogue China Podcast handelt es sich um Gespräche zwischen Sabrina Weithmann und wechselnden Gästen. Themen sind z. B. Essen in China, Normung in China am Beispiel Passivhaus, Chinesische Märchen, Die Autoindustrie, Studium in China, Arbeitsrecht, Rechtstaatlichkeit, Hongkong, Das Konzept des Vertrauens und viele Einzelaspekte des Alltags, der Wirtschaft, Politik und der Kultur mehr. [jdm]

Alte Rheder Kirche: vorweihnachtliches Konzert am Ersten Advent

Das Weihnachtskonzert des Ensembles Bell’arte Salzburg vereint bedeutende Kompositionen aus dem deutschsprachigen Raum, aus Italien und anderen europäischen Ländern, denen biblische, liturgische und frei gedichtete Texte zu Grunde liegen (hier Hörproben). Am ersten Adventssonntag, 27. November, beginnt um 17 Uhr das mittlerweile traditionelle Weihnachtskonzert in der Alten Rheder Kirche. Karten für das Konzert sind an der Abendkasse erhältlich. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 10 Euro, für Jugendliche 5 Euro. [Landkreis Emsland]

Das Fest des Huhns

Screenshot aus dem Film "Das Fest des Huhns"

1992 drehte Walter Wippersberg für das oberösterreichische ORF-Landesstudio eine Mockumentary , also einen Film, der so tut, als ob er eine Dokumentation wäre. In dieser Parodie werden die Sitten und Gebräuche der in Oberösterreich ansässigen Ureinwohner von afrikanischen Forschungsreisenden im Stil europäischer Forschungsreisender beschrieben. Sie stoßen dabei auf völlig neue Kulturphänomene.

Der Film "Das Fest des Huhns" nimmt dabei den Stil der selbstherrlichen, alles interpretierenden Expeditionsfilme aufs Korn, also die Flut von Dokumentationen im Fernsehen, die meist ihre Erkenntnisse mit einem absoluten Wahrheitsanspruch verkünden und fast nie erkennen lassen, dass das Verkündete die Sichtweise des Autors darstellt.

Als Zweites zeigt der Film spiegelbildlich die arroganten Mechanismen, mit denen hierzulande über afrikanische Länder berichtet wird.

Drittens macht sich der Film über die europäische Lebensweise und hier besonders über Oberösterreich lustig. Und spätestens wenn die Zeltfeste in den oberösterreichischen Dörfern beschrieben werden, erkennen wir Emsländer uns auch in dem Film wieder. Die leeren Kirchen und der massenhafte Verzehr von Hähnchen auf den Dorffesten werden von den "Forschern" so interpretiert, dass sich eine neue Religion entwickele, bei der das Opferlamm durch das Huhn ersetzt werde - daher der Filmtitel.

Und viertens ist der 55-minütige Film, der auf YouTube verfügbar ist, lustig. Wikipedia zitiert die österreichische Tageszeitung Kurier: „Die vielleicht originellste, möglicherweise gemeinste Sendung, die der ORF 1992 ausstrahlte.“ [jdm]

„Miet dir einen Firmling“

Auch in diesem Jahr möchten die Firmlinge an Schwester Juvenalis Geld spenden. Dafür möchten sie der Gemeinde helfen, indem sie Aufgaben im Haus oder im Garten übernehmen. Am Samstag, den 15. Oktober, von 9:00 – 14:30 Uhr. Wir freuen uns auf reichliche Aufträge. [Steffen Brokamp]

Sportlerball des SV Renkenberge am Sonntagabend

Der SV Renkenberge feiert am Sonntag, den 02. Oktober 2022 wieder seinen Sportlerball als Oktoberfest! Es erwartet euch Live-Musik, eine Spitzen-Tombola und vieles mehr! Hierzu sind alle herzlich eingeladen! [Alwin Illenseer]

Oliver Hardy starb vor 65 Jahren

Vor 65 Jahren, am 07.08.1957, ist Oliver Hardy im Alter von 65 Jahren verstorben. Vielleicht ein Grund, wieder eine seiner Stummfilme mit seinem langjährigen Fiilmpartner Stan Laurel zu sehen, in denen Hardy den besserwisserischen Ollie spielte, der durch seine Überheblichkeit die beiden in Schwierigkeiten bringt. [jdm]

Begräbnisstätte Esterwegen wird im Herbst saniert

Der Beginn der Renovierung der Begräbnisstätte Esterwegen wird sich noch bis September verzögern. Wie der Pressesprecher des Niedersächsischen Innenministeriums, Pascal Kübler, auf Anfrage mitteilte, wurden in Folge des im Rahmen der Grabungsarbeiten festgestellten Sanierungsbedarfes auf der gesamten Begräbnisstätte Esterwegen die erforderlichen Maßnahmen ganzheitlich neu beplant.

Die Maßnahmen umfassen neben der Erneuerung sämtlicher Wege, der Herstellung eines barrierefreien Zuganges an der Wandelhalle, der Neupflasterung der Fläche vor dem Carl-von-Ossietzky-Gedenkstein, der Instandsetzung des Haupttores und der Erneuerung der Brücke am Parkplatz auch die Erneuerung des vollständigen Zaunes rund um die Begräbnisstätte. Die Arbeiten gestalteten sich wegen des moorigen Untergrundes sehr schwierig und erforderten wegen des bestehenden Denkmalschutzes auch entsprechende Abstimmungen. Die Arbeiten würden nach geltendem Vergaberecht ausgeschrieben, was wegen der einzuhaltenden Fristen eine entsprechende Verfahrensdauer mit sich bringe.

Der Fund von Betonkreuzen stoppte im Oktober 2021 die Pflasterarbeiten

Im Hinblick auf diese bevorstehenden Bauarbeiten konnte der bisherige Zeitplan zur Wiederherstellung der Fläche vor dem Carl-von-Ossietzky-Gedenkstein im 1. Quartal 2022 nicht eingehalten werden, um eine Beschädigung der Pflasterung zu vermeiden. Die Fläche vor dem Carl-von-Ossietzky-Gedenkstein wurde nach den damaligen Grabungsarbeiten zunächst provisorisch geschlossen und mit einer wassergebundenen Decke wiederhergestellt. Die Pflastersteine werden nach Abschluss der insbesondere im hinteren Bereich der Begräbnisstätte stattfindenden Instandsetzungsarbeiten und Sicherung des Untergrundes neu verlegt.

Im Zuge der Arbeiten werden auch etwaige Beschädigungen an Nummernsteinen und Grabzeichen auf den Kriegsgräbern behoben.

Das Ministerium bittet um Verständnis, dass bis zum Abschluss der Instandsetzungsmaßnahmen auch in den nächsten Monaten mit Einschränkungen im Hinblick auf die Begehbarkeit und das äußere Erscheinungsbild der Begräbnisstätte Esterwegen (Bockhorst) gerechnet werden muss. Im Hinblick auf den Jahrestag des Geburtstages von Carl von Ossietzky am 03. Oktober sowie das Gedenken am Volkstrauertag werde dafür gesorgt werden, dass die Fläche vor dem Carl-von-Ossietzky-Gedenkstein für Besucher und Besucherinnen frei zugänglich sein wird.

Blick auf die Begräbnisstätte vor 1972

Hallo-Wippingen berichtete schon seit Jahren über den Erneuerungsbedarf auf der Gedenkstätte. Im Oktober 2021 sollte eigentlich nur die Pflasterung vor dem Ossietzky-Denkmal erneuert werden. Dabei fand man unter dem Pflaster Beton-Grabkreuze aus der Zeit vor der letzten Umgestaltung 1972, was zum Stopp der Arbeiten führte. Jetzt scheint das Ministerium die Neugestaltung und Renovierung nachhaltiger angehen zu wollen. [jdm/Foto: DIZ]

Über das Heimweh

Screenshot Arcade Fire
Arcade Fire, Born on a train

Ulrich Scholz´ Blogs beschäftigen sich nicht nur mit dem Thema Sicherheit und Verteidigung. Er schreibt auch über Erziehung und Bildung und Menschenführung, die immer bei der Selbstführung beginnt. Was alle verbindet ist Philosophie, die Art und Weise, wie der Mensch denkend mit sich umgeht. Es gibt keine große Lösungen. Wenn wir die Welt ändern wollen, müssen wir uns ändern, jeder für sich. 

In seinem autobiografisch gefärbten Artikel "Über das Heimweh" benutzt er das Bild des Lebens als eine Zugreise. Scholz betrachtet den Grund allen menschlichen Handelns: Liebe und Geborgenheit und die Angst, sie nicht zu bekommen, sowie die Ersatzhandlungen, um diese Angst in den Griff zu bekommen. Das gilt für Herrn Putin, für Firmenchefs genauso wie für den Familienvater, Ehepartner, den Lehrer in der Schule und am Ende für sich selbst. Hier geht es zum Artikel „Über das Heimweh“ in Scholz´Blog. [jdm]  

Veranstaltung der Kirchengemeinde

Sticker zur Veranstaltung mit Dr. Martina Kreidler-Kos

Am Mittwoch, den 15.06.2022 um 19 Uhr ist Dr. Martina Kreidler-Kos im Jugendheim Renkenberge. In gemütlicher Runde mit Snacks und Getränken geht es um das Thema "Kein Bock mehr auf Kirche ... oder geht da noch was? Ja!!!" Es geht dabei um die Rolle der Frau, die Ehelosigkeit bei Priestern, ihre Sexualmoral und um gemeinsame Teilhabe.

Dr. Martina Kreidler-Kos
Dr. Martina Kreidler-Kos

Kreidler-Kos ist die Leiterin des Seelsorgeamtes des Bistums Osnabrück. Ein Interview mit ihr aus dem Jahr 2019 findet man auf der Homepage des Bistums-Magazins Zoe. [jdm/Maria Schröer/Foto: Bistum]

Naturpark Hümmling: 14 neue Wanderpfade – Wandertag am 18. September

Auch an diesen bizarren Grasbülten kommt man auf der Ohetalrunde bei Börger vorbei

Im nordöstlichen Emsland in Teilgebieten der Samtgemeinden Sögel, Werlte, Nordhümmling, Lathen, Herzlake und der Städte Haren und Meppen erstreckt sich der Naturpark Hümmling. Der Naturpark Hümmling e.V. wirbt zurzeit für 14 neue Hümmling-Pfade, auf denen Wanderer und Wanderinnen den Naturpark Hümmling in besonderer Weise erleben können.

Am 18. September 2022 sind Wanderbegeisterte zu einem Wandertag eingeladen, zusammen mit Natur- und Landschaftsführer:innen einen der Hümmling-Pfade zu erkunden. (zur Anmeldung). Birgit Kuper-Gerdes aus Wippingen ist seit kurzem eine dieser ausgebildeten Naturführer:innen.

Ein Naturpark ist im deutschen Recht ein einheitlich zu entwickelndes und zu pflegendes großräumiges Gebiet. Auf der überwiegenden Fläche sollen Landschafts- oder Naturschutzgebiete vorhanden sein, die eine große Arten- und Biotopenvielfalt und eine durch vielfältige Nutzungen geprägte Landschaft aufweisen.

Die Naturparkführer:innen des Naturparks Hümmling

In Naturparks wird eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung angestrebt, und sie sollen wegen ihrer landschaftlichen Voraussetzungen besonders für die Erholung und für nachhaltigen Tourismus geeignet sein.

Der Naturpark Hümmling mit seinen sanften Hügeln und tiefen Wäldern, weiten Mooren und Heiden, Fließgewässern mit ihren Auen und kostbarem Kulturgut entspricht den Anforderungen. Davon kann sich jeder überzeugen, der die sieben bis 24 Kilometer langen Rundwege, die nach den Qualitätskriterien des Deutschen Wanderverbandes entwickelt wurden, durch die malerische Landschaftsvielfalt des Geestrückens erwandert.

Auch außerhalb des Wandertages am 18. September können die Naturführer:innen für geführte Touren gebucht werden. Die Naturführer:innen eröffnen ganz neue Perspektiven und ein Naturerlebnis für alle Sinne: Mit ihrem detaillierten Wissen, ihrer Liebe zur Natur- und Kulturlandschaft sowie ihren genauen Ortskenntnissen gewähren sie Interessierten ganz besondere Ein- und Ausblicke - angepasst an Tages- und Jahreszeiten, Licht- und Wetterverhältnisse. Für individuelle Touren zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus wenden Sie sich direkt an die Naturparkführe:innen oder an die Naturpark-Geschäftsstelle. [jdm]